Endlich die richtigen Pflanzen für Lehmboden auswählen! Schluss mit den Misserfolgen beim Bepflanzen deines Lehmbodens. Schätze deinen Lehmboden, denn sein schlechter Ruf ist oft ungerechtfertigt.
Lass mich raten! Dein Lehmboden ist nicht gerade dein bester Freund, oder? Er nervt dich, und jede Pflanze, die du gesetzt hast, hat sich nach kurzer Zeit verabschiedet? Nun denkst du darüber nach deinen Lehmboden zu verbessern? Oder vielleicht sogar zu entsorgen? Mach das nicht! Lehmboden ist wie ein versteckter Schatz. Denk mal an das Wetter: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Lehmboden ist also nicht das Problem – es liegt nur an der Pflanzenauswahl!
In meinem Blogbeitrag räume ich daher mit Lehmboden-Mythen auf. Und ich stelle dir Pflanzen vor, die Lehmboden so richtig gern haben.
Vor- und Nachteile von Lehmboden
Lehmböden sind Böden, die eine optimale Mischung aus Ton und Sand haben. In den letzten Jahren hat Lehmboden einen eher schlechten Ruf erhalten. Und das völlig zu unrecht. Der Bodenaustausch in den Gärten ist ein großer Trend. Dabei ist das ziemlich teuer und ökologisch betrachtet aus meiner Sicht eine Flachpfeife.
Lehmböden sind keine schlechten Böden! Sie sind auch nicht der Artenvielfalt-Killer. Das ist einfach Blödsinn! In Europa bzw. Deutschland ist Lehmboden weit verbreitet. Wir haben hier relativ wenig mageren, sandigen Boden. Von daher sind Lehmböden völlig natürlich und Bestandteil unserer gebietseigenen Natur.
Durchlässige Lehmböden sind ein Traum im Garten!
Die Vorteile von Lehmböden liegen auf der Hand: durch die Zusammensetzung von Ton und Sand kann Lehmboden das Wasser sehr gut speichern. Dadurch musst du dein Staudenbeet nicht so oft gießen. Das ist ein großer Vorteil gerade in trockenen und heißen Sommern. Ein weiterer Vorteil ist, dass Lehmböden sehr gut Nährstoffe speichern können. Die Pflanzen können sich daher sehr gut selbst mit Nährstoffen versorgen. Du musst dann weniger düngen und sparst dir das Geld.
Nachteile beim Lehmboden gibt es in diesem Sinne nicht. Achte nur darauf, dass dein Lehmboden durchlässig ist.
Wie kann ich einen Lehmboden wasserdurchlässig machen?
Der einzige Punkt der bei Lehmboden beachtet werden muss ist, dass er durchlässig bleibt. Wenn der Lehmboden nicht durchlässig ist besteht die Gefahr, dass sich Staunässe bildet. Das bedeutet, dass das Regenwasser tagelang im Boden steht und sehr langsam abfließt. Das wiederum wird zu Wurzelfäule bei den Pflanzen führen. Die Wurzeln faulen und die Pflanze stirbt.
Die Ursache von mangelnder Durchlässigkeit liegt meist in einer Verdichtung des Bodens. Wenn der Lehmboden verdichtet ist, kann Wasser schlecht abfließen. Dies führt auch zu einer schlechten Durchlüftung des Bodens. Die Wurzeln der Pflanzen benötigen nämlich Sauerstoff und geben nach ihrer Verarbeitung auch Kohlendioxid (CO2) in den Boden ab.
Die Ursachen von verdichtetem Lehmboden
Jeder Lehmboden-Besitzer kennt die Geschichte: Im Sommer wird der Lehmboden hart wie Beton und bekommt Risse. Mit paar Tipps bekommst du solch einen Beton-Boden auch wieder schön fluffig. Es gibt nämlich zwei Ursachen für solch einen betonharten Lehmboden: Bodenverdichtungen und zu wenig Humus.
Wenn Lehmboden kaum Humus führt, dann wird er hart wie Beton.
Lehmboden zwingend lockern
Viele Häuslebauer haben das Problem von Bodenverdichtung. Kein Wunder, wenn schwere Bagger über das Grundstück fahren. Hier kann ein Aufsatz, wie der Tiefenlockerer, Abhilfe schaffen. In ähnlicher weise arbeitet übrigens auch ein „Sauzahn“, mein liebstes Gartenwerkzeug für einen Lehmboden. Er locker den Boden ohne die Schichten zu vermischen. Das ist gerade bei Lehmboden sehr wichtig, dass der Boden eben nicht tiefgründig hin und her gelockert wird. Bei tief liegenden Verdichtungen hilft meist eine professionelle Bodenbelüftung mit Hilfe eines Geo-Injektors. Hier wird Druckluft in den Boden gestoßen, der die Schichten auflockert.
Pflanzen für Lehmboden – auch Gründünger ist gut zum Aufbrechen von Bodenverdichtungen
Ich weiß, dass es unter den Lesern hier auch faule Gärtner gibt. Die Autorin nimmt sich hier nicht raus. Als ich meinen Garten anlegte habe ich das erste Jahr Gründünger ausgesät, um sich eben nicht wie eine Irre am Lehmboden zu verausgaben.
Meine Gartenplanung (Online) für deinen wilden Garten, um anzukommen, abzuschalten und deine wilde Seite zu entdecken.
Gerade das Einpflanzen von Lupinen und Sonnenblumen macht bei einem verdichteten Lehmboden Sinn. Beide haben weitreichende und tiefe Wurzeln. Das Wurzelwachstum bricht die Schichten durch und locker somit den Boden auf. Nach dem ersten Frost kannst du den Gründünger dann im Boden einarbeiten. Die Regenwürmer werden sich darüber sehr freuen.
Erhöhe den Humusgehalt deines Lehmbodens
Die Regenwürmer sind essentiell für unsere Böden, weil sie Ton-Humus-Komplexe aus ihren Hintern pupsen. Das lieben unsere Lehmböden. Denn es lockert den Boden, dadurch ist die Belüftung gewährleistet. Nicht nur das. Humus ist wie ein kleiner Speicher, der extra Nährstoffe und Wasser hält. Der Humusgehalt von Lehmböden sollte zwischen 3 und 4 % liegen. Um deinen Humusgehalt zu bestimmen kannst du eine Bodenprobe nehmen. Ich kenne meinen Boden inzwischen sehr gut. Ich weiß, dass ich alle paar Jahre pro Quadratmeter 5-7 Liter Kompost ausstreue und dann mit einem Garten-Grubber oberflächig einarbeite. Danach mulche ich noch meinen Boden mit Miscanthus-Mulch.
Es gibt viele Möglichkeiten den Humusgehalt deines Lehmbodens zu verbessern. Arbeite bspw. Pferde- oder Kuhmist in deinen Boden ein. Wichtig ist nur, dass der Mist nicht frisch ist, sondern bereits ein halbes Jahr abgelagert wurde. Auch Kompost eignet sich sehr gut. Dieser kann – falls ein Komposthaufen noch nicht Einzug in deinem Garten gefunden hat – im Kompostwerk für ein Appel und Ei erworben werden.
Sand in deinen Lehmboden einarbeiten
Die letzte Möglichkeit, um deinen Lehmboden zu lockern, besteht darin Sand in den Boden einzuarbeiten. Der Sand sorgt dafür, dass sich die gröberen Strukturen in deinem Boden erhöht. Das verbessert die Wasserdurchlässigkeit durch die gröberen Poren. Das Wasser kann dann leichter versickern. Hierfür reicht eine 10 Zentimeter hohe Schicht Sand. Diese kann dann mit einer Motorhacke eingearbeitet werden.
Muss ich meinen Lehmboden verbessern?
Du musst in dem Sinne deinen Lehmboden nicht verbessern. Lehmböden sind von Natur aus die besten Böden. Stelle nur sicher, dass der Lehmboden wasserdurchlässig ist.
Nicht der Lehmboden muss verbessert werden, sondern die Wasserdurchlässigkeit.
Die Tipps aus dem obigen Kapitel helfen dir hier weiter.
Die richtigen Pflanzen für Lehmboden
Anzeige / Wenn du in deinem Garten Pflanzen setzen möchtest, dann musst du deinen Standort im Garten korrekt bestimmen. Erst dann wirst du eine korrekte Pflanzenauswahl treffen können, die dich langfristig zufrieden stellt. Auch deine Lichtverhältnisse im Garten solltest du kennen. Bei der Planung eines Beetes gilt es einige Punkte zu berücksichtigen, wie bspw. die Blütenformen, aber auch, ob du eher auf lang- oder kurzlebige Stauden setzen möchtest.
Hier kommen jedenfalls meine persönlichen Pflanzentipps.
Winterharte Pflanzen für Lehmboden – eher sonnig
Hier findest du eine Übersicht über winterharte Stauden, für den eher sonnigen Bereich:
- *Frauenmantel
- *Bergknöterich
- *Elfenraute
- *Kissen-Aster
- *Raublatt-Aster
- *Kerzenknöterich
- *Wasserdost
- *Storchschnabel
- *Nelkenwurz
- *Blut-Weiderich
- *Kandelaber-Ehrenpreis
- *Phlox
- *Wiesenknopf
- *Bach-Kratzdistel
- *Günsel
- *Pfingstrose
- *Pfeifengras
Winterharte Pflanzen für Lehmboden – eher schattig
Hier findest du eine Übersicht über winterharte Stauden, für den eher schattigen Bereich:
- *Astilbe / Prachtspiere
- *Schaublatt
- *Glockenblume
- *Giersch ‚Variegata‘ (wuchert nicht zu stark!)
- *Waldmeister
- *Wald-Storchschnabel
- *Japan-Herbst-Anemone
- *Graublaue Funkie
- *Wald-Segge
- *Kaukasus-Vergissmeinnicht
Fazit – Pflanzen für Lehmboden
Ich hoffe, dass dir mein Blogbeitrag Mut gemacht deinen Lehmboden nicht nur zu akzeptieren, sondern ihn auch zu lieben! Und falls du selbst einen Lehmboden im Garten hast, wäre ich und die anderen Leser sehr dankbar, wenn du Pflanzen-Tipps noch da lassen könntest, damit ich die Liste der Pflanzen weiter führen kann.
Liebe Natalie,
Bei deiner Aufzählung von Pflanzen für Lehmböden hast du die Rosen nicht erwähnt. Sie gedeihen fantastisch auf Lehmboden ! Wir haben vor allem historische Rosen gepflanzt, die kaum Pflegeaufwand brauchen. Einmal eingewurzelt, muss man Rosen ja auch nicht mehr gießen. Lenzrosen und Nieswurz wären auch noch Kandidaten für Lehmboden, sie machen sich hier sehr gut. Bei unserem Lehmboden haben wir den Vorteil, dass sich an einigen Stellen im Grundstück in tieferen Schichten Kies und Sand befindet. Einen Tipp für schattigen Bereich hätte ich noch – an der Nordseite unserer alten Scheune wächst seit Jahrzehnten Darmera peltata und das noch größere Tafelblatt, obwohl der Boden dort im Sommer Risse zeigt und im Winter klatschnass ist. Der Boden ist dort sehr verdichtet. Dazu gesellt sich noch der Adlerfarn, er wird dort über einen Meter fünfzig hoch. Vor dem Austrieb der Stauden macht sich Bärlauch breit, aus dem dann die rosa Blüten der Darmera heraus blühen. Und das alles ohne Pflege !
Lieber Gruß
Inge
Liebe Inge,
ja natürlich die Rosen! Die wachsen bei mir auch richtig gut. Ebenso die Lenzrosen. Die samen sich auch unglaublich bei mir aus. Ich habe überall kleine Lenzrosen-Babies. Bin sehr gespannt, was da für Mischungen rauskommen. Und die Nieswurz habe ich jetzt probeweise bei mir eingepflanzt.
Danke dir für deine anderen Pflanz-Tipps!
LG
Natalie / Wildes Gartenherz