Welcher Pflanzabstand ist ideal für deine Stauden? Welchen Pflanzabstand wähle ich, damit meine Staude gut gedeiht, nicht bedrängt wird und den Boden so bedeckt, dass ich kein Unkraut hacken muss?
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Endlich den richtigen Pflanzabstand für Stauden wählen
*Werbung /Affiliatelinks* Darüber haben sich meine Kunden und auch Blogleser den Kopf zerbrochen: Welcher Pflanzabstand ist denn jetzt für diese Staude eigentlich richtig? Einerseits ist die Antwort so einfach, andererseits aber auch so kompliziert. Als Gartenplanerin muss ich bei jeder Pflanze auf den richtigen Pflanzabstand achten.
Denn der Pflanzabstand sollte direkt richtig gewählt werden. Wenn du den Pflanzabstand nicht richtig wählst, so hast du das Problem, dass die Stauden entweder zu dicht stehen. Dadurch können sich deine Stauden nicht optimal entwickeln. Auf der anderen Seite stehen die Stauden evtl. zu weit auseinander. Das sieht nicht gut aus. Zudem sprießt das Unkraut aus dem Boden und du musst ständig hacken und gießen. Mit optimalen Pflanzabständen bilden die Stauden eine geschlossene Pflanzendecke.
Was muss ich bei der Wahl des richtigen Pflanzabstandes für Stauden vorab beachten?
Das Wichtigste ist, dass du dich beim Kauf der Staude nicht von der Größe verwirren lässt. Die Stauden sind beim Kauf sehr klein. Der Topf spiegelt überhaupt nicht wieder, wie groß die Staude letztlich wird. Daher wird die Größe der Pflanzen oftmals unterschätzt. Entweder werden die Stauden zu dicht gepflanzt oder zu nah an der Beet- oder Gartengrenze.
Auf die Größe der Staude beim Kauf kommt es nicht an 😉
Leider werden die Etiketten im Baumarkt, aber auch in den Gärtnereien, immer schlechter. Die Etiketten der Stauden scheinen größer zu werden, besitzen aber immer weniger Aussagekraft. Die Informationen sind teilweise sehr mau. Schau dir dennoch das Etikett genau an. Welche Angaben sind darauf zu finden? Der Standort, die Bodenbeschaffenheit, aber auch Höhe und Breite der Staude müssen auf dem Etikett stehen. Wenn das nicht drauf steht (alles schon erlebt!) dann Hände weg! Denn hier kaufst du ein Überraschungs-Ei.
Beispiel: Eine Staude hat eine Breite (Durchmesser) von 50 Zentimeter. Daher sollte die Pflanze im Radius von 0,25cm keine weitere Pflanze als Nachbar haben. Gleichzeitig beachte ich den Platzbedarf (Durchmesser) der zweiten Pflanze.
Wenn du deine Stauden im Frühjahr pflanzt dann schafft ein Teil ihre volle Pracht zu entwickeln. Es gibt aber auch Pflanzen, die meist paar Jahre brauchen, um ihr volles Wachstum zu erreichen. Daher ist die Wahl des richtigen Pflanzabstandes manchmal echt schwierig, weil man sehr schnell eine geschlossene Pflanzendecke erreichen möchte.
Was du auch wissen solltest: Stauden haben sehr unterschiedliche Wuchsbreiten. Schon die Sorten von gewissen Stauden können sehr unterschiedlich in die Breite gehen. Auch der Standort kann die Wuchsbreiten und -höhen beeinflussen. In Lehmböden können Stauden höher und breiter als auf Sandboden werden.
Du musst die Wuchsbreite deiner Staude kennen.
Was passiert, wenn der Pflanzabstand der Stauden zu dicht gewählt wurde?
Wie gesagt, die kleinen Pflänzchen die du einkaufst, werden deutlich größer beim Auspflanzen. Wenn der Pflanzabstand zu dicht gewählt wurde müssen die Stauden später herausgenommen und umgepflanzt werden. Das ist sehr arbeits- und zeitintensiv. Sie wachsen auch eng gepflanzt nicht richtig. Die Pflanzen konkurrieren stark untereinander. Sie nehmen sich Licht, Wasser und Nährstoffe weg. Zudem besteht die Gefahr, dass die Stauden vom Pilz befallen werden, weil die Luft nicht zirkulieren kann. Durch den engen Pflanzabstand verbreiten sich auch Krankheiten schneller.
Oben siehst du, wie die Aster den niedrigen Korkspindelstrauch bedrängt. Ihm fehlen 30 Zentimeter Platz. Er wird von der Aster fast überwachsen, dadurch erhält er weniger Sonne, sein Wuchs wird kümmerlich. Hier hilft nur die Aster im nächsten Frühjahr nochmals umzusetzen.
Was passiert, wenn der Pflanzabstand der Stauden zu weit gewählt wurde?
Wenn der Pflanzabstand der Stauden zu weit gewählt wurde, so wirst du einen höheren Aufwand haben die Fläche zu pflegen. Unkraut wird den freien Platz sehr schnell erobern. Du wirst mit dem Unkrauthacken nicht nachkommen. Zudem kann der Boden schnell austrocknen. Hier kann es helfen, wenn du deinen Boden mit Miscanthus-Mulch abdeckst.
Was tun, wenn dich hohe Stückzahlen abschrecken?
Wenn ich ein Staudenbeet plane sind die Kunden erstmal über die hohe Anzahl der Stauden irritiert. Dann kommt prompt nach: „Jetzt weiß ich, warum das bei mir nie gescheit aussah mit den Stauden, denn so viele Stauden hätte ich nie gepflanzt.“
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Es kommt natürlich auch immer auf das Budget an. Es spricht nichts dagegen sich erstmal nur die „Hälfte“ der Stauden zu kaufen und dann diese nach wenigen Jahren zu teilen und diese erneut ins Beet zu setzen. Natürlich ist es auch möglich viele Stauden selbst durch Samen zu ziehen. Wenn du Geduld, aber wenig Budget hast, dann ist dieses Vorgehen ideal.
Spielt die Ausdehnung der Stauden bei der Wahl des Pflanzabstandes eine Rolle?
Definitiv ja. Es gibt bspw. horstbildende Stauden. Diese wachsen recht kompakt und verbleiben auch an ihrem Ort ohne zu wandern. Manchmal breiten sie sich nur sehr gering aus. Die Stauden können mit den angegebenen Pflanzabständen zueinander gepflanzt werden.
Dazu gehören:
- Duftnessel*
- Katzenminze*
- Taglilien*
- Funkien*
- Phlox*
- Sonnenhut*
- Bartfaden*
- Wasserdost*
- Fetthenne*
- Margeriten
Dann gibt es noch ausläuferbildende Stauden. Diese wandern mit ober- oder unterirdische Ausläufern bzw. Rhizome durch das Beet. Die Pflanzen gehen daher um ein vielfaches in die Breite als in die Höhe. Diese Stauden sind ideal, wenn du große Flächen bedecken möchtest. Meist dulden sie aber keine schwache Konkurrenz. Sie brauchen dann gleichwertig starke Partner, um sich gegenseitig im Gleichgewicht zu halten.
Dazu gehören:
Bei den Bodendeckern wird eine bestimmte Anzahl pro Quadratmeter gepflanzt – je nach Ausbreitungsdrang. Auch in den Pflanzenkatalogen sind bei den Bodendeckern die Stückzahl pro Quadratmeter angegeben. Wenn es dir Schwierigkeiten bereitet die Stauden auf einem Quadratmeter zu verteilen, so kannst du einfach rechnen:
100 : Anzahl der Pflanzen pro Quadratmeter = Ergebnis x 2 = passender Pflanzabstand
Welcher Pflanzabstand ist nun der richtige für meine Stauden?
Wenn du keine Angabe findest, wie breit deine Staude wird, so hilft dir vielleicht die Höhenangabe weiter. Gerade die hohen Stauden wie Silberkerze oder Wasserdost dienen als Leit- oder Gerüstpflanze. Sie werden oftmals vereinzelt in ein Staudenbeet gesetzt. Hier sollte der Pflanzabstand in der Regel mindestens 60 Zentimeter betragen.
Bei kleineren Stauden, wie Fetthenne oder Sonnenhut, ist es so, dass du sie am Besten in kleine Gruppen von 3 bis 9 Stauden pflanzt. Hier sollte der Pflanzabstand in der Regel mindestens 40 Zentimeter betragen.
Bei kleinen Stauden sollte der Abstand mindestens 25 Zentimeter betragen.
Als Leitsatz gilt: in der Regel sollte 1/3 der endgültigen Staudenhöhe als Pflanzabstand gewählt werden
Bitte beachte, dass dieser Leitsatz nicht immer gilt. Bei ausläuferbildenden Stauden ist zu beachten, dass diese sehr stark in die Breite gehen. Aber auch manch horstbildenden Stauden kann von der Höhe täuschen, wie bspw. der Rittersporn. Dieser wird für seine Höhe relativ schmal.
Ganz grob lässt sich sagen:
Hohe Stauden ab 60 Zentimeter: 2-3 Stück pro Quadratmeter
Mittelhohe Stauden von 40-60 Zentimeter: 4-6 Stück pro Quadratmeter
Niedrige Stauden von 20-40 Zentimeter: 7-9 Stück pro Quadratmeter
Zwergige Stauden von 5-20 Zentimeter: 10-16 Stück pro Quadratmeter
Wie du übrigens ein Staudenbeet planen kannst, erfährst du hier:
Wie behalte ich den Überblick bzgl. des Pflanzabstandes beim Einpflanzen der Stauden?
Wenn du gerade eine große Stückzahl von Stauden bestellt hast, ist es mühselig auf die genauen Pflanzabstände zu achten. Es werden alle Stauden wahrscheinlich den gleich großen Topf haben und die Wuchsstärke lässt sich darin nicht erahnen.
Wenn du – und das solltest du immer – einen Pflanzplan erstellt hast, so ist es möglich diesen Plan und dein Beet in bestimmte Raster einzuteilen. Die Raster können 50 x 50 oder 100 x 100 cm haben. Diese kleineren Flächen können dir sehr gut bei der Orientierung der Pflanzabstände behilflich sein. Die Alternative wäre auf einen Zollstock zurück zu greifen. Wenn du nebenher noch Stauden pflanzen willst, dann hast du für das alle zu wenig Arme.
Auf deinem Gartenplan kannst du das Raster in Bleistift einzeichnen. In deinem Beet eignet sich Sand sehr gut, um das Raster vom Gartenplan auf das Beet in Form von Linien auf die Erde zu „zeichnen“. Stelle die Pflanzen zuerst mit den Töpfen ins Beet, bevor du sie fest einpflanzt. Erst, wenn alles soweit passt, solltest du sie einpflanzen. Und dann heißt es: genießen und beim Wachsen zusehen.
Nach meinem Blogbeitrag sollte der richtige Pflanzabstand nun kein Problem mehr sein. Wenn du jedoch weiterhin unsicher sein solltest, so kannst du mir bei der Planung eines Schattenbeetes einfach mal über die Schulter schauen:
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Hallo Natalie,
oh ja, das leidige Thema Pflanzabstände. Irgendwie habe ich bis heute nicht wirklich verinnerlicht, dass Beete nicht aus beliebig dehnbarem Gummi sind. Dein Artikel hilft auf jeden Fall schon weiter. Vorausgesetzt, ich lasse mich beim nächsten Pflanzenkauf nicht wieder hinreißen.
Viele Grüße
Claudia
Hinreißen gehört dazu 😀 Ausbaden muss man es dann allerdings. Die Pflanzabstände sind auch nicht ganz so einfach, weil wir Gärtner mit lebenden Material arbeiten. Man steckt in manchen Pflanzen nicht drin. Manche wird über den Durchschnitt breit, während die gleiche Pflanze neben dran so bisschen vor sich kümmert. Und dann kommt es auf den Boden an. Ob er lehmig oder sandig ist, nährstoffreich oder nicht. Das alles beeinflusst stark das Wachstum der Pflanze. Von daher: es ist normal Lücken zu haben und es ist normal an manchen Stellen zu eng gepflanzt zu haben 🙂
LG
Servus! Manchmal wünsche ich mir mehr solcher Artikel. Vielen Dank. Grüße aus Bayern