Eine Pflanzplanung für ein Staudenbeet gehört zur Meisterschaft der Gartenplaner. Da Pflanzplanungen nicht ganz einfach sind habe ich für dich ein Staudenbeet für den sonnigen Bereich geplant.
*Anzeige* Bevor ich nun mit meiner Pflanzplanung für ein Staudenbeet im sonnigen Bereich anfange gebe ich dir zu bedenken, dass ein „standardisierter“ Pflanzplan nicht zwingend bedeutet, dass dieses Staudenbeet in deinem Garten auch wirklich gedeiht. Das ist das tückische an Pflanzplänen, die derzeit zu Hauf wie Pilze aus dem Boden schießen. Ich habe hierüber ausführlich gebloggt, daher an dieser Stelle nur verkürzt: Funktionierende Pflanzpläne hängen davon ab, wie gut du deinen Garten kennst.
Seit Jahren arbeite ich als Gartenplanerin und mache auch Pflanzplanungen. Ich muss resümieren, dass die wenigsten Gartenbesitzer tatsächlich ihren Garten zu 100% kennen. Bei Kundenaufträgen habe ich daher einen speziellen Kundenfragebogen entworfen. In diesem Bogen frage ich alles ab, was ich für eine optimale Pflanzplanung wissen muss. Ich brauche da Angaben zum Boden, zum Licht und allgemein zum Standort deines Gartens. Dieser Kundenfragebogen hilft meinen Kunden dabei ihren Garten kennen zu lernen und ihn zu beobachten. Wenn ich die Kundenfragebögen studiere, fallen mir Widersprüche sofort ins Auge. Und das ist dann die Stelle, wo ich als Garten- und Pflanzplanerin bei meinen Kunden genau nachhake und -frage.
Gartenbesitzer können also nicht immer einschätzen, welchen Standort sie im Garten haben. Wenn der Standort unbekannt ist, so ist das Risiko sehr hoch, mit seiner Pflanzenauswahl falsch zu liegen. Daher rate ich jedem Kunden zu einer Bodenprobe. Nur mit einer Bodenprobe können die Stauden und Pflanzen ideal ausgewählt werden.
Pflanzplanung für ein Staudenbeet – warum ist das eine Meisterschaft?
Du wirst dich vielleicht fragen, warum man Gartenplaner oder Pflanzplaner braucht? Ich möchte dir nur einen kleinen Überblick geben, wie komplex eine Pflanzplanung sein kann. Du musst bei einer Pflanzplanung folgendes beachten (nur ein Auszug!):
- Die Bodenverhältnisse
- Anordnung von Leit- und Begleitstauden
- Komplexes Vorwissen bereits vor der eigentlichen Pflanzplanung
- Farbgestaltung
- Richtiger Pflanzabstand
Und manchmal geht es auch bisschen komplexer. Ob es der Rückbau eines Schottergartens ist oder die Konzeption eines Zukunfts-Staudenbeets, welches jegliche Trockenheit überlebt – der Themenschwerpunkt bei Pflanzplanungen kann stark variieren. Manchmal gibt es auch Pflanzplanungen, die ein spezielles Thema haben, wie ein Schatten-Vorgarten oder ein Herbstbeet. Ein Touch der Komplexität erlebst du auch unter dem Link bei dem Schatten-Vorgarten. Dort habe ich ein Planungsvideo eingefügt, wo du mir bei meiner Arbeit über die Schultern schauen kannst.
Pflanzplanung für ein Staudenbeet – der richtige Standort
Ich hoffe es ist klar geworden, warum Pflanzplanungen komplex sind und Pflanzpläne nicht einfach unbedacht und 1:1 auf den eigenen Garten anwendbar sind. Daher ist mein kleines Geschenk einer „Pflanzplanung eines Staudenbeetes für den sonnigen Bereich“ durch dich gedanklich kritisch auseinander zu nehmen. Ich unterstütze dich aber gerne dabei.
Zuerst der Standort für den ich das Staudenbeet für den sonnigen Bereich konzipiert habe:
- Vollsonniger Bereich, also mindestens 6 Stunden Sonne am Tag
- Normaler Gartenboden
- Jedoch nährstoffreich
- Durchlässig (gemeint: Wasser wird zumindest nicht so gebunden, dass Staunässe entsteht)
- Trocken bis frischer Boden
- Blühzeit (Schwerpunkt): Sommer/Herbst
Alle Pflanzen von der Pflanzplanung sind winterhart.
Pflanzplanung für ein Staudenbeet im sonnigen Bereich
Oben kannst du meine Pflanzplanung für das Staudenbeet sehen. Jetzt gilt es sich die Pflanzplanung mal genauer anzuschauen. Jede Staude hat ihre Nummer bekommen. Und jede Staude hat ihren zugewiesenen Platz, der als Kreis mit Nummer dargestellt ist. Die Planung ist maßstabsgetreu (1:50). Du kannst dir daher vorstellen, dass jeder Kreismittelpunkt der Platz ist, wo die Stauden im Beet gepflanzt wird. Der Kreis zeigt dann die Endbreite der Staude beim Wachsen an.
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A Brautspiere / Schneespiere / Spiraea arguta für die Pflanzplanung für ein Staudenbeet
Ich bin ein Riesen-Fan von der Brautspiere!* Am meisten gefallen mir zwei Sachen: er ist ein sehr lockerer Strauch mit überhängenden Spitzen. Ich liebe das! Der zweite Punkt ist der phänomenale Duft! Daneben hat die Brautspiere noch andere Vorteile. Sie ist anspruchslos an den Boden, toleriert also einiges und sie verträgt Trockenheit und auch starken Rückschnitt. Wenn es mal sein muss. Tipps zum richtigen Strauchschnitt findest du hier.
Wuchsbreite | 130 – 170 cm |
Wuchshöhe | 150 – 200 cm |
Blütezeit | April – Mai |
1 Fallschirm Sonnenhut ‚Herbstsonne‘ / Rudbeckia nitida ‚Herbstsonne‘
Ich sehe sie in keinen Gärten. Außer in meinem. Ich liebe diesen Fallschirm Sonnenhut.* Der Name ist Programm, denn er bildet große schirmartige Blüten. Diese Rudbeckia ist ideal als Sichtschutz am Zaun, denn sie wird riesig! Zudem ist sie auch noch bienenfreundlich. Sie ist ideal für den Beethintergrund und bietet optisch eine gute Grundlage für die kleineren Stauden.
Wuchsbreite | 80 – 90 cm |
Wuchshöhe | 180 – 200 cm |
Blütezeit | August – September |
2 Ruten-Hirse ‚Warrior‘ / Panicum virgatum ‚Warrior‘
Zwischen den „Riesen“ von Brautspiere und der Rudbeckia findet sich die Rutenhirse.* Ich mag die Rutenhirsen einfach. Sie sind ein wunderschöner Blickfang im Garten und fügt sich überall ein. Dabei wächst die Rutenhirse aufrecht und horstig. Im Herbst gibt es dazu noch eine tolle Färbung der Blätter.
Wuchsbreite | 50 – 100 cm |
Wuchshöhe | 130 – 150 cm |
Besonderheiten | Blätter im Sommer rötlich, im Herbst gelblich |
3 Glatte Aster /Aster laevis
Jetzt im Herbst schwärmt jeder von Astern! Ich auch. Einige Astern sind in meinem Garten vertreten. Ganz hübsch finde ich die Glatte Aster.* Sie blüht sehr spät im Jahr, ist bienenfreundlich und macht einfach was her. Sie bildet Rhizome und wächst daher von Jahr zu Jahr üppiger und größer.
Wuchsbreite | 50 – 60 cm |
Wuchshöhe | 60 – 120 cm |
Blütezeit | September – Oktober |
4 Indianernessel ‚Cambridge Scarlet‘ / Monarda fistulosa ‚Cambridge Scarlet‘
Leider wollen die Indianernessel* bei mir nicht so recht gedeihen. Ich habe in meinem Garten einen schweren Boden, der auch im Winter an manchen Stellen Staunässe hat. Das mögen sie eben nicht. Bei durchlässigem Boden gedeihen die Indianernessel aber sehr gut. Sie blühen fast den ganzen Sommer und Herbst durch. Sie wird sehr hoch und ist daher auch eher im Beethintergrund gut aufgehoben. Man kann dieser Indianernessel aber auch näher kommen, denn sie duftet wunderbar!
Wuchsbreite | 50 – 70 cm |
Wuchshöhe | 80 – 100 cm |
Blütezeit | Juli – September |
5 Hohe Goldgarbe ‚Feuerland‘ / Achillea filipendulina ‚Feuerland‘
Die Schafgarbe ist nicht umsonst Staude des Jahres 2021. Sie hat lediglich Vorteile. Ich finde sie ganzjährig attraktiv, vor allem in Bezug auf den Winteraspekt. Sie gehört zu den Dauerblühern und ist auch bei den Insekten sehr beliebt. Die Sorte „Feuerland“* ist eine horstige, hohe, aber standfeste Sorte.
Wuchsbreite | 40 – 50 cm |
Wuchshöhe | 80 – 120 cm |
Blütezeit | Juni – August |
6 Raublatt-Aster ‚Violetta‘ / Aster novae-angliae ‚Violetta‘
Es hat eben noch eine Aster ins Beet geschafft. Was soll ich sagen? Ich mag sie halt. Die Sorte „Violetta“* ist mir dabei von einer Gartenblogger-Kollegin Sonja empfohlen worden. Die Aster hat einen starken und buschigen Wuchs und es fliegen nicht nur wir Menschen auf sie, sondern auch Insekten. Die Violetta besticht durch den Kontrast zwischen gelber Blütenmitte und den dunklen violetten Blüten.
Wuchsbreite | 25 – 50 cm |
Wuchshöhe | 100 – 150 cm |
Blütezeit | September – Oktober |
7 Katzenminze ‚Walker’s Low‘ / Nepeta x faassenii ‚Walker’s Low‘
Die Katzenminze* ist eine Universalwaffe. So nenne ich sie immer heimlich bei meiner Pflanzplanung. Denn sie passt einfach immer und überall. Und sie ist so wertvoll! Denn sie hat eine sehr lange Blütezeit, falls man die remontierende Eigenschaft nutzen möchte. Zudem ist sie bienenfreundlich und macht einfach nur gute Laune im Staudenbeet.
Wuchsbreite | 40 – 50 cm |
Wuchshöhe | 60 – 80 cm |
Blütezeit | Mai – August |
8 Goldrute ‚Strahlenkrone‘ / Solidago x cultorum ‚Strahlenkrone‘
Viele schrecken bei der Goldrute* zusammen. Drum prüfe wer sich ewig bindet. Das ist bei manchen Stauden wirklich wichtig. Doch diese Goldrute wuchert nicht. Sie ist horstbildend und wächst kompakt. Sie ist eine sehr pflegeleichte Staude, die Bienen anzieht.
Wuchsbreite | 55 – 60 cm |
Wuchshöhe | 50 – 70 cm |
Blütezeit | Juli – September |
9 Hohes-Fettblatt ‚Herbstfreude‘ / Sedum telephium ‚Herbstfreude‘
Mit einem Sedum liegst du immer richtig. Das würde ich mal so behaupten wollen, außer du willst ein Sedum direkt ins Wasser setzen. Das Hohe Fettblatt* ist ebenfalls eine Universalwaffe. Sie hat richtig dicke und derbe Blätter. Dadurch kann sie Wasser sehr lange sparen. Sie ist bienenfreundlich und blüht dazu noch spät im Jahr, wenn es für Insekten kaum noch Futter gibt.
Wuchsbreite | 50 – 60 cm |
Wuchshöhe | 50 – 70 cm |
Blütezeit | August – September |
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Liebe Natalie,
der Pflanzplan liest sich schön! Nun habe ich – wie auch du bei der Indianernessel geschrieben hast – einen eher schweren Boden. Ich wohne im Alten Land, und der Marschboden ist kleiig und feucht. Würde da dein Staudenbeet trotzdem auch bei mir funktionieren? Oder hast du andere Tipps? Danke und lieben Gruß
Anna
Hallo liebe Anna, genau, wie im Blogbeitrag geschrieben, ist diese Pflanzung für normalen, durchlässigen Boden von trocken bis maximal frisch. Bei einem richtig klebrigen und feuchten Boden würde ich eher auf andere Stauden setzen. Die werden dir sonst zu lang und kippen um. Und im Winter besteht eine große Gefahr, dass dir die Pflanzen absaufen und verfaulen. Ich hab mir mal notiert, dass dies ein mögliches Blogthema wäre. Ich würde in deinem Fall dann eher auf Uferrandpflanzen setzen. Die kommen grundsätzlich mit deinem Boden gut zurecht. Ganz sicher kann ich es aber nicht sagen, weil ich deinen Garten nicht kenne 🙂
LG
Natalie Bauer / Wildes Gartenherz
Hallo Natalie, vielen Dank für den tollen Beitrag!
Wie breit sollte ein Beet mindestens sein, damit es wirken kann?
Liebe Grüße Barbara
Hallo liebe Barbara, also die absolute Mindestbreite für ein Beet ist ein Meter. Damit ein Beet aber gut wirken kann sehe ich eine Mindestbreite von 2 bis 3 Meter. Umso breiter, umso besser. Das wirkt auch natürlicher und bringt eine gewisse Dynamik mit sich 🙂
LG