Heute bist du in der letzten Station der Vorgartenrangeraktion gelandet: der Gartenpflege.
Die Gartenpflege im Vorgarten
Umso mehr du deinen Garten pflegeleicht angelegt hast, desto weniger Pflege benötigt dein Garten. Logisch. Aber: Ein pflegeleichter Garten benötigt viel bewusste Planung! „Wird schon irgendwie gut gehen“ – ist nicht dein guter Freund. Zur Erinnerung, was ein pflegeleichten Garten ausmacht:
Ich zeig dir, was du in deiner Planung alles berücksichtigen musst:
- Lichtverhältnisse = kaufe keine Stauden, die schattig stehen wollen für einen Sonnenbereich
- Bodenverhältnisse = kaufe keine Stauden, die z. Bsp. im sauren Boden stehen wollen für einen eher alkalischen Boden.
- Wasserbedarf = Rispenhortensien in der prallen Sonne führen zu viel Gießarbeit
- Robuste Pflanzen = kaufe Stauden, die robust, widerstandsfähig und resistent sind
- Richtige Endgröße der Pflanzen = kaufe die Stauden und Hecken nach ihrer Wuchshöhe und deinem Wuchshöhenbedarf
Der wichtigste Punkt ist jedoch – ich weiß ich wiederhole mich – hol dir bloß nicht Arbeit in den Garten! Denn dann machste nichts mehr außer Gartenpflege. Du wünscht dir jedoch unbedingt einen Heidelbeer- und Rhododendronvorgarten? Glaub’s mir lass es 🙂 Außer du hast einen schönen sauren und humosen Boden, der windgeschützt liegt. Wo wir wieder beim Thema Bodenverhältnisse wären.
Ein weiterer Klassiker, der – hier benutze ich mal das Wort – Gartenarbeit schafft ist Rasen, am Besten noch mit wöchentlichem Kantenstechen. Genau so gut: Jährlich nicht winterharte Pflanzen kaufen und diese jeden Herbst einpacken, als würden wir in der russischen Taiga leben, um sich im Frühling wieder zu ärgern, dass alles hinüber ist. Ein weiteres Beispiel, weil es so schön ist: Anfällige Rosen pflanzen und einen Haufen Geld ausm Fenster schmeißen für Spritzmittel. Oder: sich 10 Meter hoch werdende Sträucher kaufen, obwohl sie nur 2 Meter hochwerden sollen. Alles Arbeit, alles unnötige Gartenpflege.
Ich könnte stundenlang so weiter machen. Was Menschen alles tun, um sich Arbeit in den Garten zu holen, ist phänomenal. Aber: Menschen können für ihre Träume Berge versetzen. Das habe ich aus all dem gelernt.
Gartenpflege – wann mach ich was?
Schauen wir uns an, wie ein Garten bzw. ein Vorgarten im Jahresverlauf zu pflegen ist.
Januar
Der Januar ist ein ruhiger Monat. Hier liegt dein Augenmerk lediglich auf dem regelmäßigen Prüfen, ob deine Pflanzen Wasser brauchen. In Deutschland regnet es im Winter eigentlich von Natur aus genug. Ein Blick solltest du dennoch riskieren. Wenn du im Vorgarten immergrüße Hecken stehen hast, solltest du hier genau prüfen. Gerade neu gepflanzte immergrüne Hecken benötigen auch im Winter Wasser. Gieße nur an frostfreien Tagen. Mehr Gartenpflege ist im Januar nicht zu tun.
Februar
Der Februar hat die gleichen Arbeiten wie der Januar. Hinzu kommt, dass du als Gartenpflege anfangen kannst für deinen Vorgarten vorzuziehen. Bspw. können Kräuter bereits im Februar im Haus vorgezogen werden. Ebenso wärmeliebendes Gemüse, wie Tomaten, Auberginen und Chillis. Es gibt auch Sorten von Karotten und Saubohnen, die bereits im Februar – falls der Boden nicht gefroren ist – direkt ins Freiland gesät werden können. Nebenbei kannst du noch ein Hochbeet bauen 🙂
Ideal ist der Februar für den Heckenschnitt – falls erforderlich. Es gibt jedoch Hecken, die du am Besten gar nicht schneidest. Das ist bspw. Zaubernuss, Schneeball, Fächer-Ahorn, Zierapfel und Magnolie. Genauso Flieder, außer das Verblühte natürlich. Zur Info: Ich habe durch meine Unwissenheit und einem verkorksten Schnitt meinen wunderschönen Flieder völlig aus der Fassung gebracht.
März
Der März ist in der Gartenpflege der Analyse- und Aufräummonat! Ich rate dir als erstes eine Bodenprobe zu machen. Erst, wenn du deinen Boden wirklich kennst, kannst du richtig und günstig gärtnern. Erst danach weißt du, wie du im März zu düngen hast. Düngerhinweise erhälst du mit der Bodenanalyse. Danach wird aufgräumt. „Vergammeltes“ wird zurückgeschnitten. Das ist alles, was irgendwie trocken und braun wirkt. Vielleicht siehst du auch schon, wie erste Stauden neu austreiben. Ich schneide meine Stauden in der Regel bodennah zurück. Das Zurückgeschnitte lässt du einfach im Beet liegen.
Wenn du ein Hochbeet in den Garten stellen willst, ist der März hierzu ideal. Ebenso kannst du weiter fleißig Blumen, Stauden, Kräuter und Gemüse vorziehen. Wenn du einen Obstbaum oder Obststräucher in deinen Vorgarten pflanzen willst, dann kannst du das jetzt machen.
Wenn du einen Teich hast, ist der März ideal, um ihn auf Vordermann zu bringen.
April
Der April ist ein schwieriger Monat. Entweder haben wir – wie dieses Jahr – den Hochsommer im April oder klirrende Schneekälte. Der Frost kann dir einen Strich durch die Rechnungn machen und die vorgezogenen Tomaten sind dahin. Lese daher dringend die Samentütchen. Dort steht genau drauf, wann du das Vorgezogene oder die Samen rauspflanzen kannst. Mach es nicht früher. Du kannst weiterhin in diesem Monat ordentlich vorziehen.
Wenn du Narzissen und Tulpen im Vorgarten hattest, dann schneide die BLÜTENreste ab. Gib der Pflanze die Zeit „vergammelt“ zu werden. Erst, wenn das Blattgrün trocken und braun ist, kannst du das abschneiden. Der April eigent sich auch, um weiterhin Beerensträucher zu setzen. Hier kannst du auch noch düngen. Ansonsten ist das Thema des Aprils: Bodenvorbereitung. Du hast gedüngt und nun ist es Zeit das erste Unkraut zu entfernen und den Boden zu hacken. Ich habe schweren Boden und nutze hierfür einen „Sauzahn“. Ein tolles Gerät, was den Boden lockert und durchlüftet. So macht Gartenpflege Spaß!
Wenn du (noch) Buchsbaum im Garten hast, dann kann er jetzt kräftig geschnitten werden. Dadurch verzweigt er sich und wird schön dicht.
Ansonsten beschränkt sich die Arbeit auf Gießen, Unkraut jäten und ggf. bereits Rasen mähen. Halte ihn auf 4 cm mindestens und kürze ihn um max. 1/3 der Länge ein.
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Mai
Der Mai steht für: Startschuss der Gartenpflege! Jetzt geht es im Garten endlich so richtig los. Herrlich… Die Eisheiligen (Mitte Mai) sind vorbei, Frost ist nicht mehr zu erwarten. Nun wiederholt sich die Gartenarbeit. Gießen, Unkraut, hacken, Vorziehen, Einpflanzen und Rasen mähen. Alle Vorarbeiten sind bis dahin erledigt.
Juni
Ist eigentlich wie Mai. Nur, dass das Unkraut im Juni am schlimmsten ist. Das meist feuchte Frühjahr bringt das Unkraut auf Vordermann. Du musst nun tapfer sein und hier aufpassen. Jäten, Jäten, Jäten, bis du es nicht mehr sehen kannst. Falls du Gemüse im Vorgarten oder Garten hast steht im Monat Juni ggf. die erste Düngung an. Ich nutze eher Langzeitdünger und gieße mit Brennnesseljauche.
Juli
Der Juli ist betreffend der Gartenpflege am pflegeleichtesten. Du hast das Unkraut besiegt und alle anderen Pflanzen wachsen nun so gut, dass Unkraut gar nicht aufkeimen kann. Nun ist das Gießen eher dein Problem. Gieße – wenn möglich – in den Morgenstunden. 1. Weil über Nacht alles abgekühlt ist und wenig Wasser verdampft 2. Das kalte Wasser schockt die Pflanzen nicht so stark, wie nach einem glühend heißen Sommertag. Gieße lieber einmal reichhaltig als mehrmals ein bisschen. Gerade Tomaten und Gurken benötigten viel Wasser. Hier am Besten an den Wurzelansatz gießen und nicht über die ganze Pflanze.
August
Im August steht weiterhin das Gießen an erster Stelle. Wenn es dir lästig ist, dann mach es so wie ich: gieße dich! 😀 Mit kaltem Wasser über die Beine gießen ist herrlich erfrischend und du wirst morgens gleich munter.
Ansonsten ist es ratsam, den Boden immer wieder aufzubrechen, damit das Wasser nicht zu stark verdunstet. Das kann auch mal eine Gießrunde sparen. Mehr Gartenpflege ist nicht notwendig.
September
Hier steht in der Gartenpflege der Rasen im Vordergrund. Nun ist es Zeit für die Herbstdüngung. Ggf. kann auch neuer Rasen ausgesät werden. Der September, wie auch der April, eignet sich super, um neue Sträucher oder Stauden zu pflanzen. Aber auch, um alte Stauden auszugraben und zu teilen. Der September ist daher ideal für eine neue Gartengestaltung! Ansonsten kann für den Winter Feldsalat, Spinat und Radieschen gepflanzt werden. Ebenso ist es Zeit Narzissen und Tulpen für den Garten bzw. Vorgarten zu pflanzen.
Oktober
Ich schneide im Oktober meine Stauden nicht zurück. Ich lass alles so wie es ist bis ins Frühjahr hinein. Der erste Frost sieht so schön aus auf den Stauden. Auch in diesem Monat kann – wenn der Boden frostfrei bleibt – weiterhin gepflanzt und geteilt werden. Falls eine Hecke geschnitten werden muss, ist der Oktober ideal. Mehr Gartenpflege ist nicht notwendig.
November
Wurzelnackte Rosen, Bäume oder Hecken werden idealerweise im November gepflanzt. Spätestens beim ersten Frost müssen Dahlien und Gladiolen ausgegraben werden und in eine Kiste mit Sand an einen trockenen und kühlen Ort überwintern. Ggf. steht hier der letzte Schnitt des Rasens an.
Dezember
Da ist Weihnachten, da hat eh keiner Zeit für den Garten bzw. die Gartenpflege.
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Danke für die Vorgartenranger Beiträge. Ich konnte viel daraus lernen und einige Unsicherheiten bei mir wurden beseitigt. Besonders der pflegeleichte Garten interessiert mich. Einige der pflegeleichten Stauden besitze ich tatsächlich schon.
Hallo Anja, welche pflegeleichten Stauden besitzt du denn schon?
LG
Natalie