Es gibt nicht viel Gartenarbeit im Januar zu erledigen – es sei uns Gärtnern auch mal eine Pause gegönnt. In meinem Gartenblog nehme ich dich mit auf meinen Spaziergang durch meinen Garten und zeige dir was im Januar alles auf der To-do-Liste steht.
*Anzeige/Affiliatelinks* Im Januar liegt im Garten meist alles still. Denn das ist die Zeit, wo wirklich fast nichts im Garten zu tun ist. Selbst die härtesten Pflanzen haben nun den Löffel abgegeben – vermeintlich. Ein kurzes Durchschnaufen steht für den Gärtner nun an. Doch diese Stille und Ruhe wird nur durch eine Sache unterbrochen: durch die eintrudelnden Post im Briefkasten.
Gartenarbeit im Januar – die Gartenzeitschriften trudeln ein
Du kennst es. Jeden Tag laufe ich an den Briefkasten und gucke rein. Und dann sind sie da: die neuen Gartenkataloge für das kommende Jahr. Zärtlich nehme ich sie wie eine Bibel aus dem Briefkasten. Verdamme dabei den Postboten, da Knicke drin sind, verdamme Gott, weil es drauf geregnet hat. Wie einen Notfallpatienten trage ich die Gartenkataloge in mein Haus. Dann: Heizung um ein Grad aufdrehen, Kuscheldecke holen, Kerze anzünden, Schoki beiseite legen, Hunde auf die Couch beordern und dann wie eine Königin in dieses Szenario eintauchen und die neuen Gartenkataloge aufschlagen. Ein Lichtstrahl aus weißem, hellem Licht kommt mir beim Öffnen des Gartenkatalogs entgegen. Ich schnaufe durch, ich lebe!
Jedes Jahr das Gleiche.
Im Hintergrund eine leise Stimme: Dreh nicht durch! Bestell nix, du hast keinen Platz mehr im Garten. Die Stimme hatte noch nie nur den Hauch einer Chance. Ich bestelle wie eine Bekloppte. Meine Amygdala – mein Warnsystem – kapituliert nun endgültig. Ein hartes Los und eine harte Gartenarbeit im Januar: Gartenkataloge durchforsten und einigermaßen widerstehen.
Die Gartenarbeit im Januar – die Zeit des Loslassens!
Gartenkataloge bzw. Zeitschriften unterstützen uns in der Planung für das kommende Gartenjahr. Der Januar ist für diese Planung ideal. Denn hier haben wir körperlich wenig im Garten zu tun und können die Zeit zum Schmökern und Denken nutzen. Der erste Schritt, denn ich immer mache, ist alles nochmal Revue passieren zu lassen. Ich prüfen nochmal genau mit was ich zufrieden war und mit was nicht. Dieses Jahr bspw. habe ich beschlossen, dass Indianernessel in meinem Garten einfach nicht funktionieren, obwohl ich für sie eigentlich optimale Bedingungen habe. Der zweite Schritt besteht nun darin eine Alternative für die Indianernessel zu finden. Und so plane ich mein Jahr durch.
Ich denke es ist wichtig im Garten und auch im Leben mutig zu sein und Sachen auszusortieren. Der Gedanke „vielleicht wird es doch was“ ist unglaublich energiezerrend. Ich bin da inzwischen rigoros. Alles was nicht passt und nicht gedeiht kommt raus. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Die 3,49 € für eine Pflanze ist es nicht wert sie mit deiner Lebenszeit am Leben zu erhalten. Deine Lebenszeit ist das kostbarste.
Es gilt zu teilen
Der Januar ist wie gesagt ein sehr nackter Gartenmonat. Es ist nicht viel los. Daher konzentriere ich mich im Januar sehr gerne darauf unsere Tiere im Winter zu unterstützen. Gerade das derzeitige Wetter macht es unseren Tieren echt schwer. An Silvester sind 20 Grad vorher gesagt. Einiges wird da wieder unterwegs sein und nichts zum Futtern finden.
Doch die Unterstützung der Tiere besteht nicht nur darin einfach zu zu futtern. Am Besten wird der Garten im Herbst nicht aufgeräumt. So finden allerlei Tiere einen guten Unterschlupf für den Winter. So kann sich der Igel einmummeln und auch in einem Blätterteppich viele Insekten zum Futtern finden. Ein unaufgeräumter Garten fördert also das Gleichgewicht und den Kreislauf der Natur.
Vögel zu füttern macht vielen Menschen Spaß. Schade finde ich nur, dass massenweise das Futter im Laden gekauft wird. Warum nicht selbst im Garten paar Sonnenblumen aussäen? Oder warum nicht paar Hecken pflanzen, die im Winter Beeren tragen, die die Vögel mögen? Mit Körnerfutter unterstützt du nur die Körnerfresser, es gibt aber auch Weichfutterfresser unter den Vögeln, die die Beeren dringend brauchen.
Gartenarbeit im Januar – to-Do-Liste
Der Januar ist also eher ein gemütlicher Monat. Doch die ganz passionierten Gärtner können auch im Januar etwas im Garten tun.
Der Staudengarten im Januar
- Immergrüne Pflanzen gießen
In der Regel ist im Januar im Staudengarten nichts zu erledigen. Nur für den seltenen Fall, dass es im Winter sehr wenig regnet kann es sinnvoll sein zu prüfen, ob immergrüne Stauden/Hecken zu gießen sind. Dies sollte dann an den Frostfreien Tagen erfolgen. - Kaltkeimer aussäen
An milden Wintertagen im Januar kannst du auch Kaltkeimer aussäen. Kaltkeimer bedeutet, dass es Pflanzen gibt, deren Samen einen Kältereiz brauchen, um überhaupt zu keimen. In der Regel haben die Samentütchen aus dem Baumarkt ihren Kältereiz erhalten. Wenn du allerdings Samen selbst aus deinem Garten sammelst, dann denke dran, dass manch Pflanze über den Winter draußen verbleiben muss. Dazu gehören zum Beispiel die Samen von: Christrosen, Schlüsselblumen, Kornblumen, Bärlauch, Kuhschelle, Frauenmantel, Waldmeister, Gundermann, Lungenkraut, Seifenkraut, Steinsame, Duftveilchen, Eisenhut. - Knollen kontrollieren
Kontrolliere alle 2 bis 3 Wochen deine eingelagerten Knollen von deinen Dahlien oder Gladiolen. Sollte eine Knolle faulen, so kannst du diese sofort aussortieren und entsorgen. - Genieße die ersten Blüten
Im Januar gibt es schon wieder die ersten Blüten zu entdecken! Ich genieße jede einzelne blühende Christrose. Aber auch Winterlinge und Schneeglöckchen legen los. Aber nicht nur Stauden blühen, vor allem die Gehölze legen jetzt los. Wie zum Beispiel die Winterblüte,* der Winter-Duftschneeball,* die Winter-Mahonie, der Winter-Jasmin,* die Winterkirsche* und mein absoluter Liebling: die Zaubernuss.* - Zwiebeln pflanzen
Im Januar, wenn der Boden noch nicht gefroren ist, können noch Frühlingsblüher wie Narzissen, Tulpen, Krokusse gepflanzt werden.
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Der Gemüse- und Obstgarten
- Gemüseanbau planen
Die Gartenarbeit im Januar beschränkt sich beim Gemüse- und Obstgarten häufig auf die genaue Planung. Ich führe seit Beginn meines Gemüsegartens eine Art Anbauplan. Ich weiß daher ganz genau, wann was wo gewachsen ist. In diesen Plan kannst du auch die Aussaat, das Auspflanzen und das Düngen vormerken. Unterstützt werde ich bei meiner Gemüsebeetplanung von der App Gardenize. - Das Vorziehen im Januar
Ich bin ehrlich, ich säe nichts im Januar aus. Auch keine Paprika oder Chilis. Ich persönlich halte dies für viel zu früh. Natürlich ist es möglich auf der Fensterbank etwas vorzuziehen, aber meist reicht das Tageslicht nicht aus, um die Pflanzen vernünftig wachsen zu lassen. Es gibt derzeit viele Pflanzenlichter zu kaufen. In Zeiten der Ressourcenschonung bin ich ein Fan von: Samen in die Erde stecken, wachsen lassen. Wir sind keine Großgrundbesitzer von Bauern, die hier im Januar schon wirtschaften müssen. Doch für die völlig Gartenbekloppten unter euch: Ihr dürft natürlich auch vorziehen. Hierzu eignen sich: Artischocken, Aubergine, Chili, Paprika, Physalis. - Im Gewächshaus oder Frühbeet
Einige haben auch das Glück im Besitz eines Gewächshauses zu sein. Hier kann im Januar noch sehr gut Feldsalat oder Spinat ausgesät werden. Im Frühbeet eignet sich Radieschen und Spinat zum Aussäen. - Microgreens bzw. Sprossen
Was durchweg das ganze Jahr über gut klappt sind die sogenannten Microgreens bzw. Sprossen. Unter Microgreens versteht man die Keimlinge von Gemüse- und Kräuterpflanzen. Sehr gesund und zu empfehlen. - Schneiden von Obstgehölzen
Der Januar ist ideal, um Obstbäume fachgerecht zu schneiden. Gerade das Kernobst (Apfel, Birnen, Quitten) sind hierfür ideal geeignet. Am Besten schneidest du die Bäume bei nicht allzu strengem Frost und bei trockenem Wetter. - Stecklinge
Viele Sträucher, wie zum Beispiel die Haselnuss,* lassen sich über Stecklinge vermehren. Dafür am Besten eine einjährige Rute in 20 bis 30 Zentimeter lange Stecklinge schneiden, Blätter entfernen und anschließend in die Gartenerde stecken. Das klappt auch wunderbar mit Stachelbeeren und Johannisbeeren.
Bau und Pflege des Gartens
- Pflege von Bauelementen
Die Winterzeit ist ideal, um deine Holzmöbel oder deine Holzterrasse auf Vordermann zu bringen. Nutze die Zeit und schleife, poliere und öle was das Zeug hält. - Projekte selbst bauen
Was spricht dagegen im Januar selbst anzupacken und sich Hochbeete zu bauen? Eben, nichts! - Schneelast
Wenn es im Januar schneit ist es wichtig den Garten im Blick zu behalten. Vor allem, wenn viel Schnee fällt kann dieser auch Schaden verursachen. Egal, ob an Pflanzen, Hecken oder dem Gewächshaus. Zur Not kannst du mit einem Besen einiges an Schnee runterholen bevor etwas bricht.
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Hallo Natalie!
Bei meinen Garten-Recherchen komme ich immer wieder auf deine Seite und kann nicht aufhören zu schmökern!
Der Planung für meinen Garten dieses Jahr hast du wunderbar unter die Arme gegriffen! So z.B. mit dem Tipp, alles rauszuschmeißen, was an Pflanzen einfach nicht funktionieren will.
Das fällt mir nämlich sehr schwer!
So geht es demnächst zwei Pflanzen an den Kragen, die seit einiger Zeit trotz bester Pflege nur vor sich hin mickern. Und dem Gras, das sich trotz gegenteiligen Befehls partout nicht gerade halten will, werde ich den Garaus machen!
…Oder soll ich ihnen erst mal drohen; manchmal reißen sie sich dann zusammen 🙂
Liebe Grüße!
Hallo liebe Christiane, manchmal hilft auch drohen! 😀 Vielen Dank für deine lieben Worte, dass habe ich jetzt mit viel Freude gelesen <3
LG
Natalie Bauer
Hallo Natalie,
Der Januar ist von jeher mein Planungsmonat für den Garten. Sobald der Christbaum aus dem Haus ist, geht es los. Heute war ich ein neues Beet ausmessen, welches gut 54 qm groß sein wird. Dabei wird es ein Grenzbeet zum Nachbarn und ist deshalb gut 20 Meter lang. Vorher war da nur Wiese und eine dicke Lebensbaumhecke, die dem Nachbarn Gott sei Dank eingegangen ist. Der neue Holzzaun ist ein echter Fortschritt. Ich freue mich schon wahnsinnig aufs Planen und Aussuchen. Schöne Grüße!
Hallo liebe Inge, ja das ist bei mir genauso 🙂 Gestern ist der Weihnachtsbaum und der Adventskranz rausgeflogen und nun habe ich den Kopf frei zum Planen. Das mache ich eigentlich an jedem Wochenende im Januar und bestelle dann auch meist gleich vor. Im Februar heißt es dann geduldig sein 😀 Aber manchmal gibt es im Februar paar warme Tage, wo man im Garten schon werkeln kann. Das gibt dann Muskelkater und wieder eine längere Regenerationsphase.
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
Ich bin so froh zu lesen, dass es nicht nur mir so geht. Im Januar eskaliere ich total was meine Gartenplanung angeht! Mein Glück ist, dass ich meinen Garten quasi „nackt“ übernommen habe. Bis auf Flieder, Johannisbeere und Eibe wuchs dort nichts (es war Sommer, der Rasen war tot, es sah wirklich nach „nichts“ aus :-).
Nun habe ich zwei Jahre lang gegossen und geschaut was wieder zum Vorschein kommt, dies und das umgesetzt und Heilkräuter vor dem Rasenmäher meines Mannes gerettet. Und in diesem Jahr soll es nun richtig losgehen mit der Gartengestaltung! Ich freue mich so sehr darauf und freue mich auch in meiner Ungeduld auf deine Seite gestoßen zu sein! Danke dafür 🙂
Hallo liebe Anne. Oh das klingt ja toll! Einen nackten Garten in ein blühendes Paradies zu verwandeln! Was gibt es schöneres? <3 Schau dich ruhig um, schmöker bisschen, hol dir Inspiration, einfach alles was du brauchst.
LG
Deine Natalie
Liebe Natalie, was für ein schöner Gartenartikel! Bei Dauernieselregen auf dem Sofa zu sitzen und Stauden und Samen zu bestellen gehört auch zu meinen Lieblingstätigkeiten. Bei mir ist es nicht nur eine leise Stimme die vom Kauf weiterer Stauden abrät, sondern eine recht laute: Mein Ehemann. Aber in Wirklichkeit hätte natürlich auch er keine Chance an meine Vernunft zu appellieren, aber es ist wirklich kein Platz mehr für Stauden. Und so werde ich dieses Jahr mit Schnittblumen experimentieren. Campingtisch mit Wärmematte vor dem Schlafzimmerfenster ab März ist mein Plan… Ich freue mich auf weitere lustige, humorvolle, informative Gartenposts von Dir im kommenden Jahr!
Herzliche Grüße von uns Gartenbekloppten an der Ostsee!
Marion
Liebe Marion, vielen vielen Dank für deinen tollen Kommentar! Ich habe deinen Kommentar mit vollem Genuss gelesen. 🙂 Wir sind doch echt gartenbekloppt, aber es gibt nichts schöneres <3 Ich drücke dir alle Daumen mit deinen Schnittblumen. Der Vorteil ist, dass man sie wirklich leicht in Kübeln ziehen kann, so kann man noch alle Fensterbretter vollklatschen (wenn die noch frei sind!).
LG
deine Natalie
Liebe Nathalie!
Du schreibst so herzerfrischend, das ist immer wieder ein Genuss!
Da im Moment die Nähmaschine rattert, bin ich nicht so viel aktiv im Garten – trotz des Wetters, das mich wirklich stark ruft. Draußen Kaffe trinken oder Grießnockerlsuppe essen, ist grad eher mein Ding …
ABER: gießen tu ich! Und ich werde die Obstbäume demnächst schneiden.
Danke noch für den Tipp mit den Johannisbeeren und den Stachelbeeren, das werde ich auf alle Fälle versuchen. bin schon gespannt!
Hallo liebe Barbara, vielen Dank, dass dir mein Blogartikel so gut gefällt! Da bin ich mal gespannt, ich drücke alle Daumen, dass deine Johannis- und Stachelbeeren etwas werden <3 Und so lange bin ich auch sicherlich mit Kaffee und Kuchen im Garten an zu treffen.
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
Hallo Natalie,
irgendwie ist der Januar gar nicht so in meinem gärtnerischen Bewusstsein. Ist mir meist einfach zu kalt. Allenfalls Aussaaten im Haus mit langer Kulturdauer wie Chilis habe ich da auf dem Plan (ergo völlig bekloppt). Aber dieses Jahr ist irgendwie alles anders. Das liegt vermutlich an dem unnormal warmen Wetter.
Also rein in die Stiefel und raus ins Beet.
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia, ja das dachte ich auch, bis es mich gestern sowas von gepackt hat! Wie eine Irre habe ich Blumenzwiebel gepflanzt 😀 Und gleich noch das Unkraut bisschen gejätet. Das wächst ja bei den Temperaturen wie Unkraut 😀 Aber das Wetter ist auch nicht normal. Bei uns wird es allerdings wieder kälter und stürmischer.
LG
Natalie