Mein Gemüsegarten ist das Herzstück meines Gartens. Und daher nehme ich dich mit auf eine kleine Zeitreise als alles begann. Das war tatsächlich in 2014.
Mein Gemüsegarten möchte ich nicht mehr missen. Ich fing bereits sehr früh an eigenes Gemüse anzubauen. Das war aber in einem sehr kleinen Format. So hatte ich zum Beispiel 2 Tomatenpflanzen und eine Reihe Karotten. Als wir aber aufs Land zogen war nach der Renovierung unseres Hauses der Gemüsegarten tatsächlich das erste was ich in meinem Garten plante. 2013 begann die Planung und die Vorbereitung. Und 2014 kam der erste Spatenstich für unseren Gemüsegarten.
Es geht los – das Jahr 2014
Mein Gott wie die Zeit vergeht. 2014 haben wir tatsächlich unseren Gemüsegarten angelegt. Dieser Blogartikel erschien dann 2019 erstmalig auf meinen Blog und wird nun im Jahre 2022 komplett überarbeitet und ergänzt.
Ich erinnere mich noch gut an 2014, das war ein sehr anstrengendes Jahr. Wir haben die Renovierung unseres Hauses beendet und machten uns nun Richtung Garten auf. Wenn du übrigens meine komplette Gartengestaltung über die Jahre begleiten möchtest, dann kannst du in meinen Vorher-Nachher-Blogbeitrag dazu reinschauen.
Doch nun erstmal der Gemüsegarten. 2014 begann ich also ernsthaft Gemüse im größeren Format anzubauen. Oder nennen wir es eher mal Versuche. Alleine die Anlage des Gemüsegartens hat uns fast ein ganzes Jahr gekostet. An der Stelle, wo heute der Gemüsegarten steht, war einfach nur Rasen. Wir haben einen schweren Boden und der Boden war stark verdichtet. An dieser Stelle stand nämlich früher mal ein Pool. Alleine den Boden locker zu kriegen hat ewig gedauert.
Was aber auch bereits hart war: Rasen und Wurzelunkräuter los zu werden. Der Rasen ging ja. Den haben wir einfach abgetragen. Aber die Ackerwinde war überall. Das End der Geschichte: Die Ackerwinde haben wir durch jahrelanges Jäten wegbekommen.
Hier hatten wir den Boden bereits vorbereitet. Wir haben ihn umgegraben und alle Unkräuter entfernt. Die Umrandungen für die Gemüsebeete haben wir selbst zusammengebaut und dafür normales Holz aus dem Baumarkt genommen. Wir haben dann zuerst die Umrandungen an Ort und Stelle platziert. Anschließend haben wir auf den Wegen wasserdurchlässige Folie verlegt und (damals) mit Rindenmulch die Wege belegt. Wir sind aber sehr schnell von Rindenmulch weg. Er verrottet zu schnell und darauf ist das Unkraut wie Hölle gewachsen. Wir sind daher für unseren Gemüsegarten auf dicke Holzschnipsel umgestiegen.
Ja, dann ging es weiter. Um den Boden nochmals zu verbessern, haben wir Gründünger eingesät und angefangen den Staketenzaun außenrum anzulegen. Auch wenn es nicht so aussieht, es war eine Heidenarbeit. Allein die Pflöcke kerzengerade in den Boden zu rammen war eine Tortur. Aber es hat sich gelohnt und wird nun auch jahrelang halten. Der gesamte Staketenzaun ist aus Kastanie.
Den Gemüsegarten anlegen – das Jahr 2015
2015 war dann das erste Jahr mit den ersten richtigen Anbauversuchen. Wenn ich die Bilder so sehe, dann muss ich etwas schmunzeln. Wie viel Platz da noch zwischen den Pflanzen war und wie klein auch die Pflanzen waren. Das lag einmal darin, dass wir einfach noch nicht die Erfahrung hatten, wieviel Platz gewisses Gemüse im Gemüsegarten benötigt. Der zweite Grund war, dass der Boden damals noch nicht optimal aufgebaut ist. Das Hacken und der Gründünger waren aber schonmal ein guter Start. Ein guter Boden wächst über die Jahre herauf. Inzwischen sieht man im Gemüsegarten kaum noch Boden und das Gemüse wächst doppelt so groß.
So sah es ganz am Anfang aus. Ich find das so krass, wenn ich das jetzt so sehe. So clean, sauber und akkurat. Kaum zu glauben, wie das heute aussieht. Und ich erinnere mich noch, dass ich mühsam Pflanzen vorgezogen und eingepflanzt habe. Am nächsten Morgen war alles weg. Die Schnecken haben sich in einem Affenzahn, um unsere jungen Gemüsepflanzen hergemacht. Wir haben dann noch schnell Schneckenkrägen gekauft.
Am stolzesten war ich damals auf blaue Tomaten! „Dancing with Smurfs“ hieß die Sorte. Ich habe sie im kommenden Jahr nochmal angebaut, aber sie dann aus meinem „Sortiment“ genommen. Sie kam geschmacklich einfach nicht an andere Tomaten heran.
Ich freute mich in diesem Jahr einfach über alles! Und somit war es auch ok, dass die Raupe des Schwalbenschwanzes meinen Dill anknabberte. Ich war stolz auf dieses Prachtexemplar einer Raupe.
So sah es dann in unserem Gemüsegarten im Spätsommer aus. Wir versuchten uns an allem. An Gurken, Salat, Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Lauch und Salat. Gepaart mit bunten Blumen wie Cosmeen und Ringelblumen.
Der Gemüsegarten in 2016
Wir hatten Blut geleckt was den Gemüseanbau betrifft. Das Vorziehen lief nun professioneller ab. Aber: hier lernte ich auch, dass manches nicht vorgezogen sein möchte. Saubohnen pflanzt man am Besten direkt in die Erde.
Manches Gemüse will nicht vorgezogen werden. Wurzelgemüse pflanze ich daher direkt in die Erde, da sie das Umpflanzen nicht gut vertragen.
In diesem Jahr habe ich mich auch intensiv in die Mischkultur eingearbeitet und verschiedene Gemüsesorten miteinander angebaut. Mischkultur ist ein sehr interessantes Thema, wobei die eigene Erfahrung mit Gemüse nicht außer acht gelassen werden sollte. Denn letztlich ist jeder Gemüsegarten ein kleiner Mikro-Kosmos. Was bei mir funktioniert, könnte bei dir nicht gelingen und umgekehrt.
Mit den Jahren habe ich verschiedene Gemüsekombinationen als Mischkultur getestet. Begeistert bin ich von der Kombi von Dicke Bohnen und Rote Beete. Die dicke Bohnen wachsen oberirdisch, die rote Beete unterirdisch. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass rote Beete ein universeller Partner ist und mit vielen Partnern klar kommt. Zu der Kombi noch ein kleiner Blühstreifen mit Ringelblumen – Perfekt!
Du kannst viele Informationen bzgl. Kombinationsmöglichkeiten von Gemüse (Mischkultur) im Internet finden. Teilweise widersprechen sich die Angaben. Daher teste selbst, welche Gemüsekombinationen bei dir etwas bringen.
2015 versuchte ich das erste Mal den Anbau von Mais. Mit sehr mittelmäßigen Erfolgt. Die Pflanzen gewannen nicht so richtig an Power. Unsere Tomaten sahen im Juni noch sehr gut aus, bis urplötzlich die Braunfäule alle Tomaten hinraffte. Wir ernteten in 2016 nicht eine Tomate aus dem Garten.
Der Gemüsegarten in 2017
Das Jahr 2017 war für uns kein gutes Gemüsejahr. Ich und mein Mann waren beruflich sehr stark eingespannt und wir kamen mit der Gartenarbeit (fast) nicht hinterher. In diesem Jahr haben wir auch unsere ganzen Staudenbeete angelegt. Der Fokus verlagerte sich daher in 2017 Richtung Staudenbeete. Da unser Garten am Anfang sehr viel Unkraut hatte, hackten wir fast nur noch Unkraut in diesem Jahr. Zumindest, wenn wir überhaupt Zeit dafür fanden. Das stellte sich im Nachhinein nicht gut für den Gemüsegarten heraus. Denn in dieser Zeit begann sich ein Hirsegras in unserem Gemüsegarten auszubreiten, über das wir bis heute nicht ganz Herr geworden sind.
Ich weiß noch, dass in diesem Jahr sich der Dill ungemein wohl gefühlt hat in unserem Gemüsegarten. Er tauchte überall auf. Und Gott weiß: ich vergöttere den Dill. Es gibt für mich nichts besseres. Ich bin verliebt in diesen Geruch und diesen Geschmack. Serviere mir Kartoffel mit Butter und Dill und ich fühl mich wie eine Königin!
Mein Tipp: Die Tomatensorte „Orange Russian“ gehört bis zu heute zu einen meiner Lieblingssorten.
Auch mit wenig Zeit wuchs der Gemüsegarten wirklich prächtig. In diesem Jahr merkten wir auch hinter unserem Garten den Zuwachs bei den Beerenhecken, die wir zeitlich mit dem Anlegen unseres Gemüsegartens gepflanzt haben. In diesem Jahr lernten wir auch, wie leicht sich Gemüse und Blumen versamen. Überall tauchten Ringelblumen, Sonnenblumen und Dill auf.
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Unser Gemüsegarten in 2018
2018 hatten wir endlich mehr Zeit für unseren Gemüsegarten. Das Jahr 2018 war geprägt durch Gemüsegarten-Experimente. Es wurde immer ausgefallener. Ich wollte keinen Standard in meinem Gemüsegarten, sondern mehr Pepp. Also versuchte ich mich an lila Saubohnen (Sorte Crimson Red), lila Kartoffeln oder den Anbau von Erdnüssen. Es war eine Katastrophe und ich bin daran kläglich gescheitert. Ich kann auch nicht erklären, was damals in 2018 so schief lief, dass wirklich gar nichts gedieh. Wobei vielleicht ein bisschen. 2018 war eins der trockensten Jahre, die ich jemals in meinem Leben erleben durfte. Und auch wenn ich bereits Regenwasser sammelte es war einfach nicht das gleiche wie ein ergiebiger Regenschauer.
Mein Tipp: Keine Angst vorm Scheitern im Gemüsegarten! Denn selbst wenn du verlierst, du lernt etwas dazu.
Und erstmals kam so richtig Frust auf, vor allem wegen dem Hirsegras, welches jetzt überall wucherte und die Gemüseernte ordentlich einschränkte. Es breitete sich derart stark aus, dass das Gemüse bedrängt wurde und mickrig wuchs.
Unser Gemüsegarten 2019
Das Jahr 2019 kostete uns etliche Nerven, was den Gemüsegarten betraf. Das Hirsegras hatte gewonnen und wir kapitulierten. Zumindest fast. Um Herr über das Hirsegras zu werden habe wir damals Folie aus Maisstärke gekauft. Diese sollte sich im Laufe der nächsten 3 bis 5 Jahren von alleine wieder abbauen. Wir haben nun 2022 und die Folie aus Maisstärke sieht immer noch gut aus. Jedenfalls haben wir mit Hilfe dieser Folie den gesamten Gemüsegarten abgedeckt. Unser Ziel: dem Hirsegras jegliche Lebensgrundlage nehmen.
Mein Tipp: Ich kann die Folie aus Maisstärke wärmstens empfehlen.
Dann haben wir neue bzw. höhere Holzumrandungen angelegt. Wir planten die neu gekaufte Erde auf der Folie in den Gemüsebeeten zu verteilen. Daher mussten wir zwangsläufig die Holzumrandungen höher anlegen, wir wollten aber auch Niedrigbeete haben, weil dies angenehmer für die Gartenarbeit und unseren Rücken war.
Aufgefüllt wurden die Gemüsebeeten dann durch optimal vorbereitete Gartenerde, die wir bei Raiffeisen bestellten. Die Gartenerde war sehr unkrautarm, der Unterschied zu unserer Gartenerde war wirklich bombastisch!
Wir haben in 2019 aber noch mehr reingeklotzt. Wir wollten nicht mehr, dass der Gemüsegarten wie ein Fremdkörper in der Rasenfläche wirkt. Daher haben wir ein Staudenbeet rund um den Gemüsegarten angelegt. Mit dem Staketenzaun sieht das wunderbar aus. Also weiter reinklotzen: Rasen abtragen, umgraben, Unkraut entfernen, Beete planen, Stauden einpflanzen, freuen. Übrigens kannst du mich gerne bezüglich einer Pflanzplanung jetzt kontaktieren, denn ich bin in der Zwischenzeit tatsächlich zu einer Pflanzplanerin mutiert.
Unser Gemüsegarten 2019
2019 war ein eher ruhiges Jahr im Gemüsegarten, nachdem wir uns 2018 fast zu Tode ge-ackert haben. Dem Hirsegras hatten wir (vermeintlich) den Gar aus gemacht (es kam 2022 wieder). Und so genossen wir den Anbau von Gemüse und freuten uns über das sehr übersichtliche Unkraut hacken.
Wir fuhren die ersten richtigen Erfolge im Gemüsegarten ein. Gerade die Zucchini und Bohnen explodierten in diesem Jahr. Es war gott sei Dank nicht mehr ein so trockener Sommer. Gefreut hat mich vor allem, dass nun überall Blumen in mitten des Gemüses wuchs. Kamille, Klatschmohn, kalifornischer Mohn, Ringelblumen, Buchweizen – einfach alles war bunt und wild. Die Insekten hat es gefreut. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir deswegen so tolles Gemüse in diesem Jahr geerntet hatten.
Und mit der Zeit entdeckten wir unser Lieblingsgemüse. Wir lieben Stangenbohnen. Gekocht und dann in Butter geschwenkt, gepaart mit Semmelbrösel – eine Festspeise. Angetan hat uns hier die Sorte Stangenbohne Grünes Posthörnli. Gibt es einen putzigeren Namen für Bohnen? Sie sind so hübsch mit ihrer C-Form. Und wirklich delikat vom Geschmack.
Mein absoluter – mit völligem Abstand – beliebtester Zucchini ist der Zucchini Lungo Fiorentino. Ich habe so viel Zucchini durch. Wirklich gefühlt fast alle Sorten. Ich war mit keinem zufrieden. Entweder ohne Geschmack oder von der Form her unhandlich oder lapprig. Der Lungo Fiorentino hat echt Geschmack. Auf dem Grill oder in der Pfanne schmeckt er wirklich gut. Salz, Pfeffer und Öl und rein damit.
Ebenfalls das erste Mal angebaut in 2019 war der Zuckermais Yucon Chief. Das ist wirklich ein sehr kleiner Mais, der in jeden Garten und auf jeden Balkon passt. Aber seine wahre Stärke kommt zu Tage, wenn man ihn direkt nach der Ernte auf den Grill haut (noch eingepackt in seine Hüllblätter). Er ist innerhalb kürzester Zeit fertig und schmeckt wunderbar. Eine tolle Überraschung für Gäste.
Unser Gemüsegarten 2020
Unser Gemüsegarten im Jahre 2020 lässt sich mit einem Bild darstellen:
Es war einfach märchenhaft! Das Wetter war 2020 perfekt! Ein idealer Wechsel zwischen Sonne und Regen. Manchmal war es vielleicht ein bisschen zu kalt für wärmeliebendes Gemüse, aber das war nicht schlimm.
Wir zogen vor wie die Bekloppten, es wuchs wie bekloppt und wir ernteten wie die Bekloppten.
Es war erstaunlich, wie sich der Gemüsegarten im Jahresverlauf veränderte und wie alles explodierte.
2020 war das erste Jahr, wo kaum Erde zwischen dem Gemüse sichtbar war. Wir hatten endlich den Dreh raus, was den Abstand von Gemüse betraf. Und wenn doch mal Erde sichtbar war, haben wir schnell Sonnenblumen eingesät oder Miscanthus-Mulch verteilt.
Tagetes sehen nicht nur schön aus, sie sind auch nützlich für deinen Gemüsegarten, denn sie vertreiben Nematoden.
Ebenso blühte es wieder überall im Garten. 2020 war mein Jahr der Tagetes! Ich liebe Tagetes, weil es sie gefühlt in jeder Form, Farbe, Höhe und jedem Duft gibt. Ok bei Farbe beschränkt es sich auf die warmen Töne, aber ansonsten gibt es keine besseren Blumen für deinen Gemüsegarten als Tagetes. Sie sind die Bauerngarten-Blumen schlecht hin. Neben Tagetes blühten auch überall Sonnenblumen. Und die Staudenpflanzung am Staketenzaun, damit der Gemüsegarten nicht mehr als Fremdkörper in der Rasenfläche stehen sollte, legte ebenfalls los.
Unser Gemüsegarten 2021
In 2021 ging es fast so weiter wie in 2020. Wir waren in diesem Jahr überrascht, wie weit Gemüse und Blumen in die Höhe schießen können. Gefühlt wuchsen die Pflanzen jeden Tag und überraschten uns immer wieder mit einem neuen Zuwachs.
Oben kann man auf dem ersten Bild sehen, wie klein wir begonnen haben. Das war Ende Mai 2021. Ich muss zugeben, dass wir in diesem Jahr sehr wenig vorgezogen haben. Wir haben zum ersten Mal deutlich viele Gemüsepflanzen vorgezogen gekauft und sind damit wunderbar gefahren. Es ist für mich wirklich sehr mühsam Tomaten oder Paprika vorzuziehen. Wir haben leider keinen hellen Raum, der optimalerweise nach Süden ausgerichtet ist. Ich scheue mich aber mit jeder Faser meines Körpers, so eine Belichtungslampe für Pflanzen zu kaufen. Eigentlich nur aus dem Grund, dass man das Gemüse genau so gut ab Mitte Mai direkt in die Erde säen kann. Das schont Ressourcen.
Auch in 2021 konnte ich nicht auf Blumen im Gemüsegarten verzichten. Und mit den Jahren hat sich das Staudenbeet um den Staketenzaun mit dem Gemüsegarten verbunden. Es sah aus wie aus einem Guss gegossen. Als wäre es schon immer so gewesen.
In 2021 bauten wir soviel Gemüse, wie noch nie an… es war alles mögliche dabei.
Süßkartoffel Manihi und Sakura, Zucchini Lungo Fiorentino, verschiedene Tomaten, wie die Reisetomate, Orange Russian, Jolie Coeur (H34 rot), Green Tiger und die Tomate Blush, Spargel Spargel Jacquma Poupré, Zuckermais Strawberries and Cream und Zuckerfee, Popmais für Popcorn mit den Sorten Miniature Colored und Tom Thumb, Kürbis Thelma Sanders Sweet Potato und Jack be little, meine Lieblingssorte bei Honigmelonen die Green Nutmeg (die allerdings in 2021 von der Emerald Gem abgelöst wurde), Stangenbohnen wie Blauhilde (mit blau-lila Blüte!), Grünes Posthörnli und Herrenböhnli, die Gurke True Lemon (die gar nicht gedieh!), die Zuckererbsen Schweizer Riesen und Bajka (meine Lieblingssorte, bin seit Jahren Fan von ihr) und die Chili Aji Delight (kein anderer Chili kommt mir ins Haus). Es war noch viel mehr was wir anbauten.
Wir probierten uns auch in diesem Jahr neu aus. Wie zum Beispiel Schafswolle als Dünger und Mulchmaterial. Allerdings sind wir nicht so ganz zufrieden. Die Schnecken fühlen sich in der Schafswolle ungemein gut. Gut, es war auch ein sehr regenreicher Sommer, die Schneckenplage war überwältigend, deswegen zogen auch unsere Laufenten Sissi und Franz in diesem Jahr ein.
Neben der Schafswolle probierten wir auch ein Klettergerüst aus Jute für die Erbsen. War wunderbar und war auch noch in 2022 zu gebrauchen. Und es wird auch in 2023 zum Einsatz kommen – trotz gewisser Verschleißspuren.
Ich liebte es in 2021 im Gemüsegarten zu sitzen. Mein alter Ikeastuhl, der so gar nicht für Outdoor gedacht ist, hielt auch nach Jahren noch stand. Doch eines Tages, als ich mich über die Witze meines Mannes kaputt lachte, krachte er ein. Ich liebte ihn. Darauf zu sitzen und Erbsen zu knabbern, das war meine Lieblingsbeschäftigung. Daher habe ich mir in 2022 den gleichen Ikeastuhl nochmal besorgt.
Unser Gemüsegarten 2022
2022 war ein scheiß trockenes Jahr. Es war wirklich ein Jahr, durch welches ich mich durchgequält habe. Nicht nur ich, sondern auch meine Hühner und meine ganzen Pflanzen. Wir wir aus dem Jahr 2022 rauskommen wird sich nächstes Jahr zeigen. Ich glaube bei mir haben einige Stauden und Hecken nicht überlebt. Auch der Gemüsegarten kümmerte vor sich hin. Der letzte Regen war bei uns im Juni. Und dann 3 Monate Pause, mit ständigen Temperaturen locker über 30 Grad. Anfang August stellten wir das Gießen ein. Es vertrocknete fast alles.
Aber überraschenderweise hielt sich einiges auch ohne Wasser erstaunlich gut.
Es war aber ein Trauerspiel. Dabei fing das Frühjahr wirklich sehr gut an. Es hat schön geregnet und es war warm. Ideal auch für die Bienchen zum Bestäuben. Wem es auch sichtlich gut ging war der Resede. Irgendwie hat sie sich in meinen Garten in 2021 verpflanzt. Sie war echt Mini und ist in 2022 zu einem regelrechten Monstrum in meinem Gemüsegarten geworden. Ich hab das Ding nicht gegossen. Nicht gepflegt, nicht mal mit dem Hintern angeguckt (ok ab und an beim Unkraut jäten schon). Und es stand da wie eine eins. Und sie war voll mit so vielen verschiedenen Fluginsekten! Es war ein Schauspiel und daher darf sie für immer und ewig bleiben, auch wenn sie mich überwuchert.
Im Jahr 2022 blieb ich meinen Gemüsesorten überwiegend treu. Neu probierte ich die Stangenbohne Neckargold aus. Sie ist eine alte deutsche Sorte. Die Stangenbohne ist echt klasse. Sie schmeckt intensiv nach Bohne und ist dabei butterzart. Auffällig finde ich dabei die hellgelbe Farbe. Die Sorte ist sehr ertragreich und so konnten wir von ihr sehr gut ernten.
Gurken und Dill sind die besten Beetpartner ever!
Und ich habe endlich (endlich!) eine Gurkensorte gefunden die auch bei mir als Gurken-Dummie gedeiht. Und zwar die Gurke Richmond Green Apple. Dabei wollte ich mich gar nicht auf sie einlassen, da sie runde Gurken ausbildet. In Scheiben geschnitten zeigt die Gurke tatsächlich eine Blümchenform. Zauberhaft im Salat. Der Geschmack ist der Wahnsinn! Hocharomatisch und intensiv würzig. Ich hab die Gurken tonnenweise wie Äpfel gegessen, weil sie so lecker waren und die Pflanzen haben auch Massen an Gurken gebildet. Sie eignen sich auch zum Einlegen und sie wachsen super im Freiland. Sie hat die Hitze sehr gut überstanden und hatte kein Mehltau. Keine andere Gurke mehr.
Zu den Gurken gesellte ich übrigens Dill und Fenchel. Ideale Partner im Beet. Und kaum gepflanzt war auch die Raupe Nimmersatt vom Schwalbenschwanz wieder da.
Aber auch so entdeckte ich sehr viel im Garten. Ich entdeckte, dass ich Kürbisse liebe (nicht nur wegen Halloween). Daher plane ich in 2023 mehr Platz für Kürbisse ein. Und eine Sache über die ich mich am meisten in 2023 freue. Ich habe immer Radieschen angebaut, aber irgendwie war ich entweder zu früh oder zu spät dran. Selten habe ich Radieschen geerntet. Letztes Jahr lies ich sie einfach wachsen und sie blühten wunderschön! Die Radieschenblüten waren voller Insekten. Und eine Bloggerkollegin teilte mir mit, dass man die ganzen Radieschenschoten essen könne. Also probierte ich es… der Geschmack ist phänomenal! Ich frage mich, warum die Menschheit die Radieschen isst und nicht die milden, geschmacksintensiven Schoten. Der jahrelange Kampf mit Radieschen ist also vorbei, ich lasse sie jetzt einfach wachsen.
Das Fazit
Als wir noch in der Stadt lebten hatten wir einen Minigarten, wo ich bereits angefangen hatte Tomaten, Möhren und Rucola zu pflanzen. Diese drei Sachen mussten sein. Der Erfolg war eher… naja… für zwei Tomaten oder so hats gereicht und der Rucola hat irgendwann angefangen zu wuchern. Dennoch war ich stolz auf mich wie ein Honigkuchenpferd – eine Gemüsezweiheldin.
Das ist nun Jahre her und heute ist der Gemüsegarten harte Arbeit. Und ich liebe es. In einem Bürojob, wo ich den ganzen Tag sitze und BH, Blazer und unbequeme Schuhe trage ist der Gang in mein Gemüsegarten wie Urlaub. Aber auch harte Knochenarbeit mit Unkraut jäten, umgraben und Gießkannenschlepperei. Herrlich! So ganz anders wie der Alltag. Während der Gartenarbeit im Gemüsegarten denke ich an gar nichts. Die Gedanken sind wie abgestellt. Luftleerer Raum im Kopf – wunderbar! Kein Gedankenchaos über dies und jenes.
Übrigens, bin ich in der Zwischenzeit zur Gartenplanerin mutiert: informiere dich jetzt über meine Gartenplanung online.
Rückschläge
Wir haben im Gemüsegarten viele Rückschläge gehabt. Die Kohlrabi waren über Nacht von Schnecken weggeraspelt. Die Möhren waren geknickte Stummel, viel Grün, aber keine Rübe. Ganz zu schweigen von den Kartoffeln, die die Wühlmaus angeknabbert hat. Jede einzelne. Ganz nach dem Motto: vielleicht schmeckt die nächste Kartoffel besser.
Uff, soviel Arbeit für die Mäuler anderer. Und so erwischte ich mich bei Träumereien bzgl. dem Untergang der Wühlmause und Schnecken. „Ganz ruhig Natalie, kein Grund zum Psychopathen zu werden. Die Natur regelt das schon.“ Und so wars auch. Daher habe ich Hühner und Laufenten. Meine Hühner fressen auch gerne die unbeliebten spanischen Wegschnecken. Und wenn ich das sehe, wie ein Huhn sich eine Schnecke schnappt und es sich reinschaufelt, da tanze ich (nur) gedanklich – um nicht offensichtlich als Gartenpsychopathin erkannt zu werden – ein Freudentanz. Die Schnecke ist weg und ich bekomme dafür noch Eier gepupst. Das muss das Paradies sein.
Einen ähnlichen Krieg führte ich gegen Blattläuse. In einem Jahr sind die Viecher derart über meine Saubohnen hergefallen, dass ich ihnen den Krieg erklärte. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Jauchen auch als Spritzmittel verwendet werden können. Also setzte ich einfach Brennnesseljauche an und spritze (fast unverdünnt) über die Saubohnen. Doch die Biester hingen immer noch an den Saubohnen, so wiederholte ich das Spritzen 2x. Die Saubohnen gediehen majestätisch, obwohl die Blattläuse dran hingen. Verwundert über diesen Zustand faste ich an die Blattläuse und merkte, dass sie wohl durch meine unverdünnte Jauche komplett fermentiert waren.
Ausgetrocknet. Ruh im Schacht. Wie getrocknete Blätter rieselten sie bei meiner Berührung hinunter. Erstarrt von meiner Brennnesseljauche. I love it!
Liebe Natalie, deine Texte sind so sympathisch. So unprätentiös und ehrlich. Ich kaufe dir jedes Wort ab. Dankeschön. Kannst du mir verraten: Beete oder eine Feld im Gemüsegarten? Habe dieses Jahr (mein erstes Gartenjahr) ein Feld bewirtschaftet nach Getrude Franck, überlege jetzt aber Beete anzulegen. Ähnlich den euren. Was empfiehlst du mit deiner Erfahrung? Beste Grüße aus Köln Adaliz
Hallo, danke für dein Kommentar 🙂 Hat mich sehr gefreut. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Ein ganzes Feld hat natürlich mehr Platz und ist auch – finde ich – einfacher zu bewirtschaften. Bei den Beeten, wie bei mir, ist es so, dass es regelmäßig erneuert werden muss. Unsere Holzbeete fallen dieses Jahr auseinander. Wir werden nächstes Jahr, die Beetumrandungen daher wieder erneuern müssen. Auch die Holzschnipsel müssen wieder aufgefüllt werden. Wir überlegen daher die Holzschnipsel gegen Kies auszutauschen und die Holzbeete gegen Metallbeete. Das ist sonst einfach viel zu aufwendig für uns. Auf einem ganzen Feld spart man sich die ganzen Ressourcen. Ein ganzes Feld hat daher seine Vorteile. Aber letztlich kommt es immer drauf an, was passend zu einem selbst ist. Wir werden wahrscheinlich auch im nächsten Jahr unseren Gemüsegarten etwas verkleinern und noch einen Baum dazu pflanzen. Ebenso hätten wir gerne auch eine gemütliche Sitzbank im Gemüsegarten, das hatten wir nie eingeplant am Anfang. Wir mögen es jetzt aber etwas ruhiger und möchten auch mal sitzen und genießen 😉 Es wird sich also immer verändern.
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen!
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
Hach wie schön,bei den Bildern geht einem das Herz auf 🙂 Und gepupste Eier … einfach herrlich 😀
Leider hab ich den Dreh,auch nach 4 Jahren immer noch nicht wirklich raus *lach* Ganz so rund läuft es nie.
Auch wenn es super trocken war,die Tomaten gingen dieses Jahr richtig gut. Habe es tatsächlich geschafft alle Jungpflanzen durchzubekommen. Ohne Katastrophe im Vorfeld und vorallem ohne Braunfäule die mir letztes Jahr wirklich alles dahingerafft hat. Paprika ging ebenso,nur Chilis die hatte ich zu spät vorgezogen.
Die Johannisbeertomaten find ich wiederrum klasse. Ich hatte sie in gelb und die sind soooo lecker ! Kein Vergleich zu den handelsüblichen Cherrytomatensorten,die mir oft einfach zu weich sind. Dazu hatte ich noch Datteltomaten,eine Cherrysorte die ich vergessen hab und wildgesäte vom letzten Jahr.
Nun suche ich noch eine normale Sorte für Schwiegermutter. Green Zebra hatte ich auch schon auf der Liste zum ausprobieren. Die Entscheidung fällt glaub ich im Januar spontan was ich da nehme 🙂
Die Paprika haben das erste Jahr funktioniert. Bei mir muss ja alles Freiland können. Hab kein Gewächshaus o.ä So blöd mir das Wetter war,viel zu heiß und irgendwann der Sonne mehr als überdrüssig,die Paprika wurden rot 🙂 Und sie waren so wunderbar lecker.
Was bei mir wirklich NIE will sind Knollen. Kohlrabi,rote Rüben,Rüben,auch Möhren … Zwiebeln. Wärend Knofi sprießt ohne Ende. Buschbohnen haben dieses Jahr auch wieder versagt. Mais ging erstaunlich gut und war lecker.
Mangold hab ich nachdem er erst Läuse hatte,später noch gut etwas abbekommen.
Kartoffeln waren mittelmäßig. Das war aber meine eigene Schuld. Ich Dusel hab ich vergessen sie anzuhäufeln. Da hatte ich drei Sorten. Rote Laura,Purple Rain und Mist … vergessen *gg* Eine gelbe jedenfalls. Die sind alle drei sehr sehr lecker.
Gurken hatte ich auch einen Totalausfall. War zum einen wohl trotz gießen zu trocken,zum anderen haben sie noch einen Schwung Kälte abbekommen. Nach den Eisheiligen war´s noch eine runde recht frisch hier. Glaub das mochten sie nicht. Kamen auch recht spät zum wachsen und trugen kaum. Ein bisschen schade,denn eigentlich wollte ich einlegen. Aber gut. Klappt nächstes Jahr vielleicht wieder besser.
Ob ich den falschen Dünger benutze .. keine Ahnung. Bin da noch auf Ursachensuche warum oft einfach die Hälfte dessen was ich ausgesät hab nicht möchte.
Schnecken hielten sich dieses Jahr auch in Grenzen und benahmen sich vorbildlich. Sie ließen meist Blumen und Gemüse in Ruhe und machten sich über das her,was ich an Überschuss hab bzw. wo sie dran dürfen 😉 Wir haben auf dem Teil des Grundstücks ein Maulwurf,der sich um die auftauchenden gekümmert hat. Ebenso wühlt sich eine kleine Maus da durch die Gegend. Ich weiß nur nicht was für eine. Aber sie lässt mein Gemüse in Ruhe 🙂
Bin gespannt wie´s nächstes Jahr läuft. Ab Januar geht´s dann wieder mit vorziehen los. Paprika und Chilis. Tomaten dann ab Mitte März. Mit denen war ich dieses Jahr etwas früh .. die sind mir im Haus schon etwas zu groß geworden. Daher wollt ich sie etwas später in die Töpfe packen.
Hallo liebe Jessica, du hast recht, ganz rund läuft es im Gemüsegarten nie. Ich hatte noch kein Jahr, wo wirklich alles glatt lief, aber ich glaube der Gemüsegarten ist so wie das Leben. Es kommt alles anders als man denkt 😀
Die Johannisbeertomtaten hatte ich auch mal, ich meine mich zu erinnern, dass dies sogar die Urtomate schlechthin ist. So sahen unsere Tomaten zumindest am Anfang aus 🙂 Ja, sie gedeiht wirklich sehr gut und hält auch alles aus. Sie ist eine sehr robuste Tomatensorte und versamt sich auch selbst total schnell und einfach. Ich hatte sie urplötzlich über all im Garten. Sie wuchs sogar aus dem Holz meiner Beetumrandung! Ich fand sie lecker.
Green Zebra, lieb ich!
Samst du die Knollen direkt in die Erde aus?
Ja, das war kein Gurkenjahr. Es war zu heiß und zu trocken.
LG
Hallo Natalie, einen schönen Blog über einen noch schöneren Garten. Ich bin gespannt auf neue Bilder.
Schöne Grüße, Anja
Danke Anja, mehr Bilder kommen zu 100% 🙂
LG
Natalie
Liebe Natalie,
hab Dank für die tolle und ausführliche Entwicklungsgeschichte Eures Gemüsegartens! Nun wollte ich Dich nach der Sorte der farbenprächtigen Tomate fragen, aber wenn der Geschmack nicht so toll ist, kann ich auf die Optik gut verzichten.
Ich möchte dieses Jahr das erste Mal Malabarspinat anbauen. Keine Ahnung, ob wir den essen werden aber schön sieht er aus .
Ich bin noch frohen Mutes, das ich das Hirsegras jetzt im Griff habe! Das hat mich hier in den letzten 2 Jahren wirklich heftig geärgert.
Ich ziehe erst ab Mitte März vor und zwar vorrangig Tomaten. Die faule Gärtnerin mag lieber alles direkt ins Beet säen .
Mein Projekte 2019? Falls die Statik ausreicht, Dachbegrünung auf der Garage. Außerdem ein Sandarium und eine Steinpyramide. Und was mir sonst noch so übers Jahr in den Kopf kommt.
Liebe Grüße
Karen
Hallo Karen,
meinst du die blaue Tomate? Das ist die Sorte „Dancing with Smurfs“, die orangene Tomate ist die „Orange Russian“. Orange Russian war richtig lecker, vor allem aufm Brot mit Salz. Die Blaue war ok, also sie war nicht schlecht, aber die anderen Sorten waren einfach viel besser. Die ganz kleinen Tomate, die an der Rispe, war die Johannisbeertomate. Sie bleibt klein und wächst wie ein Busch. Das Blöde ist nur, dass die Tomaten an der Rispe nicht gleichzeitig rot werden. Das macht das Sammeln sehr mühsam. Deswegen baue ich sie nicht mehr an, aber sie versamt sich unglaublich leicht und hier und da findet sie wieder einen Weg in meinen Garten. Ist auch sehr robust und sehr lecker. Die grün-gelbe ist die „Green Zebra“ – einer meiner Lieblingstomaten. Die kleine gelbe ist die Sorte „Blush“.
LG