Die schönsten Privatgärten Deutschlands – der Vorgarten von Anne

Meine Gartenblog-Leser haben es sich gewünscht: bitte blogge nochmal über schöne Privatgärten! Tue ich jetzt. Heute stelle ich auch die liebe Anne vor, die einen Vorgarten getreu dem Motto „Holz und Stauden vor der Hüttn“ hat.

Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.

Ich bin richtig happy wieder über die schönsten Privatgärten Deutschland zu bloggen. Diese Aktion gab es schon mal auf meinem Blog. Die Resonanz war groß. Es wurde kommentiert, geschrieben und diskutiert. Teilgenommen haben Gruppenmitglieder aus meiner Facebookgruppe „Wilde Gartengestaltung“. Damals wie heute habe ich einen Aufruf gestartet und nachgefragt, ob jemand seinen Garten auf meinem Gartenblog vorstellen möchte.

*Stille* *Grillen zirpten*

Ich dachte, dass gibt’s doch nicht. Kaum Reaktion, wirklich gar nichts. Also begann ich die Leute direkt anzuschreiben. Und was war nun der Grund warum sich zu Anfangs kaum jemand meldete: alle gingen davon aus, dass ihre Gärten nicht vorzeigbar wären. Und selbst die die dabei waren zeigten sich mir gegenüber sehr skeptisch. Ich musste mit Engelszunge die Menschen überzeugen ihre tollen Gärten zu zeige. Gärtner sind also ungemein selbstkritisch! Ich kenne das nur zu gut.

Zeigt euren Vorgarten!

Ich war im ersten Moment traurig. Ich sah zauberhafte, verwunschene Gärten und die Gartenbesitzerinnen hatten Angst, dass der Garten oder Vorgarten nicht gut genug wäre. Geblendet von Highclass-Hochglanz Gartenmagazinen, wo die Gartenbesitzer wahrscheinlich 3 Wochen davor aber wirklich auch alles mit der Nagelschere geschnitten haben. Und die Teilnehmer hatten Angst vor dem Zerhäckseln durch andere Menschen, die schneller mit Kritik rausballern, als meine Hühner einen Regenwurm zerpflücken.

Es ist wie mit unserem Körper. Den wollen wir auch nicht zeigen. Er ist nicht gut genug. Korrektur: Nein, er ist NIE gut genug. Daher will ich mit meinem Blogpost auch aufrufen und sagen: Öffnet eure Gartentore! Oder auf den Körper bezogen: Meine Damen! Schmeißt euren Schlüpper weg!

Aber ich muss mich auch an die eigene Nase fassen. Seit Jahren plane ich meinen Garten zum „Tag der offenen Gärten“ zu öffnen. Eigentlich war mein Ziel meinen Garten vor bereits 2 Jahren öffentlich zugänglich zu machen. Corona kam mir gerade recht. Denn ich traue mich bis heute nicht meinen Garten zu öffnen. Was totaler Quatsch ist. Ich habe bereits weniger hübsche Gärten gesehen, die mich genau so verzauberten wie mein eigener Garten. Ein offener Garten ist doch wie ein offener Hosenstall. Zumindest fühlt es sich bei mir so an. Und so bin ich eben ein Angsthase und öffne meinen Garten nicht. Mein Ziel steht immer noch auf 2 Jahre.

Eure Vorgärten sind wundervoll! So wie Ihr!

Die schönsten Privatgärten Deutschlands – der Vorgarten von Anne

Anne will eigentlich von sich gar nicht so viel preisgeben. Sie wollte so gar nichts über sich sagen. Ihr Alter, Ihre sonstigen Hobbys und was sie sonst noch macht bleiben geheim. Auf den Fotos von Anne’s Garten kann man aber schon sehen, dass sie Märchen mag. Da ist ein Goldfrosch am Fenster, Rosen ranken am Haus empor, ihr Lieblingsschild hat die Aufschrift „Gartenträume“. Anne mag so Filigranes, Lockeres in ihren Beeten. Akelei scheinen es ihr angetan zu haben. Durch den Vorgarten ziehen sich Blüten in pastelligen Farben, durchaus auch mal mit etwas Knalligem gepaart.

Ebenso gefällt mir die Deko von Anne. Natürlich haben es mir die Herzen überall am meisten angetan. Auch in meinem Garten habe ich überall kleine und große Herz-Deko verteilt.

Der ganze Garten von Anne ist 650 qm groß und liegt im wunderschönen Westerwald. Vor 26 Jahren hat die Gartenleidenschaft von Anne begonnen. Sie träumte vom schönen Landleben mit Bäumen, Stauden und einjährigen Wildblumen. Also von Erholung pur. Und das sieht man auch in ihrem Vorgarten.

Im Frühling liebt sie ihre Bodendecker gepaart mit im Herbst gesetzte Zwiebelblumen, die wunderschöne Frühlingsblüher hervorbringen. Ganz verliebt ist sie in ihre Küchenschellen. Im Sommer kann sie sich nicht so ganz entscheiden, da ist die Liste ihrer Lieblingsstauden schon länger: Pfingstrosen, Phlox, Lavendel, Akelei und Katzenminze. Auch meine persönlichen Lieblingsblumen, vor allem die Katzenminze, die mit einer ewigen Blühdauer beglückt und alle Insekten von weit her anzieht. Im Herbst bildet dann die Herbst-Anemone und die Herbstzeitlose ein Highlight. Ganz stolz ist sie auf ihre wunderschöne Zaubernuss.

Die Zaubernuss ist übrigens ein wahrer Zauberbaum. Er blüht einfach mitten im Winter. Ich bin ja ein Fan von der Sorte Pallida, die nicht nur schön aussieht, sondern auch mit ihre betörenden Duft begeistert. Ich liebe meine Zaubernuss über alles und bin gespannt wie sie sich im Garten weiter entwickelt.

Die schönsten Privatgärten Deutschlands – der Staketenzaunvorgarten

Diese wundervollen Stauden werden im Vorgarten mit einem Staketenzaun eingefasst. Fast wirkt es so, als ob der Staketenzaun dafür sorgt, dass der Garten nicht platzt und sich unkontrolliert in der Nachbarschaft ausbreitet. Aber wie schön das eigentlich wäre! Wir brauchen viel mehr von solch Vorgärten. Anne ist hier wirklich ein Vorbild. Und ich habe das Gefühl, dass sich manch Nachbar sicherlich – zumindest ein wenig – vom Vorgarten angesteckt fühlte.

Nach ihrer schönsten Staudenkombination gefragt, teilte Anne mit, dass ihr der Phlox gepaart mit einer Lilie am Besten gefalle. Und wisst ihr was? Als ich das Foto gesehen habe, habe ich die Luft angehalten. Eine Farbexplosion vom Feinsten. Ich persönlich wäre als Gartenplanerin niemals auf die Idee gekommen Phlox mit Lilien zu kombinieren. Warum eigentlich nicht? Es sieht traumhaft aus und erst der Duft! Das ist jedenfalls eine Kombi, die ich selbst in meinem Garten ausprobieren möchte.

Was nicht so gut gelang ist die Ansiedelung von Mohn. Der ist leider sehr schnell verschwunden. Anne erklärt sich das durch zu wenig Sonne, im Schatten der großen Bäume. Aber sie will den Mohn nicht aus ihrem Garten verbannen. Er bekommt eine neue Chance in einem sonnigen Beet mit anderen Wildblumen – das ist das nächste Projekt von Anne. Der Garten von Anne ist daher auch nicht von schlechten Eltern. Der Garten erstrahlt nämlich in echtem Bauerngarten-Flair. Blütensalbei, Pfingstrosen, weiße Spornblumen und Margeriten scheinen sich hier sehr wohl zu fühlen.

Anne’s Empfehlungen

Folgenden Strauch kann dir Anne empfehlen: Den Spierstrauch. Er duftet einfach herrlich und hat wunderschöne Blüten. Ich bin so froh, dass Anne den Spierstrauch mag. Ich bin ein absoluter Fan davon. Wenn ich für andere Gärten Hecken plane, dann ist immer eine Spiere dabei. Meistens nutze ich die Brautspiere, die auch bei mir im Garten steht. Ich lieb sie einfach mit ihrer überhängenden Wuchsart, die sich problemlos überall integrieren lässt. Dazu ist sie pflegeleicht. Und erst der Duft der Blüten! Jedes Mal ein Highlight im April und Mai.

Folgenden Baum kann dir Anne empfehlen: Den Kirschbaum. Emotional ist dies ein wichtiger Baum für Anne. Sie bekamen ihn zum Einzug geschenkt und darf sich nun im Garten stattlich entwickeln. Ich esse auch unheimlich gerne Kirschen. Meistens endet das mit einem Kirschkern-Weitspucken mit meinem Ehemann. Ich gewinne oft. Ane findet ebenfalls ihre Kugelakazie sehr schön.

Anne’s Geheimrezept für den Garten:

Futterhäuschen und Vogeltränke aufstellen, dann gibt es immer was zu schauen.

Eine tolle DIY-Idee ist es das Vogelfutter selbst zusammen zu stellen und was schönes für die Vögel zu basteln. Auch eine Vogeltränke ist schnell gebaut. Überhaupt lohnt es sich einen Garten tierfreundlich zu gestalten.

Und das alles genießt Anne bei einer Tasse Kaffee. Das tut sie sicherlich gerne auf ihrer Terrasse, die im Herbst eine regelrechte Augenweide ist. So schön kann Herbst im Garten! Ich bin ja ein Riesen-Fan was Herbst betrifft. Alles was in dunklen Gelb, Orange oder Rottönen blüht oder verfärbt ist absolut meins. In Verbindung mit einer tiefstehenden Sonne kann der Herbst in jedem Garten phänomenal werden.

Bei uns wächst bspw. eine riesige Jungfernrebe quer durch unseren Hof. Entlang unserer Mauer, hoch an der Scheune entlang, um vorne die Scheune runter zu wachsen. Wir sagen dann immer: Unsere Scheune hat einen Bart. Im Herbst, wenn der Wind weht, bekommt man den Eindruck, als ob züngelnde Flammen unseren Hof beherrschen. Im Winter haben wir dann an jeder Ecke Amseln, die sich an den Trauben erfreuen.

Anne mag aber nicht nur Vögel und Kaffee.

Anne und Ihre Hunde

Ihre Hunde dürfen auch ihr Leben im Garten genießen. Meine zwei Stinker liegen auch am liebsten in den Kissen und Polstern in der Sonne und lassen es sich gut gehen – wie Gott in Frankreich. Das Leben mit Hunden ist einfach nur schön. Man ist viel mehr draußen. Im Garten kannst du mit Hunden so viel machen. Sei es wirklich nur mal in der Sonne zu faulenzen, aber auch einen Schnüffelgarten anzulegen.

Schnüffeln ist eine schöne Auslastung für den Hund. Das wird auch „Nasenarbeit“ genannt. Bekannt sind Gehorsamkeitsübungen, aber auch die Nase kann trainiert werden und bietet einen schönen Gegenpart zum „stressigen“ Alltag. Schnüffeln bedeutet auch Informationen zu verarbeiten. Das Gehirn in Aktivität zu bringen und geistig zu fördern.

Wenn du keinen Garten besitzt, dann gönne deinem Hund einen ausgiebigen Schnüffelspaziergang. Lass den Hund so lange schnüffeln, wie er will. Übe deine Geduld. Es müssen nicht immer Power-Aktiv-Spaziergänge sein. Manchmal reichen 50 Meter Schnüffelspaziergänge aus.

Auch eine lustige Idee für Hunde – aber auch für Menschen – ist eine Schlemmerecke einzuplanen. Gerade Hunde lieben Beerenhecken. Wenn Him- oder Stachelbeeren dran hingen, haben sich meine Hunde immer daran bedient. Die Schlemmerecke steht am Außenrand meines Gartens, wo die Beeren einseitig Sonne erhalten. Im Rücken ist Norden. Sie mögen auch einen schattigen Rücken. So halten sie auch während unserer heißen Tage gut stand und setzen viele Früchte an, die sehr gut schmecken. Du kannst aber nicht nur Beeren in eine Schlemmerecke stellen. Auch Gemüse ist für Hunde ideal. Gerade rote Beere, Mangold oder Wald-Erdbeeren sind super fü runsere Vierbeiner.

Aber nun genug Hundethema. Aber fremde Gärten inspirieren mich immer zum Nachdenken und manchmal auch Nachmachen.

Genießt du schon deinen Vorgarten?