Viele Gärtnerinnen und Gärtner sind bereits sehr fleißig. Im Gemüsegarten wird vorgezogen, eingepflanzt, umgegraben. Ich habe bisher lediglich die Hecken zurück geschnitten. Ich sag ja: ein wilder Garten hat einen faulen Gärtner. Oder: der faule Gärtner hat einen wilden Garten.
Vorgezogen habe ich noch gar nichts. Ich ziehe 6 Wochen vor dem eigentlichen Aussaattermin vor. Das garantiert mir junge, kräftige Pflanzen. Wenn man noch früher vorzieht erhält man nur lange dünne Stengel, die beim nächsten Wind oder Regen umknicken. Lampen, die das Licht schenken, kommen mir nicht ins Haus. Wir haben schließlich die Sonne, die für umme scheint und höchst umweltfreundlich ist.
Die Planung des Gemüsegartens läuft daher jetzt mal so langsam an.
Ich habe mir meine Fotos von den ganzen letzten Jahren angeschaut und schaue auf die alten Anbaupläne und überlege, was gut ging und was weniger gut ging. Magst du mitkommen auf die Reise durch meinen Gemüsegarten?
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2014
Mein Gott, ich habe echt vor 5 Jahren angefangen so richtig Gemüse anzubauen. Das davor, nenne ich eher mal Versuche. Alleine die Anlage des Gemüsegartens hat uns fast ein ganzes Jahr gekostet. An der Stelle, wo heute der Gemüsegarten steht, war einfach nur Rasen. Wir haben einen schweren Boden und der Boden war stark verdichtet, weil hier bei den Vorbesitzern an dieser Stelle ein Pool stand. Alleine den Boden locker zu kriegen hat ewig gedauert. Ganz zu schweigen davon den Rasen und die Wurzelunkräuter los zu werden.
Hier hatten wir den Boden vorbereitet und die selbst gebauten Umrandungen bereits an Ort und Stelle platziert (bis ein fetter Regenschauer kam und wir abbrechen mussten).
Ja, dann ging es weiter. Um den Boden nochmals zu verbessern, haben wir Gründünger eingesät und angefangen den Staketenzaun außenrum anzulegen. Auch wenn es nicht so aussieht, es war eine Heidenarbeit. Allein die Pflöcke in den Boden zu rammen war eine Tortour. Aber es hat sich gelohnt und wird nun auch Jahrelang halten.
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2015
Es ging weiter mit den ersten richtigen Anbauversuchen. Wenn ich die Bilder so sehe, dann muss ich etwas schmunzeln. Wie viel Platz da noch zwischen den Pflanzen war und wie klein auch die Pflanzen waren. Inzwischen sieht man im Gemüsegarten noch kaum Boden und alles wirkt irgendwie doppelt so groß.
So sah es ganz am Anfang aus. Und ich erinnere mich noch, dass ich Pflanzen vorgezogen habe und eingepflanzt habe. Am nächsten Morgen war alles weg. Wir haben dann noch schnell Schneckenkrägen gekauft.
Das war im Mai. Putzig.
Doch es wurde etwas…
Am stolzesten war ich damals auf blaue Tomaten! „Dancing with Smurfs“ hieß die Sorte. Ich habe sie im kommenden Jahr nochmal angebaut, aber sie dann aus dem „Sortiment“ genommen. Sie kam geschmacklich einfach nicht an andere Tomaten heran.
Ganz stolz war ich damals auch auf meine Erbsen 🙂
Ich freute mich in diesem Jahr einfach über alles! Es lief echt gut!
So sah es dann im Spätsommer aus. Viel zu viel blanke Erde 🙂 Und damals noch ohne Mulchen.
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2016
Das Vorziehen lief nun professioneller ab. Aber: hier lernte ich auch, dass manches nicht vorgezogen sein möchte. Saubohnen pflanzt man am Besten direkt in die Erde. Das Umpflanzen mögen sie nicht so und stagnieren im Wachstum. Genauso – wie peinlich, aber ich wusste es nicht besser – mag es Wurzelgemüse nicht vorgezogen zu werden. Die auch am Besten direkt in die Erde pflanzen.
In diesem Jahr beachtete ich auch die Fruchtfolge und die Mischkultur.
Dicke Bohnen und Rote Beete sind super Partner. Dazu noch Fenchel mit einem kleinen Blumenstreifen. Perfekt!
Der erste Maisanbau mit mittelmäßigem Erfolg… die Tomaten oben sahen zu dem Zeitpunkt (Juni) noch gut aus. Dann kam die Braunfäule und wir ernteten nicht eine Tomate.
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2017
Das Jahr 2017 war kein gutes Gemüsejahr. Ich und mein Mann waren beruflich sehr stark eingespannt und wir kamen mit der Gartenarbeit (fast) nicht hinterher. In diesem Jahr haben wir auch unsere ganzen Staudenbeete angelegt. Da hier das Unkraut im Fokus stand, ist unser Gemüsegarten bisschen ins Abseits geraten, was sich bis heute als sehr schlecht herausstellte. Denn in dieser Zeit begann ein Hirsegras sich in unserem Gemüsegarten auszubreiten, über das wir bis heute nicht mehr Herr geworden sind.
Ich weiß noch, dass in diesem Jahr sich der Dill ungemein wohl gefühlt hat im Garten. Er tauchte überall auf. Und Gott weiß: ich vergöttere den Dill. Es gibt für mich nichts besseres. Ich bin verliebt in diesen Geruch und diesen Geschmack. Serviere mir Kartoffel mit Butter und Dill und ich habe ein Königsmahl.
Die Sorte „Orange Russian“ war eine super Tomate! Orange, saftig und purer Geschmack.
Auch ohne unser Zutun, der Garten explodierte… Es war wie ein Schwimmbecken. Reinhüpfen und genießen!
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2018
Das Jahr 2018 war geprägt durch Experimente. Es wurde immer ausgefallener. Von den Gemüsesorten her, aber auch vom Gemüse. Ich probierte bspw. zum ersten Mal den Anbau von Erdnüssen. Es war eine Katastrophe und ich bin daran kläglich gescheitert. Und erstmals kam so richtig Frust rauf, vor allem wegen dem Hirsegras, welches jetzt überall wucherte und die Gemüseernte ordentlich einschränkte. Natürlich war 2018 auch noch das trockenste Jahr, was ich bisher erleben durfte.
Johannisbeertomate Tomaten Ernte Orange Russion Tomate Staudensonnenblume Sonnenblume Chocolat Sonnenblume Chocolat Wenn die Tomate rot wird mutiere ich zu einem Tomatenvampir…
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2019
Dieses Jahr gibt’s eine Hauruck-Aktion. Um Herr über das Hirsegras zu werden habe wir Folie aus Maisstärke gekauft. Diese wird sich im Laufe der nächsten 3 bis 5 Jahren von alleine wieder abbauen. Hiermit wird der gesamte Gemüsegarten abgedeckt. Dann gibt’s neue höhere Holzumrandungen und wir legen Niedrigbeete an. Aufgefüllt werden diese dann durch gartenfremde Erde. Wir hoffen, dass wir dann alles in 5 Jahren zurückbauen können und das Hirsegras dann darunter abgestorben ist. Dieses Wochenende fangen wir an und ich werde euch darüber über die sozialen Medien teilhaben lassen.
Ansonsten geht es weiter mit den Experimenten 🙂 Ich versuche mich dieses Jahr zum Beispiel im Anbau von Schlangenknoblauch. Sieht auf Bildern richtig toll aus. Und Blattkohl will ich dieses Jahr versuchen. Mit Blumenkohl etc. gebe ich ja auf, das wird bei mir nichts – außer Raupenfutter. Ansonsten habe ich eine super Maissorte gefunden, aber mehr verrate ich dazu erstmal nicht – kommt noch. Und ich probiere mal was ganz neues: Reis!
Ich liebe Reis und esse es unheimlich gerne, manchmal einfach pur. Aber dazu wird es sicherlich nochmals einen gesonderten Beitrag geben.
Hallo Natalie, einen schönen Blog über einen noch schöneren Garten. Ich bin gespannt auf neue Bilder.
Schöne Grüße, Anja
Danke Anja, mehr Bilder kommen zu 100% 🙂
LG
Natalie
Liebe Natalie,
hab Dank für die tolle und ausführliche Entwicklungsgeschichte Eures Gemüsegartens! Nun wollte ich Dich nach der Sorte der farbenprächtigen Tomate fragen, aber wenn der Geschmack nicht so toll ist, kann ich auf die Optik gut verzichten.
Ich möchte dieses Jahr das erste Mal Malabarspinat anbauen. Keine Ahnung, ob wir den essen werden aber schön sieht er aus .
Ich bin noch frohen Mutes, das ich das Hirsegras jetzt im Griff habe! Das hat mich hier in den letzten 2 Jahren wirklich heftig geärgert.
Ich ziehe erst ab Mitte März vor und zwar vorrangig Tomaten. Die faule Gärtnerin mag lieber alles direkt ins Beet säen .
Mein Projekte 2019? Falls die Statik ausreicht, Dachbegrünung auf der Garage. Außerdem ein Sandarium und eine Steinpyramide. Und was mir sonst noch so übers Jahr in den Kopf kommt.
Liebe Grüße
Karen
Hallo Karen,
meinst du die blaue Tomate? Das ist die Sorte „Dancing with Smurfs“, die orangene Tomate ist die „Orange Russian“. Orange Russian war richtig lecker, vor allem aufm Brot mit Salz. Die Blaue war ok, also sie war nicht schlecht, aber die anderen Sorten waren einfach viel besser. Die ganz kleinen Tomate, die an der Rispe, war die Johannisbeertomate. Sie bleibt klein und wächst wie ein Busch. Das Blöde ist nur, dass die Tomaten an der Rispe nicht gleichzeitig rot werden. Das macht das Sammeln sehr mühsam. Deswegen baue ich sie nicht mehr an, aber sie versamt sich unglaublich leicht und hier und da findet sie wieder einen Weg in meinen Garten. Ist auch sehr robust und sehr lecker. Die grün-gelbe ist die „Green Zebra“ – einer meiner Lieblingstomaten. Die kleine gelbe ist die Sorte „Blush“.
LG