Deinen Boden im Garten zu verbessern ist nicht schwer. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Informationen betreffend einem Gartenboden, Düngemittel und seiner Pflege nicht immer korrekt sind. Ich zeige dir, wie es richtig geht.
Warum der Boden so wichtig ist
Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Stell dir mal vor du befindest dich gerade in einem tiefen Ozean. Ein Kosmos voller Leben. Millionen Fischarten und Säugetiere leben dort – von großen Walen bis zu kleinsten Lebensteilchen, die ihren Zweck erfüllen. Oder der Himmel. Riesige Weite. Dort leben Vögel und Insekten. Alles ist aufeinander abgestimmt. Jeder lebt von und mit jedem.
Genauso ist dein Boden im Garten. Und so wie Luft und Wasser auf allen Ebenen unserer Erde eine Rolle spielen, so ist es mit unserem Boden. Denn dieser ist Grundlage für das Wachstum und Leben unserer Pflanzen. Bodenkunde heißt das Zauberwort. Es ist wie mit unserem Kopf… wenn wir unsere Kopfhaut nicht pflegen, wächst da nur Stroh.
Der Boden ist so vielfältig wie das Meer, der Himmel oder der Darm.
Deinen Boden verbessern – oder verschlimmbessern
Ich habe mich schon immer für das Leben im Boden interessiert. Die Komplexität des Bodenlebens ist mir jedoch erst in einem Kurs aufgefallen. Als ich gerade geschult wurde, eröffnete sich mir in den 2 Tagen ein Zusammenspiel von Chemie und Biologie. Aber so richtig wach gerüttelt wurde ich erst mit dem Buch von Dietmar Näser „Regenerative Landwirtschaft“ vom Ulmer Verlag. Dazu später aber mehr.
Jedenfalls ist das Bodenleben so komplex, dass wir relativ stümperhaft mit diesem Kosmos unter unseren Füßen umgehen. Im Grunde nach wissen wir nichts darüber. Oder wir wissen viel Falsches – auch in der Gartenszene.
Deinen Boden verbessern – die Vorteile
5 Gründe gibt es, warum du deinen Boden im Garten verbessern solltest.
- Ein guter Boden speichert das Wasser länger.
- Nährstoffe werden in einem Guten Boden länger gebunden.
- Die Bodenbearbeitung ist keine Schwerstarbeit mehr.
- Unkräuter werden unterdrückt.
- Bessere Erträge und gesündere Pflanzen.
Diese 5 Gründe sind ein K.O.-Kriterium. Wir sollten daher unseren Boden im Garten im Blick behalten und ihn verstehen lernen.
Der Boden ist kein totes Material, sondern eine Welt für sich.
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Kenne deinen Boden – die Bodenart (mineralische Komponente)
Der erste Schritt ist die Bestimmung deiner Bodenart. Das lässt sich auf eine leichte Art klären, die evtl. noch aus der Kindheit bekannt ist. Greif in deinen Boden und drücke die handvoll Erde mit deiner Hand zusammen. Öffne deine Hand und schau hin wie sie aussieht.
- Sandboden: dein Boden hat eine sehr körnige Textur, die ganz klar zu fühlen ist. Der Boden lässt sich überhaupt nicht formen. An sich bleibt deine Hand fast sauber.
- Lehmboden (Schluffboden, gleicher Teil Sand und Ton): dein Boden fühlt sich glatt an und klebt nicht. Er hält einigermaßen zusammen. Deine Handlinien sind mit Erde gefüllt.
- Tonboden: dein Boden fühlt sich glatt und klebrig an. Du kannst den Boden wie Ton gut formen. Der Boden ist glänzend.
Sandboden – leichter Boden
Vorteile:
- Wasserführung ist optimal / schnelle Versickerung
- Gute Durchlüftung des Bodens
- Gute Durchwurzelbarkeit für die Pflanzen
- Leichte Bearbeitung des Bodens möglich
Nachteile:
- Schnelle Austrocknung des Bodens
- Geringes Nährstoffhaltevermögen
- Geringer Nährstoffgehalt
Tonboden – schwerer Boden
Vorteile:
- Sehr gutes Wasserhaltevermögen
- Hohes Nährstoffhaltevermögen
- Guter Nährstoffgehalt
Nachteile:
- Keine gute Wasserführung (Gefahr von Staunässe)
- Schlechte Durchlüftung
- Durchwurzelbarkeit für die Pflanzen ist kaum gegeben
- Schwer zu bearbeitender Boden
Lehmboden / Schluffboden
Dieser nimmt eine Mittelstellung zwischen Sand- und Tonboden ein. Der Lehmboden ist ein idealer Gartenboden.
Kenne deinen Boden – die organische Komponente
Die organischen Bodenbestandteile setzen sich aus der Bodenflora und der Bodenfauna zusammen. Die Bodenflora sind die ganzen kleinen Lebenwesen, wie Bakterien, Algen, Flechten und Pilze. Sozusagen die Mikroorganismen. Diese kleinen Helfer zersetzen den ganzen lieben Tag alles was ihnen in den Weg kommt und stellen für unsere Pflanzen – als kleine Fabrikproduzenten – die Nährstoffversorgung sicher.
Die Bodenfauna sind die ganzen tierischen Zerkleinerer, wie bspw. der Regenwurm, Ohrwurm und die Schnecken. Die raspeln alles klein, ein Idealer Fressort für die Mikroorganismen, die sich genau darauf stürzen. Am Ende dieses Festmahls von Bodenflora und Bodenfauna entsteht das wertvollste Gut eines Gärtners: Humus.
Der Boden arbeitet bei verständnisvollem Umgang für uns.
Die Komponente Humus
Humus ist die abgestorbene und mehr oder weniger zersetzte organische Substanz eines Bodens. Der ideale Boden ist humushaltig oder humos. Dies liegt vor, wenn der Boden mind. 3% organische Substanz besitzt.
Fazit: die beste Bodenart
Also, ein guter Gartenboden ist eine Mischung aus Sand- und Tonboden. Diese Mischung aus unterschiedlichen Korngrößen gewährleisten praktisch die Vorteile aus den beiden Bodenarten Sand- und Lehmboden. Das heißt, ein guter Gartenboden hat eine krümelige Struktur, die gut Wasser und Nährstoffe speichern kann und auch für uns noch gut zu bearbeiten ist. Neben der mineralischen Komponente spielt auch der Humusgehalt eine wichtige Rolle.
In der unten gezeigten Grafik siehst du, dass die Krümel relativ groß sind und mit dem Rechen bearbeitet werden. Dies bringt nur kurzfristigen Erfolg, nach einer gewissen Zeit sind die großen Brocken wieder da. Beiden Böden fehlt es etwas an Humus. Mit Humus bilden sich kleine Krümel, der Boden muss selten bearbeitet werden.
Wenn dein Boden locker, aber nicht sandig ist und dazu relativ dunkel aussieht, aber nicht formbar ist und schön nach Erde riecht, dann hast du einen guten Boden. Ein guter Boden sieht so aus:
Eins möchte ich betonen: einen Boden komplett zu ändern ist nicht möglich. Aus einem Sandboden wirst du kaum einen Lehmboden zaubern können. Der Aufwand hierzu ist viel zu groß und nicht effizient. Wir können nur das Beste daraus machen.
Verbesserung der Bodenart „leichte Sandböden“
Leichte Sandböden können die Nährstoffe kaum halten. Der Umkehrschluss ist also, dass bei einem Sandboden vorab gedüngt werden muss. Aber: auf Gefühl zu düngen bringt nix! Ohne eine Bodenprobe bzw. einen Bodentest geht’s nicht. Nachdem die Bodenprobe untersucht wurde, erhältst du mit dem Ergebnis eine optimale Düngeempfehlung. Nun kommt es darauf an, wie dein Boden „belebt“ ist. Wenn du ein Neubaugebietboden hast empfehle ich als erste Düngung eher einen mineralischen Dünger, auch wenn ich davon kein Fan bin. Aber mit einem toten Boden, der oftmals im Neubaugebiet vorliegt, bringt ein organischer Dünger nix, weil es wenig Mikroorganismen gibt, die diesen organischen Dünger zersetzen können. Sollte dein Boden ausreichend Bodenlebewesen haben (Regenwürmer, Schnecken etc.) dann empfehle ich einen organischen Dünger. Kompost oder Stallmist ist ideal für einen leichten Sandboden. Der Sandboden kann dann besser Nährstoffe und Wasser halten.
Niemals aus Gefühl düngen.
Verbesserung der Bodenart „schwerer Boden“
Schwere Böden können Nährstoffe sehr gut halten. I. d. R. müssen daher schwere Böden nicht oft gedüngt werden. Auch hier gilt: eine Bodenprobe bringt Sicherheit. Was dem schweren Boden fehlt ist die Leichtigkeit, also eine krümelige lockere Bodenstruktur, die für Durchlüftung (Boden atmet! Kohlendioxid wird durch die Zersetzung heraus aus dem Boden bewegt und Sauerstoff wird in den Boden hineinbewegt) sorgt.
Auch hier sorgt der Kompost für eine lockere Bodenstruktur. Dadurch kann das Wasser auch besser abfließen, die Gefahr von Staunässen ist dann nicht groß. Eine lockere Erde sorgt dafür, dass die Wurzeln der Pflanzen sich problemlos ausbreiten können. Neben Kompost kann schwerem Boden Sand beigemischt werden. Es gibt auch organische Zuschlagsstoffe, das sind Stoffe, die der Erde zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften zugegeben werden. Ein Bsp. sind Perlite, die die Luftkapazität verbessern.
Beurteile deine Bodenqualität
Seine Bodenart im Garten zu kennen ist ein erster Schritt. Jetzt geht es um die Beurteilung: Habe ich einen guten Boden oder muss ich meinen Boden im Garten verbessern? Alles was du zur Bestimmung der Qualität brauchst ist: Du, ein Spaten, und mein Blogbeitrag. Die Gare ist das Ziel.
Die Gare ist ein mikrobiell aktiver Boden. Ein Boden voller Lebewesen, die positive Auswirkung auf Pflanzenwachstum haben.
Unser Boden wird etwa ab einer Bodentemperatur von 6 Grad aktiv. Als Richtwert gilt, dass hier die Forsythie blüht. Ideale Zeit, um den Spaten in den Boden zu stecken und wieder so rauszuführen, dass wir den Boden mit seinen Schichten erkennen können. Wie bei einer Torte, die nicht zusammenfallen soll.
Erfühle deinen Boden
Der erste Punkt ist schon das Gefühl beim Einstechen des Spaten. Gleitet er locker hinein oder musst du Gewalt anwenden, um überhaupt reinzukommen? Fühlt er sich wie ein weicher Marshmallow an oder wie ein vertrocknetes Gummibärchen?
Der Geruch der Erde
Dann schnupper an der Erde. Wie riecht deine Erde? Riecht sie angenehm erdig mit einem Tick Süße wie Karotten? Wichtig ist hier die Bodentemperatur von 6 Grad einzuhalten. Im Winter bei Frost riecht der Boden gar nicht. Oder riecht er eher muffig? Das zeigt eine Artenarmut in deinem Boden an. Vielleicht riecht er sogar bitter? Dann gibt es evtl. zu wenig Stickstoff in deinem Boden. Vielleicht riecht dein Boden sogar harzig? Dann können die Pflanzen evtl. keine Spurenelemente aufnehmen (Achtung das heißt nicht, dass ein Mangel an Spurenelementen vorliegt!). Und hast du dich gewundert, warum es auf schlammigen Baustellenzufahren immer so faul riecht bei Regen? Das zeigt durch die Verdichtung des Bodens durch die Baumaschinen ein massiv geschädigtes Bodenleben an.
Die Wurzeln
Schau dir die Wurzeln an, auch vom Unkraut oder gerade vom Unkraut. Sind deine Wurzlen weiß, gleichmaäßig verzweigt, haben sie Feinwurzeln, die die Erde an den Wurzeln stark halten? Das ist positiv. So soll es sein.
Schichten der Erde
Wenn du deinen Boden wie ein Tortenstück auf den Boden gelegt hast, geht es jetzt um die Beurteilung der Schichten. Sind sie – wie es manchmal passiert – wie bei Torte auseinandergefallen oder hat die Torte an einem Stück gehalten? Wenn der Boden in mehrere Tortenschichten auseinander gefallen ist, dann ist dein Boden nicht optimal. Zwischen den Schichten findet kein optimaler Austausch an Nährstoffen und Wasser statt. Hält der Boden hingegen zusammen können Wasser und Nährstoffe sich gleichmäßig verteilen.
Dein Boden sollte eine feste Torte sein.
Sicherheit mit einem Bodentest
Ich kann dir empfehlen, deinen Boden auch über das Labor untersuchen zu lassen. Mit einer Bodenprobe bist du immer auf der sicheren Seite. Mit einem Bodentest wird die Nährstoffverfügbarkeit untersucht. Es kostet nicht die Welt und ist auch nicht kompliziert. Eine genaue Anleitung zur Probeentnahme findest du bei den „LUFA“ des jeweiligen Bundeslandes, bspw. hier: https://www.lufa-speyer.de/index.php/dienstleistungen/bodenuntersuchung-duengeberatung
Den Boden verbessern – gibt es überhaupt eine richtige Düngung?
Es gibt – egal welches Ergebnis bei deiner Bodenuntersuchung oder Beobachtung auftreten – einen wichtigen Punkt:
Vermeide Überdüngung! Denn sie erzeugt Nährstoffmangel und Nährstoffverdrängung.
Vielleicht magst du jetzt denken: „Häh?“ Das ist kein Widerspruch. Hier paar Beispiele falls du das Ergebnis der Bodenanalyse in deinen Händen hälst:
- Schau dir den Wert der potenziellen und aktuellen Austauschkapazität an. Dieser Wert zeigt an, wie gut die mikrobielle Besiedelung deines Bodens ist. Wenn beide Werte weit auseinander liegen (etwa ab 80%) so kann der Boden die Nährstoffe nicht halten. Obwohl du ständig Dünger nachlegst, leiden die Pflanzen unter Nährstoffmangel.
- Der Humusgehalt spiel ebenfalls eine große Rolle. Wenn dein Humusgehalt deines Bodens unter 3% liegt kann dein Boden ebenfalls Nährstoffe nicht binden. Noch schlimmer. Ein zu geringer Humusgehalt führt zur Ausbreitung von Unkraut. Unkraut ist dann wie unsere Immunabwehr. Der Boden versucht sich selbst organisches Material (in Form von Unkraut) zuzuführen. Daher wächst Unkraut meistens mit relativ viel Blattmasse.
- Oder im Ergebnis steht, dass dein Boden mit Kalzium, Magnesium oder Kalium übersättigt ist. Das führt dazu, dass deine Pflanzen verdursten obwohl Wasser im Boden steckt. Die vielen Mikroporen in der Erde halten das Wasser fest bei sich.
Diese 3 Beispiele sind nur ein Fünkchen aus dem Leben unseres Bodens. Diese Verkettung von Ursache und Wirkung ist undurchdringlich.
Den Boden verbessern – wie erhalte ich optimalen Boden?
Wichtig ist: Unsere Pflanzen ernähren sich auf 2 Wegen. Aus dem Boden und aus der Zufuhr von Dünger. Jedoch kann der zweite Weg im Besten Fall vernachlässigt werden. Wenn der Boden erstmal optimal eingestellt ist, so füttert er sich praktisch von selbst. Dabei ist ein aktives Bodenleben zu fördern und nicht zu stören.
- Der erste Schritt: Verzicht auf mineralische Düngung
Mineralische Düngung schädigen durch ihre Salzwirkung die Bodenlebewesen. - Der zweite Schritt ist die Bodenlebewesen zu aktivieren. Dazu später mehr.
- Wenn die Bodenlebewesen aktiviert sind, kannst du dich auf den Bodenstoffwechsel konzentrieren. Das geht durch den Anbau von Zwischenfrüchten ganz gut – damit ist Gründünger gemeint. Das beste Bodenergebnis erhältst du hier, wenn du im Herbst die Gründünung mit organischen Dünger zusätzlich düngst. Dann werden die Nährstoffe besonders gut gespeichert und der Humusgehalt des Bodens steigt.
Den Boden verbessern – muss ich jetzt umgraben?
Die Frage „Sein oder nicht sein“ hat weniger Streit verursacht, wie die Frage nach der Notwendigkeit den Boden umzugraben. Ich vertrete hierzu eine ganz klare Meinung: wenn man durch den Boden raspelt wie eine gefräßige Maschine dann sicherlich nicht. Es gibt eben einen Unterschied zwischen einem Orkan und einer leichten Brise. Hier spanne ich den Bogen zurück zum Spaten. Wenn deine Erde wie eine schlecht gebackene Torte in Schichten auseinanderfällt (oder sich wie ein Buch öffnet), dann ist das ein ganz klares Zeichen dafür, dass der Boden gelockert werden sollte. Eine Bodenverdichtung kannst du übrigens auch auf deiner Bodenanalyse durch das Labor sehen. Wenn das Verhältnis von Kalzium und Magnesium enger liegt als 7:1 hast du eine Bodenverdichtung.
Den Boden verbessern – richtig umgraben
Denn in diesen Schichten ist nichts los! Die Folge ist Kümmerwuchs, mangelnder / „stehender“ Gasaustausch und schlechte Wasserhaltefähigkeit des Bodens. Nun kommen wir zum Orkan. Du musst nicht Zentimetergroße Furchen und Löcher im Boden herstellen. Die Mikroorganismen hätten gerne Millimetergroße Löcher. Ich nutze zum Lockern des Bodens meinen geliebten „Sauzahn“. Damit fahre ich maximal 30 Zentimeter in den Boden. Danach wird die Bodenoberfläche wieder verschlossen, denn die Gase sollen nicht dauerhaft mit der Luft im Austausch stehen. Die Gase gehören vor allem in den Boden, viele Mikroorganismen brauchen diese. Sie sind Nahrung und Energie für die kleinen putzigen Viecher. Ebenso hilft das Einstreuen von Gründünger mit langen Wurzeln optimal gegen Bodenverdichtung und steigert gleichzeitig den Humusgehalt deines Bodens. Der ideale Zeitpunkt zum Umgraben ist übrigens im Spätsommer/Herbst. In diesem Zeitraum wächst die Gründüngung noch schnell an.
Beachte immer die mindestens 6 Grad Bodentemperatur. Das Umgraben bei darunter liegender Bodentemperatur fördert sehr stark das Aufkeimen von Unkraut und vor allem kann es Schaden an der Bodengare verursachen, die jahrelang anhalten.
Den Boden verbessern – wie aktiviere ich die Bodenlebewesen?
Es gibt verschiedene Methoden den Bodenorganismen eine Portion Lebensenergie zu geben.
Füttere Bodenlebewesen, dann füttern sie deine Pflanzen.
Den Boden verbessern – die Flächenrotte
Große Mengen von frischem grünen Material werden locker und flach im Boden eingearbeitet. Die Betonung liegt in diesem Satz vor allem auf dem Wort „grün“. Relativ schnell aktivieren sich die Bodenlebewesen und zersetzen das Material. Es ist der effektivste Dünger. Mit Flächenrotte ist nicht Flächenkompostierung gemeint. Denn in der Flächenkompostierung werden Erntereste oder Frischkompost verwendet.
Grün ist ab sofort deine Lieblingsfarbe.
Den Boden verbessern – mit Pflanzenfermenten
Ich muss zugeben, dass das Thema der Pflanzenfermente völlig neu für mich ist. Obwohl Pflanzenfermente das Beste für unseren Boden sind. Es handelt sich hierbei um Milchsäurebakterien gepaart mit Hefepilzen. Der Stoff aus dem das Leben besteht. Das ist unsere Nahrung und unsere Energie. Pflanzenfermente gleichen fehlende organische Substanzen aus und bereichern den Boden mit biologisch aktiven Mikroben. Das führt zur Zunahme der Bodengare, zum Abbau von Unkräuter und zur Unterdrückung von Pflanzenkrankheiten! Pflanzenferment sind sozusagen das Immunsystem des Bodens.
Du kannst Pflanzenfermente fertig kaufen (Empfehlenswert: Bodenverjüngerer) oder aber auch selbst herstellen. Dabei ist wichtig, dass pro 10 Quadratmeter ein Liter Pflanzenferment ausgebracht werden kann.
Den Boden verbessern – immer etwas wachsen lassen
Halte deinen Boden so lange wie möglich bewachsen. Dafür kannst du Gründünger zwischen deine Pflanzen und Gemüse streuen. Vergiss nicht, dass organischer Dünger immer in Verbindung mit wachsenden Pflanzen steht, freie Beetflächen werden nicht gedüngt.
Den Boden verbessern – Komposttee für den Boden
Komposttee eine wässrige Lösung, die durch Mikroorganismen im Kompost gewonnen wird.
Komposttee ist das Mittel gegen abiotischen Stress. Das ist der Stress den Pflanzen bei Wetterextremen haben. Auch Pflanzen stecken Hitze und Trockenheit nicht einfach so weg. Sie reduzieren ihre Fotosyntheseleistung und leiten dadurch weniger energiereiche Kohlenhydrate von den Wurzeln in die Erde. Wenn die Mikroorganismen nicht durch Energie belebt bleiben, sinkt die Produktion von Nährstoffen für die Pflanze und auch die Wasserverfügbarkeit. Dadurch bleiben Nährstoffe nicht pflanzenverfügbar. Das Immunsystem der Pflanze leidet und wird anfällig für Krankheiten.
Leseempfehlung – Regenerative Landwirtschaft von Dietmar Näser
Dieses Buch ist das spannendste Buch ever! Ein Krimi kann nicht besser sein. Nicht mal Game of Thrones. Das Buch handelt von Bodenfruchtbarkeit. Das Ziel: ein aktives Bodenleben erreichen und damit Pflanzenwachstum und -gesundheit stärken. Das Buch richtet sich hauptsächlich an die Landwirtschaft und an Menschen, die die Grundlagen von Bodenkunde und Dünger verstehen und mehr aus ihrem Boden rausholen wollen. Passionierte Gärtner und Profis werden sich hier wunderbar austoben können. Ich kam beim Lesen aus dem Staunen nicht mehr raus. So spannend ist unser Boden.
Dietmar Näser ist der Profi für Regenerative Landwirtschaft, eine Alternative zur herkömmlichen Bodenbearbeitung. Ihm ist wichtig, dass die Betriebe nicht reagieren, sondern etwas mit ihrem Boden bewirken. Zu haben ist das Buch beim Ulmer-Verlag.
Wow, das nenne ich mal fundierte Informationen zum Thema Boden! Respekt! Liebe Grüße, Barbara
Danke dir, liebe Barbara!
LG
Liebe Natalie,
Du versprichst wirklich nicht zu viel, wenn Du behauptest „voll den schönen Newsletter“ zu haben! Die kleine Bodenkunde ist sehr interessant beschrieben und einfach erklärt, worauf es ankommt. Hätten wir keinen Frost mehr, würde ich direkt mit dem Spaten in unseren Garten gehen, um einen „Tortenstück“ aus dem Beet zu stechen, daran zu schnuppern und nach den Regenwürmer zu gucken. 🙂 Es kann aber nicht mehr lang dauern, und dann werde ich dieser Sache auf den Grund gehen. 😉
Du hast mich auf jeden Fall inspiriert, danke dafür!
Hallo liebe Barbarella, oh vielen Dank für dein Kommentar! Bei uns ist der Boden nicht mehr gefrostet 🙂 Es ist sogar ziemlich warm dieses Wochenende. Im Boden geschnuppert, habe ich daher schon 🙂
LG
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Freut mich Christopher 🙂