Ein Moodboard für Gartenideen erstellen – endlich dein Gedankenchaos sortieren. So geht’s!
Ein Moodboard für Gartenideen erstellen – endlich Gedankenchaos sortieren
Als Gartenplanerin habe ich immer wieder Kunden mit totalem Gedankenchaos. Es gibt Kunden, die wollen zu viel und können nicht priorisieren. Und dann gibt es Kunden, die überhaupt nicht wissen, was sie wollen.
Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Hast du zu viele Wünsche für deinen Garten?
Die Kunden, die zu viel wollen haben noch das kleinere Übel. Als Gartenplanerin zeichne ich erstmal alle Wünsche der Kunden ein. Koste es was es wolle, ich krieg alles unter. Und zwar einzig allein nur dafür, dass diese Kunden bei meiner ersten Skizze selbst denken: ok, das ist zu viel! Als Gartenplanerin möchte ich genau diesen Gedanken bei meinen Kunden erreichen. Denn dann wird gestrichen. Alles, was nicht so wichtig ist und auf das die Kunden leicht verzichten können, fällt als Erstes weg. Und schwubs, organisiert und strukturiert sich der Garten dann wie von selbst.
Warum das wichtig ist? Ein Garten lebt von leeren Flächen (wie Rasen bspw.) und von gefüllten Flächen (wie Spielplatz, Staudenbeet, Bäume etc.), die sollten zusammen eine harmonische Ausgewogenheit ergeben. Ein Garten, der mit Wünschen vollgestellt ist, wird keine Ausgewogenheit besitzen.
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Das richtige Aussortieren funktioniert bei dir allerdings nur, wenn du deinen Garten ausmisst, maßstabsgetreu einzeichnest und deinen Wünschen den richtigen Raum (also Platz) zuordnest. Und da kommen schon die ersten Selbst-Planer manchmal an ihre Grenzen.
Du weißt gar nicht was du willst?
Dann gibt es Kunden, die überhaupt nicht wissen was sie wollen. Sie haben tausende Ideen und kein konkretes Bild von ihren Wünschen. Sie wollen einen Bauerngarten, einen Zen-Garten und einen Rasen mit Hortensien, alles gleichzeitig. Oftmals habe ich als Gartenplanerin das Gefühl, dass dahinter eine große Angst steht etwas zu verpassen.
Es gibt aber im Leben nichts zu verpassen. Das Leben ist dazu da gelebt zu werden. Und Leben ist da, wo Aktion ist.
Die Lösung für dieses Problem klingt jetzt sehr banal, vielleicht hart. Aber, wenn man so gar nicht weiß, was man will, dann ist meine Lösung:
Einfach einen Schritt vorwärts gehen und schauen, wo man landet.
Es kann also hilfreich sein einfach mal die Gartenplanerin machen zu lassen. Die zweite Lösung:
Entscheidungen treffen.
Das klingt so fies ich weiß. Aber, wenn sich Kunden nicht entscheiden können, ist die Lösung des Problems: die Entscheidung dennoch zu treffen. Aus Angst etwas falsch zu machen, entscheiden sich Menschen immer weniger zu etwas. Klar: jede Entscheidung für etwas, bedeutet automatisch eine Entscheidung gegen etwas. Aber: im Garten (und im Leben) ist nichts in Stein gemeißelt. Und Geschmäcker ändern sich. Das Leben und der Garten sind eine ständige Veränderung. Nichts ist sicher und nichts unterliegt unserer Kontrolle. Wir denken lediglich nur, dass es so wäre.
Was ist ein Moodboard?
Als Gartenplanerin bitte ich all meine Kunden, um ein Moodboard (= Stimmungstafel). Ein Moodboard ist das Ergebnis einer Brainstorming-Phase. Zuerst sammelst du alle Ideen für dein Gartenprojekt. Das Moodboard ist dann das finale Ergebnis deiner Idee; es spiegelt dein Bild vom Garten, welches du in deinen Gedanken hast. Es ist praktisch ein Konzept deines Gartens: ein Stimmungsbild.
Das Tolle bei einem Moodboard ist, dass es kein festes Aussehen hat. Alles kann in einem Moodboard Platz finden. Es ist eine Collage aus:
- Bildern
- Fotos
- Farben
- Wörtern
- Texten
- Zitaten/Sprüchen
Du kannst bspw. Bilder und Fotos aus Gartenmagazinen oder Pinterest suchen und ausschneiden. Oder deinem Garten einen festen Namen geben und diesen auf dem Moodboard notieren. Ein Beispiel: „Bunter Summse-Garten“. Das Tolle ist: sobald dein Garten einen festen Namen hat hilft es dir schon beim Strukturieren deiner Wünsche. Denn du kannst bewerten, ob diese Pflanze/ob dieses Möbelstück/ob diese Deko wirklich in deinen Garten mit dem Namen „Bunter Summse-Garten“ passt. Wenn du gut bewerten kannst, wird dir die Entscheidung beim Kauf deutlicher einfacher fallen.
Wozu brauche ich ein Moodboard für Gartenideen?
Ein Moodboard hilft dir dein Gedankenchaos zu strukturieren. Denn ein Moodboard hat immer begrenzten Platz. Es werden definitiv nicht alle Ideen auf deinem Moodboard Platz finden. Und das ist gut so, denn dann beginnt das Priorisieren wie von selbst. Beachte auch:
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Wie erstelle ich also ein Moodboard für Gartenideen?
Flott erklärt: es gibt drei Schritte für dein Moodboard.
- Ideen sammeln
- Ideen selektieren und bewerten
- Moodboard erstellen
Ein Moodboard für Gartenideen – zuerst Ideen sammeln
Wie oben bereits erwähnt gilt es jetzt jeder Idee, die in deinem Kopf rumwuselt, ein Bild zu geben. Das kann ein aufwendiger Prozess sein, aber Gedankenchaos raubt sehr viel Energie. Es wird Zeit wirklich jedem Gedanken ein Bild zu geben. Erst dann ist es auf Papier gebannt und blockiert dich nicht weiter.
An diesem Punkt kannst du dir auch selbst ein Ziel formulieren, wie bspw.: Ich möchte nun mit meinem Moodboard herausfinden, was ich wirklich in meinem Garten haben möchte. Bleib hier auch offen und lass dich von anderen Bildern und Fotos inspirieren. Sammle nicht nur Fotos von Stauden oder Blumen. Berücksichtige auch Farben, Material, Deko und Möbelstücke. Denn auch die tragen wesentlich zum Charakter deines Gartens bei.
Vorab kann es Sinn machen sich zu überlegen, wie du genau dein Moodboard anlegen möchtest. Es gibt die Möglichkeit dein Moodboard klassisch zu erstellen. So richtig im Reallife mit einer großen Papierleinwand, wo du mit Scheren und Klebstoff arbeiten möchtest. Es gibt auch die Möglichkeit dein Moodboard digital zu erstellen.
Ein Moodboard für Gartenideen – Ideen sammeln auf Pinterest
Wenn du dein Moodboard digital erstellen willst dann eignet sich Pinterest wunderbar dazu. Pinterest ist eine Inspirationssuche-Datenbank. Hier kannst du eine Pinnwand erstellen und alle Bilder dranpinnen, die dir zusagen. Das hat viele Vorteile. Ein großer Pluspunkt ist die Schnelligkeit. Du kannst innerhalb kürzester Zeit viele Bilder sammeln. Ein weiterer Pluspunkt: Pinterest ist kostenlos und du musst dir kein Material wie Papier/Stifte oder Kleber besorgen. Und der letzte Pluspunkt ist: es ist flexibel. Du kannst ohne Probleme wieder Bilder hinzufügen oder auch Ideen löschen.
Ein Moodboard für Gartenideen – Ideen analog sammeln
Ich glaube wir brauchen alle etwas analoge Zeit. Wir sind so oft online. Daher kann gerade die analoge Zeitgestaltung uns soviel zurückgeben. Wenn du ein Moodboard mit Papier, Schere und Stift erstellst, dann kannst du dich kreativ als Schöpfer ausleben. Du machst wieder was mit deinen Händen und musst dafür nicht am Smartphone oder Computer sitzen.
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Inspiration für deinen Garten sammeln
Wie oben erwähnt kannst du dich bei deiner Suche nach Ideen für dein Moodboard so richtig austoben. Sammle nicht nur Bilder. Verwende bspw. auch unbedingt ein Farbschema. Prüfe für dich, welche Farben du willst und ob sie stimmig zueinander passen. Setze dich auch mit der Wirkung der Farben auseinander. Für ein Wellness-Garten ist bspw. Rot und Orange nicht die optimale Wahl. Hier passen eher silbrige, weiße Töne, gepaart mit Lila und Rosa. Für Farben kannst du auch ein Farb-Tool verwenden, wie bspw. das Adobe Color-Wheel.
Ein Moodboard für Gartenideen – Ideen selektieren und bewerten
Wenn du also gefühlt tausend Bilder vor dir liegen hast wird priorisiert. Ein möglicher erster Schritt wäre die ganzen Bilder thematisch zusammen zu fassen. Evtl. fällt dir auf, dass du viele „Bauerngarten“-Bilder vor dir hast. Oder dir fällt auf, dass viele Bilder eher dem Bereich „Wellness-Garten“ zugordnet werden können. Manchmal kann die Anzahl der Bilder zu einem Thema dir auch schon zeigen, wie wichtig das Thema für dich ist. Wenn du 20 Bauerngarten-Bilder hast, aber nur 2 Wellnessgarten-Bilder, dann weißt du eigentlich schon was dein Thema ist.
Sei hier unbedingt spontan beim Aussortieren. Verkopfe dich nicht mit langem Nachdenken. Lass dein Inneres bzw. deine Intuition sprechen. Sei schnell und rigoros beim Aussortieren deiner Ideen. Behalte im Hinterkopf, dass dein Moodboard übersichtlich aussehen muss. Überlege daher beim Priorisieren auch, was dein Stil ist und was gut zusammenpasst.
Ein Moodboard für Gartenideen erstellen
Wenn du priorisiert hast kannst du die vorliegenden Bilder anordnen. Beginne mit dem Bild, was dich sofort verzaubert hat, wo du gar nicht anders kannst, als es für dein Moodboard zu nutzen. Dieses Bild ist dein Must-Have. Dieses Bild platzierst du genau in die Mitte. Und dann wird um dieses Bild weiter angeordnet.
Um etwas in die Realität umsetzen zu können, ist das Visualisieren der erste Schritt.
Beschränke dich bei der Bilderanzahl wirklich auf 3-5 Gartenbilder. Mehr brauchst du nicht. Dann kannst du gerne noch jeweils ein Bild für Material/Möbelstücke und Deko hinzufügen. Diese ganzen Bilder sollten optimal zueinander passen. Füge auch deine Lieblingsfarben bei. Sie helfen dir dein Farbschema nicht aus dem Blick zu verlieren und ggf. doch etwas zu kaufen, was dir zwar auf den ersten Blick gefällt, aber gar nicht zu deinem langfristigen Traumgarten passt.
Sortiere hier letztmalig, stimme aufeinander ab. Wenn dein Moodboard fertig ist, dann lass es auf dich wirken. Lass es auch mal paar Tage einfach stehen. Und frage dich dann: Ist das wirklich mein Moodboard? Wenn du das bejahen kannst, dann gratuliere ich dir. Du hast es geschafft. Dein Gedankenchaos hat nun ein Bild deines Wunschgartens.
Fazit – wozu ein Moodboard dient
Manchmal leiten mir Kunden einen Link zu ihrem Pinterestboard weiter. Oft sehe ich dort gefühlt 1000 Gartenbilder. Bis ins kleine Detail haben sich Kunden ihre Gartenbilder zusammengesucht. Bis zur kleinsten Deko. Doch ein Moodboard bzw. die Idee eines Gartens ist immer erstmal eine grundsätzliche Idee. Ein Grundgerüst deines Gartens. Wenn das steht – und das dauert manchmal wenige Jahre – kannst du mit deiner Übung und deiner Erfahrung tiefer in die Gartengestaltung eintauchen und dann alles bis ins kleinste Detail planen.
Lass dir daher den Raum und die Freiheit erstmal nur ein solides, aber schönes Grundgerüst deines Gartens zu erstellen. Sich am Anfang bis im kleinsten Detail zu verrennen sorgt nämlich auch für Gedankenchaos. Verlier dich daher nicht, sondern kratze durchaus am Anfang einfach mal an der Oberfläche deines Traumgartens.