Einen Schottergarten zu verfluchen bringt uns auch nicht weiter. Wichtig ist die Frage: wie werde ich diesen Schottergarten im Vorgarten schnell und ohne viel Arbeit wieder los? In meinem Gartenblog führe ich dich Schritt für Schritt zu einem lebendigen und wirklich pflegeleichten Vorgarten an.
Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Was ist eigentlich ein Schottergarten?
Werbung / Affiliatelinks / Ein Schottergarten ist eine Gartenfläche, oftmals im Vorgarten, die fast ausschließlich aus Steinen, Schotter oder Kies besteht. Pflanzen findet man auf solchen Flächen nur vereinzelt oder gar nicht.
Was ist der Unterschied zwischen einem Schottergarten und einem Steingarten?
Schotter- und Steingärten klingen von den Namen her sehr ähnlich. Jedoch wird der Steingarten anders definiert. Denn in Steingärten spielt die Bepflanzung mit reichlichen, robusten und meist insektenfreundlichen Pflanzen eine sehr große Rolle.
Warum werden Schottergärten immer öfters verboten?
Schottergärten nenne ich persönlich gerne Steinfriedhöfe, denn es sind eben Friedhöfe in einer unnatürlichen Lebenswelt. Der Mars ist bewohnbarer wie ein Steinfriedhof im Garten. So ein Steinfriedhof kann keinen eigenen Lebensraum bilden und bieten, weder für Menschen noch für Tiere oder Pflanzen. Daher verbieten immer mehr Kommunen den Schottergarten. Denn er wird im Sommer sehr heiß, kühlt in der Nacht fast nicht ab, er filtert keinen Staub und er schützt auch nicht vor Lärm. Dazu wird der Boden noch stark verdichtet durch die Last der Steine. Wenn diese Fläche dann noch mit wasserundurchlässig Folie abgedeckt wird, ist die Fläche versiegelt. Die Bodenfruchtbarkeit wird zerstört. Es handelt sich dann um einen toten Bereich.
Es ist wichtig, dass in Zeiten der Klimakrise jeder Schottergarten zurück gebaut wird.
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Welche Nachteile hat ein Schottergarten?
Ein Schottergarten ist kein Lebensraum
Wie oben bereits kurz erwähnt ist ein Schottergarten kein Lebensraum, sondern eine Marslandschaft. Für Insekten gibt es auf diesen Flächen wirklich null zu futtern. Auch für Menschen bietet diese Fläche keinerlei Genuss oder Erholung. Genau so gut könnte man einfach Beton in den Vorgarten kippen. Unsere Natur braucht allerdings jeden Quadratmeter Grünfläche, den wir haben. Und egal welche Pflanze: es gibt nichts was auf Dauer auf dieser Fläche überlebt. Außer das Unkraut, dazu später mehr.
Ich finde es immer sehr amüsant, dass in den Schottergärten Sitzgelegenheiten stehen. Das hältst du im Sommer eigentlich nicht aus. In meinem Garten ist es im Sommer sehr kühl. Im Hof ist es meist unerträglich. Pflanzen geben Feuchtigkeit ab und wirken dann wie natürliche Klimaanlagen. Ohne Vedunstungskälte werden wir in Zeiten der Klimakrise nicht mehr drum herum kommen.
Ein Schottergarten zerstört die Bodenfruchtbarkeit
Das ist der schlimmste Punkt von allen. Ein Schottergarten wiegt sehr viel und drückt den Boden immer weiter zusammen. Wenn dann nicht mal Wasser durchkommt ist der Boden drunter tot. Diesen Boden später wieder auf Vordermann zu bringen ist eine Mammutaufgabe und kostet richtig viel Geld und endet meist damit, den Boden komplett auszutauschen. Später im Text gebe ich dir Tipps, wie du deinen Schottergarten zurück bauen kannst.
Schottergärten sind nicht pflegeleicht
In den ersten Monaten wirken Schottergärten pflegeleicht. Alles ist versiegelt und gut ist – könnte man meinen. Es gibt jedoch Spezialisten in der Pflanzenwelt, die alles überleben. Nicht umsonst gibt es den Spruch zum Löwenzahn: Yeah Beton! Denn der wächst komischerweise auch da drauf, wenn es sein muss. Die Blätter die sich auf einen Schottergarten niederlassen bilden sehr schnell eine dünne Humusschicht, die ideal für Unkräuter sind. Die darunter liegende Unkrautfolie bringt dann auch nichts. Unkraut aus einer Schotterwüste zu sammeln ist echt Hardcore-Arbeit. Du kannst nicht hacken. Wenn dann noch einige auf die Idee kommen Gift zu versprühen, damit das Unkraut eingeht: Lebewohl Welt, Lebewohl Natur. Schottergärten sind leider zu kurzsichtig gedacht.
Steine sind arschteuer
Meine Lieben, Steine sind schweineteuer. Und wie es oft so ist: in der Regel sind die Augen größer wie der Appetit. Nicht bei Schottergärten. Da sind die Augen meist zu klein. Es sind Tonnen von Steinen nötig um einen Vorgarten zu füllen. Riesige Berge und Haufen von Steinen werden querfeldein rumgefahren und dann im Vorgarten abgeladen. Wenn so ein Schottergarten wieder out of Mode ist, dann wünsche ich viel Spaß bei der Entsorgung. Denn Kies bzw. Steine sind Bauschutt und müssen professionell entsorgt werden.
Schottergärten sind nicht schön
Über Geschmack lässt sich wahrlich streiten. Bei Schottergärten aber nicht: sie sind hässlich. Punkt.
Ok, lebewohl Schottergarten! Was kann ich tun?
Der Rückbau eines Schottergartens wird dir viel bringen. Erstmal wirst du dich an die Bauordnung halten. Die besagt (zumeist), dass der Boden wasseraufnahmefähig sein soll und dann noch begrünt und bepflanzt werden sollte. Ausgenommen sind davon natürlich Terrassen, Garagen oder Carports. Eigentlich sind Schottergärten auch ohne konkrete Verbote schon verboten und die Vorgaben an sich sind klar. Es gibt drei Möglichkeiten wie du vorgehen kannst, wenn du deinen Schottergarten los werden willst.
Ein kompletter Rückbau deines Schottergartens
Ein kompletter Rückbau des Schottergartens ist sehr aufwendig und teuer. Es ist wirklich für diejenigen geeignet die sagen: jetzt ist Schicht im Schacht. Hier hilft nur Manpower.
- Alle Steine, jegliche Folie wird komplett abgetragen. Paar größere Steine kann man sich aufheben. Hiermit kann man zum Beispiel eine Käferburg bauen, wenn dieser mit Pflanzen beschattet wird.
- Danach muss der Boden tiefgründig gelockert werden.
- Nun gilt es dem Boden wieder Leben einzuhauchen. Dafür eignet sich ein Bodenaktivator sehr gut! Auch Kompost sollte dringend auf dem Boden ausgebracht werden und zwar mindestens 7 Liter pro Quadratmeter. Das Ausbringen des Bodenaktivators und des Kompostes sollte etwa Anfang/Mitte März stattfinden. Danach gilt es den Boden ruhen zu lassen. Zum weiteren Schutz lohnt es sich eine Mulchschicht aufzulegen – super geeignet ist hierfür der Miscanthus-Mulch.
- Ich würde die Fläche dann frühestens im Mai bepflanzen. Wichtig ist im Vorgarten, dass Stauden, kleine Sträucher, kleine Bäume und Bodendecker Platz darin finden.
Wurden eher kleine Kieselsteine in dem Schottergarten genutzt, so können diese als mineralische Mulchschicht verwendet werden.
Einen Schottergarten teilweiser zurück bauen
Ein teilweiser Rückbau ist nicht unbedingt leichter zu bewerkstelligen als der komplette Rückbau. Jedenfalls spart diese Variante Ressourcen. Jedoch wird beim teilweisen Rückbau eines Schottergartens dringend mehr Feinkornanteile benötigt, damit sich ein lebensfähiger Trockenstandort bilden kann. Das hast du sicherlich mal bei Magerwiesen, Schutt- oder Felshängen gesehen.
- Es wird etwa die Hälfte der Steine entfernt. Das Vlies oder die Unkrautfolie bleibt, wo sie ist, wird jedoch mit einem Messer eingeschnitten, damit Wasser und Luft in den Boden gelangen kann.
- Für das Einpflanzen werden mehrere größere Schlitze in die Folie geschnitten. Darunter wird der Boden gelockert und mit Kompost (hier mind. 2 Liter) verbessert. Ebenso wird Grubensand oder Kiessand (Feinkornanteile) mit ins Loch eingearbeitet und auch zwischen den restlichen Steinen verteilt.
- Wichtig ist, dass hier nochmals genau auf die Pflanzenauswahl geachtet wird. Bei dem teilweisen Rückbau solltest du unbedingt Pflanzen auswählen, die trockenheitsverträglich sind. Sogenannte Steppenstauden eignen sich hierfür hervorragend.
- Die Pflanzung sollte relativ dicht beieinander stehen, der Steinboden sollte kaum zu sehen sein.
Mit dieser Variante ist eine natürliche Verbreitung der Pflanzen nicht möglich. Es muss daher eng eingepflanzt werden.
Gar kein Rückbau deines Schottergartens – kann man da nicht einfach was raufklatschen?
Das geht tatsächlich!
- Alles bleibt so wie es ist. Lediglich das Vlies und die Unkrautfolie wird mit dem Messer eingeschnitten, damit Wasser und Luft in den Boden gelangen kann.
- Es werden auch hier Feinkornanteile auf die Steine ausgebracht. Das geht mit Grubensand (0/4 mm) und Kiessand (0/8 mm) sehr gut. Diese Feinkornanteile sollten überall zwischen die größeren Steine reinrieseln können. Je Quadratmeter benötigst du insgesamt 50 Liter.
- Dann wird Kompost auf die Fläche ausgebracht und zwar etwa 2 bis 3 Zentimeter dick (müsste etwa 20 Liter pro Quadratmeter sein).
- Anschließend kannst du vorsichtig mit einer Grabegabel oder einem Rechen die Fläche – also die Feinkornanteile und den Kompost – mischen.
- Nun kannst du die Samen für eine magere Wildblumenwiese aussäen oder trockenheitsliebende Stauden einpflanzen. Für Sträucher und Bäume eignet sich der Vorgarten aber nicht.
Welche Pflanzen eignen sich für den teilweisen Rückbau eines Schottergartens zu einem Stein- oder Kiesgarten?
Wie gesagt, die Pflanzenauswahl für einen ehemaligen Schottergarten, der teilweise zurück gebaut wurde, muss sitzen. Was wir hier brauchen sind Spezialisten, die mit Trockenheit und Hitze gut zurecht kommen. Bevor du nun anfängst Pflanzen zu kaufen, solltest du dir über deinen Standort bewusst sein und entsprechend die Pflanzen auswählen. Wie du allgemein ein Beet planst, kannst du hier nachlesen:
Sträucher für einen Stein- bzw. Kiesgarten
- Schwarzer Geißklee
- Felsenbirne*
- Berberitze*
- Strauchkronwicke
- Rosmarinweide*
- Strauchefeu*
- (Zwerg-)Schneeball*
- (Zwerg-)Heckenkirsche*
Stauden für einen Stein- bzw. Kiesgarten (sonnig)
- Schafgarbe
- Moschusmalve*
- Steppensalbei*
- Blutroter Storchschnabel*
- Spornblume*
- Wolfsmilche, wie die Walzenwollsmilch und Goldwolfsmilch*
- Elfenbein-Mannstreu*
- Flockenblume*
- Ochsenzunge*
- Witwenblume*
- Woll-Ziest*
- Mauerpfeffer*
- Katzenpfötchen*
- Gamander*
- Heidenelke*
- Kriechender Günsel*
- Großblütige Braunelle*
- Fetthenne*
- Kräuter, wie Rosmarin, Salbei, Thymian und Lavendel
Stauden für einen Stein- bzw. Kiesgarten (schattig)
- Haselwurz*
- Waldmeister*
- Große Sternmiere
- Waldfrauenfarn*
- Gemeiner Wurmfarn*
- Buschwindröschen*
- Pfirsichblättrige Glockenblume*
- Salomonsiegel*
- Kleines Immergrün*
Blumen für einen Stein- bzw. Kiesgarten
- Färberkamille*
- Blauer Lein*
- Sandthymian*
- Wegwarte*
- Löwenmäulchen
- Berglauch*
Rosen für einen Stein- bzw. Kiesgarten
- Weinrose*
- Essigrose
- Bibernellrose*
Gräser für einen Stein- bzw. Kiesgarten
Gerne bin ich dir persönlich und individuell behilflich, wenn du deinen Schottergarten zurück bauen möchtest. Schau mal hier rein: https://wildes-gartenherz.de/gartengestaltung/
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Hallo Natalie!
Ich bin’s nochmal, die mit der Webseite: netzwerk-gartenvielfalt.de
Ich würde deine Seite sehr gerne auf meiner verlinken, möchte das aber nicht ohne deine Zustimmung machen.
Der Link käme einmal unter die Rubrik: Schotterflächen
und einmal unter: weiterführende Links
Schreib mir doch vielleicht kurz, ob du damit einverstanden bist.
Liebe Grüße!
Christiane
Hallo Christiane, Verlinkungen sind immer frei 🙂
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
Hallo Natalie!
Toller Artikel! Alle Möglichkeiten der Umwandlung eines Schottergartens (puh, mag ich gar nicht so nennen, denn er ist alles, nur kein Garten!) kurz aber umfassend erklärt!
Ich bin gerade dabei, ein Netz naturnaher Gärten in meiner Stadt aufzubauen und brauche daher als Laie immer wieder gute Infos.
Und das Thema Garten statt Schotter liegt mir sehr am Herzen!
Liebe grüne Grüße!
Christiane
Hallo liebe Christiane, vielen Dank für dein Kommentar und deine lieben Worte! Ich weiß Schottergarten trifft es gar nicht. Ich hab es vor einigen Jahren im Schotterwüste genannt, aber selbst in einer Wüste ist manchmal mehr los 😀 Und tolles Engagement bzgl. deines Netzwerks! Das ist eine sehr wichtige Arbeit und danke, dass du das machst <3
LG
Natalie Bauer / Wildes Gartenherz
Hi, lieben Dank für den Blog.
Ich habe einen teilweisen Rückbau begonnen und ca. 20 Stauden und Bodendecker eingesetzt. Der Kies/ Folie soll in den kommenden Jahren ganz weichen. Meine Frage: Mein Beet ist zur Nordseite ausgerichtet. Sonne nur bis 13:00 Uhr. Gepflanzt wurde Phlox, Pampasgras, Blauschwingel, Pfingstrose, Edelrose, Fetthenne, Pfennigkraut, Lavendel, Gemeine Akelei. Schaffen die das? Sollte ich etwas zur Begrenzung um die Stauden setzen, wegen der Sommerhitze?
Danke! 🙂
Als kleine Anmerkung, da es sich sehr stört beim Lesen. Es heißt „als“ und nicht „wie“
Hallo liebe Nora, das freut mich, dass du einen Rückbau begonnen hast 😀 Weißt du liebe Nora, manchmal steckt man in einer Pflanze nicht drin. Ich habe Phlox gesehen, der wunderbar mit einem halbschattigen Platz zurecht kam, ebenso Rosen. Im Grunde nach wollen deine gepflanzten Pflanzen einen vollsonnigen Platz. Auch haben sie unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Jetzt sind sie aber gepflanzt und beobachte einfach mal, wie sie sich entwickeln. Es kann sein, dass bis 13 Uhr die Sonne ausreichend ist, weil es die Mittagszeit mitnimmt. Und es kann natürlich sein, dass außenrum Häuser mit einer hellen Wand stehen, die ggf. das Licht reflektieren.
Bei uns in der Pfalz gibt es kein „als“ 😀 Es gibt nur „wie“.
LG
Natalie
Hallo,
vielen Dank für die tollen Informationen!
Ich habe auch einen Schottergarten, den ich ändern möchte. Als Anfang würde ich zunächst einfach mal einen Teil des Schotters entfernen. Ist das in Ordnung?
Hallo Maria, das freut mich! Ja, du kannst sicher erstmal klein einfangen und ein Inselbeet bspw. in den Schottergarten einbauen. Dann kommt es auf den genauen Standort drauf an: ob das Beet schattig oder sonnig liegt. Da es bei einer sonnigen Lage sehr warm wird, solltest du auf hitzeverträgliche Stauden / Blumen achten.
VG und schick mir gerne mal ein Vorher-Nachher-Bild!
Natalie
Hallo Natalie!
Vielen vielen Dank für diesen tollen Artikel! Wir wollen einen Schottervorgarten umwandeln und uns dabei an deine Anleitung halten. Du empfiehlst, bei komplettem Rückbau den Miscanthus-Mulch aufzubringen. Wenn wir das jetzt machen und im April/Mai Wildblumen und Stauden pflanzen wollen: Soll der Miscanthus-Mulch dann wieder runter oder bleibt der einfach liegen?
Herzliche Grüße
Caroline
Hallo liebe Caroline, in dem Fall würde ich zuerst die Stauden pflanzen und dann mit Miscanthus-Mulch mulchen, das ist von der Arbeit her einfach leichter. Ansonsten müsste man an der Stelle, wo die Staude in die Erde soll, den Miscanthus-Mulch beiseite schieben, die Pflanze eingraben und den Miscanthus wieder zurück schieben. Ich mache das vereinzelt so, wenn ich Stauden nachpflanzen muss. Wenn ich aber eine ganze Fläche neu pflanze, dann würde ich mir diese Arbeit sparen und erst am Ende mulchen 🙂
Wenn du allerdings Blumen aussäen möchtest, also ein- oder zweijährige, dann wird es mit dem Mulch sehr schwierig, denn dieser unterdrückt ja die Keimung von Samen. Bei Ein- und Zweijährigen ist mulchen daher nicht möglich.
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
ich habe auch darüber nachgedacht meinen Garten ein bisschen zu erneuern. Ich hatte überlegt mehr Natursteine einzubauen, damit ich weniger Arbeit habe. Hat jemand Tipps oder Erfahrungen?
LG
Emma
Ich habe Anfang letztes Jahr etliche Feldsteine kostenlos bekommen. Einige habe ich als Wegrand gesetzt, dort wachsen pflegeleichte Steinrosen, Mauerpfeffer und Sedumarten. Die sind Trockenheitsresistent, blühen für Insekten und breiten sich niedrig über die Erde aus. Die meisten Steine habe ich aber als Steinhaufen aufgebaut, um Amphibien anzulocken. Ich hob eine ca. 50cm tiefe Mulde aus und füllte sie mit den großen Steinen. Der Aushub wurde daneben als Sandberg aufgekippt. Auf der anderen Seite ist etwas Naturgras, was ich selten abschneide und dann eine kleine Benjeshecke. Dort springen im Frühjahr die Vögel herum. Eine Eidechse hat sich dieses Jahr im Steinhaufen angesiedelt.
Wer wirklich einen interessanten Garten mit wenig Arbeit haben möchte, der sollte sich einen Naturgarten anlegen. Das dauert aber seine Zeit, denn man darf nur sehr wenig daran was machen und man muss eine gewisse „Unordnung“ lassen. In der Natur wächst auch nichts „ordentlich“. Wilde Ecken sind für unsere Tiere wirklich wichtig und dann kann man viele interessante Dinge im eigenen Garten beobachten. 😃
Hallo Steven, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Sicherlich auch eine Möglichkeit um größere Steine zu „verwerten“ – Steinhaufen 🙂 Schön außenrum gepflanzt, dann kommen auch die Tiere zurück.
LG
Natalie / Wildes Gartenherz
Liebe Natalie,
das ist einer der besten Artikel über den Rückbau von Schottergärten, den ich bisher gefunden habe. Ich suche gerade Material für einen eigenen Blogeintrag und werde bestimmt Anregungen von dir aufnehmen. Du hast recht: Über Geschmack lässt sich streiten, über Schottergärten nicht. Ich habe in den letzten Jahren gesehen, wie reihenweise die lebendigsten Vorgärten durch eine Schotterwüste ersetzt wurden. Es graust mich einfach nur. Machen wir was!
Hallo Christ, erstmal vielen Dank für dein Lob.
Und ja! Machen wir was!! 🙂
Hallo Natalie,
ich finde es schön, dass du die Steinwüsten nicht einfach verteufelst, sondern konkrete Tipps gibst, wie man sie wieder los wird. Ich möchte auch nicht die Wildkräuter zwischen den Steinen herauszupfen müssen, das ist ganz bestimmt mühsam! Und hübsch ist so etwas ja auch nicht …
Ich wünsche dir eine gute Woche, liebe Grüße,
Susanna