Ohne Kenntnisse in den Grundlagen der Gartengestaltung besteht die Gefahr, dass du in deinem Garten eher eine Geisterbahn durchlaufen lassen kannst anstatt dich repräsentativ darin erholen zu können.
Mein Gartenblog ist auf dem Schwerpunkt Gartengestaltung ausgelegt und heute geht es um die Grundlagen der Gartengestaltung. Eine wichtige Info vorab: Solltest du dich nach einem Garten von Herzen mit einer Prise Wildheit sehnen, wo du ankommen und abschalten kannst, dann informiere dich jetzt über mein Angebot der Gartenplanung online.
Du willst nicht mehr nach der Arbeit nach Hause kommen und dich jeden Tag über deinen unveränderten Garten ärgern – das gibt dir auf Dauer den Rest. Es ist frustrierend. Wenn du allerdings die Grundlagen der Gartengestaltung drauf hast ist es nicht schwer den Garten selbst zu planen und zu strukturieren. Bei der Gartenplanung ist es wichtig – wie der Name es schon sagt – dass du planvoll vorgehst, damit du kein Geld unnötig verschleuderst und deinen Garten so umgestaltest, wie du es wirklich haben willst. Vermeide Fehler, wo es nur geht.
Die 6 ersten Grundlagen der Gartengestaltung
Wichtig ist, dass du dir bei der Planung deines Gartens Zeit nimmst, um deine Standortbedingungen zu ermitteln. Halte Papier und Stift immer bereit und ziehe dich dafür in eine ruhige Ecke zurück. Ablenkung ist der Killer der Kreativität. Der erste große Schritt bei den Grundlagen der Gartengestaltung ist die Frage:
Wie und von wem wird der zukünftige Garten genutzt?
Für diese Frage gibt es 6 Antworten. Und diese 6 Antworten sind die ersten Grundlagen der Gartengestaltung. 6 weitere Grundlagen der Gartengestaltung werden hier erklärt.
1. Grundlagen der Gartengestaltung: Funktion
Dieser Punkt wird unterschätzt – mit fatalen Folgen. Nix brennt dir dein Geld so schnell weg, wie sich keine Gedanken über die verschiedenen Funktionsbereiche in deinem Garten zu machen.
Funktionsbereiche sind von dir definierte Räume in deinem Garten, die eine bestimmte Funktion erfüllen sollen.
Beispiel: Die Terrasse hat in deinem Garten einen eigenen Bereich und erfüllt die Funktion des gemeinsamen (sauberen) Sitzen und Plauderns am Haus – ein Treffpunkt zwischen Haus und Garten. Folgende weitere Funktionen können die Räume in deinem Garten haben:
- Spielen / kleiner Spielplatz für Kinder
- PkW-Stellplatz / Fahrradstellplatz / Mülltonnen
- Erholung / Sonnenbaden
- Anbau von Gemüse / Kräuter
- Repräsentativ sein
- Umweltschutz
- Einfach schön sein
- Grillen
- Sitzplatz
- Sonnenbad
- Kompost
- Wasser
- Feiern
Mache dir Gedanken, was du in deinem Garten oder Vorgarten haben möchtest. Sollen hier Kinder spielen, so musst du natürlich genug Fläche einplanen. Willst du den Garten zum Gemüseanbau nutzen, dann muss dieser bestenfalls sonnig liegen. Für jede Funktion legst du auf deinem Blatt Papier ein Flächenkreis fest. Diese Kreise sollen dann sinnvoll von dir auf dem Papier angeordnet werden.
Wenn du noch tiefer in das Thema der Funktionsbereiche eintauchen möchtest, dann schau mal in meinen Blogbeitrag zu diesem Thema.
Meine Gartenplanung (Online) für deinen wilden Garten, um anzukommen, abzuschalten und deine wilde Seite zu entdecken.
2. Grundlage: Harmonie und Ausgewogenheit
Harmonie und Ausgewogenheit gehört zu den wichtigsten Grundlagen der Gartengestaltung. Sie wird, ebenso wie die Funktionsbereiche, nicht richtig bedacht. So sehe ich immer wieder überdimensionierte Terrassen in viel zu kleinen Gärten. Oder es werden Mini-Staudenbeete in einem großen Garten angelegt, die überhaupt nicht wirken können. Auch ein Klassiker: eine wuchtige Hecke an der Grundstücksgrenze. Auf der Terrasse fühlst du dich dann wie eingekerkert.
Eine 3er Gruppe im Garten wirkt immer harmonisch – egal ob Stauden, Bäume oder Hecken
Beachte daher folgende Grundsätze bzgl. der Harmonie und Ausgewogenheit:
- Größenverhältnis Gebäude / Garten muss stimmen. In einem kleinen Garten eine 40 Meter Tanne reinzuhauen ist nicht ausgewogen. Genauso unharmonisch sind reine Bodendecker bei einem 20 Meter Haus.
- Der Garten muss sich in die Landschaft einfügen. Achtung: Nicht beim Nachbar abgucken. Es ist wie in der Schule, sonst schreibst du noch das Falsche ab. Schau in deine Landschaft, wo du wohnst und lebst und hol dir daraus die Inspiration für deinen Garten. Wenn du bspw. in einer Weinbauregion lebst, dann warum nicht einen Weinstock in den Garten pflanzen?
- Dein Garten braucht Balance. Stell dir deinen Garten als Waage vor. Wenn du im Osten etwas großes pflanzt, sollte im Westen ein Gegengewicht stehen.
- Die 3er Regel: Harmonisch wirken Pflanzungen, die im Dreieck gepflanzt werden.
3. Grundlagen der Gartengestaltung: Proportionen
Bei den Proportionen geht es um Länge, Breite und Höhe. Also um eine harmonische Beziehung zwischen diesen drei Dimensionen. Eine ganz wichtige Rolle bei den Proportionen spielen die Bäume. Es ist wirklich eindringlich notwendig die Wuchsformen und die Endgröße der Bäume (und auch anderen Pflanzen) zu kennen. Wenn dein 10 Meter Haus von einem 50 Meter Baum überragt wird dann ist es nicht angenehm – es ist eher gruselig, vor allem beim Sturm. Doch nicht nur die Höhe spielt eine Rolle, auch die Breite. Merken wir Menschen im Alter auch immer mehr. Daher achte bei den Pflanzen auf den richtigen Pflanzabstand den sie zum Wachsen brauchen.
4. Grundlage: Einfachheit
Einfachheit erzielst du ganz leicht. Denke dir beim Garten: Weniger ist mehr. Es müssen keine 30 verschiedenen Stauden in deinem Staudenbeet sein. Gerade bei kleinen Gärten gilt, dass dort schlicht gestaltet werden muss, da es sonst auf dieser kleinen Fläche sehr „stressig“ wird. Ist wie beim Fernsehen, wenn ein Rieselbild auf diesem kleinen Bildschirm erscheint.
Im Garten gilt: Weniger ist mehr!
5. Grundlagen der Gartengestaltung: Einheit
Suche dir ein gestalterisches Mittel raus, was sich durch deinen ganzen Garten wiederholt. Ich zeige dir mal ein Beet aus meinem Garten, welches ich gestaltet habe.
Hier erkennst du, dass sich bestimmte Stauden wiederholen. Du siehst die Agastache (lila Staude) im Mittelpunkt, die sich auch hinten zeigt. Und auch der Sonnenhut zeigt sich ganz vorne, in der Mitte und ganz rechts außen oben im Bild. Wiederholungen schaffen Einheit. Auch hier gilt: ungerade Stückzahlen an Stauden wirken harmonisch.
Nicht nur durch die richtige Planung der Stauden kann eine Einheit geschaffen werden. Wiederhole die verwendeten Materialien in deinem Garten immer wieder. Eine weitere Möglichkeit ist eine bestimmte Heckenstruktur – getrimmte Hecken bspw. – im Garten immer wieder zu positionieren. Zudem schaffe ich eine Einheit in meinem Garten indem ich stets die Farbe Türkis für meine Materialien und Deko verwende. So wie du es auch farblich in meinem Gartenblog siehst.
6. Grundlage: Spannung / Kontrast
Wenn du dir das Bild von meinem Staudenbeet anschaust, dann wird dir sicherlich der Kontrast auffallen. Kräftige Farben wie Lila und Rosa haben Partner in Hellgelb und Hellrosa erhalten. Bestimmt fällt dir auch der Blütenformunterschied auf. Die lila Agastache hat längliche Blütenkolben und ganz vorne das rosa Schleierkraut zarte hellrosa Blütchen. Auch die Schafgarbe (dunkelrosa) hat eher eine flache Blütenform, das auch ein Kontrast zur Agastache darstellt. Das alles erzeugt Spannung. Alles was als Kontrast dient kann und soll im Garten genutzt werden. Spannung und Kontraste gehören zu den wichtigsten Grundlagen der Gartengestaltung.
Folgende Kontraste sind möglich:
- hell / dunkel
- rund / eckig
- klein / groß
- glatt / rau
- nah / fern
- breit / schmal
Wenn es dir mit der Planung zu viel ist, kannst du mich gerne als deine persönliche Gartenplanerin beauftragen. Oder du kannst hier den zweiten Teil der „Grundlagen der Gartengestaltung“ lesen.
Es war sehr schön das alles zu lesen.
Ich fange gerade erst an.Ich weiß
zwar noch nicht wie genau,aber ich
werde es versuchen.
Danke für die tollen Anregungen.
Liebe Grüße
Heike
Sehr gerne Heike 🙂
LG
Natalie
Herzlichen Dank für deinen Artikel zur Gartengestaltung. Es ist ein super Hinweis, dass man sich erstmal klar machen sollte, welche Funktionen der Garten erfüllen soll. Ich möchte unbedingt einen Grillplatz integrieren und werde mich mal mit einem Fachmann für Gartenbau beraten.
Gerne!