2017 war der Startschuss für die Anlage unserer ersten Staudenbeete. Ich zeige euch, wie meine Staudenbeete im Garten aussehen – mit Jahresverlauf.
*Anzeige/Affiliatelinks* 2017 ging es mit Garten endlich los. Unser Haus haben wir 2014/2015 gekauft. Nachdem wir im Inneren des Hauses soweit alles abgeschlossen hatten, widmeten wir uns dem Garten. Dazu gibt es übrigens ein großes Vorher-Nachher auf meinem Blog. Am Anfang war der Garten ja eher parkähnlich. Sehr viel Rasen mit altem und wunderschönen Baumbestand. Für unsere Gartenpläne haben allerdings zwei Nadelbäume weichen müssen, wir brauchten mehr Sonne und ein Nadelbaum war sowieso am Absterben. Wir brauchten Sonne nicht nur für unseren Gemüsegarten, sondern auch für zwei große Staudenbeete.
Der Start in 2017 – die Staudenbeete stehen in den Startlöchern
Nachdem wir unseren Gemüsegarten angelegt hatten und Hühner bei uns einzogen war der nächste Schritt: Staudenbeete. Für mich persönlich war klar, dass ich sehr viele Staudenbeete haben muss. Nachdem die Bäume gefällt waren gab es nun eine größere Sonnenfläche. Ich wollte Sonnenanbeter. Gott sei Dank war mir 2017 der Begriff der Klimakrise nicht fremd. So war für mich klar: die Stauden müssen robust sein, mit wenig Wasser klar kommen, pflegeleicht sein und eine lange Blühdauer haben, die auch noch Insekten magisch anziehen sollen.
Ganz schön viele Wünsche. Aber ich denke, ich habe eine tolle Pflanzenauswahl hinbekommen, die ich dir in diesem Blogbeitrag näher vorstellen möchte. Wenn ich mir vorstelle, dass ich 2017 noch nicht mal die Ahnung davon hatte, dass ich gerade mal wenige Jahre später als Gartenplanerin arbeiten würde.
Anfang 2017 sah mein Garten in etwa noch so aus:
Die Bilder stammen aus dem Jahre 2015/2016. In diesen Jahren kam nur unser Gemüsegarten noch dazu. Ansonsten sah es auch 2017 fast genau so aus. Und 2017 hatte ich also die Faxen dicke. Nachdem wir jahrelang nur harte Arbeit im Garten hatten, wollte ich dieses Jahr endlich was schönes anlegen und das sollten unsere zwei große Staudenbeete sein.
Der erste Schritt ist klar: Standort prüfen. Die Standortbedingungen zu kennen, ist das A und O in deinem Garten. Bei uns war klar: Vollsonnige Lage, schwerer, lehmiger und nährstoffreicher Boden, der die Feuchtigkeit im normalen bis frischen Bereich hat. Und so sollte entsprechend die Pflanzenauswahl erfolgen. Natürlich gepaart mit meinen Parametern: wenig gießen, wenig Pflege, lange Blühdauer und Insektenmagneten.
Es war für mich übrigens klar, dass mein Garten ein Bauerngarten werden sollte. Doch mit den Jahren vermischte sich das auch einwenig.
Meine Staudenbeete – die ganze Planung
Eine Info vorweg: ich war 2017 noch ein totaler Garten-Neuling. Ich hatte keinen Plan. Oder doch, ich hatte einen Plan und zwar, dass ich mir so schnell wie möglich einen Plan zulegen musste. Ich verschlang innerhalb kürzester Zeit alles zum Thema Stauden. Gott sei Dank bin ich Autodidakt. Ich bin eine absolute Lernmaschine.
Mir war klar, dass ich mit den Beeten schon einen gewissen Raum schaffen möchte. Ich wollte zwei Staudenbeete, die entlang der zwei Grenzen entlang laufen. Einmal am Zaun entlang und einmal an der Scheune vorbei.
Auf meiner To-do stand unglaublich viel betreffend meiner Staudenbeetplanung:
- Die Lebensbereiche von Stauden kennen und definieren, welcher Lebensbereich im Garten am nächsten kommt
- Leit- und Begleitstauden definieren
Und dann musste ich mich vor ein Blatt Papier setzen und die Stauden anordnen. Ein Pflanzplan zu erstellen kostete mich echt Nerven. Schon allein den richtigen Pflanzabstand zu wählen machte mich schier wahnsinnig. Natürlich sollten die Stauden auch noch einen schöner Winteraspekt haben. Ich plante und verschiebte was die Stauden hergaben, mal nach der Farbe und mal nach der Blütenform.
Ich kam total ins Schwitzen. Aber letztlich stand der Plan und somit auch meine Staudenauswahl.
Meine Staudenbeete – die Auswahl der Pflanzen
Der Plan stand also fest. Ich habe etliche Dauerblüher eingeplant, die über mehrere Wochen hinweg blühen und Insekten magisch anziehen. Von Mai bis Oktober, oftmals noch in den November rein hat das Staudenbeet etwas zu bieten. Doch auch im Winter über sieht das Beet klasse aus. Im Februar schneide ich alles zurück und dann übernehmen erstmal die Frühlingsblüher bis in den Mai hinein die Hauptrolle.
Viele der ausgewählten Stauden brauchen wenig Wasser. Die Hitzesommer erfordern eine Umgestaltung und ein Umdenken für unsere Gärten. Wasserschlucker werden auf Dauer unserem Klima nicht mehr trotzen können. Trotz der trockenen Sommer habe ich meine Staudenbeete sehr selten gießen müssen. Doch dazu später mehr. Wichtig war mir, dass ich von Anfang an das Staudenbeet so plane, dass sich die Stauden gegenseitig beschatten.
Die Stauden sind wahre Insektenmagnete. Nicht nur Bienchen und Hummel verirren sich hierher. Meist bin ich mit einem Bestimmungsbuch im Garten und erfreue mich über die Vielfalt und auch manch seltenes Exemplar.
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Hier ist meine Pflanzenliste:
- *Verzweigter Rittersporn / Delphinium x belladonna „Ballkleid“
- *Scheinsonnenhut / Echinacea purpurea „Magnus Superior“
- *Asiatische Duftnessel / Blaunessel / Agastache Rugosa „Black Adder“
- *Weißblühender Sonnenhut / Echinacea purpurea „Alba“
- *Skabiose / gelbblühendes Krätzkraut / Scabiosa ochroleuca
„Moon Dance“ - *Hohes Fettblatt / Fetthenne / Sedum telephium „Herbstfreude“
- *Schafgarbe / Achillea millefolium „Kirschkönigin“
- *Berg-Flockenblume / Centaurea montana „Amethyst in Snow“
- *Kriechendes Schleierkraut / Gypsophila repens „Rosenschleier“
Die Pflanzenauswahl stand und nun mussten wir die ganzen Beete anlegen und vorbereiten. Wir haben ein großes Augenmerk auf unseren Boden gelegt. Wir haben den Rasen abgetragen, den Boden ordentlich gelockert, Kompost und Dünger eingebaut und wirklich jedes Fitzelchen an Unkraut aus dem Boden geholt. Dazu haben wir aus Rasenkantensteinen eine Umgrenzung gebaut, damit wir leicht mit dem Rasenmäher an die Beete kamen. Und so sah es vorbereitet aus:
Meine Staudenbeete in 2018
250 Stauden haben wir insgesamt in 2017 gesetzt. Das war viel, wir wussten damals nicht, dass es erst der Anfang ist und wir noch tausende von Stauden, Hecken, Bäume, Frühlings- und Sommerblüher setzen werden. Und so sahen die Staudenbeete dann in 2018 aus.
Das Beete sah 2018 prächtig aus. Ich hatte bunte Farben, alles wuchs an und ich hatte kein Fleckchen freie Erde mehr. Genauso hatte ich es mir vorgestellt und genau das habe ich bekommen. Ich konnte in diesem Jahr über das Staudenbeet nicht meckern, es war einfach ein Traum.
Und so hatten wir Zeit an einem der Staudenbeet noch ein Insektenhotel anzulegen.
2019 – die erste Dynamik setzte ein
Was ich als blutige Gartenanfängerin in 2019 noch nicht wusste, aber lernen sollte, war die Dynamik von Pflanzen. Manche Pflanzen verbreiten sich und beanspruchen Platz und manche sind sehr weinerlich und verziehen sich gefühlt sofort, wenn ihnen jemand zu Nahe rückt. Bereits in 2019 machten sich drei Kandidaten etwas breiter. Das war einmal das kriechende Schleierkraut, das gelbblühende Krätzkraut und die Schafgarbe. Bereits jetzt nahmen sie Raum ein und verursachten die ersten Verschiebungen in den Beeten.
Damit muss ein jeder Gärtner rechnen und planen. Staudenbeete sind nie statisch. Sie bewegen und entwickeln sich. Dennoch sah das Beet weiterhin sehr gut aus und trotzte der Trockenheit.
2020 – ein stabiles Jahr
Im Jahr 2020 stabilisierte sich die Pflanzung. Nach dem ersten Aufbäumen und Ausdehnen schien in 2020 kurz Ruhe einzukehren. Das Beet sah weiterhin wunderschön aus. Diesmal schienen auch die Sonnenhüte, die normalerweise keine Berührung von anderen wollen, sich mehr auszubreiten. Die Nachzügler sorgten also mit ihrem etwas späteren Wachstum für eine sehr schöne Harmonie im Beet.
2021 – ein so gar nicht stabiles Jahr
2021 zeigte es eindeutig, dass Staudenbeet kippte. Ich nenn es mal so. Im Sommer war klar, dass sich manche Stauden so richtig ausdehnten und einige verschwanden. Denn es gibt langlebige Stauden und es gibt kurzlebige Stauden. Ich merkte, dass man gerade mal nach 3 Jahren so gar nichts mehr von der Asiatischen Duftnessel sah. Sie war schneller weg als ich gucken konnte. Ebenso die Flockenblume, das hatte aber einen Grund: die Hühner liebten sie einfach. Kaum hatte sie die Samen angesetzt machten sich meine Hühner über sie her und zerrissen sie förmlich in der Luft. Auch der Steppen-Salbei war kaum mehr zu sehen, obwohl dieser relativ robust ist. Auch das kriechende Schleierkraut fing an sich langsam aber sicher zu verabschieden. Dafür säte sich das gelbblühende Krätzkraut wirklich überall aus.
Die Staudenfläche nahm durch die Schafgarbe und das gelbblühende Krätzkraut schon fast eine wiesenähnliche Struktur an. Und damals war ich leider so blöd und entschied: mag ich nicht. Also „restaurierten“ wir Ende 2021 das Beet. Ein Großteil der Schafgarbe und des gelbblühenden Krätzkraut wurden entfernt und die Bepflanzung wurde angepasst. Warum blöd? Die Pflanzenauswahl zu ändern, ok, ist nicht unbedingt blöd. Die Geschmäcker ändern sich halt. Was aber total blöd war, den ganzen Boden aufzumischen. Denn in 2022 kämpften wir mit aufkeimenden Unkraut, was nicht mehr normal war. Daher mein Ratschlag: den Boden für eine Staudenpflanzung vorzubereiten ist klug. Ihn Jahre später erneut komplett umzugraben nicht. Den Boden immer oberflächig lockern, mehr nicht.
Und was genauso blöd war: Duftnessel pflanzen und glauben, dass er diesmal mehr als 3 Jahre im Garten verleibt. Einstein nannte das Wahnsinn. Von der Pflanzung her zog zusätzlich was neues ein und zwar:
Ich muss zugeben, das Beet bekam wieder ein Gleichgewicht. Was aber ebenso blöd war, sorry, ich muss es einfach so benennen, war ein Beet zu erneuern und nicht die Rechnung mit meinen Laufenten Sissi und Franz gemacht zu haben. Denn dieses neue Beet mit der tollen lockeren Erde war wunderbar zum Drüberwatscheln und graben. Sie traten mir alle frisch gepflanzten Stauden platt. Die Stauden waren einfach nicht groß genug, damit diese Laufenten sie ignorierten und drum herum laufen. Es war zum Heulen. Und so war klar, dass ein Teil der neu gepflanzten Stauden es nicht überleben wird. Ich hatte nun mitten im Beet eine Laufenten-Autobahn.
2022 – gott sei Dank alles nur halb so schlimm
2022 war gott sei Dank im Frühjahr klar: ein Teil der Stauden hat den Laufenten-Armageddon überlebt. Doch die Trockenheit in 2022 machte alle zu schaffen. Ich konnte grad so alles am Leben erhalten. Die neu gepflanzten Stauden hatten wirklich keinen leichten Start in meinem Garten. Wassermangel und Watschelfüße sind echt schlimm. Doch man merkte, dass sich langsam aber sicher wieder ein Gleichgewicht einstellte.
Wie oben erwähnt, kämpften wir gegen das Unkraut. Es war wirklich schlimm, gerade die Wurzelunkräuter wie die Ackerdistel wurde regelrecht durch das Umgraben des Bodens derart aktiviert, dass mir die Tränen kamen. Ich blieb jedoch rigoros dran und gab nicht nach. Ich jätete das Jahr einfach durch und im Herbst schnitt ich alle Stauden zurück und legte Miscanthus-Mulch aus.
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Eine Vorschau für 2023: im Frühjahr brach noch einiges an Unkraut trotz dem Mulch durch, also jätete ich einen ganzen Monat fast jeden Tag rigoros alles an Unkraut raus. Das Frühjahr war auch sehr nass und regnerisch, das Unkraut fühlte sich pudelwohl. Ich hab aber durchgehalten und nochmals Mulch mit mehr Dicke draufgelegt. Und nun ist endlich Ruhe in das Beet eingekehrt. Bald beginnt das Beet zu blühen und ich habe gesehen, dass die neuen Stauden gut dastehen. Manche kleine Exemplare haben als Watschelschutz einfach einen Schneckenkragen bekommen.
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Hallo Natalie,
ja, so ist das im Garten und natürlich auch in den Beeten. Sie verändern sich mit der Zeit! Klasse, dass Du diesen Prozess so schön darstellst. Auch bei mir ist das so und deshalb muss ein Staudenbeet auch immer mal wieder ergänzt oder ganz überarbeitet werden. Aber das finde ich nicht so schlimm, denn dann gibt es wieder Möglichkeiten, Neues zu probieren.
Und letztlich hält sich das Beet auch ein paar Jahre so. Mit der Duftnessel habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Boden ist einfach zu lehmig und das lässt sie immer wieder verschwinden. Wer sie mag kann ja öfter mal nachpflanzen oder den Boden stark abmagern und durchlässiger machen. Dann hält sie länger durch.
Es war mal wieder schön, einen Rundgang durch Deine Beetanlage zu machen. Ich freue mich schon auf weitere tolle Beiträge und wünsche Dir und Deinem Mann ein gutes neues Jahr.
Liebe Grüße,
Sven.
Hallo Sven, vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Ich und mein Mann wünschen dir und deiner Familie auch alles gute im neuen Jahr!
LG
Natalie
Hallo Nathalie,
erst einmal herzlichen Dank für Deine wunderbaren, so aufschlußreichen Beiträge zum Thema Garten! Ich habe mir schon so viel Anregungen holen können…
Traumhafte Staudenbeete hast Du da! Wunderschön! Ich liebe die Agastache, schade, dass die sich über die Jahre nicht so bewährt hat. Hast Du noch welche im Garten?
Ich hoffe auf Bilder von 2023, finde es besonders spannend, wie und ob sich der Miscanthus-Mulch im Staudenbeet bewährt.
Hallo liebe Moni, vielen Dank für dein Kommentar! Das freut mich sehr, dass dir mein Blog weitergeholfen hat, genau das ist mein Ziel! Die Agastache ist grundsätzlich eher kurzlebig und verschwindet relativ schnell wieder. Ich habe noch welche im Garten, diese sind aber nachgepflanzt. Ich habe aber nicht mehr so viele. Vielleicht maximal 12 Stück. Am Anfang waren das weit über 40 Stück.
Der Miscanthus-Mulch hat sich definitiv bewährt. Ich habe deutlich weniger gießen müssen im Sommer und das Unkraut ist stark zurück gegangen. Manchmal schafft es eine Ackerdistel durch, die hat dann aber so einen langen Stiel durch den Mulch, dass ich die flott mit der Hand abjähte. In einem anderen Beet, wo ich den Miscanthus-Mulch habe, kommen sie nur noch vereinzelt durch. Es werden von Jahr zu Jahr weniger.
Bilder von diesem Jahr kannst du bei mir auf Instagram oder Facebook sehen 🙂
LG
Natalie
Hallo Natalie und vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Die Staudenbeete sehen wirklich sehr schön aus. Solche hätte ich auch gerne in unserem Garten. Da ich mich jedoch nicht gut mit der Gartenpflege auskenne, haben wir einen Experten engagiert.