Deinen Vorgarten gestalten – das ist das Ziel. Ich zeige dir heute im Gartenblog, wie ein Staudenbeet angelegt wird. Auch hier gibt es Gestaltungsregeln, die dir behilflich dabei sein werden ein Beet harmonisch und auch kostengünstigst zu gestalten.
Pflegeleichter Vorgarten – was heißt Pflegeleicht?
Eine Sache muss ich an dieser Stelle los werden: du wolltest ein Reihenhaus mit Garten? Dann musst du Verantwortung für dieses Grün übernehmen. Wenn du dir um dein Haus Beton gewünschst hast, dann kannst du auch eine Mietwohnung nehmen. Das gewünschte Grün muss gepflegt werden. Es gibt keinen Garten, den man komplett sich selbst überlassen kann. Wenn dir jemand was anderes verspricht: er lügt.
Für dich ist vielleicht das Unkrautjäten ein Graus, für andere wiederrum das tägliche Gießen. Erfreulich ist: Es gibt Stauden, die so dichtes Blattgrün haben, dass Unkraut dezimiert wird. Ganz nach dem Motto: „ey du kummst hier net durch!“ Sie werden es aber nie komplett überwuchern können. Natürlich gibt es auch Stauden, die mit wenig Wasser klar kommen und sich denken: „Yeah! Her mit der Sonne, Urlaubsfeeling! Wo war nochmal meine Sonnenbrille? Ey Sonnenblume! Die gehört mir!“
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Vorgarten gestalten – was ist nicht pflegeleicht
Irgendwie werden immer die Pflanzen dafür verantwortlich gemacht arbeitsaufwendig zu sein – dabei ist es der Mensch. Gerade die Stauden blühen üppig ohne unser Zutun. Pflanzen brauchen Erde, Licht und Wasser. Fertig.
Dabei liegt der hohe Mehraufwand meist in unserem falschen Vorgehen. Oftmals wollen die Gartenbesitzer es „exotisch“ haben, diese Pflanzen brauchen unsere Pflege, da sie nicht in der optimalen Umgebung wachsen. Kaufst du regelmäßig nicht winterharte, exotische Pflanzen, die du dann arbeitsintensiv ausbudelst, umstellst, einpackst und über Winter oftmals falsch pflegst, da sie doch eingehen? Hast du Blaubeeren und Preiselbeeren gekauft, Böden ausgehoben, sauren Boden reingeklatsch und diese dann gepflanzt?
Baust du Rasenkanten ein, die du nach dem Mähen noch mit dem Kantenschneider beackerst? Willst du einen englischen Rasen, den du jede Woche mähst? Wo du regelmäßig Unkrautvernichter/Moosvernichter kaufst und auf deinen Rasen haust? Und dennoch zusätzlich Löwenzahn ausstechen musst? Dass Du nach der ganzen Arbeit keine Lust mehr auf ne Staude hast, ist für mich absolut logisch.
Wir lassen es aber an den Falschen aus. Stauden sind gut. Stauden sind in, Stauden machen für uns die Arbeit! Sie wachsen, unterdrücken Unkraut, halten das Bodenleben aufrecht, ernähren unsere Insekten und damit auch unsere Vögel. Stauden tun was für uns, indem sie schön aussehen und uns einladen, sie anzufassen und anzuschauen. Sie brechen starke Windböen, zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und halten uns bei der Pflege fit, damit du nicht mehr mit dem Fahrrad ins Fitnessstudio fahren brauchst, um dort 30 Minuten Fahrrad zu fahren.
Aufbau eines Staudenbeetes – deinen Vorgarten gestalten
Auch hierüber könnte ich ein Buch schreiben – daher das aller allerwichtigste zum Aufbau eines Beetes zusammengefasst.
Es gibt Gerüstpflanzen, Leitstauden, Begleitstauden, flächendeckende Stauden und Zwiebelpflanzen. Alle zusammen ergeben eine harmonische Beetgestaltung.
Ich habe hierzu eine Skizze gezeichnet:
Gerüstpflanzen
Wie der Name es schon sagt. Gerüstpflanzen geben ein Gerüst vor. Diese bestimmen sozusagen den Charakter einer Pflanzgestaltung. Das sind die großen grünen Kreise auf der Zeichnung. Wir erinnern uns an meine vorherigen Beiträge: Die Pflanzung muss ausgewogen und propotional sein. Wenn dir das neu vorkommt, kannst du gerne nochmals hier nachlesen:
und hier
Die Gerüstpflanzen dienen also als Gerüst, aber auch als Hintergrundbepflanzung und natürlich auch zu dekorativen Zwecken.
Leitstauden
Leitstauden begleiten diese Gerüstpflanzen und ihr Job ist das „schmücken“. Das sind meist Stauden, die alle Blicke auf sich ziehen und prächtig blühen. Durch ihre Wuchsstärke und auch Höhe fallen sie auf. Das sind die Stars in unseren Beeten. „Ey du Fußgänger, guck mich an und werde neidisch“ denken sich diese Stauden den ganzen Tag und geben mit ihrer Farbe die weitere Gestaltung deines Vorgartens vor.
In meiner Zeichnung sind das die dunkelblauen Kreise, das soll bspw. den Rittersporn präsentieren. Weitere Stauden, die hier passen, ist der Eisenhut,* Phlox,* die Sonnenblume, aber auch die Schafgarbe.*
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Leitstauden werden einzelnd, zu zweit oder zu dritt gepflanzt. Erinner dich: Stauden müssen sich wiederholen, deswegen sind die Leitstauden in der Skizze verteilt.
Begleitstauden
Die Begleitstauden begleiten die Leitstauden, die Mitläufer sozusagen, die etwas vom Starlicht der Leitstauden abhaben wollen. Diese werden in der Nähe der Leitstauden in 5er, 7er oder 9er Gruppen angeordnet. Diese habe ich auf der Skizze farblich als Quadrate in in rosa, lila und hellblau eingezeichnet.
Bodendecker
Die Bodendecker verneigen sich vor all der Pracht und wachsen nur wenige Zentimeter hoch. Sie werden in Gruppen von 10 bis 20 Stück gepflanzt. Auf der Skizze sind das die hellgrünen flächigen Zeichnungen.
Zwiebelpflanzen
Zwiebelpflanzen gehören zu einem Beet dazu. So hast du im zeitigen Frühjahr viel Spaß mit deinem Vorgarten. Später zeige ich dir, welche Zwiebelpflanzen optimal zum Verwildern sind. Sie werden in Gruppen gesetzt oder einfach ins Beet geworfen und da eingepflanzt, wo sie landen. In der Skizze findest du die Zwiebelpflanze als „x“ gekennzeichnet.
Geselligkeitsstufe einer Staude – Vorgarten gestalten
Ja das gibts. Es gibt Stauden, die zu anderen Stauden „Iiiih geh weg da!“ sagen und es gibt Stauden, die „Ohja lass uns kuscheln“ rufen. Beim Kauf einer Pflanze steht das meistens auf dem Etikett und wird nicht so schön, wie meine Erklärung beschrieben, sondern u. a. mit „in kleinen Gruppen von 3-10 Stück pflanzen“ oder „vorwiegend großflächig“ pflanzen. An diese Angaben bitte halten. Dies kann Geld und Nerven sparen.
Pflanzabstände und Stückzahlen – Vorgarten gestalten
Dafür gibt es keine Formel oder Regelung, die allgemein gültig wäre. Oftmals steht der Pflanzabstand auf dem Etikett der Staude. Daran zwingend halten. Als Richtwert (ohne Gewähr) gilt:
- Zwiebel: können bis zu 25 Stück pro qm max. gepflanzt werden
- Bodendecker: können bis zu 16 Pflanzen pro qm max. gepflanzt werden
- Stauden bis 40 cm Höhe: können zwischen 7 bis max. 12 Stauen pro qm gepflanzt werden
- Stauden bis 90 cm Höhe: können zwischen 5 bis max. 9 Stauden pro qm gepflanzt werden
- Stauden ab 91 cm Höhe: können zwischen 2 bis max. 5 Stauden pro qm gepflanzt werden
Dann kommt es auf deine Geduld drauf an, möchtest du, dass über die Jahre alles zu wächst oder willst du, dass dein Vorgarten so gut wie gleich zugewachsen ist. Zweiteres benötigt mehr Stauden und das kostet auch mehr. Der Vorteil ist wiederum, dass Unkraut kaum Chancen haben wird durchzukommen. Nachteil: in paar Jahren müssen einige Stauden entfernt werden, da es sonst zu dicht wird im Staudenbeet.
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Hallo Natalie,
ich habe Deinen Blog erst jetzt gefunden – finde ihn aber sehr interessant und aufschlussreich. Krame sehr gern in meinem Garten und empfinde Unkrautjäten (in Maaßen 😉 ) als Meditationsarbeit.
Ich mag es gern grün und verwuschelt, aber in den vergangenen Jahren bin ich leider sehr unstrukturiert vorgegangen und hab einfach gepflanzt. Tja – hätte ich Dich ehr gefunden-hätte ich mir bestimmt viel Frust sparen können.
Jetzt will ich meinen Vorgarten vom Sammelsurium befreien 2,5m x 6m und möchte gern einen Zierapfel (hab ich geschenkt bekommen) und eigentlich Sträucher und Rhododendron pflanzen. Mein Beet liegt den ganzen Tag in der Sonne, mit ein wenig Wind und im WInter sehr kalt (Harz).
Was meinst Du ? ob das klappen könnte? Hättest Du Tips.
1000 Dank vorab und liebe Grüße
Ella 🙂
Hallo Ella, freut mich sehr, dass dir mein Gartenblog gefällt! <3
Wichtig ist jetzt, dass du nicht in Aktionismus verfällst. Es kann ja sein, dass die Pflanzen an sich ganz ok sind, jedoch vielleicht falsch angeordnet stehen. Wichtig ist, dass du weißt, was du genau im Vorgarten hast.
Vielleicht kannst du viel mehr Pflanzen nutzen wie gedacht. Auf mein erstes Gefühl hin: Zierapfel mit Rhododendron passt nicht. Rhododendron hat andere Ansprüche an den Boden wie der Zierapfel. Mehr wie -20 Grad solltet ihr im Harz nicht haben, sonst friert auch der Rhododendron weg. Den ganzen Tag sonnig mag es der Rhodo auch nicht, im Halbschatten gedeiht er um einiges besser. Was zum Zierapfel ganz gut wäre, wäre die verschiedenen Arten der Spiere (Brautspiere, rote Sommerspiere, Prachtspiere). Auch den Feuerdorn fände ich interessant zu einem Zierapfel (je nach Farbe der Früchte).
LG
Natalie