Gartenarbeit im April – eine To-do-Liste

Die erste Gartenarbeit im April steht an! Was alles im April zu tun ist erfährst du in meinem Blogbeitrag.

Anzeige/ Also am Wochenende dachte ich ja wieder mich trifft der Schlag. Ich stand freudig in der Küche und machte mir Frühstück. Dabei überlegte ich mir, was ich denn heute im Garten tun möchte. Im April gibt es nämlich einiges zu erledigen. Manchmal so viel, dass ich eine Prioritätenliste erstellen muss. Jedenfalls erfreute ich mich meiner Gedanken, bis ich nach draußen sah. Fette Schneeflocken kullerten an meinem Fenster entlang. Wie meine Tränen vom zerbröselten Gartentraumtag.

Herrgott noch einmal! Ich drehte mich um, stellte meine Tasse auf den Tisch, schnaufte paar Mal durch, um nicht komplett zu eskalieren. Drehte mich um und ich sah gefühlte 5 Sekunden später einen blauen Himmel mit Sonnenstein.

Geht doch! Also, es steht einiges an Gartenarbeit im April an.

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Der April macht wirklich was er will!

Es ist wirklich so, der April macht was er will. Er ist der einzige Monat, der alle Jahreszeiten in sich trägt. Von dicker Schneeschicht bis 30 Grad habe ich alles im April bisher erlebt. Ich fühle mich dann immer als würde ich auf eine 14tägige Wanderung gehen, wenn ich mich im April auf den Garten vorbereite. Ich brauche mindestens eine warme Winterjacke, Schal, Mütze und Handschuhe. Dann noch was für den Übergang und am Besten noch ein T-Shirt. Regenjacke, Regenschirm, ganz zu schweigen von festem Schuhwerk, Regenstiefel und Flip Flops. Das Wetter wechselt sekündlich und die Garderobe muss entsprechend mit.

Ich lege dann einfach alles in die Schubkarre und fahre sichtlich freudig aufgrund meines Kontrollwahns in den Garten und fühle mich wie Herkules, der den Tod besiegt hat. Der April kann doch machen was er will!

Wetterbeobachtung im April

Ich gebe es ja zu, manchmal treibt mich der April echt in den Wahnsinn. Der Wechsel der Wetterlagen ist oftmals unberechenbar. Und das ist auch tückisch für manche Pflanzen im Garten, vor allem, wenn einer ausgeprägten Frostphase paar warme Tage voraus gingen. Es gibt im Garten einige Pflanzen, die noch spätfrostgefährdet sind und etwas voreilig ausgetrieben sind. Meist hilft es hier die Pflanzen, vorausgesetzt sie sind im Kübel, an die Nähe der Hauswand zu stellen. Bestenfalls Richtung Süden. Sind die Pflanzen im Garten dann hilft es, wenn das Blätterdach nochmal über die Pflanzen kommt.

Es ist aber nicht nur der Frost, der nervig ist. Grundsätzlich kalte Temperaturen bremsen alles aus. Wie oft habe ich bspw. den Dünger ausgebracht und danach war es erstmal 5 Wochen zu kalt. Die Regenwürmer haben bei kalten Temperaturen keine Lust meinen organischen Dünger in Form von Kacka zu zersetzen.

Aber auch das sonnige Wetter beschert uns durchaus Arbeit. Viele Pflanzen, die wir vorziehen, möchten bei Sonnenschein gerne abgehärtet werden. Aber hier nicht zu mutig werden. Ich habe auch schon mal meine vorgezogenen Kürbisse vergessen. Sie waren am nächsten Tag direkt erfroren, weil es nachts sehr kalt war.

Gartenarbeit im April – Vorziehen, Vorziehen, Vorziehen

Es gibt ja Gartenkollegen, die bereits im Januar anfangen vorzuziehen. No way! Zumindest bei mir. Ich habe aber auch (gott sei Dank) kein Fenster welches Richtung Süden zeigt. Ich kann nur mit Osten oder Norden leben. Und da ist es einfach zu dunkel. Wenn ich mir allein vorstelle 4 Monate lang auf ein Sammelsurium von schlanken Pflänzchen mit Leichenschauhaus-Licht zu gucken: Näh!

Der Vorteil am späteren Vorziehen liegt klar auf der Hand: die Pflänzchen haben bessere Startbedingungen und holen ihr Wachstum sehr schnell nach. Das spart auch einfach Ressourcen, wie Wasser und Strom. Meine Gartenarbeit im April ist daher Vorziehen, Vorziehen, Vorziehen. Pünktlich Anfang April werden bei mir alle Behälter rausgeholt und geputzt. Was angebaut bzw. vorgezogen wird habe ich vorweg schon geplant, um nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vorziehen.

Mein Mann hat mir ein kleinen Gewächshausschrank gebaut. Dort ziehen dann alle Pflänzchen erstmal ein. Dort ist es sehr hell und warm. Die Pflanzen keimen hier sehr schnell. Doch es gibt noch mehr Gartenarbeit im April.

Gartenarbeit im April – to-Do-Liste

Nun wird es aber Zeit für die Übersicht, welche Gartenarbeit im April ansteht. Im April wird es nun endlich Zeit die müden Knochen zu bewegen und den Plätzchen-Bauch abzuarbeiten.

Der Staudengarten im April

Gehen wir zuerst speziell auf den Boden in deinem Garten ein, denn dieser macht im April etwas Arbeit.

Der Staudengarten im April – der Gartenboden

• Dünger ausbringen
  Wenn die Temperaturen über 10 Grad wandern ist es Zeit den Dünger (für Rasen und die Staudenbeete) auszubringen. Bitte beachte, dass unsere Böden in der Regel überdüngt sind. Es macht daher Sinn am Anfang, wenn du deinen Garten neu übernimmst eine Bodenprobe durchzuführen und diese alle 5 Jahre zu wiederholen. Halte dich dabei an die Düngerangaben aus der Bodenanalyse. Nach dieser individuellen Düngung kannst du dich jährlich an die Düngerangaben des Herstellers deines Düngers halten. Denn diese Mengenangaben dienen dem Erhalt des Nährstoffbedarfs.

• Boden lockern
  Ich liebe meinen Sauzahn, das ist das beste Bodenbearbeitungsgerät was es gibt. Er ist ideal bei schweren Boden, da er leicht in den Boden reinfährt und den Boden ohne Durchmischung der Bodenschichten lockert. Das Auflockern des Bodens ist wichtig. So können sich die Wurzeln der Stauden gut ausbreiten, der Boden wird belüftet und das Auflockern spart das Gießen.
• Boden mulchen
  Eine Oberflächenbearbeitung führt allerdings auch dazu, dass Unkrautsamen leichter keimen. Du kannst auch gleich danach den Boden mulchen.

Der Staudengarten im April – die Stauden

• Rückschnitt der Stauden
  Falls noch nicht geschehen kannst du Anfang April deine Stauden zurück schneiden. Länger solltest du nicht warten, denn die meisten Stauden haben Anfang April schon gut ausgetrieben. Es besteht beim Schnitt die Gefahr, dass du den Neuaustrieb aus versehen mit abschneidest.
• Ideale Pflanzzeit
  Der April ist, wie auch der März, ein idealer Zeitpunkt um Stauden und Gehölze zu pflanzen. Der Frühling ist meist regenreich, daher wachsen die Pflanzen sehr gut an. Mein Tipp vor dem Pflanzen: Stauden und Gehölze vor dem Einpflanzen solange in einen Wassereimer stellen, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen.
• Stauden teilen und vermehren
  Manche Stauden blühen bereits nach wenigen Jahren nicht mehr üppig, dazu gehört bspw. der Rittersporn oder der Sonnenhut. Im April können diese Stauden geteilt werden. Dafür werden die Stauden ausgegraben, mit einem Spaten geteilt und wieder getrennt voneinander im Garten eingepflanzt.
• Unkraut zupfen
  Auch im April wächst das Unkraut fröhlich weiter. Ich kontrolliere einmal die Woche den Unkrautwuchs und entscheide, wann ich jäte. Wichtig bei Unkraut ist, nicht zu lange zu warten. Wenn das Unkraut blüht wird es fast Zeit zu jäten. Ich warte immer, wenn die Blüte am Verwelken ist und rupfe es dann raus. So hatten die Bienchen noch was davon und ich stoppe die Vermehrung über die Aussaat.

Weitere Gartenarbeit im April

• Aussaat von Blumen
  Du kannst folgende Blumen direkt ins Freiland säen:
  • Duftwicken
  • Goldmohn
  • Jungfern im Grünen
  • Kapuzinerkresse
  • Schleierkraut
  • Schmuckkörbchen
  • Ringelblumen
  • Kornblumen
  • Löwenmäulchen
  • Mohn
  • Sommer-Astern
  • Tagetes
  • Sonnenblumen

• Wildblumenwiese aussäen
  Wenn du von einer bunten Wildblumenwiese träumst dann ist der April ideal dafür. Die Blumenmischung wird auf einen komplett nackten Boden gesät. Es gibt aber inzwischen auch Samenmischungen, die in einen lückenhaften Rasen ausgebracht werden können. Ich finde jedoch, dass das beste Ergebnis mit einem nackten Boden erreicht wird. Die meisten Samenmischung sind für mageren Boden ausgelegt, dann solltest du die Oberschicht (etwa 4 cm) abtragen. Es gibt aber auch Samenmischungen für fetten Boden. Hier gilt: immer prüfen, was du kaufst. Der Boden wird anschließend gelockert, damit die Samen zwischen den Ritzen Halt finden. Anschließend den Boden fest treten und 2 Wochen feucht halten.
• Dahlien vortreiben
  Für die ganz ungeduldigen: Dahlienknollen können nun in Töpfe gepflanzt werden und vorgetrieben werden. Wenn keine Frostgefahr mehr besteht können die ausgetriebenen Dahlienknollen ins Beet gesetzt werden.
• Pflege von deinem Rasen
  Wir haben einen Benzinrasenmäher, den wir im Frühjahr, bevor das erste Mähen ansteht, erstmal warten. Wir überprüfen hier die Zündkerzen, das Öl, den Luftfilter und auch das Schneidemesser. Ebenso wird der Rasenmäher frisch betankt. Wir mähen den Rasen das erste Mal im April. Nach dem Mähen wird der Rasen bei der ersten Regenperiode gedüngt. Wenn die Temperaturen dann steigen kann man den Rasen beim Wachsen zu sehen. In der Regel erfolgt nach der ersten Düngung gerade mal 2 Wochen später die erste Mahd. Das ist aber auch wetterabhängig. Fans vom englischen Rasen können dann noch den Rasen vertikutieren.
• Erste Teichpflege
  Im April werden alle Gräser und Stauden am Gartenteich eine Handbreit über dem Boden zurück geschnitten. Mit einem Kescher kannst du dann alte Blätter aus dem Teich entfernen.

Der Gemüse- und Obstgarten im April

• Kompost umsetzen
  Es gehört nicht zu meinen Lieblingsaufgaben, aber irgendwann muss es sein. Der April ist ideal, um den Kompost umzusetzen. Das bedeutet, dass der Kompost mal ordentlich durchgemischt wird. Dabei kann vorab der Hummus entnommen werden, um den Gemüsegarten zu düngen. Die groben Reste werden belassen und ordentlich durchgemischt, damit die Rotte weiter gehen kann.
• Beerenobst setzen
  Der April ist ideal, um Beerensträucher wie Him- und Brombeeren zu setzen. Auch Erdbeeren gedeihen sehr gut, wenn sie im April gesetzt werden. Wenn du bereits Beerenobst besitzt, so ist jetzt der ideale Zeitpunkt um sie zu düngen. Ideal ist hierfür Hornspäne.
• Beerenobst schneiden
  Bestenfalls werden Beerensträucher nach der Ernte geschnitten. Ich packe es jedoch nie und so schneide ich nun traditionell meine ganzen Beerensträucher spätestens Anfang April.
• Boden vorbereiten
  Auch im Gemüsebeet sollte der Boden vorbereitet werden. Dazu wird erstmal der ganze alte Geschmodder vom letzten Jahr rausgeholt. Ebenso werden alle Unkräuter entfernt und der Boden mit einer Hacke oberflächig gelockert. Kompost ist ideal für den Gemüsegarten. Ich dünge 4-5 Liter pro Quadratmetern. Bei Starkzehrern wie Tomaten und Zucchini auch bisschen mehr.
• Erste Ernte
  Kaum zu glauben aber im April kann bei guten Bedingungen bereits Rhabarber und Spargel geerntet werden. Diese können dann bis in den Juni weiter geerntet werden. Wenn du zu viel Rhabarber hast kannst du die Blätter zum Abdecken deines Boden benutzten.
• Direkte Aussaat
  Im April kann, wenn der Boden nicht gefroren ist, die erste direkte Aussaat im Gemüsegarten erfolgen. Dazu gehören Saubohnen, Knoblauch, Salat, Karotten, Radieschen, Erbsen, Kartoffeln, Mangold, Brokkoli, rote Beete, Rettich, Rucola, Spinat und Zwiebeln.
• Gemüse vorziehen
  Im April kannst du weiteres Gemüse vorziehen. Vorziehen lassen sich u. a. jetzt: Auberginen, Blumenkohl, Brokkoli, Fenchel, Knollensellerie, Lauch, Tomaten, Chili, Paprika, Kohlrabi, Artischocken, Gurken, Kürbis, Melone, Mais, Rosenkohl und Weißkohl/Wirsing.

Gartenarbeit im April

Du siehst im April ist schon einiges los im Garten. Vor allem Gärtner, die Gemüse anbauen, haben im April sehr viel zu tun. Für die Staudengärtner unter uns ist eigentlich hauptsächlich das Unkraut jäten im Vordergrund.