Gartenarbeit im Oktober – eine to-do-Liste

Die Gartenarbeit im Oktober steht nun an! Es ist einiges zu tun in dieser gleichsam grauen und bunten Jahreszeit. Was alles genau im Garten zu tun ist erfährst du hier.

Oktober. Mein absoluter Lieblingsmonat. Mit Abstand. Ich werde nicht müde es immer wieder zu betonen: es gibt nichts schöneres als den Herbst. Ich liebe diese grauen Morgennebel, die im Laufe des Tages das bunteste Naturschauspiel freigeben. Überall wird es nun bunt. Die Blätter, die Beeren und bei mir auch paar Stauden.

Ich liebe den Herbst so, dass ich sogar ein extra Herbstbeet angelegt habe, damit ich es im Oktober und bis in den Dezember rein genießen kann. Diese bunten Farben nehme ich mit jeder Faser meines Körpers auf, weil ich weiß, dass der Winter bald kommt und ich von den Bildern meines Gartens in der dunklen Jahreszeit zehren werde.

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Gartenarbeit im Oktober – nicht meckern!

Kein Monat im Jahr verführt so zum Meckern wie der Oktober. Hier gibt es mit den Nachbarn immer wieder Diskussionen: über die Blätter. Man könnte meinen, dass es nichts Natürlicheres wie Bäume und Blätter gibt. Ich weiß einfach nicht, was es ist, dass Menschen über Bäume im Garten mimosern. Jedes Jahr mein Nachbar: „Frau Bauer, die Blätter von ihren Bäumen fallen in meinen Garten“. Es ist als ob er das jedes Jahr neu entdecken würde.

Gartenarbeit im Oktober – Zeit für einen Ordnungsputz vor dem Winter?

Denn hier wären wir beim nächsten Punkt, warum Laub so wertvoll für den Garten ist. Ich sammle die Blätter vom Rasen und fahre sie mühsam zu meinen Beeten, um sie dort zwischen den Stauden zu verteilen. Im Herbst mulche ich was das Zeug hält. Es gibt nichts besseres wie Laub. Das Laub der Walnuss verteile ich unter allen Hecken, vor allem unter Hortensien. Die Walnüsse werden von mir gegessen, manchmal gibt es Krach mit einem Eichhörnchen. Ansonsten lege ich noch einige Blätter an meine Benjeshecke. Dort können dann allerlei Insekten seelenruhig überwintern. Außer meine Hühner panzern da vorbei.

Dann kann ich jedem nur empfehlen die Stauden keinesfalls vorm Winter zurück zu schnippeln. Ihr verpasst dann mit dem ersten Frost zauberhaft glitzernde Staudenflächen. Viele Stauden bleiben über den Winter stabil stehen und bieten nicht nur uns ein fantastisches Bild, sondern sie dienen auch einigen Tieren zum Überwintern. Ein Garten ohne Ordnungsputz ist ein tierfreundlicher Garten.

Gartenarbeit im Oktober – jetzt ist Pflanzzeit

Immer wieder werde ich gefragt, wann man eigentlich Pflanzen in den Garten setzen kann. Pflanzen im Topf können fast ganzjährig gesetzt werden, solange du mit dem Spaten in den Boden kommst. Bei Bodenfrost geht das nicht. Aber der Oktober ist meine Lieblings-Pflanzzeit. Denn hier ist es bereits kühler und es regnet mehr. Das erleichtert den Pflanzen das Anwachsen und ich muss nicht so viel Gießen. Während die Pflanze nun oberirdisch langsam abstirbt, beginnt unten in den Wurzeln das Leben und sie nutzt die freie Zeit im Winter, um ihre Wurzeln auszubreiten. So kann die Pflanze direkt im Frühjahr loslegen.

Gartenarbeit im Oktober – to-do-Liste

Nun wird es aber Zeit für die Übersicht, welche Gartenarbeiten im Oktober anstehen. Der Oktober hat einige kältere Tage für uns reserviert, wo es sich draußen mit körperlicher Arbeit schön aufwärmen lässt.

Der Staudengarten im Oktober

Gehen wir zuerst speziell auf die Stauden in deinem Garten ein, denn diese brauchen im Oktober etwas Aufmerksamkeit.

• Verblühtes nicht schneiden
  Während ich das ganze Jahr empfohlen habe das Verblühte abzuschneiden behaupte ich im Oktober genau das Gegenteil. Warum? Weil in der Vegetationsperiode das Abschneiden vom Verblühten zu mehr Blütenbildung führt. Doch im Oktober wird nach dem Abschneiden keine Blüte mehr gebildet. So schneide ich meine meine Staudenbeete nicht zurück und kann den schönen Anblick der Stauden im Winter genießen.
• Stauden pflanzen
  Der Oktober ist die ideale Pflanzzeit und daher super dafür geeignet ein Staudenbeet anzulegen! Der Boden ist noch sehr warm, die Temperatur ist niedriger und es regnet häufig. Idealer Zeitpunkt, um neue Stauden und Sträucher im Garten zu pflanzen.
• Blumenzwiebel setzen
  Nun ist Hochsaison beim Pflanzen von Blumenzwiebeln, die im Frühjahr blühen. Die schönsten Frühlingsblüher sind für mich Krokusse, Winterlinge, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und vieles mehr. Leb dich da komplett aus. Mit der Zeit werden sich die Blumenzwiebel wie von selbst vermehren und du hast direkt im zeitigen Jahr ein Meer von Blumen im Garten.
• Samen sammeln
  Nun sind sehr viele Samen gut getrocknet. Mein persönlicher Tipp: es ist nicht notwendig die Samen zu sammeln und bis in den Frühling aufzubewahren. Du kannst die Samen ausbringen, sobald die Samen reif sind. Denn die Natur macht das auch. Du kannst also im Herbst direkt von der Pflanze die Samen sammeln und dann gleich gucken, wo du sie in Lücken ausbringen kannst. Gerade Samen sind sehr winterhart und überleben wie von selbst.

• Stauden teilen
  Jetzt ist es ideal Stauden zu teilen oder umzusetzen. Denn wir können die Struktur unserer Beete im Herbst sehr gut erkennen. Wir wissen, wo Lücken sind und wo ein Ungleichgewicht herrscht. Daher können wir jetzt eingreifen und Stauden teilen und umsetzen. Manche Staude ist vielleicht nicht mehr so blühfreudig. Auch die kannst du teilen und umsetzen.
• Dahlien einlagern
  Nach dem ersten Frost können Dahlien mit einer Grabegabel vorsichtig aus der Erde geholt werden. Dafür werden die Dahlien vorher oberirdisch bis eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten. Dann werden sie rausgeholt aus der Erde und frostfrei überwintert.

Die Heckenpflege im Oktober

• Heckenschnitt steht an
  Ein Rückschnitt von Hecken ist vom 1. März bis 30. September wegen Vogelschutz verboten. Das heißt, dass nach dem 01.10. die Hecken wieder kräftig geschnitten werden können, wenn es denn tatsächlich notwendig ist. Ein Schnitt bei Blühhecken ist nur notwendig, um die Blühfreudigkeit zu erhalten. Das kann etwa alle 3-5 Jahre notwendig werden. Kaufe für deinen Garten nicht zu große Sträucher, die du dann jedes Jahr schneiden musst. Der Strauch wird durch solch einen Schnitt nicht gut aussehen. Solitärsträucher wie Magnolie oder Zaubernuss musst du gar nicht schneiden.
• Hecken pflanzen
  Auch der Oktober ist ideal um eine Hecke zu pflanzen. Der Boden ist noch warm und es regnet mehr. Somit wird das Anwachsen von Sträuchern und Hecken erleichtert. Tolle heimische Hecken findest du hier.

Der Gemüsegarten im Oktober

• Bodenpflege
  Über den Winter hinweg sollte der Boden im Gemüsegarten bestenfalls immer gemulcht sein. Das klappt bspw. mit Falllaub sehr gut. Bei schweren Böden habe ich früher immer das Umgraben über den Winter empfohlen. Davon bin ich abgekommen. Wenn der lehmige Boden zu schwer und zu verdichtet ist, dann arbeite besser Kompost ein. Das macht ihn leichter. Dies würde ich aber eher im Frühjahr machen. Ansonsten mulche ich mit allem, was mein Gemüsegarten hergibt, ich aber nicht mehr essen kann. Bspw. mit Zucchini- und Kürbislaub. Auch das Gemüse wird gerne klein geschnippelt und an Ort und Stelle liegen gelassen. Irgendwer wird sich darüber freuen.
• Gründünger
  Falls das Mulchen keine Option für dich ist, kannst du auf deinen leeren Gemüsebeeten Gründünger einsäen. Dieser wird dann vor dem Blühen in den Boden eingeharkt, um über den Winter im Boden zu kompostieren.
• Ernte einfahren
  Auch im Oktober kann weiterhin geerntet werden. Folgendes Gemüse kannst du aus deinem Garten ernten: Tomaten, Bohnen, Zucchini, Rote Bete, Mais, Lauch/Porree, Zwiebeln, Mangold, Fenchel, Karotten, Radieschen, Feldsalat, Knollensellerie, Blumenkohl, Brokkoli, Weißkohl, Spitzkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Wirsing, Stangensellerie, Rosenkohl, Grünkohl, Spinat, Pastinaken, Kürbis.
• Direkte Aussaat
  Auch im Oktober kann eine direkte Aussaat im Gemüsegarten erfolgen. Dazu gehören Feldsalat, Winterzwiebel, Knoblauch, Speiserüben aller Art, Grünkohl und Spinat.
• Nicht mehr düngen
  Früher habe ich auch empfohlen jetzt den Kompost umzusetzen und die Beete zu düngen. Inzwischen weiß ich aus Erfahrung, dass dieser Tipp keinen Sinn macht. Alle Pflanzen gehen in die Winterruhe und brauchen den Kompost nicht, da er sofort pflanzenverfügbar ist. Daher den Kompost im zeitigen Frühjahr umsetzen und dann damit die Beete düngen.

Der Obstgarten im Oktober

• Fallobst
  Fallobst sollte immer weggeräumt werden. Krankheiten und Schädlingen verbreiten sich sonst sehr leicht darüber. Ein bisschen Obst darfst du für Igel, Vögel und Wespen liegen lassen.
• Pflanzen von Obstgehölzen
  Nicht nur für Blühhecken ist jetzt ein idealer Pflanzzeitpunkt, auch Obstgehölze und allerlei Beerenobst kann in die Erde. Eher im Frühjahr solltest du Aprikosen, Pfirsiche und Walnuss pflanzen, da sie am Anfang frostempfindlich sind.
• Herbsthimbeeren schneiden
  Du kannst nun Herbsthimbeeren komplett nach der Ernte bodennah abschneiden.

Gartenarbeit im Oktober – die Rasenpflege

• Rasen mähen
  Rasenpflege ist wichtig. Je nach Witterung wird es evtl. notwendig sein den Rasen im Oktober nochmals auf 5cm runter zu mähen.
• Rasen düngen
  Du kannst nun deinen Rasen mit einem speziellen Herbstdünger (Kaliumhaltig) letztmalig vor dem Winter düngen.
• Laub vom Rasen entfernen
  Ganz wichtig ist, dass du Laub von deinem Rasen entfernst. Wenn du das Laub nicht entfernst erstickt der Rasen drunter. Er bekommt keine Luft und kein Licht und fängt daher an zu faulen. Ich reche daher meinen Rasen ab. Es ist bei kleinen Bäumen aber auch möglich mit einem Mulchmäher das Laub zu zerkleinern und liegen zu lassen.
• Rasen einsäen
  Wenn du Lücken im Rasen hast oder einen neuen Rasen anlegst dann kannst du jetzt neuen Rasen einsäen. Achte dann darauf, dass die Saat nicht austrocknet.

Gartenarbeit im Oktober

Das war meine kleine to-Do-Liste an Gartenarbeiten für den Monat Oktober. Ich genieße jetzt jeden Tag die bunten Farben. Nicht nur im Garten, sondern gerne auch draußen in der Natur beim Pilze sammeln. Und nachdem ich mein Pilzgericht überlebt habe, erfreue ich mich an den letzten Arbeiten im Garten, um in die wohlverdiente Winterruhe zu gehen.

Übrigens findest du zu jedem Monat die to-do-Liste hier:

Gartenkalender – to-do im Jahresverlauf