Die Schlüsselblume gehört zu einen der Lieblingspflanzen meines Mannes. Denn sie ist wild, pflegeleicht und robust.
Die Schlüsselblume hat im Haushalt Bauer eine gewisse Tradition. Ich nehme es mal nicht all zu persönlich, dass wir letztes Jahr tatsächlich Schlüsselblumen-Schnaps von einem guten Bekannten geschenkt bekommen haben. Anscheinend hat sich rumgesprochen, dass insbesondere mein Ehemann von dieser Staude mehr als nur schwärmt.
Die Lieblingspflanze meines Ehemannes
Ich weiß bis heute nicht, welch merkwürdiges Verhältnis mein Mann zu der Schlüsselblume hat. Jedenfalls wuchert die Schlüsselblume in unserem Rasen, was ich super toll finde. Aber mein Mann gerät jedes Jahr im Frühjahr ins Jauchzen und Frohlocken, wenn er die erste Schlüsselblume entdeckt.
Sie ist ihm heilig. Punkt. Elfengleich mäht mein Mann den Rasen um dieses zierliche Gewächs herum. Er ist wie ein Kettensägen-Künstler, nur eben mit dem Rasenmäher. Keine Schlüsselblume darf zu Schaden kommen, selbst dann nicht, wenn das Mähen dadurch gefühlt 4 Stunden dauert. Nach solch einem Mähvorgang blickt er immer stolz auf die geretteten Pflänzchen und gönnt sich als Belohnung ein kleines Bier, welches er im Stehen einnimmt. Wohl nickend etwas grandioses geleistet zu haben, was sonst wohl kein anderer schafft.
Steckbrief
Die Schlüsselblume ist eine heimische (Wild-)Staude, die rosettenartig wächst und sich durch Selbstaussaat vermehrt. Sie erreicht eine Wuchshöhe von maximal 25cm. Von März bis Mai zeigt sie ihre wunderschönen gelben, röhrenförmigen Doldentrauben.
Bei uns im Rasen fühlt sie sich wohl. Dort steht sie sonnig oder halbschattig und mag sehr lehmigen bis tonigen Boden, der nährstoff- und humusreich sein sollte. Selbst, wenn es im Frühjahr dann trocken ist, gedeiht sie sehr gut. Unser Standort im Garten ist eben genau so. Wir haben sehr schweren lehmigen Boden, der selbst nach wenigen Jahren ohne Dünger anscheinend immer noch genug Nährstoffe hat.
Die Schlüsselblume wächst aber nicht nur in unserer Rasenflächen sehr gut, was übrigens auch ihre Robustheit zeigt sich gegen Gräser durchzusetzen. Gut, rosettenartige Stauden können eben mit ihren Blätter alles überdecken und darunter stirbt halt alles ab. Die Schlüsselblume kann auch direkt in Blumenbeeten, aber auch in Pflanzgefäßen stehen.
Der ideale Standort
Die Schlüsselblume (Primula veris; Synonym: Primula officinalis) gehört zu der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die echte Schlüsselblume wird auch oftmals einfach nur Primel genannt. Die Staude ist bei uns heimisch, daher erstreckt sich das natürliche Verbreitungsgebiet von Europa bis nach Zentralasien.
Wie bereits oben erwähnt mag die Schlüsselblume sonnige bis halbsonnige Standorte. Frische und lehmige Tonböden sind ideal für sie, am liebsten mit sehr vielen Nährstoffen und Humus. Ein hoher Kalkgehalt dazu ist ideal.
Die Schlüsselblume versamt sich bei zusagenden Standorten sehr gut und kann schnell dichte Bestände bilden ohne lästig zu werden.
Das Aussehen
Die Schlüsselblume ist eine sehr niedrig wachsende Staude und erreicht eine Höhe zwischen 15 und 25 Zentimeter. Sie wird ebenso breit und wächst straff aufrecht aus einer Blattrosette.
Wenn die Schlüsselblume blüht, dann ist das für mich der Inbegriff des Frühlingsanfangs. Die gelbe Farbe der Blüte, die sich von März bis Mai zeigt, macht einfach eine gute Laune und passt wunderbar zu anderen Frühlingsblühern, wie Narzissen und Tulpen. Es lohnt sich die Blüte genau anzuschauen, denn im Schlund finden sich orangene Flecken und die Nase ist dann nicht mehr weit zu schnuppern, denn die Blüten duftet auch süß. Für mich gehört die Schlüsselblume in jeden naturnahen Garten.
Die Schlüsselblume im Garten
Du kannst die Schlüsselblume als Staude kaufen oder die Samen auf freien Flächen in deinem Garten im zeitigen Frühjahr ausbringen. Bei der Pflanzung als Staude solltest du mind. 25 cm Abstand zu anderen Gewächsen lassen.
Wenn du bereits einige Schlüsselblumen hast, so ist es möglich diese zu teilen und an weiteren Standorten in deinem Garten wieder einzusetzen. Teilen kannst du sie am Besten nach der Blüte. Das Teilen, gerade von den ältere Exemplaren, ist sogar sinnvoll, denn sie sind sonst anfällig für verschiedene Viruserkrankungen. Ansonsten machen sich manchmal Schnecken und Dickmausrüssler über die Pflanze her. Die spezialisierte Primel-Wurzellaus hat auf die Wurzeln der Staude ihr Auge geworfen.
Keinesfalls darfst du Schlüsselblumen und ihre Wurzeln in der freien Natur sammeln. Das ist verboten.
Ansonsten bedarf sie keinerlei Pflege.
Die Schlüsselblume als Heilpflanze
Schlüsselblumen-Schnaps als Heilmittel ist schonmal ein guter Anfang. Aber von Vorne: die Schlüsselblume ist eine wertvolle Heilpflanze. Gerade bei Husten, denn die Inhaltsstoffe, die gerade in der Wurzel am höchsten konzentriert sind, wirken schleimlösend.
Auch die Blüten riechen nicht nur süß, sie schmecken auch so und können daher als Dekoration für Süßspeisen genutzt werden. Es ist auch möglich sie zu kandieren. Sogar die jungen Blätter sind essbar. Sie eignen sich bspw. für einen Salat.