Die erste Gartenarbeit im Februar steht an! Im Februar kribbeln uns immens die Gartenfinger. Was alles im Februar zu tun ist erfährst du in meinem Blogbeitrag.
Mit dem Kribbeln in den Fingern meine ich nicht unsere eingefrorenen Finger, die entstehen, wenn wir mal wieder viel zu voreilig bei Sonnenstrahlen in den Garten rennen und gärteln. Nein. Im Februar liegt ein Hauch von Frühling in der Luft. Wirklich ein Hauch. Doch die Nase des Gärtners ist phänomenal, ein Drogen-Spürhund ist nichts dagegen. Der Gärtner riecht den Frühling, selbst wenn ihn keiner sonst sieht. Es ist die Frühlings-Garten-Fata Morgana.
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Gartenarbeit im Februar – mutiere zum Edward mit den Scherenhänden
*Anzeige/Affiliatelinks* Wir Gärtner sind technisch ausgestattet wie Edward mit den Scherenhänden. So in der Art. Im Februar ist diese Schere ein Teil meines Körpers. Ich fühle sie, durch und durch und sie fühlt mich. Aufgrund des Vogelschutzes ist an Hecken und Sträuchern nur noch der Februar zum Heckenschnitt offen, ab dem 01. März kommen für unsere Vögel dann nach den Frühlingsgefühlen und dem Honey-Moon der Ernst des Lebens: Häusle bauen und Kinder kriegen. Dann wird nicht mehr geschnippelt. Aber: Schnippeln ist meine meistgemochte Gartenarbeit im Februar.
Gartenarbeit im Februar – wenn die Zaubernuss blüht
Im Februar ist Zaubernuss-Zeit. Mein Mann kann sich darüber herzlich kaputt lachen. Denn mein Kosename von ihm für mich ist „Nuss“. Männerhumor. Jedenfalls hat die Zaubernuss im Februar ihren Auftritt. Denn sie blüht zu dieser Zeit mit ihren fadenartigen Blüten. Dabei ist der ganze Strauch voller Blüten. Zaubernüsse werden ja nach Sorte maximal 3 bis 4 Meter hoch, es gibt auch kleinere Sorten. Sie wirken wirklich zauberhaft. Es gibt sie in allen warmen Farben. Bei mir ist die Sorte Pallida* eingezogen. Und sie duftet! Ich habe letztens gelesen, dass der Duft an Primeln erinnern soll. Für mich riecht die Pallida allerdings eher nach Multivitaminbrausetabletten.
Ich atme dann tief den Duft ein und atme mit einem gewissen selbstherrlichen Ton wieder aus. Dabei denke ich mir: Na, Nachbars?! Habt Ihr was Blühendes und Duftendes im Garten? Mitten im Februar?! In meinem Wintergarten! Schnüffeln ist die beste Gartenarbeit im Februar.
Die Zaubernuss ist herrlich pflegeleicht, du musst sie nicht mal schneiden (das solltest du sogar vermeiden). Voraussetzung für ihre Pflegeleichtigkeit ist der perfekte Boden. Die Zaubernüsse mögen es locker und sehr humusreich in ihrem Boden. Zudem sollte der Boden mindestens frisch sein.
Gartenarbeit im Februar – die Invasion der Winterlinge
Noch sowas Gelbes, was in meinem Garten immer mehr wird, ist einer meiner Lieblings-Frühjahrsblüher, eigentlich eher Winterblüher und das sind die Winterlinge. Ich bin eine eiserne Verfechterin von „Gelb im Garten“! Oftmals denken viele Gärtner, dass nur die absolut schönsten und überwältigten Pflanzen in den Garten gehören. Das sehe ich anders. Leitstauden brauchen eine Bühne von Gefolgschafts-Stauden, die nicht auf den ersten Blick überzeugen. Denn erst mit dieser Bühne strahlen die Stars unter den Stauden noch mehr! Ein Garten lebt von Weniger und Mehr. Gelb ist nicht beliebt, aber gerade Gelb zaubert bei Stauen, die in Lila, Rosa und Rot blühen noch mehr an Farbintensivität.
Zeit für deinen Boden
Es kommt natürlich auf die Witterung an, wie du im Februar mit dem Boden arbeiten kannst. Bei uns war es im Winter so warm, dass ich die letzten 3 Jahre im Februar meinen Boden bearbeiten konnte. Und ich liebe diese Gartenarbeit im Februar. Denn der Gartenboden ist die Grundlage für einen erfolgreichen Garten. Ich kann natürlich auch im Februar Chilis vorziehen, aber der Boden ist das Wichtigste.
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Ich rate jedem Gärtner zu einer Bodenprobe. Das muss auch nicht unbedingt jedes Jahr sein. Aber alle 3 bis 4 Jahre macht es Sinn seinen Gartenboden mal zu testen. Vor allem im Gemüsegarten und in den Staudenbeeten. Meist sind unsere Böden eh überdüngt. Ich weiß noch, dass ich in meinem Garten die ersten Jahre nicht gedüngt habe. Ich wusste bereits, da ist zu viel Stoff drin. Seit 2 Jahren bemerke ich allerdings, dass die Pflanzen kleiner sind und nicht mehr all zu sehr in die Höhe schießen. Daher kann ich jetzt guten Gewissens eine Bodenprobe machen und mich auf die Düngerempfehlung des Instituts verlassen.
Mit der Einarbeitung des Düngers kannst du gleich das erste Unkraut entfernen und den Boden maximal 30 cm tief lockern. Dafür nutze ich mein Lieblingswerkezug: den Sauzahn.
Gartenarbeit im Februar – to-Do-Liste
Der Februar kann der erste Monat seit langem sein, dass wir unsere müden Gärtnerknochen bewegen müssen. Die Gemütlichkeit hat also bald ein Ende. Die Fitnesssaison geht wieder los!
Der Staudengarten im Februar
- Gießen nicht vergessen
Es ist eher selten, es kann aber vorkommen, dass du im Winter deine Pflanzen gießen musst. Gerade die immergrünen Kübelpflanzen brauchen im Winter immer mal wieder einen Schluck. - Schädlingsbefall kontrollieren
Grundsätzlich ist der Winter immer eine Zeit, wo du mal Kontrolle laufen musst. Sei es die Dahlienknollen nach Schimmelbefall zu kontrollieren oder deine eingewinterten Pflanzen, die im Winterschutz stehen, nachzuprüfen. Prüfe die Pflanzen nach faulen Stellen oder Schädlingsbefall, um rechtzeitig reagieren zu können. - Vorziehen von Sommerblumen
Ab Ende Februar kannst du mit dem Vorziehen von Sommerblumen beginnen. Ich rate aber dazu bis in den März hinein zu warten. Die Sommerblumen können sowieso (in der Regel) erst ab Mitte Mai in die Beete ziehen. Bedenke, dass du evtl. so lange einen Platzbedarf für die Sommerblumen haben musst. Viele Sommerblumen können eigentlich direkt ab Anfang Mai in die Beete ausgesät werden. Tolle Sommerblumen zum Vorziehen sind zum Beispiel Kosmeen, Levkojen, Löwenmäulchen und Bartnelken. - Vorziehen von Dahlien
Vortreiben ist eher das richtige Wort. Viele wissen noch nicht, dass Dahlien in einem geschützten Pflanzkübel schon Ende Februar vorgetrieben werden könne. Ich denke, dass der März aber auch besser ist. - Stauden teilen
Vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren, kannst du nun deine Stauden teilen. Ich persönlich mache es im Herbst aber lieber. Denn im Herbst kannst du deine Pflanze noch gut erkennen. Im Februar sieht man oftmals noch keinen Austrieb. Die richtige Pflanze zu finden wird dann eher zu einem Ratespiel. Im Herbst kannst du auch noch den Aufbau deines Beetes gut erkennen. Du weißt dann genau, wo die Lücken im Beet sind und wo der Platz für die Stauden zu eng ist.
Der Staudengarten im Februar – das Schnippeln
- Hortensien schneiden
Der Februar eignet sich zum Schnitt von Hortensien. Der erste Schritt ist zu wissen, welche Hortensie du in deinem Garten hast. Es gibt grob drei Gruppen bei Hortensien: Bauern-Hortensien, Rispen-Hortensien und Schneeball-Hortensien. Bei den Bauern-Hortensien reicht es, wenn du lediglich die verblühten Blütenstände abschneidest. Bei den Rispen-Hortensien ist es so, dass diese am einjährigen Holz blühen. Sie brauchen daher einen regelmäßigen (auch gerne kräftigen) Rückschnitt, um viele Blüten zu bilden. Ebenso verhält es sich bei der Ball-Hortensie, wobei diese immer einen kräftigen Rückschnitt braucht, um das Optimale rauszuholen. - Der Schnitt von Gräsern
Chinachilf, Pampasgras, Rutenhirse und das Federborstengras kannst du nun eine handbreit über dem Boden einkürzen. Sie haben dann Platz und Raum im Frühjahr neu auszutreiben. Diesen Zeitpunkt solltest du nicht verpassen. Denn sonst treibt die Pflanze aus, obwohl das vergammelte Gebambel (sorry pälzisch!) noch dran hängt. Wenn du schon dabei bist, kannst du überlegen, ob du diese Gräser gleich teilst. Sie wachsen nämlich im Frühjahr dann gut an. - Der Schnitt von Stauden
Je nach Witterung ist es ggf. notwendig deine Stauden im Februar zurück zu schneiden. Ich versuche aber so lange wie möglich die Stauden stehen zu lassen, weil es schön aussieht und sich auch darin Insekten verstecken. Wenn du deine Stauden zurück schneidest, so kann ich dir empfehlen das Schnittgut im Ganzen in eine ruhige Ecke zu legen und dieses erst später wegzuräumen. - Der Schnitt von Rosen
An frostfreien und sonnigen Tagen können auch unsere Rosen zurück geschnitten werden. Ebenso reiße ich alle bestehenden Blätter an der Rose noch ab. Sie Blätter sind nix mehr. Sie sehen nicht gut aus und haben meist auch Krankheiten über den Winter bekommen, die sich auf die jungen und neuen Blätter ausbreiten können.
Der Gemüse- und Obstgarten im Februar
- Direkte Aussaat
Im Februar kann, wenn der Boden nicht gefroren ist, die erste Aussaat im Gemüsegarten erfolgen. Robuste Sorten der Saubohne und des Knoblauchs können direkt in die Erde. Ebenso auch robuste Sorten von Salat, Karotten, Radieschen und Zwiebeln. - Das Vlies
Wenn du sehr früh mit dem Gemüseanbau beginnen möchtest, manche trauen sich schon mit ihren Salatpflanzen raus, dann solltest du ein Vlies immer in der Nähe haben, falls es doch mal richtig kalt werden soll. Bei Frostgefahr kannst du das Vlies dann einfach über deine Gemüsepflanzen legen. - Die Gemüsebeetplanung
Seit ich einen Gemüsegarten habe plane ich genau, wann ich was wo und mit wem pflanzen möchte. Das mache ich jedes Mal neu, da es manche Gemüsepflanzen nicht immer auf dem selben Fleck wachsen wollen. Auch zur Verhinderung von Krankheiten sollte der Platz vom Gemüse immer wieder variieren. Mit einem Plan bewahre ich mir einen Überblick bzgl. Mischkultur und Fruchtfolge. - Die Sache mit der Mischkultur
Mischkultur heißt, dass verschiedene Nutzpflanzen gemischt auf einer Fläche angebaut werden. Es müssen aber auch nicht immer Nutzpflanzen sein. Ich säe immer auch Blumen dazu, da manche den Wuchs und die Gesundheit meines Gemüses unterstützen. Ich liebe Tagetes, Ringelblumen und Phacelia zwischen meinem Gemüse. - Die Sache mit der Fruchtfolge
Fruchtfolge heißt, dass es eine zeitliche Abfolge von Gemüsearten auf einer Fläche innerhalb mehrerer Jahre gibt. Zum Beispiel sollte Gemüse aus der Familie „Kohl“ nicht zweimal hintereinander auf ein und derselben Fläche angebaut werden. Der Boden laugt sonst sehr stark aus, da Kohl grundsätzlich zu den Starkzehrern gehört. Ebenso können sich Schädlinge ausbreiten. - Gemüse vorziehen
Im Februar kannst du bereits das erste Gemüse vorziehen. Beachte, dass deine Pflanzen im Februar viel Licht benötigen. In der Regel ist dafür ein helles Fenster im Februar nicht ausreichend. Dafür ist es nicht allzu lange hell. Du brauchst dann eine spezielle Lampe. Du kannst daher mit dem Vorziehen auch bis März warten. Vorziehen lassen sich jetzt: Auberginen, Tomaten, Chili, Paprika, Kohlrabi, Artischocken.
Deine Sträucher im Februar
- Schnitt von Sträuchern
Über den Schnitt von Sträuchern habe ich bereits etwas geschrieben. Der Februar ist ideal dafür, später sind nur noch leichte Korrekturschnitte erlaubt. Dabei gilt in der Regel diese einfache Regel: Alle Sträucher, die im Sommer oder Herbst blühen kannst du jetzt im Februar schneiden, denn diese Sträucher blühen am diesjährigen gebildeten Holz. Dazu gehören: Sommerflieder,* manche Hortensien, die Spieren, Blauraute* und der Garteneibisch.* Sträucher, die im Frühling blühen werden direkt nach der Blüte geschnitten. - Obstgehölz
Ich persönlich schneide all meine Beerensträucher im Februar. Auch für den Obstbaumschnitt (Erhaltungsschnitt) ist der Februar ideal. Dieser sollte immer an frostfreien Tagen erfolgen. Hier gilt grundsätzlich: Alle Triebe, die zu dicht stehen oder in das Innere der Krone wachsen werden entfernt. - Benjeshecke
Beim Schnitt fällt viel Material an. Dieses Geäst kannst du entweder häckseln und als Mulchmaterial für deine Beete oder Wege nutzen. Du kannst aus dem Schnittgut aber auch eine Benjeshecke (eine Totholzhecke) bauen.
Selber bauen!
- Pflege von Bauelementen
Die Winterzeit ist ideal, um deine Holzmöbel oder deine Holzterrasse auf Vordermann zu bringen. Nutze die Zeit und schleife, poliere und öle was das Zeug hält. Später ist nur noch selten dazu Zeit. - Projekte selbst bauen
Was spricht dagegen im Februar sich selbst Hochbeete oder Rankgerüste zu bauen? Eben, nichts! - Schneelast
Wenn es im Februar schneit ist es wichtig den Garten im Blick zu behalten. Vor allem, wenn viel Schnee fällt kann dieser auch Schaden verursachen. Egal, ob an Pflanzen, Hecken oder dem Gewächshaus. Zur Not kannst du mit einem Besen einiges an Schnee runterholen bevor etwas bricht.
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Toller Beitrag! Mein Freund ist Gärtner und sorgt sich immer um meinen Garten. Gerne möchte ich aber auch endlich selbst Hand anlegen. Ich werde meine Pflanzen genießen, danke für den Tipp – daran hätte ich im Winter nicht gedacht!