Ich greife heute ein vorgeschlagenes Thema von dir auf. Du hast dir ein Beitrag über heimische Gehölze für Hecken gewünscht und hier ist er nun in meinem Gartenblog. Heute werde ich auf die Vorteile der heimischen Gehölze für Hecken eingehen und einige davon in einem Pflanzenportrait näher vorstellen. In einem weiteren Beitrag werde ich euch die Pflege von heimischen Gehölzen für Hecken näher bringen. Es ist dann noch ein dritter Beitrag geplant, aber das bleibt noch eine Überraschung 🙂
Vorteile einer heimischen Hecke
- Heimische Gehölze für Hecken sind heimisch. Das bedeutet, dass diese Hecken an unser Klima, an unserem Boden und unsere Jahreszeiten gewöhnt sind. Daher kommen sie sehr gut zurecht in unserem Garten.
- Sie sind ebenso robust, wenig krankheitsanfällig und haben schon Strategien gegen Insektenfraß entwickelt.
- Auch unsere Tierwelt kennt heimische Hecken und hat sich darauf eingestellt. Heimische Hecken bilden für unsere Tiere ein Zuhause und eine Nahrungsquelle.
- Heimische Hecken sind unser Kulturgut.
- Aber auch für Menschen erfüllen heimische Hecken einige Funktionen. Sie bilden Grenzen, aber auch Sichtschutz, Windschutz und fungieren als Staubfilter.
- Heimische Gehölze für Hecken sind in der Regel günstiger zu erwerben.
- Zudem sind sie in der Regel sehr dekorativ aufgrund unserer Jahreszeiten. Von schönen Früchten bis zur herbstlichen Färbung ist hier alles vertreten.
Übersicht über heimische Gehölze für Hecken
Ich möchte dir zuerst eine Übersicht von heimischen Gehölzen aufzeigen, die du in einer freiwachsenden Hecke pflanzen kannst. Freiwachsend bedeutet, wie es der Name schon sagt, dass eine Hecke mit locker bepflanzten Gehölzen bepflanzt wird (in der Regel zweireihig, jeweils versetzt) und sich weitgehend selbst überlassen wird. Schnittmaßnahmen fallen weg. Eine freiwachsende Hecke benötigt jedoch viel Platz, da sie Platz zum Ausbreiten benötigt. Schnitthecken benötigen weniger Platz machen aber auch durch den häufigen Schnitt viel mehr Gartenarbeit.
Für Randbepflanzung auf normalen Boden
e=eßbar, g=giftig, v=für Vögel, i=für Insekten
- Haselnuss (e, v)
- Weißdorn
- Roter Hartriegel (v, i)
- Liguster (g, v, i)
- Kreuzdorn (g)
- Europäisches Pfaffenhütchen (g, v, i)
- Faulbaum (g)
- Wildrosen (v)
- Berberitze (e, v, i)
- Hundsrose (e, i)
- Hainbuche
- Buche
- Schlehe (e, v)
- Eberesche (Baum) (v)
- Wolliger Schneeball (g, v, i)
- Schwarzer Holunder (v, i)
- Rote Heckenkirsche (g, v)
- Beerensträucher (Himbeere, Brombeere, Johannisbeeren, Stachelbeeren) (v)
- Eibe (g,v)
Pflanzenportraits
Ich habe mir von der obigen Übersich 3 heimische Gehölze für Hecken rausgepickt, um sie näher vorstellen möchte.
Gemeine Berberitze
Hier werden sich bei einigen die Fußnägel zusammenrollen… Berberitze. Der Inbegriff der Stacheln und die gehen überall durch. Wer auf Schmerzen steht holt sich diesen Strauch in den Garten 🙂 Aber Spaß beiseite… wenn du die Berberitze einfach wachsen lässt, ist sie der beste Freund für dich. Wer sie schneiden will und sich da trotz Stacheln ranwagt ist entweder Chuck Norris oder nicht bei Verstand.
Als Hecke gepflanzt ist sie undurchdringlich. Wer eine Einbrecherabwehr oder Rehabwehr sucht: die Suche hat ein Ende. Die Berberitze ist genügsam, sehr robust und völlig unkompliziert.
Sie wird etwa 1,20 Meter breit und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 1 und 2,5 Metern. Der Zuwachs liegt bei etwa 50 cm im Jahr. Sie mag den Halbschatten und wird gerne neben anderen größeren Sträuchern gepflanzt. Die Vögel lieben die Beeren und wir können die wunderschöne Herbstfärbung der Berberitze genießen. Die Beeren kannst du auch essen.
Solltest du einen Vorgarten direkt am Straßenrand haben, dann ist die Berberitze optimal, sie kommt super mit Abgasen und allem möglichem am Straßenrand zurecht.
Die Blüten der Berberitze sind bei Insekten, vor allem Bienen und Schmetterlingen, sehr begehrt. Gerne wird die Berberitze auch als Nistplatz gewählt, hier haben Katzen wenig Chancen an die Vögelchen dranzukommen.
Quelle: _Alicja_ / Pixabay
Gemeiner Liguster
Der Liguster ist so ein Allrounder. Er steht gerne in der Sonne, aber auch gerne im Schatten. Der Liguster ist absolut schnittverträglich und ist für jeden Boden geeignet, besonders liebt er jedoch kalkhaltige Standorte.
Er wächst ziemlich schnell, dadurch ist ein Sichtschutz „schnell installiert“; er wird etwa 2,5 Meter breit und kann Höhen zwischen 2 und 5 Metern erreichen. Je nach Standort kann er einen jährlichen Zuwachs von 20 cm bis 1,20 Meter (!) haben. Der Liguster ist robust und pflegeleicht.
Der Wuchs ist straff aufrecht und kann auch in „unangenehmen“ Gartenecken wunderbar nützlich sein. Wenn du also eine Böschung hast oder am Straßenland etwas pflanzen möchtest, ist Liguster dein Mann – oder Frau. Er ist auch eine Bienenweide und dient dem Wind- und Vogelschutz.
FlorinBirjoveanu / Pixabay
Haselnuss
Ja die Haselnuss ist auch nicht bei jedem Gärtner so beliebt. Sie wird halt riesig und riesig Platz gibt es nur noch selten in den Gärten. Man würde aber der Haselnuss unrecht tun, sie fortan für ihren Wuchs zu verdammen. Ich erzähle später warum.
Die Vorteile der Haselnuss liegen auf der Hand. Sie ist völlig anspruchslos und Pflegeleicht. Die Wuchshöhe pendelt sich zwischen 5 und 7 Meter ein, ABER sie ist sehr gut schnittverträglich und kann locker immer wieder zurück geschnitten werden. Die Haselnuss schmeckt nicht nur uns gut, sondern auch diesen putzigen Eichhörnchen, die jeden vor Goldigkeit ausflippen lässt. Aber auch die Blüten des Strauchs sind bei unseren Insekten äußert beliebt und liegt auch in der für unsere Insekten sehr schwierigen Zeit von Februar bis April.
Wer auf der Suche nach einer kleineres Nuss ist kann die Sorte Haselnuss ‚Bergers Zellernuss‘ probieren. Diese wird lediglich maximal 3,50 Meter hoch.
HoliHo / Pixabay
Ich habe in diesem Jahr vor endlich Hecken zu pflanzen und zwar an einem Weg entlang. Da plane ich unter anderem Berberitze, Liguster und Haselnuss zu pflanzen. Weißdorn wird sicherlich auch dabei sein. Holunder steht bereits da. Wie sieht es bei dir aus? Was hast du vor zu pflanzen?