Heute stelle ich dir einen weiteren Garten aus der Reihe „Die schönsten Privatgärten Deutschlands“ vor: der Garten von Sven, der unter Beetwunderung bloggt.
Anzeige / Affiliatelinks* Die Aktion „Die schönsten Privatgärten Deutschlands“ wird immer beliebter. Sie entstand vor einiger Zeit. Auslöser war meine Facebookgruppe. Immer wieder posteten meine Mitglieder Bilder aus ihren Gärten und ich war hin und weg, welche Gartenjuwele Deutschland besitzt. Ich fand es unheimlich schade, dass keiner, außer natürlich die Gartenbesitzer, die Gärten zu Gesicht bekamen. Und da kam mir die Idee den Gärten auf meiner Plattform einen Platz zu schenken. Allerlei Privatgärten (und weiteres wie Schaugärten, botanische Gärten oder zum Tag der offenen Gärten) kannst du hier einsehen: https://wildes-gartenherz.de/die-schoensten-privatgaerten-deutschlands/
Die schönsten Privatgärten Deutschlands – jetzt auch mit meinen Bloggerkollegen
Dieses Jahr dachte ich mir, dass ich die Rubrik der Privatgärten erweitern möchte. Ich blogge nun seit einigen Jahren und so lernte ich auf verschiedenen Veranstaltungen meine Bloggerkollegen kennen. Und auf solch einer Veranstaltung traf ich irgendwann auf meinen Bloggerkollegen Sven, der unter Beetwunderung seinen Garten vorstellt.
Sven war mir von Anfang an sympathisch. Und da sah ich ihn nur in digitaler Form über mein Handy. Als wir uns dann mal persönlich trafen, war er genau so, wie ich ihn über die sozialen Medien kannte. Ein total ruhiger und geordneter Typ. Ich bin ja das totale Gegenteil, laut und nicht so geordnet. Jedenfalls genoss ich unser Treffen und unsere Unterhaltung. Ich hoffe, dass wir bald noch mehr Zeit zum Quatschen haben werden.
Ich war aber nicht nur von der Person überzeugt, sondern auch vom Garten. Denn Sven schuf sich auf kleinem Raum teilweise unter schwierigen Bedingungen – Thema Sichtschutz – ein wahrliches Gartenparadies.
Sven von Beetwunderung
Sven definiert sich in einem Satz so:
Hobbygärtnernder Psychologe, der seinen Ausgleich im Garten gefunden hat.
Ich musste über den Satz kurz herzlich lachen, weil mir sofort in den Sinn kam: Ich bin eine gärtnernde Hobbypsychologin, die ihren Ausgleich und Wahnsinn im Garten gefunden hat. Sven ist also tatsächlich Psychologe. Und ich kann total verstehen, wie wichtig ein Ausgleich ist, da ich selbst jahrelang im sozialen Bereich gearbeitet habe. Garten bringt unheimlich runter. Während dem Unkrautjäten vergesse ich alles um mich herum. Der Garten beansprucht unseren Geist und unseren Körper, diese Beanspruchung von Geist und Körper findet sich zunehmend seltener in unserer Arbeitswelt.
Sein Garten erklärt Sven folgendermaßen:
Staudengarten, der sich an den britischen „Arts & Crafts-Gärten“ orientiert und sich in 10 Gartenräume gliedert.
Die Arts and Crafts – Bewegung entstand während der industriellen Revolution. Sie war sozusagen eine Gegenbewegung zur industriellen Revolution, die immer mehr die Ästhetik des Handwerks und der Kunst zu zerstören schien. Ziel der Arts und Crafts – Bewegung war, dass Schöne in den Mittelpunkt zu stellen.
Sven und sein Garten
Für diesen Blogbeitrag erhielt Sven eine Art Fragekatalog von mir, den er selbst beantworten durfte. Die Antworten von Sven übernahm ich fast eins zu eins. Natürlich ergänze ich noch mit meinen Kommentaren, denn Svens Garten ist wunderschön und ich hoffe mit meinem Blogbeitrag, dass du als Leser einiges mitnehmen kannst, damit auch du deinen Garten inspiriert umgestalten kannst.
Der Standort des Gartens
Meine erste Frage als Gartenplanerin zielte natürlich auf den Standort. Denn der Standort ist die Grundlage jeglicher Gartenplanung. Ohne eine Standortanalyse ist die Gefahr sehr groß in der Gartenplanung Fehler zu begehen.
Der Garten von Sven liegt im schwäbischen Laupheim zwischen Ulm und Biberach in einem gewachsenen Wohngebiet. Mehrheitlich gibt es dort Einfamilien- und Doppelhäuser. Leider grenzt auch ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus an das Grundstück, wodurch der Garten extrem einsichtig ist.
Ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus direkt an seinem Garten zu haben ist eine schwierige Situation, aber nicht unlösbar. Auch Sven hat dafür wunderbare Lösungen gefunden. Mein Ratschlag als Gartenplanerin ist: du wirst ein dreistöckiges Mehrfamilienhaus nicht wegzaubern können, aber du kannst eine Illusion erschaffen, als ob es nicht da wäre. Sei es mit Spalier- oder Dachbäumen, wichtig sind auf alle Fälle versteckte Sitzecken.
Daher haben die Sitzecken optimalerweise eine „Rückenwand“ und ein Dach. Sie sind natürlich vom Wohnhaus weggedreht. Eine Rankpflanze eignet sich ideal dafür.
Das Grundstück ist ca. 450qm groß und beherbergt das Haus, sowie eine Garage mit Zufahrt. Der Garten dürfte damit um die 300qm groß sein und schmiegt sich wie ein „U“ um das Haus. Beim Hauskauf 2013 war der Garten fast baumlos und mehrheitlich mit Rasenflächen bestückt. Beide Bäume mussten in den ersten Jahren leider gefällt werden.
Der weiße Garten
Zu Anfang hat Sven seinen Garten umgestaltet, indem er immer mehr Staudenbeete angelegt hat. Der Rasenanteil wurde dabei stetig kleiner. Das Farbkonzept der Stauden war ganz in Weiß gehalten.
Ich bin wirklich verliebt in diesen weißen Garten. Von meinen Kunden wird er leider viel zu selten gewünscht. Dabei ist er ideal für einen kleinen Garten, weil er Weite suggeriert und den Garten dadurch offener und größer erscheinen lässt. Ideale Farbpartner bei Weiß sind Mondgelb und Silber. Ich habe wirklich noch kein schöneren weißen Garten gesehen als von Sven (Beetwunderung).
Ein weiteres Gestaltungselement ist der lange Weg. Ein langer gerader Weg suggeriert ebenfalls Länge. Der Garten wirkt automatisch größer. Dieses Gestaltungselement findet sich häufig in den königlichen Gärten, die geraden Linien scheinen dabei bis ans Ende des Horizonts zu gehen. Und dann die Kirsche auf dem Sahnehäubchen: ein Blickpunkt am Ende des Weges. Ich mag diese kleine Pergola mit der Wimpelkette.
Wenn du auch ein Staudenbeet anlegen möchtest wie nach dem Konzept von Sven, dann empfehle ich folgende Pflanzen für dich (eher sonniger Bereich):
- Hornkraut ‚Silberteppich’*
- Japan-Herbst-Anemone ‚Honorine Jobert’*
- Sonnenhut ‚Alba’*
- Weißblühender Lavendel*
- Weißblühende Spornblume*
- Weißblühende Vexiernelke*
- Weißblühende Skabiose*
- Zierlauch ‚Mount Everest’*
- Kugeldistel ‚Arctic Glow’*
- Byzantinischer Wollziest*
- Halbstrauchiger Wermut ‚Powis Castle’*
- Sonnenblume ‚Lemon Queen’*
- Zitronengelbe Taglilie*
- Färber-Hundskamille ‚Sauce Hollondaise’*
- Mädchenauge ‚Full Moon’*
Die Gestaltung des Gartens
Ein Gemüsegarten hinter dem Haus wurde ebenfalls neu belebt. Und so hat Sven vor sich hin gegärtnert, bis er sich entschlossen hat, im Herbst 2019 den Garten komplett neu zu gestalten. Nach eigenen Plänen ist der Garten von einem Gartenbauer neu angelegt worden (Wege, Plätze, Mauern). Die Bepflanzung hat Sven dann wieder selbst übernommen.
Der heutige Garten ist in zehn (!) Gartenräume gegliedert. Im Vorgarten befinden sich der Schattengarten und der Rosengarten.
Auf dem Weg in den hinteren Gartenbereich kommt man durch das Entré, an dem sich der Hauseingang befindet und das Double Border. Im hinteren Garten gibt es dann noch die Café-Laube, den Weißen Garten, die Terrasse, den Senkgarten, den Kräuter- & Gemüsegarten und das Sonnendeck, welches sich auf der Garage befindet. Alle Gartenräume haben unterschiedliche Pflanzkonzepte und verschiedene Farbkombinationen. Zudem bieten die meisten Gartenräume Sitzbereiche an, die von einfachen (Liege-)Stühlen, über Bänke bis hin zu Sitzgruppen variieren.
Prägnante Bereiche des Gartens sind ein Wegekreuz im Rosengarten, dass von wunderbar wohlriechenden Englischen Rosen umgeben ist; das Double Border, ein Doppelbeet getrennt durch einen Weg, dass in Weiß-Gelb-Silber gehalten ist; der Senkgarten, der von Dachplatanen beschattet wird und das viktorianische Gewächshaus, dass sich ebenfalls im Senkgarten befindet.
Der Garten hat keinen Rasen mehr, da Sven einfach nicht so gerne mäht und üppige Beete sowieso besser für die Fauna geeignet sind. Das ganze Jahr über blüht es im Garten. Sven liebt es mit seinen Pflanzen zu gestalten. Am besten geht das für Sven mit Topfbepflanzungen, die überall im Garten verteilt sind. Plätze sind dabei variabel gestaltet und mit diesen Töpfen bestückt.
Die schönsten Privatgärten Deutschlands – Sven’s Pflanzfavoriten
Für Sven ist ganz klar:
Ich versuche nachhaltig, biologisch und möglichst zeitsparend zu Gärtnern. Chemie hat in meinem Garten nichts zu suchen. Meine Helfer in Form von Insekten, Vögeln und einem Igel unterstützen mich bei diesem Vorhaben. Bis jetzt bin ich gut damit gefahren.
In seinem Pflanzenparadies mag er vor allem die Akelei,* den Sonnenhut (Echinacea)* und die Christrose.* Als Staudenkombination kommt es Sven vor allem auf die Farbe an. In seiner Double Border empfindet er im Mai/Juni die Kombination aus Bart-Iris, Akelei, Rosen, Wermut, Zierlauch, Spornblume, Wieseniris, Steppenlilie als top.
Sven baut in seinem Garten auch Gemüse an. Dazu dient ihm das Gewächshaus und zwei Hochbeete. Dort wachsen viele Kräuter, die Sven gerne zum Kochen benutzt. Auf jeden Fall gibt es Tomaten und Gurken. Alles andere variiert: Paprika, Zucchini, Aubergine, Salate, Kohlrabi, Kohl, und Kürbis.
Was nicht so gut gelingt bei Sven ist der Rittersporn. Er will einfach nicht wachsen. Vermutlich sind die Schnecken schuld daran, aber auch der Boden kann die Ursache sein, vermutet Sven. Durch die heißen Sommer sind mittlerweile Sterndolde und Astilbe gefährdet und brauchen viel Wasser. Seine gelben Akeleien pflanzt Sven von Beetwunderung jedes zweite Jahr nach. Sie wollen ebenso nicht bleiben.
Beetwunderung und das nächste Projekt
In der Café-Laube möchte Sven ein Bambusgitter anbringen, dass er mithilfe von Klammern selbst zusammenstecken wird. Das liegt schon im Garten bereit. In den Hochbeeten wird Sven dieses Jahr ein Schnittblumenbeet anlegen. Die Zwiebeln dazu sind bereits gepflanzt. Im Rosengarten muss er ein bisher unbeachtetes Fleckchen abgraben und neu strukturieren. Eventuell wird darum sogar eine Backsteinmauer angelegt. Es gibt einfach immer etwas Neues, dass Sven umgestalten oder ausprobieren möchte.
Was Beetwunderung im Garten so treibt
Am Liebsten gärtnert Sven in seinem Garten. Dabei ist seine Schere stets in der Hand. Er schneidet regelmäßig Verblühtes ab, denn das regt den Wuchs und die weitere Blühfreudigkeit an. Er bepflanzt auch gerne Beete und Töpfe. Und natürlich mag er es den Garten zu dekorieren. Sven ist aber auch ein Genussmensch. Auf seinem Instagram-Account findet sich immer was schönes zu essen auf dem Tisch.
Wie oben bereits kurz erwähnt kann Sven Rasen mähen nicht leiden. Daher gibt es auch keinen Rasen. Er mag aber auch das Saubermachen nicht so sehr. Die Wege, Tische und Stühle müssen regelmäßig geputzt bzw. gekehrt werden. Aber auch da ist er pragmatisch, es muss halt gemacht werden.
Die besten 5 Gartentipps von Beetwunderung
- Stauden eng pflanzen – das verhindert Unkrautwuchs und schützt den Boden vor zu schnellem Austrocknen.
- Einjährige in Beete und Beetlücken pflanzen – so sieht der Garten jedes Jahr etwas anders aus.
- Den Garten in Gartenräume gliedern, das macht ihn interessanter.
- Nicht zu viele verschiedene Pflanzen in die Beete setzen. Lieber mehr von einer Sorte. Das lässt das Beet besser aussehen.
- Höhen durch Bäume, Pergolen, Rankhilfen, etc. einbauen. Sonst ist der Garten nur auf eine Ebene begrenzt und sieht schnell langweilig aus.
Ich danke Sven an dieser Stelle sehr für seine Vorstellung seines Gartens. Übrigens folgen diesen Monat noch zwei weitere Bloggerkollegen, die ich mit einem Blogbeitrag vorstellen werden. Es lohnt sich also wieder reinzuschauen.
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