Wie einen Walnussbaum unterpflanzen? Viele glauben, dass ein Walnussbaum alle Stauden und Pflanzen um ihn herum abtötet. Doch das ist nur ein Ammenmärchen. Ich gebe dir als Gartenplanerin konkrete Tipps für ein blühendes Staudenbeet unter deinem Walnussbaum.
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Einen Walnussbaum unterpflanzen – geht das überhaupt?
Immer wieder begegne ich Menschen, die behaupten, dass sich ein Walnussbaum nicht unterpflanzen lässt. Sie hätten schließlich schon alles probiert. Doch immer wieder wären die Pflanzen eingegangen. Grund wären hierfür Ausscheidungen der Walnuss, die alle Pflanzenkonkurrenten killt. Die Pflanzen würden erst welken und dann schließlich eingehen.
Der Walnussbaum – ein antisozialer Killerbaum?
Schuld wären gewisse ätherische Öle oder die Gerbstoffe der Walnuss, die den Boden letztlich versauern und verderben. Dadurch hemme die Walnuss das Wachstum von anderen Pflanzen. Die Blätter müsse man daher immer wegräumen. Really?
Allesamt Ammenmärchen.
Der Standort unter Bäumen
Grundsätzlich ist es so, dass der Standort unter Bäumen nicht in dem Sinne schwierig ist. Sondern er ist, wie er eben ist. Der Standort unter den Bäumen ist geprägt von Licht-, Wasser- und Nährstoffmangel. Denn der Baum zieht natürlich sehr stark und holt sich das Wasser und die Nährstoffe, die er braucht. So richtige Sauger sind die Eschen. Bei Trockenheit kennt er kein Erbarmen, zum Überleben holt er sich jeden Tropfen Wasser, den er im Boden finden kann. Sehr zum Leidwesen meines Ahorns.
Der Standort unter Bäumen ist nicht schwierig… er ist speziell.
Flachwurzelnde Bäume sind nicht ganz easy zu unterpflanzen, vor allem, wenn sie bereits älter sind. Denn diese schieben ihre Wurzeln nahe der Bodenoberfläche entlang, was ein nachträgliches einpflanzen von Stauden fast unmöglich macht. Dazu gehören bspw. Bäume wie die Fichte, Birke, Rosskastanie, Haselnuss, Buche und der Spitzahorn. Aber auch für den trockenen Schatten gibt es viele passende Pflanzen.
Warum wächst wirklich nix unter dem Walnuss?
Was ich damit sagen will ist, dass es natürlich Pflanzen gibt, die unter einem Walnuss nicht gedeihen werden. Der Standort ist eben speziell. Und ein spezieller Standort benötigt spezialisierte Pflanzen. Ganz nach dem Motto: Right Plant, Right Place. Kenne daher deinen Standort im Garten ganz genau, wenn du ein Beet neu anlegst.
Aus meiner Sicht gibt es drei Gründe, warum wirklich nix unter dem Walnuss wächst.
Einen Walnussbaum unterpflanzen – nicht mit den falschen Pflanzen!
Der erste Punkt ist schlicht die falsche Pflanzenauswahl. Und dabei ist das der wichtigste Punkt. Ideale Stauen, die unter großen Bäumen gedeihen, finden sich vor allem im Wald oder am Waldrand. Von daher kann uns der Lebensbereich von Stauden in der Natur auch im Garten helfen, die richtige Pflanzenauswahl zu treffen.
Waldpflanzen sind es gewohnt mit großen Bäumen in den Konkurrenzkampf zu gehen – sie sind sozusagen trainiert und geben nicht allzu schnell auf. Sie sind es auch gewöhnt unter einer großen Blattmasse begraben zu werden und dennoch diesen Licht- und Luftentzug zu überleben.
Die Lösung für eine Bepflanzung unter großen Bäumen liegt im Lebensbereich des Waldes und Waldrandes.
Die falsche Bodenvorbereitung
Bevor du anfängst neue Stauden unter deinem Walnussbaum zu setzen, solltest du für optimale Bodenbedingungen sorgen, vor allem, wenn der Baum bereits etwas älter ist. Auch eine Bodenprobe kann Sinn machen. Bitte nicht wie mit einem Presslufthammer den Boden unter den Bäumen umgraben. Jeder Baum hat ein feines Wurzelgeflecht und es ist genau dieses feine Wurzelgeflecht was den Baum mit Wasser und Nährstoffen versorgt.
Bitte nicht einfach Mutterboden auf alte Baumwurzeln ausbringen!
Manchmal findet man den Tipp im Netz, dass man einfach Mutterboden unter dem Baum ausbringt. Doch genau das mögen viele Bäume überhaupt nicht! Dies kann den Baum regelrecht ersticken. Gerade Rotbuchen sind da extrem empfindlich. Wie auch Rosskastanien, Obstbäume wie Äpfel, Kirsche und Pflaume, aber auch die Walnüsse. Niemals sollte eine Mulchauflage bis an den Stamm reichen, Stammfäule ist dann vorprogrammiert!
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Bei alten Bäumen ist es wichtig, vorsichtig vorzugehen. Wenn, rate ich dazu eine dünne Schicht Humus (maximal 3 Zentimeter) aufzutragen. Das schadet in der Regel nicht. Die Schicht Humus kann aus Rindenhumus oder Laubkompost bestehen, das entspricht eher dem Waldcharakter. Gehe vorab vorsichtig über den Boden und suche nach Stellen, die eher schwach durchwurzelt sind; nutze hierfür ggf. eine Grabegabel, um den Boden dort zu lockern. Damit du die Stellen zum Bepflanzen wieder findest, kannst du diese mit Holzspießen vorsichtig markieren.
Das Ausbringen von Kompost und organischen Dünger ist essentiell für einen guten Start deines neu angelegtes Beetes unter alten Bäumen.
Die falsche Pflege des Walnuss-Beetes
Die Pflege sollte nach Anlage eines Beetes unter großen Bäumen auch stimmen. Die beste Pflanzzeit ist nicht wie üblicherweise im Frühling oder Herbst, sondern eher im Spätsommer, also Ende Juli bzw. Anfang August. Denn hier beginnen die Bäume ihr Wachstum einzustellen. Sie benötigen dann nicht mehr so viel Nährstoffe und Wasser, was dann letztlich den Stauden zu gute kommen wird.
Ebenso haben die Stauden mehr Zeit, um gut einzuwachsen, bevor der Winter kommt. Sie können dann ihre Kraft ins Wurzelwachstum stecken und das ist essentiell. Gerade in der Anfangszeit brauchen diese Stauden viel Wasser, um Wurzeln ausbilden zu können. Lieber selten und tiefgründig gießen!
Wähle lieber die richtigen Pflanzen aus und lasse das Laub der Walnuss im Beet liegen.
Was mache ich mit dem Walnusslaub?
Bei der Neuanlage eines Beetes empfehle ich immer zu mulchen oder in diesem Fall, dass Falllaub einfach liegen zu lassen.
Das Laub der Walnuss, ist wie das Laub der Eiche, nicht schädlich.
Es ist nur schwer und relativ groß. Wenn darunter also Pflanzen wachsen, die mit schweren, großem Laub nicht zurecht kommen, dann werden die Pflanzen darunter eingehen.
Manche sammeln das Laub der Walnuss oder der Eiche ein und zerhäckseln es, um es dann wieder auf dem Beet zu verteilen. Kann man machen, muss man aber nicht, wenn die Bepflanzung an den Baum angepasst ist. Bei mir verrottet das Laub bereits im Frühjahr vollständig weg, also genau dann, wenn die Stauden austreiben. Dafür verantwortlich ist mein guter Boden mit tollen Regenwürmern und Mikroorganismen. Umso länger die Verrottung der Blätter dauert, umso weniger ist in deinem Boden los.
Einen Walnussbaum unterpflanzen – die richtige Pflanzenauswahl
Die richtige Pflanzenauswahl ist entscheidend, um einen Walnussbaum dauerhaft zu unterpflanzen. Zuerst stelle ich dir allgemein Stauden vor, die super mit großen Bäumen klarkommen. Und danach zeige ich dir, wie ich mein Walnussbeet angelegt habe und wie es sich entwickelt hat.
Pflanzen, die direkt am Stamm wachsen
Der Wunsch ist groß, dass eine Bepflanzung direkt an den Stamm des Baumes geht. Und das geht tatsächlich mit einigen Pflanzen. Mein absoluter Favorit ist hier die Teppich-Waldrebe ‚Praecox‘ (Clematis x jouiniana ‚Praecox‘). Diese Clematis ist so robust, sie übersteht jeglichen Wurzeldruck. Sie rankt, möchte aber gerne auf dem Boden bleiben. Ich habe sie direkt an den Stamm meiner Walnuss gepflanzt und sie gedeiht prächtig! Sie benötigt keine Pflege, außer einem starken Rückschnitt im Frühjahr.
Mein Tipp für die beste Pflanze, die direkt am Stamm wächst: die Teppich-Waldrebe.
Ebenfalls für das Pflanzen direkt am Baumstamm der Walnuss eignet sich der Balkan-Storchschnabel ‚Ingwersen‘ (Geranium macrorrhizum ‚Ingwersen‘).* Rhizombildende Pflanze sind ideal für die Unterpflanzung von alten Bäumen, denn die Rhizome suchen sich von selbst Lücken im Wurzelgeflecht, um an Nährstoffe und Wasser zu kommen.
Ebenfalls geeignet sind die Waldsteinie (Waldsteinia geoides)* und die stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus).* Die stinkende Nieswurz stinkt übrigens nicht. Ganz im Gegenteil, es ist einer der schönsten und robustesten Schattenpflanzen, die man im Garten haben kann.
Weitere passende Pflanzen, die die Stammnähe von alten Bäumen suchen:
- Brauner Storchschnabel (Geranium phaeum)*
- Frohnleiten Elfenblume ‚Frohnleiten‘ (Epimedium x perralchicum ‚Frohnleiten‘)*
- Großblättriges Immergrün (Vinca major)*
- Gemeiner Efeu (Hedera helix)*
- Wald-Aster (Aster divaricatus)*
Walnussbaum unterpflanzen – mit Blumenzwiebeln!
Blumenzwiebel, also Geophyten, sind ideal für die Unterpflanzung von Walnussbäumen. Denn Geophyten lieben in der Regel den Lebensbereich unter großen Bäumen. Im Frühling profitieren sie vom Licht, da die Bäume noch keine Blätter haben. Und sie schätzen die dicke Laubschicht. Denn die ist schön fluffig und besitzt viele Nährstoffe, die die Zwiebel- und Knollenpflanzen dann für sich nutzen können.
Nutze auf alle Fälle Blumenzwiebeln unter deinem Walnussbaum, damit es schon ab Februar bei dir blüht!
Ideale Geophyten für die Unterpflanzung vom Walnussbaum sind:
- Strahlen-Windröschen ‚White Splendour‘ (Anemone blanda ‚White Splendour‘)*
- Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)*
- Krokusse
- Winterlinge
- Bärlauch (Allium ursinum)*
- Spanische Hasenglöckchen
- Leberblümchen (Hepatica nobilis)*
- Blaustern
Bei Geophyten gilt:
Je kleiner die Pflanzen, umso mehr in größeren Gruppen pflanzen.
Deinen Walnussbaum unterpflanzen – weitere ideale Stauden
Wenn du überlegst deinen Walnussbaum zu unterpflanzen, dann setze auf alle Fälle auf Funkien, wie bspw. die Große Blaublatt-Funkie ‚Elegans‘ (Hosta sieboldiana ‚Elegans‘).* Funkien sind erstaunlich robust und gedeihen auch bei mir im Garten wunderbar unter meinem Walnussbaum.
Ebenfalls eine robuste Traumpflanze ist die Sterndolde (Astranja major).* Sie sieht so zart aus und ist doch erstaunlich robust. Damit die Sterndolde nicht untergeht empfehle ich die Pflanzung in einer größeren Gruppe.
Mit folgenden Stauden kannst du deinen Walnussbaum unterpflanzen:
- Echter Waldmeister (Galium odoratum)*
- Altai-Bergenie (Bergenia cordifolia)*
- Purpurglöckchen (Heuchera villosa var. macrorrhiza)*
- Geaderter Aronstab (Arum italicum)*
- Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus)*
- Schwarze Christrose (Helleborus niger)*
- Mahonie (Mahonia aquifolium)*
- Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)*
- Tränendes Herz / Herzblume (Dicentra spectabilis)*
- Zweiblütiges Salomonssiegel (Polygonatum biflorum)*
- Zwerg-Geißbart (Aruncus aethusifolius)*
- Heimische Haselwurz (Asarum europaeum)*
- Lenzrosen (Helleborus orientalis)
- Heimischer Fingerhut (Digitalis purpurea)*
Mit folgenden Farnen und Gräser kannst du deinen Walnussbaum unterpflanzen:
- Regenbogenfarn / Brokatfarn ‚Burgundy Lace‘ (Athyrium niponicum ‚Burgundy Lace‘)*
- Weißbunte Japan Segge ‚Variegata‘ (Carex morrowii ‚Variegata‘)*
- Japan Berggras (Hakonechloa macra)*
- Rasen Schmiele ‚Goldschleier‘ (Deschampsia cespitosa ‚Goldschleier‘)*
- Schwarzblättriger Schlangenbart ‚Niger‘ (Ophiopogon planiscapus ‚Niger‘)*
Mein Walnussbaum unterpflanzen – so sieht mein Walnussbeet aus
Und nun stelle ich dir mein Beet vor, welches ich direkt unter unserem Walnussbaum angelegt habe. Denn nicht alles lief von Anfang an sehr gut. Auch ich habe meine Erfahrung mit alten Bäumen und deren Unterpflanzung machen müssen. Ich zeige dir das Vorher und das Nachher und dazwischen alle Jahre mit einigen Rückschlägen, aber definitiv einem Happy End.
Die Anlage eines Beetes unter einem Walnussbaum
Das Walnussbeet legten wir im Mai 2022 an. Das Jahr verlief bis dahin sehr gut. Die Temperaturen waren warm und es hatte viel geregnet. Ich war schon seit längerer Zeit unglücklich mit der Situation „unterm“ Walnuss. Dort hatte ich vor einigen Jahren ein Beet angelegt, aber die Pflanzen waren verschwunden. Ich hatte dort nur kurzlebige Stauden ausgesät, weil ich ein schnelles und schönes Ergebnis wollte.
Doch ich wollte es pflegeleichter haben. Ich wünschte mir eine dauerhafte und langlebige Bepflanzung unter meinem Walnussbaum. Und vor allem wollte ich ein größeres Beet!
Bis dahin verwahrloste aber das Beet ein bisschen. Zudem ist mir ein Flieder-Hochstamm in einem Sturm halb abgebrochen und die Beetform fand ich einfach nur noch schrecklich. Also plante ich ein neues Beet und legte los.
Zuerst haben wir den alten Flieder entfernt. Bereits das war eine Mammutaufgabe. Ich wollte nicht, dass Reste davon im Boden verbleiben und dann die Blindtriebe des Flieders sich im Beet verteilen. Anschließend haben wir im Rasen die neue Beetform ausgestochen und dann den Rasen entfernt.
Das Beet war nun größer und bekam neue Rasenkantensteine gelegt. Danach haben wir den Boden tiefgründig gelockert und ordentlich Humus ausgebracht. Und dann wurden die Stauden schonmal hingestellt und anschließend eingegraben.
Das Jahr 2022 – wo die Trockenheit mein Walnussbeet fast tötete
Ich habe ja weiter oben geschrieben, dass nach der Pflanzung von Stauden unter alten, großen Bäumen, die Wasserversorgung essentiell ist. Ich habe mein Lehrgeld dafür gezahlt. Im Juni, Juli und August des Jahres 2022 regnete es bei uns nicht ein Tropfen. Und nicht nur das. Wir hatten wochenlang Temperaturen über 30 Grad. Ich kam ehrlich gesagt mit der Bewässerung auch gar nicht mehr hinter her. Ich hätte locker zweimal täglich gießen können.
Das Beet sah in diesem Jahr wirklich erbärmlich aus. weil die Stauden noch nicht ihre eigentliche Wurzeltiefe erreicht haben Und hier verabschiedeten sich schon die ersten Pflanzen für immer. Einmal der Königsfarn (Osmunda regalis), der ehrlich gesagt sofort aus dem Beet verschwand, ebenso die Wald-Schmiele (Deschampsia cespitosa ‚Goldschleier‘). Nur eine Wald-Schmiele hat bis heute überlebt und kümmert seit dem nur vor sich hin.
Das Jahr 2023 – Robuste Stauden kamen unter dem Walnuss wieder
Im darauffolgenden Jahr begann ich das Walnussbeet aufgrund der Trockenheit aus 2022 zu mulchen. Da es ein Schattenbeet war nutzte ich hierfür Rindenfaser, anstatt Miscanthus-Mulch. Jedes Jahr trage ich im Frühjahr Laubhumus auf (etwa 5 Liter pro Quadratmeter) und anschließend die Rindenfaser mit ca. 3 cm Dicke auf. Mit Unkraut hab ich bis heute in diesem Beet kein Problem.
Nach der Trockenheit in 2023 zeigten sich manche Stauden erstaunlich robust. Dazu gehörte einmal das Großblättriges Kaukasus-Vergissmeinnicht ‚Silver Wings‘ (Brunnera macrophylla ‚Silver Wings‘).* Ursprünglich wollte ich die Sorte ‚Jack Frost‘; sie war allerdings überall ausverkauft. Doch die Sorte ‚Silver Wings‘ ist genauso so schön!
Ebenso zeigten sich die Christ- und Lenzrosen erstaunlich robust und ebenso die Graublaue Funkie ‚Krossa Regal‘ (Hosta nigrescens ‚Krossa Regal‘).* Wenn du übrigens einen Schneckengeplagten Garten hast, dann sind die graublauen Funkien dein Freund! Denn diese sind robust und dicker, was Schnecken nicht so gerne mögen.
Setze bei einem „Schneckengarten“ auf die graublauen Funkien!
Im Juni 2023, als das Kaukasus-Vergissmeinnicht verblüht war, übernahmen zwei andere robuste Stauden die Beetbühne. Einmal die Große Sterndolde (Astrantia major)* und einige zauberhafte Fingerhüte, die gerne den leer gewordenen Platz vom Farn und den Gräsern übernahmen. Seitdem samt sich der Fingerhut im Walnussbeet zuverlässig aus.
Im Oktober 2023 pflanzte ich noch einige Frühlingsblüher in das Beet ein. Unter anderem Schneeglöckchen, weiß und blau blühende Krokusse, Puschkinien (die schönsten Frühlingsblüher ever!!!), weiße spanische Hasenglöckchen und sibirische Blausterne – ich wollte bei den Frühlingsblüher ein weiß-blaues Farbschema, was super zum Kaukasus-Vergissmeinnicht passt.
Geophyten sind die Lösung unter alten Bäumen!
Und so schicke ich mein Walnussbeet in die Winterpause:
Walnussbaum unterpflanzen – so sah es in 2024 aus
Nun hatte ich so richtig Blut geleckt. Als ich im März 2024 meinen Garten betrat und ich die ganzen kleinen Frühlingsblüher gesehen habe, die ich im Oktober gepflanzt hatte, ging mir regelrecht so das Herz auf, dass ich beschloss einiges im Beet zu ergänzen.
Die Lücken von manch ausgefallener Staude waren noch nicht geschlossen und so kaufte ich paar Stauden nach. Mir gefiel das Blau im Beet so gut, dass ich neben meinem Silberglöckchen ‚Plum Pudding‘ (Heuchera micrantha ‚Plum Pudding‘) noch das Purpurglöckchen ‚Caramel‘ (Heuchera villosa ‚Caramel‘)* als Kontrast in der Farbe dazu holte. Dieses Purpurglöckchen strahlt in der Sonne wirklich nach Caramel und zaubert die schönsten Lichtreflexe im Beet! Zusammen mit dem Hellblau des Vergissmeinnichts einfach betörend!
Ebenfalls dazu holte ich die Bergenie ‚Baby Doll‘ (Bergenia cordifolia ‚Baby Doll‘),* die direkt am Stamm der Walnuss von mir gepflanzt wurde. Dieser putzige Bodendecker überrascht mit zauberhaften Blüten und einer tollen Herbstfärbung. Und ganz angetan war ich in diesem Frühjahr vom Lungenkraut! Ich habe einige verschiedene Sorten geholt. Einmal das Großgeflecktes Lungenkraut ‚Trevi Fountain‘ (Pulmonaria saccharata ‚Trevi Fountain‘),* das Großgeflecktes Lungenkraut ‚Mrs. Moon‘ (Pulmonaria saccharata ‚Mrs. Moon‘)* und das silbrige Lungenkraut (Pulmonaria Hybride ‚Majeste‘), welches durchgehend weiße Blätter hat! Einfach eine magische Pflanze.
Das Beet entwickelte sich im Sommer richtig gut, es regnete und es war nicht all zu heiß für das Beet. Die verschiedenen Stauden machten endlich die Lücken dicht. Ich war fasziniert vom Farbspiel der Blätter, aber auch der verschiedenen Blattformen.
Die Arends Prachtspiere ‚Brautschleier‘ (Astilbe x arendsii ‚Brautschleier‘)* brachte mich aber zur Verzweiflung. Immer wieder trocknete sie mir weg, obwohl es so viel regnete und ich mit Wasser nachgeholfen habe. Das Grün der Pflanze war immer schön zu sehen, doch die Blüten trockneten mir jedes Mal weg.
Und endlich legte auch der Storchschnabel ‚Baker’s Pink‘ (Geranium sylvaticum ‚Baker’s Pink‘)* los. Die filigranen Blüten schwebten nur so über der Bepflanzung. Er war immer präsent, brauchte aber einige Zeit, um sich gut zu entwickeln.
Oben siehst du übrigens die Teppich-Waldrebe, die jetzt locker 2 qm im Beet einnimmt. Der viele Regen in 2024 hat sie regelrecht zum Explodieren gebracht. Ebenfalls habe ich dieses Jahr diesen wunderschönen Pilz mitten in dem Beet gefunden. Farblich absolut passend zum Purpurglöckchen ‚Caramel‘.
Den Walnussbaum unterpflanzen – das Ergebnis
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Jetzt bin ich mit meinem Walnussbeet so richtig zufrieden. Alles was nicht robust war ist verschwunden und die Lücken wurden nun erfolgreich mit anderen Stauden bepflanzt. Ich liebe das Beet wirklich sehr. Seinen Höhepunkt hat es im April bis Juni. Ab dem Sommer wird es ruhiger im Beet. Die vielen verschiedenen Blattstrukturen und auch Blattfarben machen es aber bis in den Herbst rein attraktiv.
Es ziehen noch Duft-Akeleien ins Beet!
Ich habe dieses Jahr übrigens noch Duft-Akeleien in das Beet ausgesät, um die aller letzten Lücken noch zu schließen. Sie ist bei dem Regenwetter extrem gut gekeimt. Ich bin gespannt, wie das dann im Jahr 2025 aussieht!
Fazit – Deinen Walnussbaum unterpflanzen
Der Walnussbaum ist kein antisozialer Killerbaum, sondern der wohl meist missverstandene Baum im Garten. Ich jedenfalls liebe meinen Walnussbaum, vor allem, wenn er kupfergrün im Frühling austreibt. Ich liebe den Geruch von den Walnussblättern, wenn ich sie in den Finger zerreibe und natürlich liebe ich es, wie ein Eichhörnchen, die Walnüsse im Garten zu knabbern.
Er hat nicht die Absicht irgendwas kaputt zu machen oder unser Leben schwer zu machen. Er benötigt aber einen Gärtner, der etwas Ahnung von Pflanzen hat. Ehrlich! Der Walnuss ist eher ein geselliger Typ, der Pflanzen gerne umarmen möchte.
Wenn du den Bereich unter deinem Walnuss bepflanzt haben möchtest, dann kannst du mich gerne als Pflanzplanerin kontaktieren.
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Liebe Natalie,
deine Unterpflanzung des Walnussbaumes finde ich sehr beeindruckend. Ich selbst wäre nicht auf die Idee gekommen, eine Walnuss zu unterpflanzen. Es würde mich interessieren, wie lange sich diese Bepflanzung hält. Vielleicht kannst du darüber noch mal berichten. Unser vierzig Jahre alter Walnussbaum steht ohnehin in der Schafweide, da erübrigt sich eine Unterpflanzung. Er ist inzwischen ein wahrer Urwaldriese, der uns mit so vielen Nüssen überschüttet, dass es schon zum Problem wird. Mir ist aufgefallen, dass unter dem Baum das Gras genauso üppig wächst, wie auf dem Rest der Wiese. Also kämen auch andere Pflanzen zurecht, wie du so eindrucksvoll in deinem Beitrag zeigst. Ich hätte nur bei lange anhaltender Trockenheit Bedenken. Dein hübscher Pilz scheint mir zu den Korallenpilzen zu gehören, er wächst auch bei uns gern, ebenso wie die krause Glucke.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Gartenexperimenten !
Lieber Gruß
Inge
Hallo liebe Inge,
ja meine Walnuss stand jahrelang alleine herum, weil ich auch überall gehört habe, dass eine Walnuss nicht zu unterpflanzen wäre. Ich wollte das aber nicht glauben. Aber damals war ich fachlich noch nicht gut aufgestellt. Irgendwann kam mir die Idee, dass es ja Waldpflanzen gibt, die durchaus im sauren Boden wachsen. Ich wusste also irgendwann, dass eine Unterpflanzung zumindest theoretisch möglich ist.
Ganz sicher wusste ich es dann, als ich einen Vortrag von Cassian Schmidt hörte. Im Hermannshof in Weinheim sind auch große Bäume erfolgreich unterpflanzt worden. Ich meine darunter ist auch eine große Walnuss. Und dieser Vortrag war dann der Auslöser dafür, dass ich mein Walnussbeet plante.
Das Beet ist erst im dritten Jahr, aber ich kann jetzt schon sicher sagen, dass fast alle Stauden hier sicherlich dauerhaft gedeihen werden, weil sie von Jahr zu Jahr schöner werden und sich nicht zurück ziehen. Die ersten Mimosen waren sofort weg, wobei ich gestehen muss, dass ich letzte Woche doch das verloren geglaubte Farn im Beet entdeckte! Der viele Regen muss es zum Leben erweckt haben. Mal schauen, wie es sich entwickelt.
Da ich aber sehr gerne im Jahresverlauf blogge, bin ich mir sicher, dass ich in 3-4 Jahren nochmal über das Walnussbeet blogge 🙂 Ich werde dann berichten!
LG
Natalie Bauer / Wildes Gartenherz