Wuchernde Farne und Ziergräser rauben dir den letzten Nerv? Kein Problem. Denn es gibt definitiv zahme Alternativen und die stelle ich dir in diesem Blogbeitrag vor.
Wenn es Farne und Ziergräser mit dem Wuchern übertreiben
Schattengärten leben von Farnen! Und auch ein sonniges Staudenbeet bekommt mit Ziergräsern sofort einen Wiesencharakter. Auf beides verzichten können wir nicht. Doch die Angst bei meinen Kunden ist wirklich groß; zu tief sitzt die Erinnerung an den Garten der Oma, wo ein wuchernder Farn den gesamtem Garten übernahm. Andere Kunden erzählen mir verzweifelt, dass sie nur noch Ziergräser im Garten jäten oder die Ausläufer der Gräser wie eine Telefonschnur aufbinden können.
Genau davor will dich mein Blogbeitrag warnen und schützen. Daher habe ich die bekanntesten und gängigsten Pflanzengruppen bei Farnen und Ziergräser rausgesucht und diese mit „Wuchernde Farne und Ziergräser“ und „zahme Farne und Ziergräser“ gegenüber gestellt. Denn die gute Nachricht lautet: egal, welche Pflanze Ausläufer bildet oder sich stark versamt, es gibt immer eine zahme Alternative!
Übrigens habe ich bereits einen Blogartikel über wuchernde Stauden geschrieben, da kannst du auch gerne reinschauen. Mit der Zeit werde ich beide Blogbeiträge immer wieder mit anderen Pflanzengruppen ergänzen.
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Wuchernde Farne und Ziergräser sind nicht immer schlecht
Wuchernd heißt nicht, dass die Pflanzen an sich schlecht oder böse sind. Im Gegenteil. Sie sind manchmal so konkurrenzstark, dass sie mit großen Bäumen und alten Baumwurzeln klar kommen. Andere Pflanzen würden hier völlig versagen. Auch kommt es drauf an, welchen Platz der Mensch der Pflanze gibt. Im großen Garten können Wucherer sich ausgiebig breit machen ohne zu schaden. Doch in kleinen Beeten eignen sich wuchernde Farne und Ziergräser nicht.
Wuchernde Farne und Ziergräser sind in kleinen Beeten und Räumen zu dominant. Sie verdrängen andere Pflanzen.
Der Aufwand solche Pflanzen in Schach zu halten ist unverhältnismäßig und hat mit „Pflegeleicht“ nichts mehr zu tun. Auch, wenn die wuchernde Pflanze an sich als pflegeleicht definiert ist.
Der Umgang mit wuchernden Farnen und Ziergräsern
Umso schneller du wuchernde Farne und Ziergräser aus dem kleinen Minibeet holst, umso besser. Sei rigoros und zweifle keine Sekunde. Der Garten lebt von Geburt und auch vom Abmurxen. Das ist einfach der Job des Gärtners. Bedenke, dass in einem kleinen Beet solche wuchernden Farne und Ziergräser einen nicht unwesentlich Teil der Pflege ausmachen. Das kostet richtig Nerven.
Beende es. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Sollte sich die Pflanze schon stark ausgebreitet haben und du ihr auch mit stärkerem Jäten nicht mehr Einhalt gebieten kannst: dann jätest du zu selten oder falsch. Keinesfalls sollten Stauden mit langen Ausläufern gehackt werden. Aus jedem neuen Wurzelstück treibt es mehr aus. Auch die Samen kommen durch ein Umgraben immer wieder ans Tageslicht. Daher gilt:
Bei versamenden Stauden Boden nicht mehr bewegen und Blüten kurz nach dem Verblühen abschneiden. Ausläufer werden immer mit einer Grabegabel entfernt. Rigoros. Und danach bitte das Beet wöchentlich kontrollieren und Austriebe wieder sofort entfernen.
Auch wichtig: Wenn die Pflanze wieder austreibt und du sie nicht sofort wegmachst, wird sie sich über die Photosynthese extrem schnell wieder regenerieren. Lasse das nicht zu. Wuchernde Farne und Ziergräser sind nervig, entferne sie gleich.
Ein genauer Blick auf Farne und Ziergräser
Es gibt so viele Wege, wie Pflanzen durch deinen Garten wuchern können. Durch unterirdische oder oberirdische Rhizome, durch Ausläufer, durch Selbstaussaat, durch Sporen und manche Pflanze nutzt fast alle genannten Varianten parallel. Schauen wir uns mal genauer an, welche wuchernden Farne und Ziergräser dir den letzten Nerv rauben können.
Wuchernde Farne und Ziergräser: gib wuchernden Farnen keinen Raum
Fangen wir bei den wuchernden Farnen an. Wenn ich als Pflanz- und Gartenpartnerin meinen Kunden Farne für ihren schattigen Beetbereich vorschlage, dann werde ich mit echt großen Ängsten konfrontiert. So tief sitzen schlechte Erfahrungen mit Farnen aus dem Garten der Mutter und teilweise noch Großmutter. Da wird richtig viel Angst weitertradiert, dabei muss das gar nicht sein.
Ich glaube dass deswegen Farne immer noch so selten in unserer Gärten zu sehen sind. Dabei brauchen wir gerade im Schatten jede Pflanze, die wir kriegen können. Denn gerade die Blattstrukturen von Farnen ist ein wichtiges Gestaltungsmerkmal im schattigen Beet. Denn sie bilden keine Blüten, sondern setzen auf Blattkontraste, die ihresgleichen sucht.
Manche Farne sind zahm, manche wuchern extrem. Zeit einen Blick drauf zu werfen.
Diese Farne wuchern
Es gibt einige Farne, die wirklich richtig wuchern und sich expansiv verhalten. Am harmlosesten ist da noch der Adiantum pedatum (Pfauenradfarn). Er wächst mit seinen schwach kriechenden Rhizomen eher langsam und schwach, also ideal für mittelgroße Beete.
Der gebietseigene Matteuccia struthiopteris (Straußenfarn, Trichterfarn) ist jedoch in einem kleinen und mittelgroßen Garten mit absoluter Vorsicht einzusetzen. Er treibt tiefe Ausläufer und nimmt große Flächen ein.
Matteuccia struthiopteris (Straußenfarn, Trichterfarn) ist nichts für kleine Gärten.
Auch schwierig für kleine Gärten ist der Adiantum venustum. Er braucht ein bisschen Zeit, um sich im Garten zu etablieren, wenn er das aber geschafft hat, ist er sehr ausbreitungsfreudig.
Der Onoclea sensibilis, auch Perlfarn genannt, ist in einem kleinen Beet ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Er ist sehr dekorativ, vermehrt sich aber stark und hat einen hohen Platzbedarf. Er ist ideal für große Gärten, aber nichts für kleine Beete.
Diese Farne wuchern nicht
Das Polypodium vulgare (Tüpfelfarn) ist eigentlich harmlos, obwohl er kurze Rhizome bildet. Er ist ein toller, gebietseigener, zahmer Farn, der sich moderat ausbreitet. Er ist trockenheitsverträglich und daher ideal für die Bepflanzung von Baumstubben oder kleinen Ritzen. Wenn es einen klimafesten Farn gibt, dann ihn. Er hat kein Problem mit Wurzeldruck und tiefem Schatten. Dazu ist er wintergrün. Sollte er zu breit geworden sein können die kurzen Rhizome mit einem Spaten abgestochen werden.

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Ansonsten setze ich bei den Farnen auch auf die Farne der Gattung Dryopteris. Sie wachsen alle horstig und sind für Klimagärten geeignet. Ideal ist Dryopteris filix-mas (Wurmfarn), Dryopteris erythrosora (Rotschleierfarn), Dryopteris affinis (Goldschuppenfarn) und Dryopteris atrata (Elefantenrüsselfarn).
Ebenfalls ein toller Farn ist Osmunda regalis: der Königsfarn. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn er ist ein königlicher, gebietseigener Farn, der eine Einzelstellung im Schattenbeet benötigt. Er ist ein Farn, der uns nie verlässt! Er wird mit den Jahren immer schöner, er braucht aber mindestens einen frischen, kalkarmen Boden. Noch dazu hat er eine leuchtend gelbe Herbstfärbung.
Ein toller Farn: Osmunda regalis (der Königsfarn).
Auch immer beliebter wird Athyrium niponicum ‚Metallicum‘ (Japanischer Regenbogenfarn). Auch er wächst horstig und macht keine Ausläufer.
Ein weiterer gebietseigener, robuster Farn ist Athyrium filix-femina (Wald-Frauenfarn). Er kann sich zwar über Sporen vermehren, er wird dabei aber niemals lästig. Auch Polystichum aculeatum (Glanz-Schildfarn) ist gebietseigen und sieht wunderbar zu Wurzel- oder Stammstubben aus. So lässt sich eine wunderbare Waldatmosphäre schaffen. Die letzte Empfehlung ist das Polystichum setiferum (weicher Schildfarn).
Weitere zahme Farne:
- Asplenium scolopendrium – Hirschzunge
- Blechnum spicant – Rippenfarn
- Polystichum aculeatum – Glanz-Schildfarn
- Polystichum setiferum – Weicher Schildfarn
Weitere wuchernde Farne und Ziergräser stelle ich dir noch weiter unten im Text vor.
Gräser im Garten: Weichzeichner im Garten sind ein Muss
Viele meiner Kunden verzweifeln an Ziergräser, die sich überall ausgesät haben. Doch bei Gräsern ist das Ganze nicht ganz so einfach wie bei den Farnen oder Stauden. Denn oftmals ist es das Zusammenspiel von verschiedenen Sorten, die ein Wuchern über Selbstaussaat auslösen. Manchmal ist es allein die Art an sich, das betrifft vor allem samenvermehrte Wildgräser wie das Perlgras (Melica ciliata) und Schwingel-(Festuca)-Wildformen.
Diese beiden Gräser sollte man weglassen, wenn Aussaat nicht erwünscht ist.
Einige Gräser sind selbststeril, das heißt sie bilden keine fruchtbaren Samen aus. Wenn aber verschiedene Sorten einer Art nebeneinander gepflanzt werden, dann können doch wieder keimfähige Samen entstehen. Gerade die Gräser Deschampsia, Pennisetum und Panicum virgatum gehören dazu. Bei diesen Gräser sollte man in einem Garten nur bei einer Sorte bleiben, wenn keimfähige Samen unerwünscht sind.
Ein weiterer Spezialfall zeigt der Miscanthus. Bisher war unser Klima zu kalt und Miscanthus kam nicht zur Blüte. Dadurch wurden keine Samen ausgebildet. Doch unser Klima ändert sich, es wird wärmer. Daher blüht Miscanthus immer öfter und schafft es auch oftmals die Samen zur Reife zu bringen. Auch klimatische Veränderungen aller Art können daher darüber entscheiden, ob sich Gräser aussamen oder nicht.
Das Reitgras (Calamagrostis) ist manchmal zum Verzweifeln
Es gibt sehr viele Reitgräser, doch nur die wenigsten davon sind wirklich gartenwürdig.
Nicht sterile Reitgräser
Zu den gartenwürdigen, nicht sterilen Reitgräsern gehört Calamagrostis emodensis, Calamagrostis brachytricha und Calamagrostis varia.
Von daher Vorsicht, diese Gräser samen sich aus, manche davon nur moderat, wenn der Standort nicht ganz passt.
Sterile und damit zahme Reitgräser
Absolut zahm ist das Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Foerster‘. Es wächst straff aufrecht und gehört für mich zu einen der schönsten und besten Ziergräser. Es treibt früh aus und ist damit sofort präsent im Beet.
Die hier genannten Gräser auf alle Fälle im Winter stehen lassen und erst im Frühjahr zurück schneiden. So hast du auch im Winter einen tollen Blick auf dein Beet.
Auch wunderschön ist Calamagrostis x acutiflora ‚Waldenbuch‘. Diese Sorte wächst kompakt und ist dazu sehr standfest. Ideals Ziergras für eher natürliche, sonnige oder halbschattige Beete.
Zu meinen Lieblings-Reitgräsern gehört das Calamagrostis x acutiflora ‚Overdam‘. Sehr kompakt, eher schmal, standfest und mit feinen, weißgestreiften Blättern. Wirklich wunderschön für weißes Themenbeet. Durch die hellen Blätter steht diese Sorte gerne absonnig, zumindest in einem trockenen Boden.
Seggen – die besten Gräser für die schattigen Bereiche
Bei Allergikern beliebt, weil sie zu den Sauergräsern und nicht zu den Süßgräsern gehören. Doch je nachdem, welche Segge du gekauft hast, bildet sie Ausläufer oder wächst brav horstig. Manche punkten auch mit wintergrünen Laub, einfach unbezahlbar in unseren schattigen Gartenecken.
Bei Seggen ist es daher sehr wichtig genau hinzuschauen und vor allem seinen Standort im Garten korrekt zu bestimmen, um auch die richtige Segge zu finden.
Diese Seggen machen Ausläufer oder versamen sich stark
Wie gesagt Ausläufer sind nicht immer schlecht, vor allem in schattigen Bereichen mit Wurzeldruck sind sie ein Segen, zumindest, wenn die Größe des Beetes ein Ausufern zulässt. In kleinen Beeten wird das mit der Zeit schwierig, wenn man mit der Pflege nicht hinterher ist. Die hier erwähnten Seggen sind eher schwachwüchsig und auch nicht gut konkurrenzfähig.
Zur Not kann man Seggen also wieder leicht aus dem Beet entfernen oder ihnen Einhalt gebieten.
Zu den Seggen mit einer stärkeren Ausläuferbildung gehört Carex foliosissima ‚Ice Dance‘ und ‚Irish Green‘ (Teppich-Japan-Segge). Die gute Nachricht ist aber, dass die Ausläufer nicht tief in den Boden gehen, sie lassen sich zur Not mit der Hand noch entfernen. Ansonsten bilden folgende Seggen kurze Ausläufer: Carex spec. ‚Silver Scepter‘ (Teppich-Japan-Segge), Carex Digitata-Hybride ‚The Beatles‘ (Pilzkopf-Segge), Carex siderosticta und Carex alba. Wobei Carex alba nicht bedrängt, sie ist also auch für kleine Beete geeignet, wenn man nichts pflegen möchte.
Die Winkel-Segge (Carex remota) versamt sich stark. In einem kleinen Beet sollten die Blütenstände daher vor der Samenreife zurück geschnitten werden. Ebenfalls stark aussamend ist Carex pendula (Riesen-Segge, Hängende Segge).
Diese Seggen sind zahm
Carex morrowii (Japan-Segge) gehört zu den schönsten Seggen. Sie wachsen horstig, nur mit einer Ausnahme und zwar die Unterart Carex morrowii ssp. foliosissima, sie macht kurze Ausläufer. Eine tolle, noch relativ unbekannte Sorte bei den Japan-Seggen ist die ‚Hazy Green‘. Doch noch schöner und filigraner ist Carex spec. ‚Kyoto‘ (Schmalblättrige Japan-Segge). Sie wächst horstig und bildet nur marginal Samen.
Ebenfalls sehr schön ist Carex oshimensis (Japan-Gold-Segge), vor allem die Sorte ‚Evergold‘ und ‚Everest‘. Sie verträgt auch trockenen Schatten sehr gut.
Einer der besten Seggen ist die Carex montana (Berg-Segge), sie bildet weder Ausläufer noch samt sie sich aus. Sie ist ideal für den trockenen Halbschatten und nimmt auch Wurzeldruck in Kauf. Dazu bildet sie eine Herbstfärbung aus. Ein tolles Gras!
Carex umbrosa (Schatten-Segge) wächst ebenfalls horstig und samt sich eher selten aus.
Eine noch relativ unbekannte Carex ist die Carex divulsa ‚Weinheim Light Green‘. Eins der besten Carex-Gräser.
Weitere wuchernde Farne und Ziergräser findest du weiter oben und weiter unten im Text.
Die Wald-Schmielen (Deschampsia cespitosa)
Deschampsia gehört nicht zu meinen Favoriten-Gräsern im Garten. Wenn der Standort nicht zu 100% passt, dann ist das Gras schneller weg als man gucken kann. Ich hatte ihn mal kurzzeitig in meinem Walnussbeet gepflanzt. Paar sind direkt verschwunden und zwei Stück halten sich seit Jahren lediglich am Leben.
Das Problem liegt hier einfach in der Trockenheit, es braucht eine gute Versorgung mit Wasser und die wird in den Gärten immer schwieriger. Eigentlich ist das Gras gerade im Halbschatten, vor allem im Gegenlicht, eine Wucht! Leider versamen sie sich dazu noch sehr gerne, es ist also nicht steril und eignet sich eher für naturnahe und größere Beete.
Es gibt nur eine Ausnahme von dieser Regel und zwar die Deschampsia cespitosa ‚Palava‘. Diese Sorte ist steril.
Der riesige Miscanthus (Chinaschilf)
Schon beim Wort „Miscanthus“ läuft manchen ein Schauern über den Rücken. Wer kennt es nicht? Diese riesigen Gräser, die eher an Bäume als an Ziergräser erinnern?
Doch einmal gibt es einen Unterschied zwischen Miscanthus sinensis und Miscanthus giganteus, welches auch als Elefantengras bekannt ist. Wichtig ist zu wissen, dass man eher auf Miscanthus sinensis als auf Miscanthus giganteus setzen sollte. Denn das Miscanthus x giganteus blüht bei uns zwar nur selten, aber es hat einen enormen Ausbreitungsdrang mit seinen Ausläufern. Er hat also einen extrem großen Platzbedarf und dafür ist die Pflanze für kleine Beete einfach überdimensioniert.
Andererseits kommt Miscanthus sinensis durch die veränderten klimatischen Bedingungen immer öfters zur Blüte und erreicht damit auch die Samenreife. Aufgrund der starken Versamung wird der Miscanthus in einigen Regionen als potenziell invasive Pflanze geführt.
Daher sind nur die sterilen Sorten oder Sorten, die schwer blühen, die besten.
Dazu gehört wohl ‚Hinjo‘, ‚Silberpfeil‘, Miscanthus japonicum ‚Giganteus‘ und Miscanthus sinensis var. condensatus ‚Cabaret‘.
Weitere Miscanthus-Sorten, die spät blühen und der Samen dadurch nicht ausreift:
- ‚Cosmopolitan‘
- ‚Gracillimus‘
- ‚Morning Light‘
- ‚Strictus‘
- ‚Variegatus‘
Aber Achtung: sollte es wärmer werden können auch die spät blühenden Sorten evtl. reife Samen ausbilden.
Wenn du bereits Miscanthus im Garten hast, dann lohnt es sich diesen vor Samenreife abzuschneiden bzw. zu ernten. Er lässt sich super als Mulchauflage im Beet verwenden.
Mein persönliches Lieblingsgras: das Pfeifengras (Molinia)
Ich liebe Molinia-Gräser! Für mich persönlich die mit Abstand schönsten Gräser. Ich liebe ihre weichen Blätter, die nicht wehtun und ich staune immer wieder über die phänomenale Herbstfärbung. Das tolle am Molinia-Gras ist, dass sie einen eher niedrigen Blattschopf bilden und daraus elegante, zarte, ewig lange Blütenstände rauswachsen. Das Gras zeigt sich bei mir ausgesprochen vital im Lehmboden und reagiert nicht negativ auf Trockenheit. Das Gras bleibt zudem horstig und ein aussamen ist nicht zu erwarten.
Meine Lieblingssorte ist die Molinia arundinacea ‚Transparent‘. Wunderschöner goldgelber Laubhorst im Herbst und die schwebenden Blütestände, die den Morgentau so richtig zum Leuchten bringen. Ein tolles durchsichtiges Gras. Die Blütenstände sind zwar nicht lange stabil im Winter, aber es reicht, um sich diese für eine tolle Bodenvase zu schneiden. Ich habe es selbst in meinem Herbstbeet und es gibt für mich kein Gartenleben mehr ohne Molinia.
Molinia ist ein ideales Solitärgras, es sollte alleine im Beet stehen.
Es gibt übrigens auch eine tolle gebietseigene Form des Pfeifengrases und zwar Molinia caerulea. Dies kann sich aber aussamen.
Wichtig bei den Molinia: innerhalb des Beetes bzw. Garten bei einer Sorte bleiben, sonst bilden sie doch Samen aus.
Absolut auf dem Vormarsch: die Rutenhirse (Panicum)
Die Rutenhirsen sind ganz stark am Kommen in unseren Gärten. Sie sehen einfach toll und manche von Ihnen bilden eine schöne Herbstfärbung aus, daher werden sie manchmal auch Kupferhirse genannt. Rutenhirsen fallen auf und sollten daher entweder großflächig genutzt werden oder in Einzelstellung. Wenn sie erstmal eingewachsen sind vertragen sie auch Trocken- und Feuchtperioden sehr gut. Rutenhirsen bilden keine Ausläufer.
Wichtig bei den Rutenhirsen: innerhalb des Beetes bzw. Garten bei einer Sorte bleiben, sonst bilden sie doch Samen aus. Weitere wuchernde Farne und Ziergräser findest du weiter oben und unten im Text.
Das Lampenputzergras (Pennisetum)
Auch das Lampenputzergras wird immer beliebter, doch bei diesen Gräsern gibt es einiges zu beachten. Viele Lampenputzergräser werden im Baumarkt oder Gartencentern verkauft, sie sind aber oft nicht sicher winterhart.
Zu empfehlen ist auf alle Fälle das Pennisetum alopecuroides.
Es wächst horstig und wuchert nicht. Hier solltest du aber bei einer Sorte bleiben. Empfehlenswerte Sorten sind: Pennisetum alopecuroides ‚Cassian‘, Pennisetum alopecuroides ‚Compressum‘ und Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘.
Vorsicht bei Pennisetum alopecuroides var. viridescens (Dunkles Lampenputzergras), wieder eine Ausnahme, denn dieses Gras kann sich stark versamen.
Auch empfehlenswert ist das Pennisetum orientale (Orient-Lampenputzergras), welches sich deutlich trockenheitsverträglicher zeigt als Pennisetum alopecuriodes. Aber es wächst eher aufrecht und manchmal auch staksig. Eine schöne Sorte ist ‚Karley Rose‘, die ich auch selbst im Garten habe.
Wichtig beim Lampenputzergras: innerhalb des Beetes bzw. Garten bei einer Sorte bleiben, sonst bilden sie doch Samen aus.
Ein wichtiger Punkt an dieser Stelle ist das rote Lampenputzergras (Pennisetum setaceum), das als invasive Pflanze auf der EU-Liste geführt wird. Ausgenommen vom Verbot sind aber die sterilen, nicht invasiven Sorten der Art. Dazu gehören die rotlaubigen Sorten der Art, wie bspw. ‚Rubrum‘. Sie sind definitiv steril, jedoch hat eine DNA-Analyse auch ergeben, dass die rotlaubigen Sorten, wie ‚Rubrum‘, Fireworks‘ etc. nicht zu Pennisetum setaceum gehören, sondern zu Pennisetum advena. Diese Art gilt nicht als invasiv. Im Handel wird sie allerdings manchmal noch unter Pennisetum setaceum geführt.
Die Zarten im Garten: Federgräser (Stipa)
Alle Federgräser brauchen einen vollsonnigen, trockenen, steinigen und durchlässigen Boden. Alles was karg ist, ist daher passend. Ein toller Kontrast zu diesen elfenhaften Gräsern.
Im lehmigen, nährstoffreichen Boden sind sie dagegen unerträglich im Erscheinungsbild.
Mit etwas Vorsicht ist Stipa barbata (Reiher-Federgras) in kleinen Beeten zu genießen. Es bildet zwar keine Ausläufer, aber an zusagenden Standorten muss mit einer starken Aussaat gerechnet werden. Bei Stipa tenuissima (Zartes Federgras/Engelhaar) ist es so, dass es sehr kurzlebig ist und sich durch Aussaat natürlich selbst erhalten möchte. Es samt relativ stark. Dies sollte in kleinen Beeten bedacht werden.
Vorsicht gilt bei Stipa calamagrostis, ehemals Achnatherum calamagrostis (Silberährengras) genannt, denn das samt sich richtig stark aus.
Weitere Stipa-Gräser die sich aussamen: Stipa capillata (Büschel-Federgras) und Stipa pennata (Flausch-Federgras). Ein Gras, bei dem die Aussamung mir unklar ist, ist das Stipa gigantea (Riesen-Federgras), hier finden sich widersprüchliche Angaben, was darauf hindeuten könnte, dass ideale Bedingungen vorliegen müssen, dass die Samen keimen können.
Du merkst also bei Stipa-Ziergräsern ist stets mit einer Aussamung zu rechnen.
Wie sich unkontrollierter Aussaat vermeiden lässt
Ich denke du hast einen kleinen Einblick dafür bekommen, wie sich gerade bei Ziergräsern das Aussamen verhält. Um wirklich sicher vor Selbstaussaat zu sein ist die Verwendung von Klonen ein gutes Mittel.
Klone sind Pflanzen, die vegetativ vermehrt werden.
Das bedeutet, dass sich eine Pflanze ungeschlechtlich vermehrt hat, also ohne Samen, ohne Blüte und ohne Befruchtung. Das geht durch Stecklinge, Ausläufer, aber auch Zwiebeln und Knollen. Die Nachkommen sind dann genetisch identisch mit der Mutterpflanze.
Die Klone sind dann an sich selbststeril, wenn sie untereinander bleiben. Sie bilden Samen aus, doch diese sind „taub“: sie keimen einfach nicht. Klone brauchen um keimfähige Samen zu bilden eine Fremdbestäubung durch eine genetisch unterschiedliche Pflanze der gleichen Art.
Fazit: Wuchernde Farne und Ziergräser
Dein Garten soll ein Ort der Harmonie sein – nicht des Pflanzenschlachtens. Wuchernde Farne und Ziergräser können richtig frustrierend sein. Meide daher vermehrungsfreudige Farne und Ziergräser, damit du im Garten wieder mehr entspannen kannst. Ich glaube der Beitrag hat klar gemacht, dass Spontankäufen von Pflanzen nach hinten losgehen können. Ich habe es als Gartenneuling selbst erlebt und durchgemacht.
Kaufe keine Pflanzen, die nicht mit ihrem genauen botanischen Namen aufgeführt wird.
Hast du auch die Erfahrung gemacht, dass Farne dein Schattenbeet erorbern oder du nur noch die Sämlinge von Ziergräsern jätest? Schreib’s in die Kommentare – wir lachen (oder weinen) mit dir!
Bei Wiki erfährst du, was ein Farn ist.