Jeder von uns war schonmal Opfer von wuchernden Stauden. Manche Pflanzen sehen beim Kauf aber auch verführerisch aus! Doch Vorsicht vor Pflanzen, die starke Ausläufer treiben oder sich wie bekloppt versamen.
Kein Pflanzenopfer sein und werden
Wir kennen es alle. Wir kaufen eine Pflanze, setzen sie ein und wundern uns kurze Zeit später, dass sie unser Beet oder sogar unseren Garten einnimmt. Ich denke da nicht an Giersch. Giersch lässt sich super mit anderen Stauden und Gräser vergesellschaften. Ich denke da eher an Topinambur oder Phyllostachys-Bambus, also an wuchernden Stauden oder Gräser. Und dann gibt es Pflanzen, die so reichlich Samen ausbilden, dass wir ständig nur am „Unkraut“ jäten sind.
Genau davor will dich mein Blogbeitrag warnen und auch schützen. Daher habe ich die bekanntesten und gängigsten Pflanzengruppen ausgesucht und diese mit „wuchernd“ und „zahm“ gegenüber gestellt. Denn egal, welche Pflanze Ausläufer bildet oder sich stark versamt, es gibt immer eine zahme Alternative. In diesem Blogbeitrag bleiben wir erstmal nur bei den Stauden; und immer bezogen auf ein kleines Beet oder einen kleinen Garten.
Ein gesonderter Beitrag zu Farnen, Gräsern und auch invasiven Pflanzen wird dieses Jahr noch kommen.
Mit der Zeit werde ich den Blogbeitrag immer wieder mit anderen Pflanzengruppen ergänzen.
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Wuchernde Stauden sind nicht immer schlecht
Wuchernd heißt nicht, dass die Pflanzen an sich schlecht sind. In die richtige Ecke gepflanzt können sie ein Segen sein. Denn wie immer kommt es drauf an, welchen Platz der Mensch der Pflanze gibt. Im großen Garten können Wucherer sich ausgiebig breit machen ohne zu schaden.
In kleinen Gärten oder kleinen Beeten eignen sich wuchernde Stauden nicht. In solch einem kleinen Raum werden sie zu dominant und verdrängen andere Pflanzen rigoros.
Doch wuchernde Stauden sind meist hart im Nehmen und echte Überlebenskünstler. Sie trotzen oftmals Trockenheit, Wurzeldruck und überleben dauerhaft, weil sie etliche Samen in die Welt streuen. In kleinen Gärten passt das einfach nicht. Der Aufwand solche Pflanzen in Schach zu halten ist unverhältnismäßig und hat mit „Pflegeleicht“ nichts mehr zu tun.
Dann gibt es Pflanzen, die irgendwo dazwischen liegen. Sie bilden keine Ausläufer, versamen sich aber. Oder sie bilden lediglich kurze Rhizome. Diese Pflanzen sind in mittelgroßen Gärten absolut erwünscht! Kurzlebige Stauden neigen zur Aussaat. So bleibt die Pflanze im Beet erhalten, nur eben an anderer Stelle. Auch kurze Rhizome sind Gold wert. Hier erneuert (verjüngt) sich die Pflanze von selbst und wandert leicht im Beet herum, bleibt aber immer in der Nähe der Mutterpflanze. Sollten sie zu breit werden, so lassen sich die Pflanzen mit einem Spaten schnell teilen.
Du hast eine wuchernde Stauden gekauft? Tue das!
Ich bin da rigoros. Wenn du was gekauft hast, was zu den wuchernden Stauden gehört, dann zögere keine Sekunde und hau die Pflanze raus. In einem kleinen Garten machen solche Pflanzen einen nicht unwesentlich Teil bei der Pflege aus. Du musst sonst ständig Ausläufer oder Rhizome ausstechen, Wurzelsperren setzen und überprüfen oder verblühte Samenstände ständig abschneiden.
Beende es. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Sollte sich die Pflanze schon stark ausgebreitet haben und du ihr auch mit stärkerem Jäten nicht mehr Einhalt gebieten kannst: dann jätest du zu selten oder falsch. Keinesfalls sollten Stauden mit langen Ausläufern gehackt werden. Aus jedem neuen Wurzelstück treibt es mehr aus. Auch die Samen kommen durch ein Umgraben immer wieder ans Tageslicht. Daher gilt:
Bei versamenden Stauden Boden nicht mehr bewegen und bei Ausläufern diese mit einer Grabegabel entfernen. Rigoros. Und danach wöchentlich kontrollieren und Austriebe wieder sofort entfernen.
Pflanzen, die sich unkontrolliert vermehren
Es gibt so viele Wege, wie Pflanzen durch deinen Garten wuchern können. Durch unterirdische oder oberirdische Rhizome, durch Ausläufer, durch Selbstaussaat und manche Pflanze nutzt fast alle genannten Varianten parallel. Schauen wir uns mal genauer an, welche Stauden intensives Fluchen, salzige Tränen und aggressives Jäten beim Gärtner ausgelöst haben.
Die Herbstanemone – der herbstliche Blickpunkt im Garten
Wer liebt sie nicht? Diese tollen Schalenblüten in rosa und weiß im Herbst? Sie sind einfach unentbehrlich für ein herbstliches Beet. Doch manche Sorten von den Herbst-Anemonen machen sich auf eine andere Art unentbehrlich: sie vermehren sich wie ein Turbolader.
Am Anfang fällt das kaum auf. Sie brauchen nämlich 2-3 Jahre Zeit, um überhaupt erst richtig anzukommen und etwas im Beet darzustellen. Und dann geben sie Gas.
Diese Herbstanemonen wuchern
Wer ist nicht Opfer der Herbst-Anemone ‚Robustissima‘ geworden? Ich jedenfalls auch. Ich hatte sie – ohne es zu wissen. Denn das Schild war längst verloren, also pflanzte ich sie einfach ein. Es dauerte nicht lange und ich wusste, auf wen ich mich da eingelassen hatte. Sie wurde direkt von mir abgemurxt. Diese Herbst-Anemone gehört definitiv zu den wuchernden Stauden.
Die Anemone tomentosa (zum Beispiel die Sorten ‚Robustissima‘, ‚Serenade‘, ‚Septemberglanz‘) ist die robusteste und extrem starkwüchsigste Herbst-Anemone. Ideal für riesige Gärten, denn sie ist sehr robust, pflegeleicht und verträgt Trockenheit sehr gut. Die genannten Sorten sind ausgezeichnet. Doch garantiert nichts für kleine Beete oder Gärten, denn sie bildet lange Ausläufer und lässt sich irgendwann nicht mehr beherrschen.

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Dann gibt es noch die Anemone hupehensis (zum Beispiel die Sorten ‚Ouvertüre‘, ‚Praecox‘) . Auch sie ist sehr ausbreitungsfreudig, trotz ihrer kurzer Ausläufer bildet sie schnell dichte Bestände.
Diese Herbstanemonen wuchern nicht
Die Anemone Japonica-Hybriden haben ihren Platz in kleinen schattigen Beeten unbedingt verdient! Sie sind ideal für kleine Beete oder kleine Gärten. Sie wachsen entweder horstig oder bilden kurze Ausläufer, die allerdings extrem zahm sind. Sie bleiben also an Ort und Stelle.
Tolle, zahme Sorten der Herbstanemonen: ‚Honorine Jobert‘, ‚Whirlwind‘, ‚Pamina‘, ‚Prinz Heinrich‘.
Die Astern – Drama-Queen mit Ellenbogen
Astern sind wahre Drama-Queens im Beet. Nichts zieht im Spätherbst so sehr die Blicke auf sich, wie die knalligen Astern. Sie sind einfach ein Klassiker, vor allem in einem Herbstbeet. Für jede Gartensituation findet sich aus der Gruppe der Astern eine passende Pflanze, so unterschiedlich wachsen sie. Beim Kauf solltest du daher einen genauen Blick auf den lateinischen Namen der Pflanze werfen. Denn viele sind zahm, aber manche Astern gehören zu den wuchernden Stauden.
Diese Astern wuchern
Die Wild-Astern (Aster ageratoides) sind immer mit Bedacht zu wählen. Sie sind super zwischen Gehölzen, wo sie sich mit der Zeit durch moderate Ausläufer vermehren. Wenn sie eingewachsen sind vertragen sie Trockenheit und Wurzeldruck. Sie sind optimal für große Flächen, die wenig gepflegt werden können. Für kleine Gärten oder Beete sind die Wild-Astern aber zu stark.
Ganz wild treibt es die Aster ageratoides ‚Asran‘. Sie ist die wüchsigste Sorte. Durch kurze Ausläufer kann sie rasch große Bestände bilden. Etwas zahmer im Wuchern sind die Sorte ‚Ashvi‘, ‚Ezo Murasaki‘ und ‚Harry Schmidt‘. Diese Sorten sind für mittelgroße Flächen unter (trockenen) Gehölzen optimal.
Diese Astern vermehren sich moderat
Die Aster novi-belgii, Glattblatt-Aster, gehört zu den spät blühenden Astern, die farblich richtig auf die Pauke hauen. Jedoch bilden fast alle kurze Rhizome. Sie verbreiten sich daher stetig. Eine aufwendige Rhizomsperre ist eigentlich nicht nötig. Es reicht die Pflanze bzw. die Rhizome im Boden mit einem Spaten abzustechen, wenn die Pflanze zu breit wird.
Die Aster dumosos (Kissen-Astern) gehört ebenfalls zu dieser Gruppe.
Die schönsten Asternsorten aus dieser Gruppe sind Aster novi-belgii ‚Karminkuppel‘ (reichblütig, standfest, gesund), Aster novi-belgii ‚Rosaperle‘ (standfest, gesund), Aster novi-belgii ‚Rosenquarz‘, Aster dumosus ‚Herbstgruß vom Bresserhof‘, Aster dumosus ‚Blaue Lagune‘, Aster dumosus ‚Blauer Gletscher‘, Aster dumosus ‚Niobe‘.
Diese Astern wuchern nicht
Alle Aster novae-angliae (Raublatt-Aster) wachsen horstig und machen keine Ausläufer. Der Name kommt nicht von ungefähr, sie sind etwas rauer anzufassen als die Glattblatt-Astern aber nicht minder schön! Noch dazu sind sie gesünder wie die Glattblatt-Astern, aber ein kleiner Nachteil: die Hälfte der Pflanze sollte bedeckt werden, denn sie verkahlen gerne mal von unten. Davor bekommen sie sehr selten Mehltau.
Gute Sorten bei den Astern (Aster novae-angliae) sind: Aster novae-angliae ‚Andenken an Paul Gerber‘ (gesund, standfest, Blüten schließen sich nachts nicht), Aster novae-angliae ‚Herbstschnee‘, Aster novae-angliae ‚Purple Dome‘, Aster novae-angliae ‚Vibrant Dome‘.
Ebenfalls nicht wuchernd ist die Aster amellus (Kalk-Aster, Berg-Aster), die bei uns sogar gebietseigen (heimisch) ist. Diese Astern sind ideal für Kiesgärten und sollten eher im Frühjahr als im Herbst gepflanzt werden. Sie überstehen Sonne, Hitze und Trockenheit. Alle Aster amellus wachsen horstig und machen keine Ausläufer. Sie säen sich nur selten aus.
Gute Sorten bei den Astern amellus sind: Aster amellus ‚Dr. Otto Petschek‘, Aster amellus ‚Mira‘, Aster amellus ‚Veilchenkönigin‘.
Es gibt aber noch mehr Astern, die zahm im Beet sind. Sie werden bisher viel zu selten in Gärten und Beeten gepflanzt. Ich habe alle davon und ich liebe sie. Sie sind robust und blühen teilweise im trockenen Schatten oder bis in den November hinein. Dazu gehört bspw. die Aster x frikartii ‚Mönch‘ (ein Traum!), ebenso die Aster cordifolius ‚Ideal‘ (Schleier-Aster), die Aster divaricatus, die Aster ericoides (Myrten-Aster), die Aster laevis (Glatte Aster) und die Aster lateriflorus var. horizontalis (Waagerechte Herbst-Aster).
Die Elfenblume kann zu den wuchernden Stauden gehören
Die Elfenblume: der Bodendecker schlechthin. Ich wüsste gar nicht, was ich als Garten- und Pflanzplanerin machen würde, wenn es keine Elfenblume mehr gäbe.
Manche Elfenblumen (die ostasiatischen) sind sommergrün, das heißt sie verlieren ihr Laub im Winter. Sie wachsen horstig und stehen eher in normalen, schattigen Beeten. Die wintergrünen Arten (europäischen/vorderasiatischen) sind robust und bedecken gerne großflächig den Boden. Trockenheit unter großen Bäumen machen ihnen keine Probleme. Das Laub schlucken sie einfach.
Diese Elfenblumen wuchern
Elfenblumen, die Ausläufer treiben brauchen keine Pflege und bilden einen schönen Teppich unter Gehölzen. Sie sind allerdings für kleine schattige Beete oder Gärten eher weniger geeignet.
Dazu gehört Epimedium x warleyense, die lange und dünne Ausläufer bildet. Auch das bekannte Epimedium x versicolor ‚Sulphureum‘ ist sehr wüchsig aufgrund seiner kräftigen Rhizome. Epimedium x cantabrigiense ist ideal für Problembereiche, vermehrt sich aber sehr schnell. Ebenso Epimedium x perralchicum ‚Frohnleiten‘. Eine wertvolle, wintergrüne Sorte, die aber viel Platz unter alten Gehölzen benötigt. Allesamt gehören sie zu den wuchernden Stauden.
Diese Elfenblumen wuchern nicht
Epimedium grandiflorum wuchert nicht. Tolle empfehlenswerte Sorten sind die Epimedium grandiflorum ‚Creeping Yellow‘, Epimedium grandiflorum ‚Elfenkönigin‘ und Epimedium grandiflorum ‚Lilafee‘. Auch das trockenheitsverträgliche Epimedium pubigerum ist zahm. Sehr beliebt ist bei Gartenplanerin das Epimedium x rubrum ‚Galadriel‘. Auch empfehlenswert als zahme Alternative ist das Epimedium x youngianum ‚Niveum‘.
Der Storchschnabel (Geranium) gehört nicht zu den wuchernden Stauden
Für jede Gartensituation gibt es mehrere passende Storchschnäbel. Doch eins haben sie alles gemeinsam: sie sind pflegeleicht, robust, gesund und Schnecken und Schädlinge mögen sie nicht. Wenn sie den richtigen Standort haben wachsen sie von alleine. Und noch dazu haben einige eine schöne Herbstfärbung und nach einem Rückschnitt nach der Blüte remontieren die meisten von ihnen, das heißt sie bilden nochmal Blüten aus. Noch dazu werden alle Storchschnäbel gerne von Insekten angeflogen.
Von daher muss ich sagen: die Vorteile sind so krass, dass ich keinen Storchschnabel als wuchernd bezeichnen könnte. Doch einige Storchschnäbel würde ich als weder wuchernd, noch zahm bezeichnen. Manche grenzen an wuchernd.
Diese Storchschnäbel vermehren sich moderat
Geranium x cantabrigiense (Cambridge-Storchschnabel) ist an den Stellen im Garten ideal, wo Geranium macrorrhizum zu wuchtig und grob wirkt. Denn der Cambridge-Storchschnabel ist eher klein, zierlich und locker im Wuchs. Er hat aber auch das aromatische und wintergrüne Laub. Der Cambridge-Storchschnabel bildet unterirdische kurze Rhizome, somit entsteht mit der Zeit ein dichter Teppich, der aber kontrollierbar bleibt.
Tolle Sorten von Geranium x cantabrigiense: Geranium x cantabrigiense ‚Saint Ola‘ (besser wie ‚Biokovo‘), Geranium x cantabrigiense ‚Cambridge‘ und Geranium x cantabrigiense ‚Berggarten‘.
Das Geranium macrorrhizum (Balkan-Storchschnabel) verträgt alles. Egal ob Sonnig oder Schattig, ob furztrocken, er passt sich an alles an und hält Unkraut durch seinen dichten Bewuchs in Schach. Geranium macrorrhizum breitet sich über kurze Ausläufer aus.
Tolle Sorten von Geranium macrorrhizum sind: Geranium macrorrhizum ‚Bevan‘ (starkwüchsig), Geranium macrorrhizum ‚Czakor‘ (starkwüchsig), Geranium macrorrhizum ‚Spessart‘ (starkwüchsig), Geranium macrorrhizum ‚White Ness‘ (schwachwüchsig).
Das Geranium phaeum (brauner Storchschnabel) mag halbschattige bis schattige Beetbereiche, die trocken und frisch sein können. Er wächst moderat flächig mit kurzen Rhizomen kann sich aber sehr stark aussäen.
Tolle Sorten von Geranium phaeum: Geranium phaeum ‚Lily Lovell‘ und Geranium phaeum ‚Samobor‘.
Das Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel) ist ein toller Wild-Storchschnabel für fetten Lehmboden. Die reine Art ist wirklich nur für Flächen geeignet, die sich selbst überlassen werden. Denn sie versamen sich sehr stark. Dies lässt sich mit einem starken Rückschnitt nach der Blüte vermeiden. Der Wiesen-Storchschnabel bildet aber auch kurze Rhizome.
Schöne Sorten von Geranium pratense: Geranium pratense ‚Cloud Nine‘ und Geranium Pratense ‚Brookside‘.
Ebenfalls nicht wuchernd, aber auch nicht zahm: Geranium endressii (kurze Rhizome und Aussaat), Geranium himalayense (kurze Rhizome), Geranium himalayense (kurze Rhizome), Geranium nodosum (reichliche Selbstaussaat), Geranium psilostemon (Selbstaussaat möglich) und Geranium x oxonianum (Rhizome, Selbstaussaat).
Diese Storchschnäbel wuchern nicht
Immer wieder höre und lese ich, dass sich Geranium sanguineum (Blut-Storchschnabel) stark ausbreitet. Das ist falsch. Die Pflanze ist wüchsig, sie ist aber durch und durch horstig. Sie bildet lediglich nur lange oberirdische Triebe, daher sollte der Pflanze ausreichend Platz gegeben werden. Denn sie ist konkurrenzstark und braucht starke Partner. Ansonsten ist sie robust, pflegeleicht und verträgt Trockenheit, denn sie bildet sehr lange tiefgehende Wurzeln, ideal für die Bepflanzung von Böschungen.
Meine Lieblingssorte, die ich als Garten- und Pflanzplanerin oft verwende ist die Geranium Sanguineum-Hybride ‚Tiny Monster‘. Ich hatte sie tatsächlich nur wegen dem Sortennamen gekauft, da ich ein großer Halloween-Fan bin. Ich wurde nicht enttäuscht. Sie bedeckt locker ein Quadratmeter und blüht einfach gefühlt das ganze Jahr. Sie samt sich sehr moderat aus. Wer das nicht möchte: die paar Pflanzen kann man im jungen Stadium locker wegjäten.
Weitere tolle Sorten des Blutstorchschnabels: Geranium sanguineum: Geranium sanguineum ‚Apfelblüte‘ , Geranium sanguineum ‚Album‘ und Geranium sanguineum var. striatum.
Ebenfalls zahme und empfehlenswerte Sorten sind: Geranium Collinum-Hybride ‚Nimbus‘, Geranium Gracile-Hybride ‚Sirak‘, Geranium ibericum, Geranium sylvaticum und Geranium x magnificum.
Das Brandkraut: sich damit nicht die Finger verbrennen
Das Brandkraut (Phlomis) wird in unseren Gärten immer beliebter. Die Blütenform ist einfach einzigartig, wie kleine Perlen auf einem Stengel sieht das aus. Diese Staude bitte keinesfalls vor dem Winter abschneiden, sie sieht ganzjährig stabil schön aus. Ein Teil der Phlomis wachsen horstig, doch andere wuchern.
Dieses Brandkraut wuchert
Phlomis russeliana ist ein toller wintergrüner Bodendecker, doch er hat einen erheblichen Ausbreitungsdrang. Er gehört definitiv zu den wuchernden Stauden. Zu Anfangs sieht das alles noch harmlos aus, denn die Pflanze braucht Zeit, um im Beet anzukommen. Doch wenn die gelben Blüten da sind, dann werden ordentlich Samen gebildet. Noch dazu treibt sie Ausläufer.
Dieses Brandkraut ist zahm
Ich empfehle für kleine Beete eher Phlomis tuberosa (Knollen-Brandkraut). Sie bildet keine Ausläufer und sät sich sehr moderat aus, ohne jemals lästig zu werden.
Helianthus – mehrjähriger Sonnenblumen-Ersatz
Wer mehr haben will als einjährige Sonnenblumen, der setzt ganz klar auf mehrjährige Sonnenblumen für sein Beet. Je nach Art und Sorte sind Helianthus aber entweder wuchernd, also sehr ausbreitungsfreudig oder absolut zahm. Im Bauerngarten können sie ihren Charme verbreiten, manchmal aber über das Beet hinaus.
Dieser Helianthus gehört zu den wuchernden Stauden
Wer ist nicht Opfer von Topinambur (Helianthus tuberosus) geworden? Zu Anfangs als mehrjährige wüchsige Stauden-Sonnenblume verkauft, erobert sie manch Garten. Am Anfang auch meinen. Ich habe sie immer noch im Garten. Sie wird regelmäßig von mir gejätet. Wenn sie kurz vor der Blüte ist ziehe ich sie mit den Händen einfach raus. Ansonsten fahre ich mit dem Rasenmäher drüber. Das schwächt sie sehr und so verbleibt sie an Ort und Stelle.
Noch dazu ist es möglich Topinambur im Herbst/Winter zu ernten. Entweder roh oder wie Kartoffeln zu verwenden.
Ebenfalls schwierig ist Helianthus atrorubens (Stauden-Sonnenblume), denn sie treibt starke Ausläufer und bildet mit der Zeit große Bestände.
Dieser Helianthus wuchert nicht
Helianthus decapetalus liebe ich über alles, doch bei Trockenheit neigen die Pflanzen zu Mehltau. Sie bilden auch kurze Rhizome, sie werden damit aber nicht lästig und wuchern auch nicht. Sie werden nur ganz langsam etwas breiter und verkahlen manchmal dann von der Mitte aus.
Tolle Sorten von Helianthus decapetalus: Helianthus decapetalus ‚Triomphe de Gand‘, Helianthus decapetalus ‚Soleil d’Or‘ und die Helianthus decapetalus ‚Meteor‘.
Ebenfalls zahm ist die Helianthus salicifolius (Weidenblättrige Sonnenblume). Allein das Laub ist eine Wucht und mit nichts zu vergleichen! Sie wird aber ein Riese und eignet sich als Sichtschutz. Die Weidenblättrigen Sonnenblumen wachsen horstig. Ich empfehle jedoch eher die gartenwürdige Helianthus salicifolius var. orgyalis, denn sie ist kompakter, wesentlich standfester und blühsicherer im Spätjahr.
Helianthus microcephalus wächst auch horstig. Doch diese Pflanze braucht ebenfalls viel Platz, ein Quadratmeter sollte es schon sein. Eine tolle Sorte ist die ‚Lemon Queen‘. Auch Helianthus giganteus ‚Sheila’s Sunshine‘ ist zu empfehlen.
Fazit: Wuchernde Stauden gar nicht erst kaufen
Dein Garten soll ein Ort der Harmonie sein – nicht der Pflanzenschlachten. Vermeide daher in kleinen Beeten oder kleinen Gärten Pflanzen, die Ausläufer bilden. Auch selbstaussähende Pflanzen müsse in kleinen Beeten immer wieder gejätet werden. Das hat dann mit Pflegeleichtkeit nicht unbedingt etwas zu tun. Meide daher vermehrungsfreudige Gartenpflanzen und sieh von Spontankäufen ab, wenn du Gartenanfänger bist. Kaufe keine Pflanzen, die nicht mit ihrem genauen lateinischen Namen aufgeführt wird. So kaufst du nur die Katze im Sack.
Ansonsten achte darauf, dass du in einem kleinen Beet eher auf langlebige Stauden setzt und auf die Winterhärte achtest. Damit sich Stauden optimal entwickeln können, solltest du genau wissen, wie hoch und wie breit sie im Wuchs werden, um den optimalen Pflanzabstand herauszufinden.
Hast du schon mal Stauden erlebt, die dein Beet im Sturm erobert haben? Schreib’s in die Kommentare – wir lachen (oder weinen) mit dir!