Ich liebe Winterlinge! Diese klitzekleinen gelben Blüten bringen richtiges Frühlingsfeeling in den Garten. Was Winterlinge brauchen um zu gedeihen und wie du sie in deinem Garten vermehren kannst, erfährst du in meinem Gartenblog.
Winterlinge zählen zu den ersten Frühlingsblühern im Jahr. Sie sind es, die mich aus dem Winterschlaf holen. Wenn ich meinen Garten im Winter betrete, so sehe ich als erstes die langsam hervor lugenden Winterlinge. Sie wachsen bei mir direkt unter dem Ahorn und verbreiten sich glückselig. Manchmal finde ich sie auch an ganz anderer Stelle im Garten wieder. Und so freue ich mich, dass auch an anderer Stelle eine Winterlinge-Kolonie entsteht.
Und was mich dieses Jahr sehr gefreut hat, war das Fotoshooting mit dem Hahn namens „Hahn namens Han der Zweite“ und mit unserem Laufentenpärchen Sissi und Franz. Die gelben Winterlinge waren für dieses tierische Fotoshooting eine wunderschöne Kulisse. Nun gut, die Frühlingsgefühle kommen so langsamen auf und auch die Tiere wissen sich bestens in Szene zu setzen. Also habe ich mich auf meinen Bauch gelegt, um die tierischen Models zu fotografieren und genoss dabei einen so überwältigenden Duft, der von den Winterlingen ausging, dass ich das Gefühl hatte unter Blumendrogen gesetzt worden zu sein.
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Steckbrief Winterlinge
Der heimische Winterling (Eranthis hyemalis) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Gerne steht er in der Natur in feuchten Laubwäldern. In unseren Gärten ist er bereits seit dem 16. Jahrhundert zu finden. Dort ist er ein sehr genügsamer Geselle. Daher ist er auch oftmals in Parks zu bewundern, wo er von Jahr zu Jahr immer größere Blütenteppiche bildet.
Wuchstyp: Knolle
Wuchshöhe: 5 bis 15 Zentimeter
Wuchsbreite: 5 bis 10 Zentimeter
Wuchseigenschaften: Teppichartig, Ausläuferbildend
Blütenfarbe: Gelb
Blütezeit: Februar bis März
Blattform: fächer- bzw. handförmig
Standort: Sonnig bis Halbschattig / Feuchter bzw. mäßig feuchter Erde / Kalktolerant / Mäßig nährstoffreich
Wichtige Nektar- und Pollenpflanze
Giftigkeit: stark giftig
Winterhärte: Winterhart
Verwendung: In Rasenflächen / als Unterpflanzung unter Hecken und Bäumchen / zum Verwildern
Empfehlenswerte Sorten neben der Wildart: ‘Grünling’, ‘Schwefelglanz’, ‘Winterzauber’
Der Wuchs und der Habitus des Winterlings
Der Wuchs des Winterlings ist malerisch. Er bildet mit der Zeit zauberhafte Blütenteppiche. Darüber schwirren im Winter massig Bienchen, die wie kleine Elfen in dem Moment aussehen. Der Winterling blüht sehr früh im Jahr. Bereits Bodentemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt reichen aus, um mit der Blüte loszulegen. Zu verdanken hat das der Winterling seinem Speicherorgan: der Knolle. Schnell wächst er aus der Knolle empor. Ich habe daher immer das Gefühl, dass über Nacht der Frühling Einzug in meinen Garten gehalten hat.
Dabei ist der Winterling ganz schick! Denn jeder Blütenstängel besitzt eine Hochblatthülle, die wie eine schicke Halskrause aus dem 16. Jahrhundert gleicht. Dazu ist er auch noch symmetrisch, denn die tolle offene Blüte wird von Blättern gesäumt, die leicht herabhängen.
Der richtige Standort für die Winterlinge
Wie immer im Garten ist der Standort für die Pflanzen entscheidend. Die Winterlinge sind nicht allzu wählerisch. Am liebsten leben sie unter Bäumen oder Hecken, die ihr Laub abwerfen. Also ideal für faule (und bewusste) Gärtner, die ihre Blätter nicht abräumen. Die Winterlinge werden es dir mit voller Pracht danken. Wichtig ist nur eine mäßige Nährstoffversorgung und eine mäßige Feuchte. Und gut ist.
Die Pflanzung von Winterlingen – was alles möglich ist
Wenn du dir direkt die Knollen kaufst, so ist die beste Pflanzzeit wie bei den anderen Frühlingsblüher: September bis Oktober. Warte nicht allzu lang, denn die Knollen sollten nicht zu sehr eintrocknen. Vor dem Pflanzen kannst du die Knollen über Nacht in lauwarmes Wasser legen. Anschließend können sie doppelt so tief wie die Knolle hoch ist eingepflanzt werden.
Was jedoch besseren Erfolg verspricht, ist die Winterlinge blühend im Baumarkt oder in Gärtnerei zu kaufen und einzupflanzen. Dann besteht die Gefahr nicht, dass die Knolle eintrocknet.
Die Pflege von Winterlingen
Hier kann ich den Tipp geben: Wachsen lassen. Wenn der Winterling den richtigen Standort hat muss er kaum gedüngt werden. Wichtig wäre noch, dass keine Bodenbearbeitung erfolgen sollte, wo der Winterling wächst. Ich sag doch: sie sind ideal für faule Gärtner.
Wie auch bei anderen Frühlingsblüher gilt, dass du dem Winterling Zeit geben solltest sich nach der Blüte Stück für Stück einzuziehen. Sollten die Winterlinge im Rasen stehen, dann mähst du erst, wenn der Winterling oberirdisch komplett abgestorben ist.
Welche Pflanzen zu den Winterlingen passen
Ideal sind natürlich andere Frühlingsblüher wie Narzissen, Krokusse und Schneeglöckchen. Aber auch das Leberblümchen und der Blaustern passen gut. Malerisch sehen Winterlinge in Verbindung mit Solitärgehölzen aus. Die Kombination mit einer Magnolie bspw. ist zauberhaft. Aber auch mit einem Zimt-Ahorn, einer Mahagoni-Kirsche oder einer Birke wirken die Winterlinge winterlich dramatisch.
Und wie gesagt… auch Haustiere passen zu den Winterlingen.
Winterlinge vermehren
Im Grunde nach vermehren sich Winterlinge von selbst – zumindest die Wildart und die oben genannten Sorten. Eine Möglichkeit besteht daher die Samen der Winterlinge nach der Blüte zu sammeln und auszusäen. Dann ist nur etwas Geduld nötig bis diese Winterlinge blühen – das kann dann zwei bis drei Jahre dauern. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass die Winterling durch Teilung des Horsts vermehrt werden. Nach dem Verblühen der Winterlinge kannst du den Horst mit Hilfe des Spatens vorsichtig aus der Erde heben und die Knollen an anderer Stelle neu einpflanzen. Bis allerdings ein dichter und großer Winterlingen-Teppich gebildet wurde können schon paar Jahre vergehen. Daher gilt: Teilen und Samen ausbringen, um einen schnellen Teppich zu bekommen.
Ich bin schon länger am überlegen ob ich SchwiegerOma ein paar abschwatze für den Garten 🙂 Habe zwar sämtliche Frühlingsblüher,aber Winterlinge fehlen da noch. Unser Garten ist etwas später was Blüher angeht,da er frontal im Wetter steht. Hier am Haus ist alles geschützter und da blühen auch die Schneeglöckchen schon länger und der ersten Krokusse gucken raus. Winterlinge sind ja eh immer zuerst da. Das alles brauch nebendran am Garten noch etwas. Ausser die Christrosen. Die blühen bei mir irgendwie wie nix. Auch im Sommer.
Haustiere passen zu ALLEM 😀
Einen schönen Sonntag dir,
liebe Grüße
Blackmoon
Auf jeden Fall bei der Oma paar Winterlinge klauen 🙂
LG
Dieses Meer an gelben Winterlingen muss wirklich einen atemberaubenden Duft verströmen! Frühlingserwachen im Februar! Ein sehr schöner und informativer Artikel. Die Fotos mit Han dem Hang und den Enten sind toll geworden!
Danke, liebe Marion 🙂