Die schönsten Privatgärten Deutschlands ist eine Aktion, die ich vor einiger Zeit ins Leben gerufen habe. Hier stelle ich die schönsten Privatgärten Deutschlands vor.
Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Wie die Aktion entstand
*Anzeige* Ich muss gestehen, ich bin so begeistert von meiner Facebook-Gruppe. Und manchmal fällt mir regelrecht der Kinnladen runter, wenn ich sehe, welch Privatgärten es in Deutschland gibt. Gartenmenschen, die völlig wild und verrückt auf Gärten sind und wirklich alles, vor allem Herzblut, darin reinstecken. Diese Privatgärten müssen einfach gezeigt werden.
Einige Privatgärten habe ich schon vorgestellt und heute kommt der Garten von der lieben Sigrid.
Die schönsten Privatgärten Deutschlands – Vorstellung von Sigrid und ihrem Garten
Sigrid ist ein festes Mitglied meiner Facebookgruppe „Wilde Gartengestaltung“. Ein Urgestein sozusagen. So anerkannt durch mich und andere, dass sie meine erste (und bisher einzige) Gruppenexpertin wurde. Sie überzeugt mit ihrer Gelassenheit, Fachlichkeit und Hilfsbereitschaft. Die Frau hat’s einfach drauf. Sie hat auch als erste auf meinem Blog diesen Gastartikel schreiben dürfen:
Und nun schreibe ich über Sigrid und ihren Garten. Sigrid erklärt sich in einem Satz so: Kreative Garten-und Naturliebhaberin. Und so habe ich sie kennen gelernt. Ich füge noch hinzu: vor allem tierfreundliche Garten- und Naturliebhaberin. Ihr Garten ist eine Wohlfühloase und ein verlängertes Wohnzimmer für Menschen und Tiere. Vorweg, warum ein tierfreundlicher Garten in unserer heutigen Zeit so wichtig ist:
Ein tierfreundlicher Garten (und damit meine ich die Wildtiere) hat einen großen ökologischen Wert. Auch für uns. Inzwischen sind fast 50% aller Flächen in Deutschland entweder mit einer Siedlung- oder einer Verkehrsfläche versiegelt. Das heißt diese Flächen sind bebaut, befestigt, betoniert oder gepflastert. Mit Natur hat das natürlich nicht mehr viel zu tun.
Warum ist das schlimm? Weil auf diesen Flächen keine oder kaum Natur bestehen kann. Und es ist die Natur, also die grünen Oasen, die u. a. die Hitze im Sommer reduziert. Auf versiegelten Flächen kann sich auch das Grundwasser nicht mehr auffüllen, weil der Regen über die Kanalisation abgeführt wird, anstatt im Boden zu versickern. Unser Boden (auch Humus) stirbt stirbt aus. Mehr zu Tipps für einen tierfreundlichen Garten findest du unten im Beitrag.
Meine Gartenplanung (Online) für deinen wilden Garten, um anzukommen, abzuschalten und deine wilde Seite zu entdecken.
Ein tierfreundlicher Garten kann nur tierfreundlich sein, wenn Grünes wachsen darf.
Der Garten von Sigrid liegt im Sauerland und sie hat ihn schon seit sie denken kann. Er ist etwa 900 qm groß und besitzt alles was ein tierfreundlicher Garten haben muss:
- Alten Baumbestand
- Hecken
- Blütenreichen Vorgarten
- Natursteinmauern
- Rasen-/Wiesenflächen
- Streuobstwiese
- Obststräucher
- Naturnahen Gartenteich
- Gemüse- und Kräutergarten
- Zahlreiche Blumenbeete
- Wilde Ecken
Jeder der von einem Garten träumt, träumt ihn genau so.
Die schönsten Privatgärten Deutschlands – Lieblingspflanzen von Sigrid
Im Frühling geht einem das Herz im Garten auf. Der Winter ist endlich vorbei. Jede kleinste Blüte erhält zu dieser Zeit die größte Aufmerksamkeit des Gärtners. Sigrid empfiehlt für die Frühlingszeit das zauberhafte *Veilchen. Gott ich liebe es auch. Es wächst bei mir im Rasen. Und wenn ich im Frühling über den Rasen laufe, so schnupper ich dabei den Veilchenduft. Kein Duft erinnert mich so an Freiheit und Leben wie das Veilchen. Die zweite Empfehlung gibt Sigrid für das *Lungenkraut.
Das echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) ist die Verkehrsampel im Garten. Denn sie wechselt ihre Blütenfarbe von Rosa zu Blau und zeigt damit an, ob in der Blüte noch Futter für das Insekt da ist. Das Lungenkraut ist bienenfreundlich. Es steht gerne im schattigen Bereich im Garten und ist absolut robust. Dabei blüht es sehr lange von März bis Mai. In milden Wintern ist es sogar wintergrün. Ideal für einen schattigen Vorgarten. Und ideal für Schattenflächen, wo eh nix wächst.
Für den Sommer möchte sich Sigrid gar nicht festlegen. Da genießt sie einfach die Artenvielfalt – je mehr und bunter, desto schöner.
Der Herbst hält Einzug. Die absolute Lieblingsstaude von Sigrid ist dann die *Herbstaster. Im Winter bezaubern die *Christrosen. Eine konkrete Lieblings-Staudenkombination hat Sigrid nicht. Sie hat es am Liebsten, wenn die Natur mitgestaltet, dann wird es automatisch schön.
Die schönsten Privatgärten Deutschlands – die Zukunft von Sigrids Garten
Die heißen und trockenen Sommer führen auch bei Sigrid zu Veränderungen. Sie sagt, dass Phlox, das tränende Herz* und die Johannisbeeren schwierige Jahre hinter sich haben. Die Johannisbeeren lassen mal gerne ihre Früchte fallen, wenn die Sonne knallt. Phlox kämpft bei Trockenheit und Hitze mit echtem Mehltau. Und wenn es zu trocken ist blüht das tränende Herz am Liebsten gar nicht, denn es steckt die Kraft dann ins eigene Überleben. Durch die Hitze und Trockenheit können manche Stauden nicht mehr in der Sonne stehen, Halbschatten tut ihnen dann gut. Mein tränendes Herz steht nur noch im Halbschatten und gedeiht sehr gut.
Doch ein nächstes Projekt ist im Garten von Sigrid geplant und das finde ich so spannend, dass ich es selbst haben möchte: ein Nachtfalterbeet. Wie toll ist das denn bitte? Ich muss Sigrid noch überreden dazu einen Blogartikel zu verfassen. Ich habe nun auch selbst recherchiert, denn ich träume seit langer Zeit von einem Duftbeet, um meine Liebeslaube herum. Dort will ich Abends sitzen und den Duft der Stauden und Blumen genießen. Wenn ich dabei noch Nachtfalter beobachten kann, dann super! Sigrid möchte damit auch Fledermäuse anlocken. Die hab ich schon in meiner Scheune. Ich liebe ihnen beim Fliegen am frühen Abend zuzuschauen. Manchmal fliegen sie genau über meinen Kopf hinweg. Neugierige Kerlchen.
Daher werden bei Sigrid, wenn sie mal nicht Insekten beobachtet oder Lustwandelt, Fledermauskästen und eine Salweide in den Garten ziehen. Übrigens empfiehlt Sigrid ganz klar die *Salweide und den *Feuerdorn im Garten. Sie hat ein großes Herz. Auch für Bäume – wie die Eiche.
Sigrids Tipp: weniger Ordnung, mehr Natur und Gelassenheit
Tipps für einen tierfreundlichen Garten
Hier meine persönlichen Kurz-Tipps für einen tierfreundlichen Garten, die wirklich jeder ohne großen Aufwand bewerkstelligen kann.
Vielfalt im Garten – auch in den Strukturen
Ein vielfältiger Garten ist mit wenige Aufwand verbunden. Doch was heißt vielfältig? Damit meine ich vor allem die Strukturen und Ebenen. Ein Garten, der nur aus Rasen besteht, ist nicht so wertvoll. Ein Garten der Rasen, Stauden, Hecken und Bäume besitzt ist es aber. Diese vielen unterschiedlichen Ebenen erschaffen ein Ökosystem, was für Tier und Mensch angenehm ist. Wenn du dann noch eine kleine Wasserstelle, ein Steinhaufen und Totholz einbaust, hast du alles richtig gemacht.
Futter und Unterschlupf anbieten
Futter und Unterschlupf sind die zwei wichtigsten Sachen in einem Garten. Durch eine passende passende Bepflanzung kannst du für Futter sorgen. Pflanze bspw. Wildobst, das lieben die Vögel. Mische auch paar heimische Pflanzen unter deine Pflanzung, unsere spezialisierten Insekten benötigen bestimmte heimische Wildstauden.
Ermögliche den Tiere auch Unterschlupf. Eine Totholzhecke bietet für viele Tiere einen Unterschlupf. Du kannst aber auch Insektenhotels, Käferburgen und Schmetterlingsschlösser bauen. Auch Nistplätze für unsere Vögel sind sinnvoll.
Ebenso wichtig, gerade in den heißen Sommern, ist eine Wassertränke. Hier können Tiere trinken und sich baden.
Faule Gärtner sind Tierschutzgärtner
Unordnung im Garten ist immer gut. Man muss nicht alle 2 Wochen den Rasen trimmen. Er kann auch mal wachsen, mit vielen Gänseblümchen und Löwenzahn. Auch Blätter können im Herbst in den Beeten und unter den Hecken liegen bleiben. Schneide deine Stauden erst im Frühjahr zurück, damit Insekten darin überwintern können. Und genieße den Anblick, wenn Frost deine Stauden überzieht und in der Sonne glitzert. Es gibt nichts besseres wie mit Nichtstun aktiven Naturschutz zu betreiben.
Gefahren im Garten reduzieren
Für die Tiere solltest du einige Gefahren im Garten minimieren. Bspw. sind Treppen, die bspw. in den Keller führen für viele Tiere eine Falle. Denn sie kommen zwar meist sehr gut die Treppe runter, aber weniger gut wieder hoch. Daher kann man bspw. den Kellerzugang verschließen oder kleine Steine auf die Treppen legen, damit die Stufen auch für kleine Tiere nicht mehr so hoch sind. In diesem Zusammenhang ist es auch gut, wenn ein Lichtschacht mit einem feinmaschigen Gitter abgedeckt wird. Dann kann kein Frosch oder kleine Maus reinfallen.
Auch Wasserstellen sollten immer eine Ausstiegshilfe haben, vor allem, wenn das Wasser in einem glatten Gefäß drin ist. Als Ausstieg reicht oftmals eine kleine Holzlatte. Auch Regentonnen etc. sollten am Besten abgedeckt werden. Das hält nicht nur Mücken fern, sondern verhindert, dass dort ein Tier reinfallt.
Ansonsten gilt: auf Chemie verzichten. Alles was Unkraut, Moose und Pilze zerstört ist Chemie. Auch, wenn auf der Verpackung drauf steht, dass das Produkt biologisch abbaubar ist und für Haustiere unbedenklich ist. Radioaktivität baut sich auch biologisch ab. Nach gefühlten Millionen Jahren. Moose und Pilze stören keinen. Es gibt keinen Grund überhaupt in einem Privatgarten Chemie einzusetzen. Das ist einfach übertrieben.
Versuche auch Gerätschaften zu vermeiden, die mit Strom oder Benzin betrieben werden. Gerade Laubsauger sind wahre Insektentöter. Daher ist es besser mit dem Rechen die Blätter aufzusammeln und unter den Hecken zu verteilen.
Fazit – der Garten von Sigrid
Ich hoffe dir hat der kleine Ausflug in den Garten von Sigrid gefallen. Ein wahres Naturparadies ist, wo sich Insekten, Vögel und andere Tiere sichtlich wohl fühlen. Nicht nur das: auch dem Menschen geht hier das Herz auf.
Übrigens: fühl dich nicht unter Druck sofort einen perfekten Garten zu haben. Auch eine kleine Naturecke ist ein großer Schritt und ein guter Anfang. Taste dich hier Schritt für Schritt heran. Es ist kein Meister vom Himmel gefallen. Manchmal kann man mit wirklich sehr wenig Aktion viel für die Natur und die Tiere machen: wie bspw. bis in den Mai keinen Rasen zu mähen und die Blütenpracht zu genießen. Und ganzjährig kannst du dich dazu entscheiden den Rasenrand nicht auch noch runter zu mähen, sondern auch hier deinen Rasen einfach wachsen zu lassen.
Du siehst gerade die Privatgärten haben unglaubliches Potential was den Natur- und Tierschutz betrifft.
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