Es ist Zeit für langlebige Tulpen in deinem Garten! In meinem Gartenblog zeige ich dir die schönsten Sorten. Begleitet wird der Blogbeitrag natürlich mit zauberhaften Fotos von Tulpen und ihren Kombinationsmöglichkeit mit anderen Pflanzen.
*Anzeige* Ich muss zugeben ich stand eine lange Zeit mit den Tulpen auf Kriegsfuß. Die Wühlmäuse haben sie einfach zu gern. Daher habe ich auf Narzissen umgeschwenkt. Doch nicht immer ist die Wühlmaus Schuld. Manchmal liegt es einfach an der Gattung. Viele Tulpen sind für Floristen gezüchtet. Damit sind sie sehr kurzlebig, denn für einen Blumenstrauß braucht keine Tulpe Ausdauer. Doch es gibt Gattungen, die gefühlt ewig halten und sich sogar wie von Zauberhand vermehren. Es gibt sie also, die langlebigen Tulpen.
Jeder von uns kennt das Tulpenfieber. Es grassierte im 17. Jahrhundert in der oberen Schicht der Gesellschaft. Tulpen waren so beliebt und „kostbar“ dass sich manch einer in den Ruin stürzte – die wohl erste Spekulationsblase unserer Wirtschaft. Ich kann es verstehen. Es gibt nichts schöneres als sich mit Blumen zu ruinieren.
Charakteristika der Tulpe
Tulpen gehören zu den Liliengewächsen und sind mit weitem Abstand die größte Zwiebelblumengattung. Es gibt zig Arten und zig Sorten. Und von dieser Masse der Tulpen ist nur eine einzige bei uns heimisch und zwar die Weinberg-Tulpe. Wie der Name es schon sagt, war sie Teil der Weinbergflora und wurde fast ausgerottet. Heute ist sie stark gefährdet. Sie ist aber Gott sei Dank zu erwerben.
Vom Aussehen der Tulpe her kennen wir den Blütenkelch, der sich mit zunehmender Blühdauer immer mehr öffnet. Bis die Blütenblätter abfallen und man nur noch den Stempel mit den Staubblättern sehen kann. Es gibt inzwischen Tulpen in allen erdenklichen Farben – bis auf reines Blau. Die Wuchshöhe der Tulpen kann stark variieren. Gerade die Wildarten der Tulpen sind mit 15 Zentimeter relativ klein. Einige Gartenhybriden hingegen schaffen locker 70 Zentimeter.
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Der ideale Standort für Tulpen
Es gibt viele Zwiebelblumen, die sich unter Bäumen und Sträuchern wohlfühlen. Doch die Tulpe ist anders. Auch ein Grund, warum sie nicht immer optimal im Garten gedeiht. Denn die Tulpe ist überwiegend eine Steppen- und Gebirgspflanze. Während sich bei uns viele Zwiebelblumen wegen Lichtmangel im Spätfrühling zurück ziehen – die Blätter der Bäume und Hecken treiben aus und beanspruchen das Licht für sich – ist es bei der Tulpe die sommerliche Trockenheit.
Daher möchten Tulpen einen vollsonnigen Standort, der warm ist. Sie möchten gerne trocken stehen. Um ihre Zwiebel herum möchten sie lockeren und durchlässigen Boden – das mag sie. Daher brauchst du Tulpen nicht mit Wasser zu verwöhnen. Die wilden Tulpen fühlen sich sogar mitten im Steingarten richtig wohl.
Langlebige Tulpen: Der Standort entscheidet über die Lebensdauer.
Tulpen richtig pflanzen
Tulpen stehen also lieber trocken. Wenn du eher feuchten Boden hast kannst du eine Sandschicht ins Pflanzloch geben. Das Pflanzloch sollte dann mindestens doppelt so tief sein, wie die Tulpenzwiebel hoch ist. Idealer Pflanzzeitpunkt ist der Herbst und auch Winter, solange der Boden frostfrei ist.
Tulpen richtig pflegen
Bei Tulpen gibt es drei wichtige Regeln:
- Wie oben geschrieben: ein trockener vollsonniger Standort
- Ausreichend Dünger
- Verwelkte Blüten abschneiden
Tulpen düngen – das wollen sie haben
Tulpen brauchen in der Regel ein nährstoffreiches Substrat, es gibt natürlich Ausnahmen.
Als Faustregel gilt: Je größer die Blüte der Tulpen, desto höher der Nährstoffbedarf
Sie bevorzugen einen kalkhaltigen und humusarmen Boden. Daher solltest du nicht mit Kompost düngen. Ideal für Tulpen ist Algenkalk oder Hornspäne. Dafür einfach Hornspäne oder Hornmehl (umso kleiner die Teile, umso schneller ist der Dünger verfügbar für die Pflanzen) bei den Tulpen-Tuffs auf die Erde geben und leicht in den Boden einarbeiten.
Tulpen verblüht – dann heißt es Blüten abknipsen
Die Tulpen sind nun verblüht? Dann heißt es für dich fleißig die verwelkten Blüten abknipsen. Mach dir da nicht viel Arbeit, nutze dafür deinen Fingernagel und gehe schnell durch. Das solltest du frühzeitig machen, noch bevor sich Samen bilden können. So kann die Tulpe dann mehr Reservestoffe in ihrer Zwiebel einlagern.
Knipse wirklich nur die Blüten ab. Das grüne Laub muss noch stehen bleiben. Denn diese sind deiner Tulpe noch behilflich Nährstoffe zu sammeln und in ihre Zwiebel einzulagern.
Langlebige Tulpen für deinen Garten
Ich habe versprochen, dass es Tulpen gibt, die eine längere Ausdauer haben wie manch andere Tulpen. Es ist einfach zu schade eine relativ teure Zwiebel in den Boden zu stecken und zu wissen, dass sie vielleicht ein- oder zweimal blüht.
Die Zwiebeln der hochgezüchteten Sorten sind daher eher etwas für Floristin oder Blumenbegeisterte. Und der normale Gärtner muss nicht auf die tollen Farben der Tulpen verzichten. Ob Pastellfans oder knallige Popfarben, die Tulpe hat einiges zu bieten. Aber nicht nur von den Farben, auch manch Blütenform kann bezaubern. Geschickt je nach Gattung und Sorte gepflanzt können die verschiedenen Tulpen von März bis Ende Mai in deinem Garten blühen.
Kommen wir aber nun zu den besten Tulpen für deinen Garten.
Langlebige Tulpen – die Wildtulpen
Die Wildtulpen sind robust. Wie oben bei der Gattung beschrieben gedeihen sie in Steingärten. Auffällig ist, dass die Wildtulpen von Jahr zu Jahr mehr werden und auch an einem Standort verbleiben können. Noch sind Wildtulpen eher selten im Garten zu finden. Total zu unrecht!
Es gibt unzählige Wildtulpen! Nutze sie unbedingt in deinem Garten. Denn Wildtulpen sind langlebige Tulpen.
Damen-Tulpe
Die wilde Damen-Tulpe (Tulipa clusiana) gehört ebenfalls zu den Wildtulpen. Sie ist für alle Gartenfreaks, die es eher elegant und edel wollen. Die Blüten wirken filigran und weisen rosarote und weiße Blütenblätter auf. Steht diese Wildtulpe in der Sonne, so öffnen sich die Blütenblätter wie ein Stern. Bei schlechterem Wetter bleibt sie zu, was jedoch auch traumhaft wirken kann, wie auf meinen Fotografien zu sehen ist.
Eine beliebte Sorte der Damen-Tulpen ist die ‘Tubergen’s Gem‘.
Niedrige Tulpe
Nicht nur die Damen-Tulpen gehören zu den Wildtulpen, sondern auch die niedrige Tulpe (Tulipa humilis). Der Name ist Programm! Diese Tulpen werde gerade mal 10 Zentimeter hoch – wie putzig ist das denn? Lass dich von der Größe nicht täuschen, sie legt sich von der Farbe her richtig ins Zeug.
Beliebte Sorten ist die ‘Alba Coerula Oculata’ und die ‘Tète à Tète‘.
Die Mehrblütige Tulpe
Die Mehrblütige Tulpe (Tulipa praestans) wird etwas höher. Hier überzeugt die Sorte ‘Füsilier’ und die Sorte ‘Shogun‘. Und es ist wichtig nochmals zu erwähnen, dass die Wildtulpen gerne sehr trocken stehen. Hier kann bereits normaler Gartenboden zu viel des Guten sein.
Leinblättrige Tulpe
Die Leinblättrige Tulpe (Tulipa linifolia) blüht sehr spät und zwar im Mai bis Anfang Juni. Die Laubblätter sind Rosettenmäßig am Boden verteilt. Bei voller Sonne wölben sich die Blütenblätter nach unten. Besonders zu empfehlen ist die Sorte ‚Bright Gem‘. Das ist eine sehr gute Sorte, die für halbschattige und schattige Standorte geeignet ist.
Sonstige Wildtulpen
Weitere Wildtulpen sind die Eichlers Tulpe (Tulipa eichleri), die Felsen-Tulpe (Tulipa saxatilis), die Weinberg-Tulpe (Tulipa sylvestris), die Tarda-Tulpe (Tulipa tarda), die Gnomen-Tulpe (Tulipa turkestanica) und die Vielfarbige Tulpe (Tulipa polychroma).
Die Tarda-Tulpe und die Vielfarbige Tulpe verströmen einen schönen Duft, wobei die Tarda-Tulpe erstaunlich robust ist. Solltest du doch feuchteren Boden im Garten haben ist die Tarda-Tulpe deine Tulpe.
Langlebige Tulpen – die Darwin-Tulpen
Eine zweite Gruppe langlebiger Tulpen für deinen Garten sind die Darwin-Tulpen. Sie sind bereits durch ihren hohen Wuchs ein Eyecatcher im Garten. Der Vorteil bei dem hohen Wuchs ist, dass sie auch kräftige Stiele besitzen. Nichts ist schlimmer als schlaffe Tulpen. Die Blüte ist nicht nur einfach eiförmig, sondern auch richtig groß. Keine Tulpen haben größere Blüten wie die Darwin-Hybriden.
Die Darwin-Tulpen stehen gerne im sonnigen oder halbschattigen Beet. Auch sie mögen durchlässigen Boden, der nährstoffreich sein darf.
Die Knaller-Sorten bei den Darwin-Tulpen sind ganz klar:
- ‘Golden Apeldoorn’: Goldgelbe Blüten, 65 Zentimeter Höhe
- ‘Oxford’: Orangerote Blüten, mit 35 Zentimeter eher klein
- ‘Pink Impression’: Hellrosa Blüten, 55 Zentimeter Höhe
- ‘Parade’: Rote Blüte, 60 Zentimeter Höhe
- ‘Queen of Night’: Dunkellila, 75 Zentimeter hoch.
Langlebige Tulpen – die Lilienblütige Tulpen
Nichts, wirklich nichts, ist eleganter wie eine lilienblütige Tulpe. Grazile Blüten sitzen auf diesen hohen bis zu 70 Zentimeter langen Stielen und scheinen in einem Staudenbeet fast zu schweben. Dabei wirken die Blüten wirklich wie kleine Lilien bzw. Sterne. Irgendwie nostalgisch diese Tulpen.
Der große Pluspunkt von den lilienblütigen Blüten ist die lange Blütezeit, die sich über mehrere Wochen erstreckt. Dabei ist sie regenfest, standfest und gehört somit zu den langlebigen Tulpen.
Auch sie stehen gerne sonnig auf durchlässigem Boden.
Gute Sorten sind die oben genannten Sorten, also die reinweiße Sorte`White Triumphator´ und die rubinrote Sorte `Red Shine´. Ich persönlich habe mich unsterblich in die Sorte`Queen of Sheba´verliebt.
Langlebige Tulpen – die Viridiflora-Tulpen
Die Viridiflora-Tulpe gehört auch zu den langlebigen Tulpen für den Garten. Auffällig ist dabei der markante grüne Mittelstreifen auf den Blütenblättern. Dieser grüne Mittelstreifen ist Chlorophyll und betreibt Photosynthese. Daher sind die Viridiflora-Tulpen ausdauernd und langlebig, da die Blüten zusätzlich Nährstoffe für die Zwiebel bilden können.
Empfehlenswerte Sorten sind die ‚Spring Green‘ und ‚Formosa‘.
Langlebige Tulpen und die Kombinationsmöglichkeit mit anderen Pflanzen und Stauden
Kommen wir nun zu den Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Pflanzen und Stauden. Grundsätzlich können Tulpen für sich alleine stehen. Gräser* und verschiedene Blattschmuckstauden bilden dann die Bühne für die langlebigen Tulpen. Auch die höheren Storchschnäbel * sind ideale Partner für Tulpen.
Eine Knaller-Staude, die immer zu Frühlingsblühern passt ist die Wolfsmilch, vor allem die Gold-Wolfsmilch.* Mit ihren zitronengelben Blüten kontrastiert oder harmonisiert sie mit Tulpen.
Ebenso passend zu Tulpen sind Lenzrosen,* Prachtspieren,* das Zwerg-Geißbart* und klein bleibende Bergenien, wie die Sorte „Baby Doll“* oder „Rote Schwester“ – zumindest für den schattigen bzw. halbschattigen Standort. Der Hohle Lerchensporn* ist, wie der Blaustern, die Jakobsleiter* und der Schneeglanz ideal für Tulpen. Gerade die blauen Blütenfarben schmeicheln Tulpen ungemein. Sofort wirkt eine Bepflanzung in diesen Farben einfach träumerisch frühlingshaft.
Im Steingarten passen natürlich die Steingartenpflanzen sehr gut zu den langlebigen Tulpen. Gerade Blaukissen,* Teppich-Phlox,* Felsen-Steinkraut,* Storchschnabel und Schleifenblumen* sind ideal für die Tulpen.
Und nun kommen wir zum Ende des Blogbeitrages. Danke für’s Lesen und die Tulpen schließen sich…
Solltest du dich übrigens nun doch im Tulpenfieber befinden, dann gibt es eine Händlerin meines Vertrauens und zwar die liebe Sarah von MyCottageGarden.
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Tolle Aufnahmen 📸
Dankeschön 🙂
Haach schöne Wildtulpen 🙂
Wühlmäuse hab ich zum Glück nicht bzw. und wenn lassen sie mir die Tulpen in Ruhe. Maulwurf hab ich definitiv. Der kam letztes Jahr vorbei und blieb. Kann er gern tun,so lang er mir die Pflanzung in Ruhe lässt und dafür sich bei den Schnecken bedient 😉
Bei mir stehen sie zum Teil auch unter Bäumchen. Zugegeben,es sind Zwergapfelbäume und zu dieser Jahreszeit ist da ja noch nicht so viel mit Blättern 😉 Von daher steck ich auch immer ein paar rund um div kleine Bäume. Sonne bekommen sie alle mehr als genug.
Ich notiere mir mal ein paar Sorten raus die du aufgezählt hast. Bei Gelegenheit geh ich dann mal auf Zwiebelsuche. Momentan sind sie auch bei mir am abblühen,Hyazinthen sind schon längst durch. Dahlien stehen in den Startlöchern 🙂 Da freu ich mich schon soooo drauf. Bin da so furchbar süchtig.
Ach,ich hab mir die weiße Sonnenblume gekauft die du letztes Jahr (?) vorgestellt hattest. Bin ich gespannt drauf. Hatte sie ausnahmsweise vorgezogen. Mach ich bei Blumen ansich nicht. Aber wo die Packung wirklich sparsam an Kernen war und Vögel,Schnecken und Co dann doch einiges wegfressen wenn man sie direkt aussät. So hat sie einen kleinen Vorsprung. Steht seit zwei Wochen ungefähr im Garten und wächst 😉
L.G
Blackmoon
Da bin ich mal gespannt, was alles gelingt. Die Traubenhyazinthen sind bei mir jetzt auch durch. Tulpen und Narzisse sind in voller Blüte. Die Dahlien pflanze ich erst dieses WE direkt in die Erde und hoffe, dass alles gut geht. Bei uns ist es wieder furchtbar trocken. Ich hatte einige Samen ausgebracht, weil ich dachte, dass es Regen gibt. Kam leider kein Tröpfchen runter.
LG
Gießen muss ich zur Zeit auch. Gerad die frische Saat und die kleinen Schlupflinge brauchen es dann doch. Letztes Woche hat es zwei Tage ordentlich geregnet. Aber seither ist es auch trocken.
Es reicht trotzdem um schon wieder mehr als genug Schnecken zu haben. Die machen sich zur Zeit über die direkt gesäten Sonnenblumen in der Blumenumrandung her. Sind sie wenigstens abgelenkt und gehen nicht an Spinat und Co. Kommen halt ein paar Sonnenblumen aus den Gemüsebeeten dann raus,wenn sie groß genug sind 😉
Die Dahlien müssen warten bis die Tulpen durch sind. Sonst hätte ich sie wohl auch schon am WE reingesetzt. Aber erst müssen die Frühlingsblüher raus. Sonst hab ich keinen Platz. Die waren hier spät dieses Jahr. Also die Tulpen und Narzissen.
Hab gestern feststellen müssen,das ich definitiv anbauen muss im Garten. So knapp war der Platz noch nie. Zum Glück ist eine Verlängerung möglich. Breiter geht nicht,da auf einem Teil der Wiese sich Wasser staut und da säuft einem sonst alles ab. Aber nach hinten raus geht´s.
Ich drück die Dahliendaumen 🙂
Was für ein schönes Bild ♥️
Dankeschön 🙂