Ich bin immer wieder überrascht, wenn ich im Winter durch meinen Garten schlendre. Meine Stauden zeigen sich als frostige Silhouetten – als winterliche Strukturpflanzen. Ich stelle dir in meinem Gartenblog die schönsten winterlichen Strukturpflanzen vor, denn der Garten geht auch im Winter weiter.
Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Die Freude am Winter im Garten entdecken
*Werbung /Affiliatelinks* Für einige mögen Winterstaudenbeete kahl oder langweilig wirken. Alles ist mit einem vintagemäßigem Einheitsbraun versehen. Es brummt und summt nicht und die Farben fehlen. Doch winterliche Strukturpflanzen bieten eben das, was der Name sagt: Struktur. Die Silhouette spielt im Winter eine große Rolle. Vor allem in Verbindung mit einer tief stehenden Sonne wirken manche Staudenbeete dann richtig dramatisch. Als Gartenplanerin finde ich es so schade, dass unsere Gärten im Winter wenig Beachtung bekommen. Der Garten endet nicht einfach Ende Herbst. Er geht weiter. Und es wird Zeit sich den Garten im Winter zurück zu erobern. Nur am Rande: dazu habe ich sogar gebloggt, wie du den Garten auch im Winter nutzen kannst. Mit viel Inspiration.
Ich bin ein Fan dieser Winter-Staudenbeete und ich habe schon oft versucht Gartenzeitschriften von dieser Schönheit zu überzeugen. So habe ich regelmäßig die Bilder meiner Winter-Staudenbeete eingereicht. Doch der Mut der Gartenzeitschriften fehlt, solche Beete – unbunt und irgendwie tot – zu zeigen. Das ist sehr schade. Einem entgeht wirklich etwas, wenn die Stauden bereits im Herbst zurück geschnitten werden.
Wenn du es anders machen möchtest und deinen Garten auch im Winter genießen möchtest, dann sei dir in einem Punkt gewiss: bei meinen hier erwähnten Stauden, handelt es sich um Stauden, die auch im Sommer wunderschön aussehen. Du hast dann zwei Jahreszeiten im Petto, die du genießen kannst.
Sei kreativ, was die winterlichen Strukturstauden betrifft. Oben siehst du bspw., dass ich im Sommer vergessen hatte eine abgeblühte Ritterspornblüte abzuschneiden. Im Winter hat sie mir dafür gedankt. Doch zuerst schauen wir uns meinen Garten an und dann folgt meine Liste von winterlichen Strukturpflanzen. Übrigens ich habe vor einiger Zeit auch eine Staudenliste zusammen gestellt, die Leit- und Begleitstauden beinhaltet.
Mein Garten im Winter
Es war so ein typischer Morgen im Januar, der von Puderzucker über haucht war. Trotz Wochenende war ich um 07:00 Uhr wach. Halb verschlafen trank ich erstmal meinen Kaffee. Und während es dämmerte, fiel mir auf, dass wir einen wolkenlosen Himmel haben. Und da wusste ich bereits: YAY! Frostglitzer! Also noch schnell einen Kaffee in meinen Körper geschüttet und ab nach draußen. Ich wusste bereits, dass überall die schönsten Eiskristalle auf mich warteten. Gepaart mit der Sonne wirken die winterlichen Strukturpflanzen im Garten dann besonders schön.
Übrigens sind es nicht nur die Stauden, die alle Blicke auf sich ziehen können. Die Wilde Möhre bspw. sieht auch im Winter wunderschön aus – wie ein Sternenhimmel. Und das direkt in deinem Garten und bei Tageslicht.
Ich konnte mich an diesen bepuderten Strukturpflanzen nicht satt sehen. Die Spannung erzeugen die verschiedenen Formen der Blüten. Diese Blütenformen sind auch in der Gartengestaltung von großer Bedeutung. Es gibt bspw. lanzenförmige Blütenstauden; diese Stauden haben meist längliche Blüten wie bspw. unten zu sehen ist – die Duftnessel. Dann gibt es noch kugelförmige Staudenblüten, der Klassiker ist hier die Kugeldistel. Aber auch flache Blütenstauden sind in der Gestaltung wichtig, diese sind bei der Schafgarbe oder der Fetthenne zu sehen.
Oben siehst du die lanzenartige Duftnessel.* Gesäumt vom kugeligen Sonnenhut.* Optimaler Kontrast in der Blütenform.
Doch auch die obigen winterlichen Strukturpflanzen hinterlassen wunderschöne Kristallpunkte – links findet sich der Wiesenknopf* und rechts die Skabiose.* Zart nehmen beide das Beet für sich ein und zaubern schleierhafte Elfenwelten. Sie gehören zu einen der schönsten Strukturpflanzen, weil sie so flockig leicht sind und eine Art durchsichtigen Schleier in den Staudenbeeten bildet.
Oben kannst du die fette Henne* mit ihrer flächigen Blütenform sehen, die im Sommer als eine Art Landeplatz für die Insekten dient. Ich habe zu ihr unter anderem die Mondskabiose dazugesetzt, die der „fetten“ Henne etwas Leichtigkeit schenkt.
Liste von Strukturpflanzen
Hier wie versprochen, die Liste von Strukturpflanzen, die im Winter und auch in den Sommermonaten sehr gut dastehen.

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Schöne Winterblätter
- Golderdbeere
- Schleifenblume*
- Storchschnabel*
- Bergenie*
- Die Wolfsmilch*
Attraktiven Frucht- und Samenstände
- Geißbart*
- Schafgarbe*
- Hohe Fetthenne*
- Brandkraut*
- Lampionblume (wuchert!)*
- Sonnenhut*
- Duftnessel*
- Schleierkraut*
- Skabiosen*
Gräser (bitte nicht schneiden vor dem Winter)
- Chinaschilf*
- Federborstengras*
- Rutenhirse*
- Pampasgras*
- Heidekraut
- japanisches Waldgras*
Bunte Rinde
- Hartriegel (in rot, orange, gelb und grün)*
- Mahagoni-Kirsche*
- Himalaya-Birke*
- Pfaffenhütchen*
Blüten im Winter
- Lenzrosen
- Christrosen*
- Hortensien*
- Winterjasmin*
- Schneeball*
Strukturpflanzen im Winter – näher vorgestellt
Paar der genannten (schönsten) Strukturpflanzen möchte ich dir gerne näher vorstellen.
Die asiatische Duftnessel
Die Asiatische Duftnessel (Agastache rugosa) ist eine pflegeleichte, mehrjährige Staude aus Ostasien, die mit ihrem aromatischen Duft und ihrer langen Blütezeit von Juli bis September begeistert. Ihre violetten, rispenförmigen Blüten sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern ziehen auch zahlreiche Bienen und Schmetterlinge an. Die Blätter verströmen einen angenehmen Duft, insbesondere bei Sonnenschein.
Die asiatische Duftnessel mag einen sonnigen Standort. Der Boden kann lehmig oder sandig sein, aber auf alle Fälle sollte er durchlässig sein. Die Duftnessel wird – je nach Sorte – unterschiedlich hoch und breit. In der Regel hat sie eine Höhe von etwa 60 cm und eine entsprechende Breite.
Und das Beste: Ein Rückschnitt direkt nach der Blüte kann eine weitere Blüte fördern.
Wiesenknopf ‚Pink Tanna‘
Der Wiesenknopf ‚Pink Tanna‘ ist eine pflegeleichte, mehrjährige Staude, die mit ihren rosaroten Blüten von Juni bis August zahlreiche Bienen und Schmetterlinge anzieht. Die filigranen Blütenstände erheben sich an dünnen Stielen über dem tiefgrünen, gefiederten Laub und verleihen dem Garten eine luftige Leichtigkeit. Ich liebe die Transparenz in dieser Pflanze.
Vom Standort her steht sie gerne sonnig oder halbschattig und mag lehmigen als auch sandigen Boden, der jedoch durchlässig sein muss. Der Wuchs der Staude ist straff aufrecht und horstig. Der hohe Wiesenknopf schafft locker eine Höhe von einem Meter (und mehr) und wird etwa 50 cm breit.
Hohes-Fettblatt ‚Herbstfreude‘
Das Hohe Fettblatt ‚Herbstfreude‘ ist eine robuste, mehrjährige Staude, die von Anfang August bis Ende September mit großen, braunroten Blütendolden beeindruckt. Ihre dickfleischigen, graugrünen Blätter speichern Wasser und verleihen der Pflanze auch außerhalb der Blütezeit eine attraktive Erscheinung. Die verblühten Blütenstände bleiben über den Winter an der Pflanze und bieten mit Reif oder Schnee einen dekorativen Anblick.
Das hohe Fettblatt steht gerne sonnig und mag trockenen, durchlässigen Boden. Bei mir stehen sogar einige Fetthennen in vollem Schatten. Damit sie mir im Herbst nicht umkippen im Schatten, kürze ich diese Mitte Mai um ein Drittel ein (sog. Chelsea Chop).
Die Fetthenne erreicht eine Höhe von etwa 60cm und wird ebenso breit. Sie ist sehr winterhart, bienenfreundlich und winterhart. Du kannst sie auf alle Fälle sehr gut mit niedrigen Herbstastern kombinieren.
Schafgarbe
Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine robuste, mehrjährige Staude, die von Juni bis September mit großen, buntfarbigen Doldenblüten begeistert. Es gibt so viele Blütenfarben! In Gelb, Weiß, Rosa und Rot. Die Blütenfarbe verändert sich im Verblühen und sorgt so für abwechslungsreiche Farbtöne im Garten. Mit ihren standfesten Blütenstängeln und dem tiefgrünen, fiederteiligen Laub ist sie ein attraktiver Blickfang in Beeten und Rabatten.
Sie steht am liebsten sonnig und mag einen frischen, humusreichem Lehm- oder Sandboden. Manche Sorten der Schafgarbe sind horstig andere bilden auch leichte Ausläufer. Sie wird in der Regel – je nach Sorte – um die 60cm hoch und etwa 40 cm breit. Sie ist sehr winterhart und insektenfreundlich. Eine ideale Staude für Staudenbeete oder als Schnittblume für die Vase.
Das Knollen-Brandkraut
Das Knollen-Brandkraut ist eine beeindruckende Staude, die mit ihrer außergewöhnlichen Blütenform und den bronzefarbenen Stängeln jeden Garten bereichert. Die hell purpurfarbenen, ballförmigen Blüten erscheinen von Juli bis August und setzen auffällige Akzente im Beet. Mit einer Wuchshöhe von 100–120 cm und einer Breite von 40–50 cm eignet sich diese horstig wachsende Pflanze ideal für den mittleren bis hinteren Bereich von Beeten.
Nicht verwechseln sollte man die Staude mit dem Syrischen Brandkraut, das neigt im Gegensatz zum Knollen-Brandkraut, zum Wuchern.
Das Knollen-Brandkraut hätte gerne einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der gerne trocken sein darf. Nur durchlässig sollte der Boden sein. Sie kommt damit mit jedem normalen Gartenboden zurecht. Sie ist bienenfreundlich und die extravagante Blütenform hat keine Konkurrenz.
Kriechendes Schleierkraut
Das Kriechende Schleierkraut (Gypsophila repens) ist eine charmante, mehrjährige Staude, die mit ihren halbgefüllten, hellrosa Blüten von Juni bis August begeistert. Die kissenartig wachsende Pflanze erreicht eine Höhe von 30–40 cm und eine Breite von 20–30 cm, wodurch sie sich ideal für Steingärten, Mauerkronen und sonnige Freiflächen eignet.
Das kriechende Schleierkraut liebt sonnige Standorte mit einem normalen, aber durchlässigen Gartenboden. Konkurrenz mag sie nicht besonders, andere Pflanzen sollten ihr daher nicht zu nahe kommen, sonst verschwindet sie.
Ihr Wuchs ist fluffig kissenförmig. Sie ist eine tolle Insektenweide und eine noch viel zu selten gepflanzte Staude im Garten.
Strukturpflanzen im Winter
Ich hoffe dir hat mein Blogbeitrag zum Thema winterliche Strukturpflanzen gefallen. Übrigens: wenn du jetzt auf den Geschmack eines winterlichen Gartens gekommen bist, dann gefällt dir sicherlich auch mein Blogbeitrag dazu. Da erkläre ich dir genau, wie du einen winterlichen Garten anlegen kannst.
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Deine Bilder sind wunderschön. Du machst die Pflanzen im Winter zu echten Stars. Toll!
Dankeschön 🙂 Das ist mein Auftrag! Den Winter im Gartenjahr auszulassen ist viel zu schade! Und gehört auch vermehrt in Gartenzeitschriften!
LG
Wunderbare Bilder habt ihr da gemacht. Mit dem Frost gibt das einen ganz besonderen Flair.
Vielen Dank 🙂