Die Gartenarbeit im Juli hält sich nun so langsam in Grenzen. Der Genuss steht jetzt mehr und mehr im Vordergrund. Was sonst noch zu tun ist, kannst du hier nachlesen.
*Anzeige* Die Gärtner sind schon komische Wesen. Letztens habe ich bei der Gartenarbeit gedacht: „Ich brauch ein Werkzeuggürtel“. Wir sind ja spezialisiert bis zum Geht-nicht-mehr. Ein extra langer Unkrautstecher, ein kurzer Unkrautstecher, eine Harke, eine Gartenschere und weiß der Geier was noch – das schleppe ich stets mit mir rum im Garten. In der anderen Hand halte ich noch mein Unkrauteimer. Und so suche ich immer alle meine Taschen nach dem richtigen Werkzeug ab. In der Regel habe ich nach dem falschen Werkzeug gegriffen. Manchmal habe ich so wenig Platz, dass ich mein Werkzeug einfach zwischen Unterhose und Hosenbund klemme. Aber nichts spitzes mehr, das ging beim Bücken mal nicht gut aus. Ein Werkzeuggürtel für Gärtner, das wäre mal was.
Denn Gartenarbeit ist Arbeit wie am Fließband. Ich laufe seitlich wie eine Krabbe die Beete entlang und steche entweder was aus, schneide was zurück oder lockere den Boden. Hat schon fast was chirurgisches. Und so sind schwubs 4 Stunden vorbei. Aber dafür habe ich mir Platz für ein Kuchenstück zwischen Unterhose und Hosenbund geschaffen.
Gartenarbeit im Juli – der leidige Rasen
Wir Deutschen lieben unseren Rasen. Wir können nicht ohne. Dieser grüne Teppich hat es uns angetan. Doch sieht er halt in den letzten Sommern nicht wie ein Highlight im Garten aus. Manch einer kommt auf die Idee sich einen grünen Teppich in den Garten zu legen. Nicht nur, dass das völlig gaga ist, es ist noch nicht mal richtig UV-beständig. Sprich: dieser Kunstrasen wird sehr schnell genauso grau wie der echte Rasen im Sommer. Übrigens ich habe es mal ausgerechnet. Ein ganzer Garten Kunstrasen kostet soviel wie eine Gartenplanung von mir. Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Dabei gibt es einen Blumen-Kräuter-Klimarasen direkt bei Rieger Hofmann zu kaufen. Alle meine Kunden, die ihren Rasen lieben, aber ihn im Sommer nicht sehen können, bekommen diesen Rasen von mir vorgeschlagen und tja. Ich glaube er ist ein Verkaufsschlager bei meinen Kunden. Denn dieser Blumen-Kräuter-Rasen eignet sich für alle mäßig trittfesten Bereiche im Garten. Auch Trockenperioden werden gut ausgehalten und das beste: er wird nur 3 bis 5x im Jahr gemäht.
Beeren soweit das Auge sieht
Ein weiterer Vorteil im Juli? Es ist endlich Beerenzeit! Bei meinem Gemüsegarten an der Grundstücksgrenze wächst eine Reihe Beerenobst. Da gibt es Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren. Und es gibt für mich nur 3 Möglichkeiten Beeren zu essen: direkt in den Mund, ab in den Kuchen oder ab ins Marmeladenglas.
Bei den Johannisbeeren habe ich mich damals für die Sorte „Rovada“* entschieden. Das ist eine sehr winterharte und ertragreiche Sorte. Die roten Beeren hängen wie Weintrauben am Strauch. Bei den Stachelbeeren habe ich die Sorte „Redeva,* rot“ gewählt. Sie ist ebenfalls ertragreich und gering anfällig für Krankheiten, das war mir einfach wichtig. Denn Spritzen im Garten geht gar nicht. Kaufe von daher lieber Sorten, die widerstandsfähig sind, dann musst du auch nichts spritzen.
Bei den Brombeeren macht mir die Sorte „Loch Ness“ etwas Sorgen. In den heißen trockenen Sommern sind mir die Beeren regelrecht am Strauch verdorrt, wobei andere Sorten gut da standen. Ich liebe die Loch Ness. Sie hat einmalig super schmeckende Früchte und ist soweit auch sehr robust.
Bei den Himbeeren habe ich die „Meeker“ *gewählt. Ich find den Geschmack phänomenal von der Sorte. Und sie schiebt zuverlässig genug junge Ruten da und wirkt auf mich langlebiger wie manch andere Sorte. Ebenso ist sie hitzetolerant.
Tiere im Garten
Auf eins muss sich jeder Gärtner im Juli einstellen: auf Tiere im Garten. Egal ob Blattlaus, Nacktschnecke, Käfer oder Spinnen: sie gehören alle zum Ökosystem und haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die man keinesfalls stören sollte. Denn sonst: bad Karma.
Wir Menschen haben vergessen, was in der Natur zählt: Fressen und Gefressen werden. Und eine Nacktschnecke hat soviel Grips um zu kapieren, dass der Salat einfach besser schmeckt, als alles andere. Wir Menschen beanspruchen auf dieser Erde unglaublich viel Raum für uns. Es bringt niemanden um, wenn ein Salatkopf mal von Schnecken bewuselt wird. Wir sind nicht darauf angewiesen, dass dieser Salat überlebt. Und eine Masse an Schnecken zeigt sowieso auf, dass das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten ist, sonst gäbe es mehr Fressfeinde. Also obliegt es dem Menschen bei einem hohen Auftreten einer Art dafür zu sorgen, dass Fressfeinde herzlich willkommen im Garten sind. Wie gesagt, es geht um Fressen und Gefressen werden.
Gartenarbeit im Juli – to-Do-Liste
Nun wird es aber Zeit für die Übersicht, welche Gartenarbeit im Juli ansteht. Ich finde der Juli und August sind die Monate, wo man im Garten so richtig genießen kann. Auch die Gartenarbeit wird immer besser: sich wie eine Raupe im Gemüsegarten durchfressen oder faul auf dem Liegestuhl dösen, weil soweit alles in Schach ist und gut wächst.
Der Staudengarten im Juli
Gehen wir zuerst speziell auf die Stauden in deinem Garten ein, denn diese brauchen im Juli etwas Aufmerksamkeit.
- Richtiges Gießen
Wasser sparen kann jeder! Mulche den Boden mit allem was sich eignet. Miscanthus-Mulch ist ideal für deinen Staudengarten, ebenso Grasschnitt (soweit ohne samendes Unkraut), aber auch der Häckselschnitt von den Stauden selbst. Und zum Gießen: Wässere selten (1x in 1-2 Wochen), aber dafür durchdringend! Mit mindestens 10 Liter pro Quadratmeter, noch besser sind 15 Liter. So erziehst du die Wurzeln auch dazu, tiefer in den Boden zu wurzeln. Dadurch trocknen die Pflanzen auch nicht so schnell aus. - Schnippeln
Im Juli muss ich richtig viel schneiden. Die ersten Stauden sind verblüht. Und so schneide ich in meinen Staudenbeeten entweder einzelne Blüten heraus, damit die Staude weiterhin gut aussieht. Dies kann ebenfalls grundsätzlich die Blühdauer von Stauden verlängern, weil immer wieder neue Blüten nachgeschoben werden. Bei manchen Stauden macht es Sinn diese komplett zurück zu schneiden, denn das regt oftmals zu einer zweiten Blüte an.
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- Rosenpflege
Im Juli brauchen Rosen etwas Aufmerksamkeit. Am besten die verblühten Blüten der Rosen direkt abschneiden. So kann die Rose weiterhin Knospen nachschieben und die Blühdauer wird verlängert. Zudem werden Rosen im Juli das letzte Mal gedüngt. Eine spätere Düngung kann dazu führen, dass die frischen Triebe im Winter wegfrieren. Ebenso sollte der Boden bei Rosen stets Unkrautfrei gehalten werden. Also einfach Unkraut jäten und den Boden vorsichtig oberflächig lockern. Das mögen Rosen sehr. - 2jährige aussäen
Es können direkt ins Beet noch 2jährige ausgesät werden. Dazu gehören:- Bart-Nelken
- Goldlack
- Stockrosen
- Einjährige aussäen
Es können direkt ins Beet auch Einjährige gesät werden. Dazu gehören:- Ringelblumen
- Wicken
- Kornblumen
- Kapuzinerkresse
- Schmuckkörbchen
- Blumen und Stauden stützen
Manche Stauden werden so wuchtig, dass diese gestützt werden müssen. Dazu gehört bspw. der Rittersporn, aber auch die Dahlien. - Heckenschnitt
Sträucher, die im Frühjahr geblüht haben, werden am besten direkt nach der Blüte ausgelichtet. - Vermehrung über Stecklinge
Beim Heckenschnitt fallen ideale Stecklinge an. Dies betrifft nicht nur Hecken wie Flieder, Fuchsien oder Hortensien, sondern auch Beerensträucher und Kräuter. Am besten nimmst du hierfür ca. 10 cm lange einjährige Triebe. Die unteren Blätter werden entfernt. Stecke die Triebe in Anzuchterde. Danach bitte angießen und eine kleine transparente Plastiktüte drüber stülpen. Immer auf ausreichend feuchtes Substrat achten. Wenn sich neue Blätter bilden, so hat dein Steckling Wurzeln geschlagen. Er ist bereit für deinen Garten.
Der Gemüsegarten im Juli
- Nützlinge unterstützen
In jeden Gemüsegarten gehören auch Blumen, die einen Zweck erfüllen. Egal, ob Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder Tagetes, alle drei unterstützen deine Pflanzen beim Kampf gegen Schädlinge. - Bodenpflege
Bei der Trockenheit ist es wichtig den Boden regelmäßig oberflächig zu lockern und anschließend zu mulchen. Ein Gemüsegarten, der gemulcht ist, muss nur alle 3-4 Tage gegossen werden. - Direkte Aussaat
Im Juli kann eine direkte Aussaat im Gemüsegarten erfolgen. Dazu gehören Stangenbohnen, Fenchel, Feldsalat, Erbsen, Kürbis, Mangold, Zucchini, rote Beete, Karotten, Radieschen, Salat und Spinat. Ebenso können vorgezogene Pflanzen direkt gepflanzt werden wie Gurke, Kohlrabi, Kürbis, Paprika, Tomate, Artischocken, Auberginen und Zucchini. Im Juli ist im Grunde nach fast jedes Gemüse zum Aussäen geeignet. - Ernte einfahren
Bei der Ernte ist nun Hochsaison. Folgendes Gemüse kannst du nun aus deinem Garten ernten: Kohlrabi, Lauch, Radieschen, Zucchini, Salate, Auberginen, Zwiebeln, Zuckerschoten, Kartoffeln, Stangenbohnen, Erbsen, Möhren, Gurken, Blumenkohl, Fenchel, Rot- und Weißkohl, Spinat, Brokkoli, Mangold, rote Beete, Staudensellerie und Tomaten. - Kompostpflege
Die Sommer sind so trocken, dass du regelmäßig dein Komposter überprüfen solltest. Er sollte nicht all zu trocken werden, sonst stoppt die Rotte. Daher regelmäßig bei hohen Temperaturen den Komposter wässern. - Tomatenpflege
Stabtomaten müssen regelmäßig ausgegeizt werden. Tomaten lieben gleichmäßig feuchten Boden, daher kannst du auch sie mit Stroh oder Miscanthus-Mulch mulchen. Tomaten mögen nicht mit kaltem Wasser aus der Leitung gegossen werden. Überprüfe deine Tomaten auf Kraut- und Braunfäule. - Regelmäßig Düngen
Auch im Juli müssen starkzehrende Gemüsepflanzen gedüngt werden. Dazu gehören: Tomaten, Gurken, Paprika, Zucchini und Kürbis. Am besten versorgst du deinen Gemüsegarten mit Langzeitdünger. Ich nutze auch regelmäßig biologischen Flüssigdünger für die Extragabe bei Starkzehrern.
Der Obstgarten im Juli
- Ernte von Obst
Nun kannst du alles mögliche beim Beerenobst ernten: Erdbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren. Aber auch Melonen, Aprikosen, Kirschen und Mirabellen werden reif. - Obstpflege
Fast alle Arte von Beeren mögen gemulchten Boden. Dadurch bleibt der Boden beschattet und kühl. Ebenso ist die gleichmäßige Bodenfeuchte ideal für die Beeren. Bei Beeren mulche ich am Liebsten mit Miscanthus-Mulch oder Stroh. - Erdbeeren
Vor kurzem habe ich die letzten Erdbeeren geerntet. Nun ist es Zeit die Ausläufer bei den Erdbeeren zu entfernen und den Boden zu lockern und zu düngen.
Der Rasen im Juli
- Regelmäßiges Mähen
Auch im Juli muss der Rasen ggf. gemäht werden. Bitte den Rasen nicht unter 5 Zentimeter mähen. Bei unseren heißen und trockenen Sommer sind mind. 5 Zentimeter ideal, da der Rasen den Boden mehr beschatten kann. Dadurch verdunstet weniger Wasser.
Gartenarbeit im Juli
Das war meine kleine to-Do-Liste an Gartenarbeiten für den Monat Juli. Übrigens findest du zu jedem Monat die to-do-Liste hier:
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