In meinem Gartenblog geht es heute darum, Spannung und Kontrast im Garten zu erzeugen. Es gibt gewisse Gesetzmäßigkeiten, die bei der Gestaltung eines Gartens beachten werden können, um den Garten spannend zu machen. Gerade Kontraste sind im Garten ein wichtiges Gestaltungselement.
Als Gartenplanerin achte ich immer darauf, so viele Kontraste wie nur möglich in einen Garten einzubauen. Damit aber Kontraste richtig wirken können, gibt es einiges zu beachten.
Spannung und Kontrast im Garten werden durch Unterschiede erzeugt
Spannung und Kontraste im Garten werden durch maximale Unterschiede geschaffen. Mit Kontrasten wirkt ein Garten ungemein interessant auf uns. „Damit du in deinem Garten Spannung erzeugen kannst, Um Spannung zu erzeugen und den Garten dadurch interessant zu gestalten gilt es maximale Unterschiede zu schaffen. „Maximaler Unterschied“ sind dabei die zwei Zauberwörter schlecht hin. Wie du dir vorstellen kannst, ist die Bepflanzung eines Gartens nur mit einer Pflanze oder nur mit einer Farbe auf Dauer langweilig. Das Auge hat sich sehr schnell sattgesehen. In einer Beziehung würde man sagen: da kehrt der Alltag aber schnell ein.
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Spannung und Kontrast im Garten steigern die einzelnen Objekte in ihrer Wirkung. Objekte können dabei alles mögliche sein. Bauelemente, Stauden, Bäume etc. Dabei gilt: je stärker die Unterschiede, desto größer wird die Spannung.
Weitere Gartengestaltungsgrundlagen fließen mit ein
Spannung und Kontrast wirkt jedoch nur Harmonisch, wenn die anderen Grundlagen der Gartengestaltung beachtet bleiben. Gerade die Gestaltungsmerkmale „Schlichtheit“ und „Einheitlichkeit“ spielen beim Aufbau von Spannung und Garten eine große Rolle. Darüber habe ich bereits gebloggt, schau dort rein, um die Grundlagen der Gartengestaltung kennen zu lernen.
Wie erzeuge ich Spannung im Garten?
Ganz einfach: durch kontrastierende Merkmale. Hier eine kleine Übersicht über Merkmale, die einen Kontrast zueinander haben.
- Hell / Dunkel
- Glatt / Rau
- Breit / Schmal
- Rund /Eckig
- Flüssig / Fest
- Nah / Fern
- Senkrecht / Waagrecht
- Klein / Groß
- Weich / Hart
- Statisch / Beweglich
Diese kontrastierenden Merkmale sind elementar in der Gartengestaltung. Wenn wir das Beispiel „Hell/Dunkel“ nehmen, so ist es wichtig zu wissen, dass helle Blütenfarben vor einer weißen Hauswand nicht wirken. Sie gehen regelrecht unter und verschmelzen mit der Fand. Vor einer weißen Wand kannst du daher am Besten dunkle und knallige Farben für deine Stauden verwenden. Daher pflanze ich bspw. auch im schattigen Bereich sehr gerne weißblühende Stauden.
Auch in meinem Garten nutze ich an meiner Scheune gerne den Kontrast „Weich/Hart“. Unsere Sandsteinscheune ist eher ein hartes Element. Daher haben wir in die Nähe luftig leichten hohen Wiesenkopf gepflanzt, der übrigens in die statische Wand auch Bewegung bringt.
Gestaltungsbeispiele
Der Hell-Dunkel-Kontrast ist für mich eins der wichtigsten Gestaltungsmerkmale. Ich hatte weiter oben kurz erwähnt, dass Eintönigkeit sehr schnell langweilt. Wenn ich ein Staudenbeet lediglich mit dunklen Stauden fülle, so wirkt das wie eine einfache Fläche. Wenn du also in einem Staudenbeet nur Stauden mit dunklen Farben gepflanzt hast, so ist es ganz wichtig, dass sich dazu helle Staudenfarben dazu gesellen, um aus dem dunklen Beet ein Wow-Beet zu machen.
Nur alleine mit Blütenformen kannst du im Garten tolle Kontraste herstellen.
Auf dem ersten Bild siehst du weiße Linien. Für maximalen Kontrast habe ich Wicken in Dunkellila dazu gesellt. Maximaler Kontrast mit maximalem Duft. Auf dem zweiten Bild siehst du eine üppige Bart-Iris mit Katzenminze im Hintergrund. Die großen Blüten der Bart-Iris brauchen einen eher ruhigen Hintergrund mit kleinen Blüten als Kontrast. Den Kontrast könntest du maximieren, wenn die Katzenminze durch eine weißblühende Staude ersetzt wird. Auf dem dritten Bild siehst du meine Lieblingsstaudenkombi: Orangene Fackellilien mit blau blühenden Kugeldisteln. Und das rechte Bild entstand im Hermannshof in Weinheim. Rund-Flache Pflanzenköpfe mit Feuerwerksähnlichen Grasblütenständen.
Spannung und Kontrast als wichtiges Gestaltungsmittel
Mein Tipp an dich ist sich Zeit zu nehmen, um Kontraste sehen zu lernen. Sie finden sich überall in unserem Leben und es macht unglaublich Spaß dafür offen zu sein und diese zu entdecken. Auf dem obigen Bild finde ich sehr viele Kontraste. Sei es nur das Grün des Grases mit dem Braun der Scheune. Oder die statische Scheune mit den beweglichen zwei Holunderbäumen an der Seite. Die zwei Bäume flankieren die Scheune und scheinen aus der Scheune einen Blickpunkt zu machen. Auch die hellen Blütenköpfe der Tulpen stechen aus dem eher dunklen Grün hervor.
Auch in meinem Staudenbeet versuche ich maximale Kontraste herzustellen. Hier habe ich die eher breite Blütenform der Schafgarbe zu der lanzenähnlichen Blütenform der Agastache gesetzt. Ich habe jedoch noch mehr Kontraste eingebaut. Im Vordergrund sieht man den „leichten“ Rosenschleier, der die „schweren“ Sonnenhüte begleitet. Farblich passen die Schafgarbe, der Sonnenhut und der Rosenschleier zusammen. Der Kontrast bildet lediglich die Blütenform. Aber auch der Nah-Fern-Kontrast wird hier deutlich. Im Vordergrund ist die lila Agastache, die sich hinten in der Ferne nochmals wiederholt.
Spannung und Kontrast im Garten – Fazit
Ein Kontrast wird jedoch nicht nur mit Stauden oder einem Beet hergestellt. Alles im Garten – wirklich ALLES! – dient als Gestaltungsmerkmal. Also schule gerne deinen Blick und binde alles in deinem Garten mit ein. So kannst du zum Beispiel Holz dunkel beizen, wenn die Wand dahinter Weiß ist. Oder du baust unterschiedliche Materialien (raue und glatte) in deinen Garten ein. Alles ist erlaubt und ist es wert ausprobiert zu werden.
Sehr interessant. In letzter Zeit habe ich mich auch ein wenig an meinem Garten abgesehen – vor allem an der Bepflanzung. Deswegen versuche ich das Ganze jetzt ein wenig umzugestalten und da sind solche Tipps goldwert! Dankeschön 🙂